Traumberuf Beamter?

Allgemeine Themen zum Bereich des öffentlichen Dienstes.

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Laura
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Beitrag von Laura »

Michel hat geschrieben: Das Beamtentum wird nie aussterben, Laura! Hoheitliche Aufgaben werden immer von Knechten wahrgenommen werden.
Ach ja?
Ok, dann erklär mir doch bitte, warum immer mehr Beamtendienstposten mit Angestellten nachbesetzt werden.

Vielleicht hätte ich es auch einfach deutlicher sagen sollen: Mir ist schon bewußt, dass ein Berufsfeuerwehrmann, ein Polizist oder z.B. ein Soldat immer einen Beamtenstatus haben wird.

Aber welche hoheitlichen Aufgaben hat denn ein Verwaltungsbeamter, die nicht auch von einem Angestellten übernommen werden könnten?
Und diese Frage haben sich wohl auch Staat, Länder und Gemeinden gestellt und zu welchem Ergebnis sie gekommen sind, kann man an der derzeitigen Personalbpolitik erkennen.

Gruß,
Laura
Zollkodex-Ritter
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Beitrag von Zollkodex-Ritter »

Hallo Laura,

aus welchen Gründen wurden denn die Angestellten eingestellt? Angestellte sind teurer als Beamte, da diese

- Streiken dürfen
- nach tatsächlicher geleisteter Arbeit eingetvödt werden
- Sozialversicherungspflichtig sind

Beamte "halten" zu können, ist ein hoheitliches Privileg, Firmen "träumen" von dieser Möglichkeit...
Laura
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Beitrag von Laura »

Zollkodex-Ritter hat geschrieben:Hallo Laura,

aus welchen Gründen wurden denn die Angestellten eingestellt? Angestellte sind teurer als Beamte, da diese

- Streiken dürfen
- nach tatsächlicher geleisteter Arbeit eingetvödt werden
- Sozialversicherungspflichtig sind

Beamte "halten" zu können, ist ein hoheitliches Privileg, Firmen "träumen" von dieser Möglichkeit...
Guten Morgen!

Hmmm, in meiner Abteilung ist seit ca. 1 Jahr jetzt ein neuer Kollege. Wir machen ähnliche Tätigkeiten....eingruppiert ist er bei (ehemals) BAT 8 (was das nach dem neuen TVÖD ist, weiß ich nicht).
Wie auch immer, er hat ca. 1100 netto....wenn ich den dann mit mir vergleiche, kann ich nicht behaupten, dass ich dem Arbeitgeber billiger komme.

Das Streikrecht ist für mich überhaupt kein Argument mehr, obwohls ständig hervorgeholt wird....ich zumindest hab während meiner ganzen Dienstzeit noch keinen einzigen Angestellten streiken sehen. Ihr etwa? :wink:

Und zum Thema "Sozialversicherungspflicht"...Fakt ist doch, dass der Staat, der für uns Beamte Rücklagen hätte bilden müssen, das Geld anderwärtig verprasst hat.
In "Frontal 21" kam vor einiger Zeit ein interessanter Beitrag dazu: es rollt eine gigantische Pensionswelle auf uns zu, wo der Staat heute noch nicht weiß, wie er das alles bezahlen soll.

Wie auch immer, doch meine Frage "welche hoheitlichen Tätigkeiten es in der Verwaltung gibt, die nur ein Beamter und kein Angestellter ausüben kann?" wurde immer noch nicht beantwortet. :wink:

Gruß,
Laura
Zollkodex-Ritter
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Beitrag von Zollkodex-Ritter »

Guten Morgen!
Hmmm, in meiner Abteilung ist seit ca. 1 Jahr jetzt ein neuer Kollege. Wir machen ähnliche Tätigkeiten....eingruppiert ist er bei (ehemals) BAT 8 (was das nach dem neuen TVÖD ist, weiß ich nicht).
Wie auch immer, er hat ca. 1100 netto....wenn ich den dann mit mir vergleiche, kann ich nicht behaupten, dass ich dem Arbeitgeber billiger komme.
Dann rechnen wir mal: Damit er 1100 Euro netto bekommt, sind 1.600-1.700 Euro brutto nötig. Der Arbeitgeber zahlt dann noch zusätzlich die Lohnnebenkosten von etwa 400 Euro, also kostet der Angestellte ihn 2.000-2.100 Euro monatlich ohne Sonderzuwendungen. Du kannst dir ja selber die Frage beantworten, wieviel du monatlich verdienst und das in Relation setzen.
Das Streikrecht ist für mich überhaupt kein Argument mehr, obwohls ständig hervorgeholt wird....ich zumindest hab während meiner ganzen Dienstzeit noch keinen einzigen Angestellten streiken sehen. Ihr etwa? :wink:
Weil darauf teriflich verzichtet wird. Es gibt keinerlei Schutz, dass bei irgend einer Tarifrunde der Streikverzicht wegfällt. Zudem haben Angestellte i.d.R einen Ausbildungsberuf, was sie weniger Abhängig von dem Dienstherren macht.
Und zum Thema "Sozialversicherungspflicht"...Fakt ist doch, dass der Staat, der für uns Beamte Rücklagen hätte bilden müssen, das Geld anderwärtig verprasst hat.
In "Frontal 21" kam vor einiger Zeit ein interessanter Beitrag dazu: es rollt eine gigantische Pensionswelle auf uns zu, wo der Staat heute noch nicht weiß, wie er das alles bezahlen soll.
Das ist eine ganz andere Geschichte. Fakt ist, das Geld ist weg...
Wie auch immer, doch meine Frage "welche hoheitlichen Tätigkeiten es in der Verwaltung gibt, die nur ein Beamter und kein Angestellter ausüben kann?" wurde immer noch nicht beantwortet. :wink:
Der ganze Justizvollzugsdienst kann nicht privatisiert werden, da hoheitliche Aufgaben wahrgenommen werden. Genauso sieht es in der FKS, den MGKen, dem GAD, dem Fahndungsdienst aus. Immer dort, wo der Staat in die Grundrechte der Menschen eingreift, müssen Beamte tätig werden.
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