einen antrag auf wochenstundenreduzierung

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Beamter007
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einen antrag auf wochenstundenreduzierung

Beitrag von Beamter007 »

hallo gemeinde,

habe folgendes problem:
ich bin beamter im mittleren dienst, letztes jahr ausgelernt, nächstes jahr wäre lebenszeit.
allerdings langweilt mich dieser job so dermaßen, dass ich mich jetzt immerhin schon mal für 2012 in der freien wirtschaft beworben hab.

weil dies beamtentum aber doch so sicher is und doch ganz nett kohle abwirft, hab ich überlegt, wie ich doch bis 67 beamter bleiben kann, ohne mich zu tode zu langweilen.

hab den art. 88 baybg gefunden, wonach jedem beamten seine wochenstundenzahl bis zur hälfte reduziert werden SOLL, SOFERN dienstliche belange nicht entgegen stehen. also des wäre voraussetzungslose teilzeit, wo ma keinen grund für bräucht.

dacht ich mir: geil, fragst gleich mal nach beim chef, 30 wochenstunden solltens sein (also einen tag ganz, die anderen tage mittags iwann heimgehen), sollte ja kein problem sein! dienstliche belange; hab doch eh den ganzn tag nur ne stunde lang was zu tun, also was sollte da entgegen stehen?

ich also zum chef, der gleich angst bekommen: "ich brauche sie aber als vollzeitkraft"
und beim personalchef dann das selbe: "lt ihrem sG-leiter braucht er sie aber dringend als vollzeitkraft etc."
er hat dann noch mehr gesagt, dass man mit 23 doch nicht in teiilzeit gehen kann, schließlich hätte ich noch nicht mal richtig angefangen zu arbeiten (OH wenn er wüsste wie recht er hat).
und dass er arbeitspolitisch gesehen keinem 23.jährigen die teilzeit genehmigen würde, weil schon so viele mütter und alte in teilzeit sind udn wenn jetz die jungen auch noch damit anfangen, dann würde bald alles nur noch aus teilzeit bestehen (udn wo is as problem? landkreis spart sich n haufen geld und die arbeit würde trotzdem genauso laufen...).
wobei ich des natürlich schon verstehen kann.

personalchef meinte eben, dass die dienstlichen belange meinen privaten belangen ggü eindeutig überwiegen (ja wo denn?) udn dass er mir davon abrät, den antrag zu stellen. "jeder würde gern mehr freizeit haben etc"
(aber nicht jeder wäre dafür auch bereit, 300 euro weniger im monat zu bekommen)..ich denk mir halt auch dass ich dann nicht mehr ganz so schlimm frustriert wäre, weil ich halt nur nen halben tag im amt aushalten muss, und net mehr den ganzn tag damit versauen müsste...

hab mein antrag bis dato nicht gestellt.
aber ich denk mir halt, dass wenn ich ihn net stelle, dann weiß ichs auch net hundert pro, obs net doch geklappt hätte... und bevor ich ne neue lehre mach, nur weils mir ständig so langweilig is und mich des einfach alles unterfordert, wäre eine teilzeit mit 30 std und noch knapp 1200 euro doch besser. allerdings "würden Sie immer als der jenige da stehen, der in Ihrer probezeit einen teilzeitantrag gestellt hat" und sich das negativ auf beförderungen/aufstieg auswirken würde.

ich wieß jetz ech nich was ich machen soll. is hier jmd so einer, der voraussetzungslos teilzeit bekommen hat? bzw kennt jmd so einen?
udn wenn ja, was gabs da für gründe, dass man des euch gegeben hat? würd halt gern n guten grund in mein antrag schreiben (dass sport kein guter grund ist, weiß ich!).
ich will halt die teilzeit, verdammt! ansonsten fang ich halt wieder bei null mit ner neuen ausbildung an...
hoff ihr könnt des verstehen

beamter007 :evil:
schäferhund
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Beitrag von schäferhund »

Hallo Beamter 007,

die Entscheidung darüber, ob man Dir eine Teilzeitbeschäftigung genehmigt oder nicht, treffen nicht Deine Vorgesetzten, sondern der zust. Personalreferent im entsprechenden Ministerium. Deine Vorgesetzten können hierzu aber eine Stellungnahme abgeben.
Erschreckend empfinde ich es, dass man da einen Beamten für den mD ausbildet, danach aber keine Beschäftigung für ihn hat. Dies schadet nicht nur dem Ansehen des Berufsbeamtentums in der Öffentlichkeit ("faule Beamte") sondern ist nebenbei noch eine sinnlose Verschwendung von Steuergeldern. Der Trend geht aber leider tatsächlich dahin, dass Aufgaben des mittleren Dienstes verstärkt auf die Kolleginnen u. Kollegen des gehobenen Dienstes, bzw. auf schlecht bezahlte Teilzeitangestellte übertragen werden. Gerade im mD sollen in Bayern in den nächsten Jahren ca. 6.500 Stellen angebaut werden.

