Besoldungserhöhung 2008 ?

Allgemeine Themen zum Bereich des öffentlichen Dienstes.

Moderator: Moderatoren

zolltrottel
Beiträge: 541
Registriert: 10. Dez 2007, 18:37
Behörde:

Besoldungserhöhung 2008 ?

Beitrag von zolltrottel »

original-zitat des spd chefs:
Hohen Tarifforderungen im Staatsdienst erteilte Beck allerdings eine Absage: «Im öffentlichen Sektor haben wir keine Verteilungsspielräume, die mit erfolgreichen Wirtschaftszweigen vergleichbar wären. Dazu ist die Belastung durch Altschulden zu groß.» (dpa)
Binö
Beiträge: 639
Registriert: 2. Aug 2007, 07:27
Behörde:

Beitrag von Binö »

@Zolltrottel
Glaubst du das wirklich?! Einsparungen im ÖD der letzten Jahre 65% im Osten 35%im Westen! Realverlust durch "Einsparungen"bei den Beamten 300€ monatlich! Da sind 8% noch nichemal ein Tropfen auf den "Heißen Stein" :idea:
Benutzeravatar
leonsucher
Beiträge: 489
Registriert: 15. Aug 2006, 15:17
Behörde:

Beitrag von leonsucher »

Im Gegensatz zu den Forderungen der GDL Lokführer und Ihres unnachgiebigen Gewerkschaftchefs stehen den Beamtengewerkschaften durch das fehlende Streikrecht bzw. fehlender gleichberechtigter Teilnahme an Tarifverhandlungen auch bei weiterem angeordneten Lohnverzicht ( Null -oder Minusrunde ) keine geeigneten Mittel zur Durchsetzung ihrer Ansprüche zur Verfügung.
Somit kann keine Gewerkschaft die Interessen der Beamten sinnvoll vetreten.

Auch ist jeder Abschluss, den der Staat finanziell für tragbar hält, per Gesetz auf die ( Bundes ) Beamten anzuwenden.
Bei Landes / Kommunalbeamten kann es schon wieder anders aussehen, da die Besoldung dort nun teilweise Ländersache ist.

Eine Pflicht zur Übernahme des wirkungsgleichen Abschlusses im ö.D. für die Beamten gibt es nicht, auch wenn sich jahrelang daran orientiert wurde.
In letzter Zeit sind aber einige Partner aus der Tarifunion ausgetreten und besonders die Beamten mussten in den letzten Jahren ordentlich Federn lassen ( Urlaubsgeld Weihnachtsgeld , Mehrarbeit, keine Lohnsteigerungen )

Die angesprochenen Altschulden sind vom Staat hausgemacht:

Es wurden die Versorgungsrücklagen ( Verzicht auf 0,2 % Lohnsteigerung pro Tarifübernahme ) nicht zwecksmäßig verwendet, sondern andere Haushaltslöcher damit gestopft, was eigentlich eine Verfassungsklage wert wäre.
Weiterhin werden immer mehr Planstellen vom mittleren in den gehobenen Dienst bewertet, was horrende Pensionsmehransprüche nachsich zieht.
Dies kann auch der stetige Personalabbau nicht mehr auffangen.

Summa Summarum wird den Beamten vom Tarifabschluss per Gesetz nicht viel übrigbleiben.
Es drohen wiederum Mehrarbeit und ein tiefer einstelliger Abschluss.
Und von der Unkündbarkeit kann sich niemand etwas mehr kaufen....................... :oops:
Binö
Beiträge: 639
Registriert: 2. Aug 2007, 07:27
Behörde:

Beitrag von Binö »

@leonsucher
Doch...siehe "Schlagzeile"mal sehen wie weit dann noch Regiert werden kann :twisted:
Zollwolf1960
Beiträge: 497
Registriert: 1. Dez 2005, 10:23
Behörde:
Wohnort: Goch

Beitrag von Zollwolf1960 »

Guten Morgen zusammen,

da bin ich mal gespannt, ob wir Beamte überhaupt etwas mehr Gehalt bekommen. Die Firma Nokia hat im Grunde genommen den Politikern in die Hände gespielt: Stichwort ( oder Keule? ) Arbeitsplatzgarantie in Deutschland oder Unkündbarkeit der Beamten.

