Hallo Zusammen.
Ich bin nach schwerer Krebserkrankung und daraus resultierend 60% Schwerbehinderung, seit Anfang letzten Jahres wieder voll dienstfähig und im Früh- und Spätschicht eingesetzt. Einen behindertengerechten Arbeitsplatz konnte man mir nicht anbieten - gibt es in meiner Dienststelle nicht. Bei der Dienstplangestaltung wird insofern Rücksicht auf meine Behinderung genommen, dass ich keine Überstunden arbeiten muss.
Nun soll ich seit Ende letzten Jahres wieder im rollenden Schichtdienst eingesetzt werden. Das heißt für mich: 7 Tg früh- 2 Tg frei- 7 Tg spät- 2tg frei- 7 Tg Nacht-3 Tg frei. Die Nachtdienste stellen für mich eine enorme Belastung dar.
Nun habe ich der Dienststelle von meiner betreuenden Klinik ein ärztliches Attest vorgelegt, in welchem steht. „…Frau XY ist voll einsatzfähig. Allerdings ist von einer Einteilung in Nachtschichten aus gesundheitlichen Gründen im Zusammenhang mit der Schwerbehinderung abzuraten. Im Prinzip ist Frau XY voll schichtfähig – allerdings sollte sie in die Nachtschichten nur in Ausnahmefällen und nicht regelmäßig eingeteilt werden.“
Weiterhin habe ich bereits im September um eine Umsetzung in den Tagdienst gebeten. Mit der Begründung: „Aus präventiven Gründen“. Bis heute habe ich auf diesen schriftlichen Antrag keine Antwort erhalten- obwohl es 6 freie Stellen in diesem Bereich gibt.
Nun schickt man mich erneut zum Gutachter. Dieser soll feststellen, inwieweit Einschränkungen vorliegen, die nachweislich zu berücksichtigen sind sowie um eine Einschätzung zum Attest meiner Klinik. Bei dem Gutachter handelt es sich um einen Psychiater!
Habe ich mit meiner Schwerbehinderung (ich befinde mich noch 2,5 Jahre in Heilungsbewährung) eine Chance auf Befreiung vom regelmäßigem Nachtdienst? Hat jemand noch einen Tipp für mich?
Krebserkrankung, Schwerbehinderung, Nachtdienst
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Re: Krebserkrankung, Schwerbehinderung, Nachtdienst
Tja... wie so oft hat dein behandelnder Arzt sich NICHT KONKRET geäußert.
Da drin steht von "abraten" und doch wieder gelegentlich Nachtdienst, usw.
Der Arzt muss sich einfach ganz klar in seinem Attest äußern.
KEIN Nachtdienst. Dienstschichten NUR von-bis. Evtl. sogar kein Wochenenddienst.
Begründungen können sein, dass mittlerweile jeder einigermaßen gesundheitlich geschulte Mensch WEISS, dass Schichtdienst, speziell Nachtdienst ganz klar auf die Gesundheit geht. (Im Einzelnen werde ich mich auslassen, nur paar Tips: Biorythmus kommt durcheinander, Schlafmangel zu normalen Schlafenszeiten, Arbeiten bei künstlichem Licht). Somit muss gewährleistet sein, dass durch die Arbeitszeiteinteilung KEINE zusätzliche Belastungen entstehen. Die Mitarbeitern MUSS in Tagesschichten von-bis eingesetzt werden. (Zumindest mal in der gesundheitlichen Bewährungszeit von 2-3 Jahren. Danach kann man ja evtl. absehen, ob man wieder gesund genug ist, um wieder in das UNnormale Leben des Schicht-/Nachtdienstes eintrauchen zu können.
Dass es ein Psychiater ist, der die gesundheitliche Prüfung durchführen soll, finde ich eine glatte UNverschämtheit. Hier wird doch gleich wieder etwas unterstellt. Dabei ist es als völlig normal anzusehen, dass jemand nach einer sehr schweren Krankheit die zusätzlichen KÖRPERLICHEN Belastungen des Schicht/Nachtdienstes noch nicht wieder schafft.