Teile Deinen Vorgesetzten schriftlich mit, dass Du gerne mehr arbeiten würdest und Du Tätigkeiten zugewiesen bekommen möchtest, die auch Deinem Ausbildungsstand angemessen sind. Ersatzweise beantragst Du im selben Schreiben eine Reduzierung Deiner wöchentlichen Arbeitszeit gem. Art. 88 BayBG Eine Kopie dieses Schreibens gibst Du Deinem Personalrat. Bitte verwende in Deinem Schreiben ein vernünftiges Deutsch (kein SMS-Deutsch, cool-Deutsch, Szene-Sprache usw.) und nicht so, wie in Deinem Beitrag.

Sollte dies nicht zu gewünschten Erfolg führen:

- Gesprächstermin mit dem Personalreferenten im Ministerium
vereinbaren (also dem Chef Deiner Chefs)

oder

- Sachverhalt dem für Dich zuständigen Landtagsabgeordneten schildern.

Behörden geben häufig nach, sobald sich ein Politiker einschaltet.


Wünsche Dir viel Erfolg !


Gruß
Schäferhund
Blue Ice Ultra
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Beitrag von Blue Ice Ultra »

@ schäferhund: Was TE schreibt hört sich eher nach Kommune an, da hat irgendein Ministerium erstmal überhaupt nicht zu melden. :roll:

@ Beamter007: Begründen musst Du den Antrag nicht (erschließt sich mir so aus dem Gesetzestext). Es reicht das Du den Antrag stellst, und Dein Dienstherr muss begründen wenn er dem Antrag nicht stattgibt. Hast Du auf Deiner jetzigen Stelle die Möglichkeit befördert zu werden?
schäferhund
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Beitrag von schäferhund »

@Blue Ice Ultra

stimmt natürlich ! Sollte der Kollege tasächlich bei der Kommune sein, dann hat das Ministerium normalerweise da nichts zu melden.

Gruß
Schäferhund
Beamter007
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Beitrag von Beamter007 »

Hallo zusammen,

erstmal vielen Dank für die Antworten.

ja ich bin bei einer Kommune.

Meinen Antrag begründen muss ich nicht, aber mein Personalchef meinte, dass dienstliche Belange entgegenstehen.
Das ist eigentlich mein Problem. Ich konnte ihm irgendwie nicht klar machen, dass ich nicht wirklich ausgelastet bin. Ich meinte zwar, ich würde es in 34 Stunden genauso schaffen. Doch er war der Überzeugung, dass dem nicht so sein kann, schließlich sei es im Stellenplan eine Vollzeitstelle :roll:

@ blue ice ultra:
Ich bin bis nächstes Jahr noch Probezeitbeamter.
Beförderung im Sinne von Stelle wechseln sollte ich vorerst nicht durchziehen, weil ich erst seit Juni diesem Themenbereich zugeordnet bin (zuvor Zulassungsstelle - langweilig, und Schulverwaltung- auch langweilig). Ich denke dass es den Eindruck vermitteln würde, dass ich schwer vermittelbar bin. Doch hätte ich Arbeit, wäre alles nicht so dramatisch.

Den Aufstieg in den gD kann ich für die nächsten 5 Jahre auch streichen, wegen Dienstzeiten etc...

Eigentlich will ich gar nicht mehr hier sein. Mit der Teilzeit könnte ich mich damit am besten abfinden. Doch falls ich den Antrag stelle, würde es im Gedächtnis bleiben, meinte mein Personalchef.
Blue Ice Ultra
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Beitrag von Blue Ice Ultra »

Also Dir bleibt auch grundsätzlich die Möglichkeit den Dienstherrn zu wechseln. Bei stellenblatt.de sowie bund.de sind ja Stellen ausgeschrieben.