HartzIV-Empfänger leben auch sicher, haben ihr geregeltes Einkommen und wohnen zwar beengt aber ohne Sorgen. Demnächst sieht es wohl so aus, dass die unteren Besoldungsgruppen in aufgegebenen Bundeswehrkasernen untergebracht und aus der Gulaschkanone ernährt werden. Dienstkleidung tragen demnächst alle und die Hälfte der Kosten ist vom Bediensteten selbst zu tragen. Warum eigentlich? Freies Wohnen, freies Essen, freie Kleidung und kein Gehalt mehr. Rauchen und Alkohol ist sowieso schädlich, zu viel Fernsehen verdummt nur und ein Computer ist wie ein Telefon unnötiger Luxus. Zurück zu den Wurzeln. Kraft durch Freude? Oha, das lassen wir lieber.

Mal abwarten, was wirklich für uns herauskommt.

LG
Der öffentliche Dienst und der gesunde Menschenverstand schließen einander aus.

Man sollte sich die Gelassenheit eines Stuhles zulegen können, der muss auch mit jedem A.... klarkommen.
zolltrottel
Beiträge: 541
Registriert: 10. Dez 2007, 18:37
Behörde:

nokia

Beitrag von zolltrottel »

die nokia krise passt herrn schäuble und konsorten gut in den kram. jetzt können sie wieder sagen: "ihr habt ja einen sicheren job, was wollt ihr überhaupt. ihr habt ja probleme." sie werden uns vielleicht 2-3 % einräumen, wenn wir wieder 42 stunden arbeiten. unsere tolle gewerkschaft wird das wieder als einen grossen erfolg feiern. wetten? ich hab die schnauze schon lange voll.
EDE
Beiträge: 198
Registriert: 6. Dez 2005, 07:33
Behörde:

Beitrag von EDE »

Glasklar erkannt, Zolltrottel!
EDE
Beiträge: 198
Registriert: 6. Dez 2005, 07:33
Behörde:

Beitrag von EDE »

Ähm, nicht nur Du hast die Schnauze voll, da gibt es noch mehrere.

Allerdings, wenn ich in das Forum "copzone" schaue!!!

Die Mädels und Jungs sind voll begeistert.

Die würden für ne schnieke Uniform und ne Wumme sogar umsonst arbeiten. Die würden sogar noch was zahlen, nur um Polizist zu sein.
Binö
Beiträge: 639
Registriert: 2. Aug 2007, 07:27
Behörde:

Besoldungserhöhung

Beitrag von Binö »

@EDE
Echt?! Die armen Cops...und wir Zöllner treiben mal wieder quer! Isses auch :roll: Eine Zahl unter 8 sollten wir nicht akzeptieren aber da verrate ich dir ja kein Geheimnis 8) Ich habe dazu schon mal einen Vorschlag gemacht im Forum bei Politik unter "Schlagzeile" :twisted: Mit den Polizisten wäre das glatt zu schaffen :idea:
Benutzeravatar
leonsucher
Beiträge: 489
Registriert: 15. Aug 2006, 15:17
Behörde:

Re: Besoldungserhöhung

Beitrag von leonsucher »

Binö hat geschrieben: Eine Zahl unter 8 sollten wir nicht akzeptieren aber da verrate ich dir ja kein Geheimnis 8)
Da gibts nur ein Problem.

Nicht akzeptieren oder per Gesetz ohne Streikrecht verordnen lassen müssen sind zwei paar Schuhe.
Zumal das erste Angebot für den ö D. aufs Jahr gesehen keine 2,5 % und Mehrarbeit beinhaltet.
Im Höchstfall trifft man sich ( aus Erfahrung ) prozentual bei knapp der Hälfte der Forderungen ( 8 % oder 200 € ) und muss noch die Kröte der Mehrarbeit schlucken.

Für Beamte kommt zusätzlich wieder das Ammenmärchen mit der Pensionsrücklage und das es nichts mehr zu verteilen gäbe.
Jammern auf hohem Niveau..........

Frau Merkel wird sich natürlich weiter hinstellen, um den soliden ( Steuer )Aufschwung zu loben, allerdings darf er für den Staat ( und den Innenminister ) nichts extra kosten.......
Der Bürger soll mehr in der Tasche haben und konsumieren, der Beamte soll dienen und darben.
Binö
Beiträge: 639
Registriert: 2. Aug 2007, 07:27
Behörde:

Besoldungserhöhung

Beitrag von Binö »

@leonsucher
200€ monatlich mehr, okay die nehm ich sind unterm Strich mehr als 8%
monatlich! :twisted:
Benutzeravatar
leonsucher
Beiträge: 489
Registriert: 15. Aug 2006, 15:17
Behörde:

Re: Besoldungserhöhung

Beitrag von leonsucher »

Ich nehme dann das, was Herr Schäuble als " Almosen - Zuwendung " vom großen Kuchen übriglässt........ :lol:

Natürlich habe Streiks und hohe Abschlüsse im ö.D. schon allein aus Eigennutz für Beamte eine wichtige Bedeutung, da die vergleichbare erzielte Grundbasis für eine angemessene Besoldungserhöhung für sie dann höher liegt.