Mein Tipp ist: Mit dem Psychiater vernünftig reden: Dass man KEINE psychologischen Angstzustände hat, keine Panik vor Nachtschichten, etc. Dass es einfach NUR um die körperlichen Zusatzbelastungen durch den Schicht/Nachtdienst geht, dem man für einige Zeit, eben für die Zeit der Heilungsbewährung, nur Tagesdienstschichten von-bis Uhr machen kann, ansonsten eben ein Rückfall durch körperliche Überbelastung zu befürchten ist. Schon gesunde Menschen brauchen eigentlich ihren Nachtschlaf und einen geregelten Tagesablauf, um gesund zu bleiben. Umso wichtiger ist es für einen Krebspatienten, dass er einen geregelten Tagesablauf und einen geregelten Nachtschlaf hat. Nur so ist gewährleistet, dass man auch wieder zu vollen Kräften kommt und nicht durch Überbelastung das Immunsystem geschwächt wird, und dem Krebs eine erneute Chance gegeben wird.
Arguemtationsgebäude aufbauen.
Wenn der Psychiater diese bescheuerten Ankreuzteste vorlegt, bitte bedenken: AUCH FALLS man gewisse Ängste vor sich selbst zugibt, würde ICH niemals wahrheitsgemäss in einem dieser Teste ankreuzen, dass ich an der einen oder anderen Stelle entweder starke Beschwerden habe oder bei im sozialen Zusammenhang irgendwelche "Ausfall"erscheinungen hätte. Dazu muss man die Fragen GUT lesen und sich überlegen, mit welcher Antwort man sich auf der sicheren Seite oder MAXIMAL im Mittelfeld befindet. Ich hab mir im Internet mal ein halbes Dutzend dieser Teste angesehen und probehalber angekreuzt. Das Ergebnis kann man bei ausreichender Intelligenz und Gedächtnis steuern.
Und bei den Tests nicht unter Zeitdruck setzen lassen. Es ist ja der Sinn der Sache, dass man dabei NICHT zum Überlegen kommen SOLL. Das wäre mir egal. Lieber 80% der Antworten SO gegeben, dass in meinen Augen das Ergebnis hinterher stimmt, als hektisch angekreuzt und man steht nachher als Idiot da.
Es gab schon Kollegen, bei denen hat der testene Psychiater klar gesagt, dass der Mensch eigentlich zu intelligent für die Tests sei. Das sagt ja wohl alles. Wer einigermassen bei Trost ist, dem wird klar sein, worauf die eine oder andere Frage hinaus läuft.
Zum Beispiel sind in einem Frageblock immer viele ganz harmlose Fragen dabei, die eigentlich nichts bedeuten. Sie verschleiern nur die 1-2 Fragen, die von Bedeutung sind. Z. B. ist es keine Problem, dass man auch andere Menschen mal nicht sehen will (wenn sie überraschend zu Besuch kommen), weil die Wohnung grad im Chaos ist.
Im Block ist dann aber auch die Frage, ob man Probleme mit menschlichen Kontakten hat, bei der ein Ja dann schon ein gewisser Anhaltspunkt wäre.
Also aufgepasst.
In deiner Situation würde ich aber die Untersuchung auf die REIN körperlichen Defizite lenken, die nach einer Krebserkrankung/-behandlung vorhanden sind.
Da drin steht von "abraten" und doch wieder gelegentlich Nachtdienst, usw.
Der Arzt muss sich einfach ganz klar in seinem Attest äußern.
KEIN Nachtdienst. Dienstschichten NUR von-bis. Evtl. sogar kein Wochenenddienst.
Begründungen können sein, dass mittlerweile jeder einigermaßen gesundheitlich geschulte Mensch WEISS, dass Schichtdienst, speziell Nachtdienst ganz klar auf die Gesundheit geht. (Im Einzelnen werde ich mich auslassen, nur paar Tips: Biorythmus kommt durcheinander, Schlafmangel zu normalen Schlafenszeiten, Arbeiten bei künstlichem Licht). Somit muss gewährleistet sein, dass durch die Arbeitszeiteinteilung KEINE zusätzliche Belastungen entstehen. Die Mitarbeitern MUSS in Tagesschichten von-bis eingesetzt werden. (Zumindest mal in der gesundheitlichen Bewährungszeit von 2-3 Jahren. Danach kann man ja evtl. absehen, ob man wieder gesund genug ist, um wieder in das UNnormale Leben des Schicht-/Nachtdienstes eintrauchen zu können.