Ansonsten habe ich es in solchen beruflichen Situationen so gehalten, mein Arbeitstempo dem Arbeitsaufkommen anzupassen. :wink:
Beamter007
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Beitrag von Beamter007 »

oh ja, langsam arbeiten kenn ich schon. aber trotzdem bleibt ab 10 nix mehr übrig :x ich habs langsam arbeiten einfach net drauf :oops:

ok, dienstherrenwechsel, darüber hab ich in der tat auch nach gedacht. es müsste halt nur was geben, mit 30 stunden und beamter mD. und halt in meiner nähe. das braucht wieder glück... und ich glaub bevor ich diesen aufwand betreibe, mach ich lieber die neue ausbildung :!:
Beamter007
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Minusstunden als Lösung?

Beitrag von Beamter007 »

Ich hab mir auch schon gedacht, dass ich einfach so heimgehen könnte, wie ich mit einer 30-Stundenwoche heimgehen könnte... (wären dann ca. 48 Minus im Monat)

Also in der Dienstvereinbarung steht folgendes (soweit ich das im Kopf hab):
-bei mehr als 20 Minusstunden werden zum Ausgleich 2 Urlaubstage erbracht, werden anschließend immer noch Minusstunden aufgebaut, kann es zu Lohn/Gehaltskürzungen kommen.

Mit der Gehaltskürzung hab ich kein Problem, ich weiß ja dass ich weniger Geld für weniger Stunden bekommen würde.
Bloß wie verrechnen die das dann überhaupt? Wenn ich jetzt anfang, im November Minus zu machen, müsste das auf meinem Gehalt von Dezember ja verrechnet werden?

Ich wollte auch noch mal wissen, ob der Dienstherr auch sicher nicht mehr als 2 Urlaubstage/Jahr abziehen kann?

Kann es zur Abmahnung kommen, wenn ich absichtlich Minusstunden aufbau (Arbeit leidet nicht darunter!!!!!!!)?
Schließlich tu ich ja so als wäre ich eine Teilzeitkraft, hab aber für die Zeit Pensionsansprüche und vermögenswirksame Leistungen wie eine Vollzeitkraft...

Wahrscheinlich ist das auch nicht die Lösung... nur würde mich das noch interessieren.
Blue Ice Ultra
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Re: Minusstunden als Lösung?

Beitrag von Blue Ice Ultra »

Beamter007 hat geschrieben: Also in der Dienstvereinbarung steht folgendes (soweit ich das im Kopf hab):
-bei mehr als 20 Minusstunden werden zum Ausgleich 2 Urlaubstage erbracht, werden anschließend immer noch Minusstunden aufgebaut, kann es zu Lohn/Gehaltskürzungen kommen.

Kann es zur Abmahnung kommen, wenn ich absichtlich Minusstunden aufbau (Arbeit leidet nicht darunter!!!!!!!)?
Schließlich tu ich ja so als wäre ich eine Teilzeitkraft, hab aber für die Zeit Pensionsansprüche und vermögenswirksame Leistungen wie eine Vollzeitkraft...

Wahrscheinlich ist das auch nicht die Lösung... nur würde mich das noch interessieren.
Interessant das es das bei euch gibt. Vllt. solltest Du noch mal einen Blick in die Arbeitszeitverordnung (AzV) werfen, dann wirst Du feststellen, dass das eine rein interne Regelung bei euch ist, die es offiziell nicht gibt.
Übrigens Abmahnung gibt es bei Beamten nicht, sondern wenn dann nur ein Disziplinarverfahren.
Beamter007
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Beitrag von Beamter007 »

also geben tut es das, ich weiß allerdings nicht, ob es nur für angestellte gilt. denke aber dass die regelung auch für beamte greift.

ah ok, also in der azv find ich nur, dass man nicht mehr als 40 minusstunden haben darf, aber keine rechtsfolge dazu... wäre es ein dienstvergehen wo disziplinarmaßnahmen die folge wären?

(tut mir leid dass ich so dumm frag, aber ich find im gesetz echt nichts dazu).
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Bundesfreiwild
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Beitrag von Bundesfreiwild »

Also, da bewegt sich aber jemand auf dünnem Eis.

Das kann als Arbeitsverweigerung oder Verletzung der Dienstpflicht betrachtet werden und dann gibts ein Diszi-Verfahren.