Trotzdem wird man Alles versuchen, um die Sache ( zumindest für Leute, die sich NICHT unmittelbar wehren dürfen ) möglichst kostenneutral, am besten mit einem effektiven Minus durchzusetzen.

Es ist in den letzten Jahren leider eine Art Unkultur zwischen Staat und seinen Bediensteten entstanden, wonach das Prinzip der Freiwilligkeit, des Vertrauens und der angemessenen Alimentation längst verlassen wurde.

Immer mehr Bedienstete müssen sich ihr gutes Recht wegen Unterlassung in langwierigen Verfahren gegen den Arbeitgeber erstreiten, obwohl die Fakten durch Vergleichsurteile bereits auf der Hand liegen.
Es wird von Instanz zu Instanz auf Verdacht ( bzw. aus Prinzip ) gegengeklagt, es kostet die Behörde ja nur das Geld des Steuerzahlers......... :roll:

Auch wenn ich Streiks der Arbeitnehmer im ö.D. unterstütze, darf man nicht vergessen, dass vor allem Arbeiter und Angestellte in den letzten Jahren Dank einer starken Gewerkschaft im Bundesvergleich aller Nichtselbständigen Lohnempfänger überdurchschnittliche Zuwächse ( incl. Sonderzahlungen ) bei unterdurchschnittlicher Arbeitszeit erzielt haben.
Eine Konstellation wie bei den GDL Lokführern ( die unterbezahlt waren ) trifft hier m.E. nicht zu, wohl aber eine Angleichung über Inflationsniveau.
Bei den Beamten liegt aber etwas mehr im Argen.............. :x
zolltrottel
Beiträge: 541
Registriert: 10. Dez 2007, 18:37
Behörde:

Beitrag von zolltrottel »

solange gerade der unterbezahlte ed und md die kröten wie streichung des urlaubsgeldes und kürzung des weihnachtsgeldes kommentarlos schluckt, wird sich nicht viel ändern. als beamter kann man leider nicht viel machen, ausser dienst nach vorschrift oder öfter mal einen schein schmeissen. auf die gewerkschaften, die den ministern in den arsch kriechen, zähl ich schon lange nicht mehr. denk ich an deutschland in der nacht............
Zollwolf1960
Beiträge: 497
Registriert: 1. Dez 2005, 10:23
Behörde:
Wohnort: Goch

Beitrag von Zollwolf1960 »

Hallo zolltrottel,

aber aber, es ist doch alles in bester Ordnung. Was sollte denn geändert werden? Nachher kommt noch auf, dass die Kollegen des eD und mD nur verar...t werden und die sogenannte Gewerkschaft ein Verein von Luftballonaufpustern ist. Nein, nein, die wollen alle nur unser Bestes.

LG
Der öffentliche Dienst und der gesunde Menschenverstand schließen einander aus.

Man sollte sich die Gelassenheit eines Stuhles zulegen können, der muss auch mit jedem A.... klarkommen.
Benutzeravatar
leonsucher
Beiträge: 489
Registriert: 15. Aug 2006, 15:17
Behörde:

Beitrag von leonsucher »

Meines Erachtens nach gäbe es nur 2 sinnvolle ( in Deutschland fehlende ) Gründe, warum man als Beamter in einer Gewerkschaft sein sollte.

Und das wäre unbegrenztes Streikrecht und gleichberechtigte Teilnahme der Beamtenvertreter an Tarifverhandlungen ( wie in Frankreich e.t.c. )

Solange sich jedoch in Deutschland immer weitere Gewerkschaftsgruppen absplittern, weil sie sich " von Oben " nicht genügend vertreten fühlen und ihr eigenes Süppchen kochen, ist ein einheitliches Vorgehen nicht möglich.

Das Kostenrisiko des Arbeitgebers von Beamten ist doch hierzulande bei Null und so wird auch im Voraus peinlichst genau geplant.
Es gibt starre Stellenkegel, nicht abgeräumte Beförderungslistennummern, ausgesetzte Beurteilen , Einstellungsstops, Stellenkürzungen durch Ruhestand oder Wegfall, prozentual aufgeteilte " Nasenprämien " usw.

Und solange man sich nicht aktiv dagegen wehren kann, um dem Arbeitgeber das Kosten - Nutzen Risiko einer Weigerung oder gütlichen Einigung aufzuzeigen ( auch Herr Mehdorn hat es begriffen ), wird sich daran nichts ändern.
Antworten