Dass es ein Psychiater ist, der die gesundheitliche Prüfung durchführen soll, finde ich eine glatte UNverschämtheit. Hier wird doch gleich wieder etwas unterstellt. Dabei ist es als völlig normal anzusehen, dass jemand nach einer sehr schweren Krankheit die zusätzlichen KÖRPERLICHEN Belastungen des Schicht/Nachtdienstes noch nicht wieder schafft.
Mein Tipp ist: Mit dem Psychiater vernünftig reden: Dass man KEINE psychologischen Angstzustände hat, keine Panik vor Nachtschichten, etc. Dass es einfach NUR um die körperlichen Zusatzbelastungen durch den Schicht/Nachtdienst geht, dem man für einige Zeit, eben für die Zeit der Heilungsbewährung, nur Tagesdienstschichten von-bis Uhr machen kann, ansonsten eben ein Rückfall durch körperliche Überbelastung zu befürchten ist. Schon gesunde Menschen brauchen eigentlich ihren Nachtschlaf und einen geregelten Tagesablauf, um gesund zu bleiben. Umso wichtiger ist es für einen Krebspatienten, dass er einen geregelten Tagesablauf und einen geregelten Nachtschlaf hat. Nur so ist gewährleistet, dass man auch wieder zu vollen Kräften kommt und nicht durch Überbelastung das Immunsystem geschwächt wird, und dem Krebs eine erneute Chance gegeben wird.
Arguemtationsgebäude aufbauen.
Wenn der Psychiater diese bescheuerten Ankreuzteste vorlegt, bitte bedenken: AUCH FALLS man gewisse Ängste vor sich selbst zugibt, würde ICH niemals wahrheitsgemäss in einem dieser Teste ankreuzen, dass ich an der einen oder anderen Stelle entweder starke Beschwerden habe oder bei im sozialen Zusammenhang irgendwelche "Ausfall"erscheinungen hätte. Dazu muss man die Fragen GUT lesen und sich überlegen, mit welcher Antwort man sich auf der sicheren Seite oder MAXIMAL im Mittelfeld befindet. Ich hab mir im Internet mal ein halbes Dutzend dieser Teste angesehen und probehalber angekreuzt. Das Ergebnis kann man bei ausreichender Intelligenz und Gedächtnis steuern.
Und bei den Tests nicht unter Zeitdruck setzen lassen. Es ist ja der Sinn der Sache, dass man dabei NICHT zum Überlegen kommen SOLL. Das wäre mir egal. Lieber 80% der Antworten SO gegeben, dass in meinen Augen das Ergebnis hinterher stimmt, als hektisch angekreuzt und man steht nachher als Idiot da.
Es gab schon Kollegen, bei denen hat der testene Psychiater klar gesagt, dass der Mensch eigentlich zu intelligent für die Tests sei. Das sagt ja wohl alles. Wer einigermassen bei Trost ist, dem wird klar sein, worauf die eine oder andere Frage hinaus läuft.
Zum Beispiel sind in einem Frageblock immer viele ganz harmlose Fragen dabei, die eigentlich nichts bedeuten. Sie verschleiern nur die 1-2 Fragen, die von Bedeutung sind. Z. B. ist es keine Problem, dass man auch andere Menschen mal nicht sehen will (wenn sie überraschend zu Besuch kommen), weil die Wohnung grad im Chaos ist.
Im Block ist dann aber auch die Frage, ob man Probleme mit menschlichen Kontakten hat, bei der ein Ja dann schon ein gewisser Anhaltspunkt wäre.
Also aufgepasst.
In deiner Situation würde ich aber die Untersuchung auf die REIN körperlichen Defizite lenken, die nach einer Krebserkrankung/-behandlung vorhanden sind.