Oft gibts ja auch Bestimmungen, dass zu einem bestimmten Termin im Jahr auf dem Gleitzeitkonto ein sogenannter "Null-Durchlauf" stattzufinden hat, das Konto also einmal eine Null anzeigt. Ist eigentlich als Schutz für den Beschäftigten gedacht, damit der Arbeitgeber das Gleitzeitkonto nicht als ausuferndes Überzeitkonto missbraucht, schützt aber den Arbeitgeber genauso vor überzogenen Minusstunden.
Ob es solche Regelungen gibt, dazu kann der Betriebsrat etwas sagen, denn der regelt solche Dinge - und zwar verbindlich für Arbeitgeber und Beschäftigte - in sogenannten Betriebsvereinbarungen. Eine Betriebsvereinbarung ist auch Recht und Gesetz, solange sie gilt. Bei Arbeitszeitregelungen ist der BR oder Personalrat in der Mitbestimmung, da kann er also unbedingt was zu sagen.

Eiigentlich wäre die dienstrechtlich korrekte Verfahrensweise folgende:

Man guckt sich die Beschreibung der Tätigkeit auf dem Dienst/Arbeitsposten an (Geschäftsverteilungsplan, Arbeitsplatzbeschreibung, o. ä.). Daraufhin führt man selbst ein Arbeitstagebuch mit den Tätigkeiten, die man tatsächlich übertragen bekommen hat und dokumentiert den Zeitaufwand, den man dafür benötigt. Außerdem (bei totaler Unterforderung), schickt man mal ein paar Monate lang diese Aufstellung an den Vorgesetzten, mit der Bitte, einem doch in Qualität und Menge ausreichende Tätigkeiten zu übertragen, damit man auch beweisen kann, was man kann, weil dies ja nicht unerheblich für die Beurteilung und Beförderungen sein wird.

Reagiert der Vorgesetzte nach 2-3 Monaten nicht in der gewünschten Form, schickt man die Aufzeichnungen eben erstmal an den Abteilungsleiter - oder je nach Hierarchiebaum, auch direkt an die Personalstelle.

Der Beamte hat grundsätzlich das Recht auf amtsangemessene Beschäftigung, die seinem Statusamt entspricht.

Grundsätzlich wäre mit einem solchen "Reklamations"weg auch schon die Basis für einen Widerspruch gegen eine unzureichend gut ausgefallene Beurteilung, wenn die evtl. auch noch damit begründet wird, dass man ja nicht wirklich ausgelastet ist und keine "höherwertigen" Tätigkeiten oder Herausforderungen zu bewältigen hat.

Alles andere ist erstmal Kappes und kann im Extremfall auch zu disziplinarischen Konsequenzen führen. Und eine Zwangsentlassung aus dem Dienst bedeutet eben auch, dass die Pensionsansprüche verfallen, bzw. evtl. in nur Rentenansprüche umgewandelt werden.

Ich wäre da sehr sehr vorsichtig.
Blue Ice Ultra
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Beitrag von Blue Ice Ultra »

Beamter007 hat geschrieben:also geben tut es das, ich weiß allerdings nicht, ob es nur für angestellte gilt. denke aber dass die regelung auch für beamte greift.

ah ok, also in der azv find ich nur, dass man nicht mehr als 40 minusstunden haben darf, aber keine rechtsfolge dazu... wäre es ein dienstvergehen wo disziplinarmaßnahmen die folge wären?

(tut mir leid dass ich so dumm frag, aber ich find im gesetz echt nichts dazu).
Die Angestellten können ja via Gewerkschaften im Prinzip alles vereinbaren. Maßgebend ist für Dich (als Beamter) die AzV, die keine Verrechnung von Minus-Stunden mit Urlaub vorsieht, ergo ist das für Beamte nicht zulässig.
Hast Du innerhalb eines Abrechnungszeitraumes mehr als 40 Stunden Minus, stellt das, wie Bundesfreiwild schon sagte, eine Dienstpflichtverletzung da und kann (muss nicht) ein Disziplinarverfahren nach sich ziehen. Letztlich ist es so wie Bundesfreiwild es weiter ausführte, Du hast als Beamter ein Recht auf eine Beschäftigung die Deinen Fähigkeiten und Neigungen entspricht.
Beamter007
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Danke :)

Beitrag von Beamter007 »

Also erstmal danke für eure Antworten.
Jetzt weiß ich wenigstens, dass einfach so heimgehen wann ich will, wohl auch nicht die Lösung ist.

In den letzten Tagen ist also folgendes passiert;
Ich habe meiner Vorgesetzten nochmal klargemacht, dass ich nicht ausgelastet bin, und dass ich entweder jetzt meine Stunden reduzieren möchte, oder aber ein Aufgabengebiet, was mich sowohl qualitativ wie auch quantitativ auslastet.

Es wurde angeordnet, dass ich meiner Kollegin helfen soll.
Zitat wie folgt: "Momentan haben wir ja keinen Praktikanten, aber nachdem Sie sowieso Luft haben, können Sie ja Ihrer Kollegin helfen."

Jetzt steh ich da, ich habe vor einem Jahr meine Ausbildung beendet und darf nun wieder das "Gefühl" eines Anwärters/Praktikanten geniesen, in dem ich die Idiotenarbeit für meine Kollegin mache, die keine Lust darauf hat.

So viel zum Thema; jeder hat ein Recht auf qualitativ anspruchsvolle Arbeit.

Aber immerhin weiß ich jetzt, dass meine Meinung über Behörden und Ämter schon immer gerechtfertigt war und sich dies auch nie ändern wird. Was will man also für eine tolle Arbeit erwarten, wenn man Beamter ist?
Ich mache mir keine Illusionen mehr darüber, dass es jemals was für mich gibt. Ich bin im Amt wirklich fehl am Platz.

Ich geb meinen Vorgesetzten ja keine Schuld, dass sie keine anspruchsvolle Tätigkeit für mich haben.
Aber ich gebe ihnen daran Schuld, dass ich sinnloserweise 42 Stunden vergammel und die Drecksarbeit der Kollegin mach (die auf mich nicht wirklich einen gestressten Eindruck macht) und dass die das nicht einsehen wollen, dass ich für meine eigentliche Arbeit nicht mal die Hälfte der Stunden brauche.

Momentan seh ich mich aber auch nicht in der Position, etwas dagegen zu sagen, weil ich ja erst ein halbes Jahr dort bin.
Nun gut, ich werde es wohl einfach aushalten müssen, wie ich alles im Amt ausgehalten habe, bzw. einfach drüber stehen.
wobei ich allerdings zugeben muss, dass mich dieses "nichtstun" und dieses "idiotenarbeiten-verrichten" wirklcih belastet, udn zwar so sehr, dass ich nachts aufwache und nicht mehr schlafen kann.
Ich bin eigentlich nur noch verzweifelt. und zwar sehr.

Viele kollegiale Grüße
Beamter007
schäferhund
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Beitrag von schäferhund »

Also ich bin echt schockiert, was sich da so in deutschen Amtsstuben tagtäglich abspielt. Auffallend auch, dass sich ähnliche Berichte, wie vom Koll. "Beamter007" ausführlich beschrieben, hier im Forum in letzter Zeit deutlich anhäufen (auch in anderen Foren).
Nach meinen Beobachtungen handelt es sich bei den leidtragenden Kolleginnen u. Kollegen fast ausschließlich um Angehörige des mittleren Dienstes. Tatsächlich gibt es in einigen Resorts Überlegungen, diese Laufbahn langsam "auslaufen" zu lassen. Es kann einfach nicht sein, dass beispielsweise ein 27-jähriger Oberinspektor in Arbeit ertrinkt und über Monate hinweg täglich 2 - 3 Überstunden ansammelt, während der ihm gegenübersitzende 60-jährige Amtsinspektor mit seinem Arbeitspensum bereits nach 3 Stunden fertig ist und verzweifelt um Arbeit bettelt. Ein antiquiertes Kasten- und Schubladendenken können wir uns in der heutigen Zeit einfach nicht mehr leisten. Wir wollen keine griechischen Verhälnisse in unseren Behörden.

Kollege "Beamter007", dir die besten Wünsche.

Gruß
Schäferhund
Beamter007
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Beitrag von Beamter007 »

danke schäferhund.

ich weiß noch nicht, ob ich es gut finden soll, dass noch mehrere beamte in meiner situation stecken. es ist beruhigend für mich zu wissen, dass es da noch mehrere gibt. Doch mir tuts für alle leid, die in so einer situation stecken.

viele kollegiale grüße
beamterOO7
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