Ende Kindergeldbezug nicht gemeldet - Konsequenzen?

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Mariposa
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Ende Kindergeldbezug nicht gemeldet - Konsequenzen?

Beitrag von Mariposa »

Guten Abend an alle!

Wir, mein Lebensgefährte und ich, haben folgendes Problem:
Seit 06/2012 erhalte ich kein Kindergeld mehr für unseren 22-jährigen Sohn, das Kindergeld wurde gestoppt, da ich keinen erneuten Antrag gestellt habe, bzw. keine Unterlagen eingereicht habe, dass er aktiv auf Suche nach einem Ausbildungsplatz ist, bzw. auf einen Studienplatz wartet - weil dies auch nicht wirklich der Fall war. Er hatte sich zum WS 11/12 um einen Studienplatz beworben, aber keinen erhalten. Seitdem ist er leider immer noch in der "Orientierungsphase", hat etwas gejobbt, ist etwas gereist, hat etwas ehrenamtlich im Sportverein gearbeitet, jobbt jetzt wieder und will sich nächstes Jahr erneut um einen Studienplatz bewerben. Da bei mir Ende 2011 eine lebensgefährliche Erkrankung diagnostiziert wurde und sich das folgende Dreivierteljahr hauptsächlich um meine Therapie, Reha, etc. gedreht hat, habe ich das mit dem Kindergeld einfach schleifen lassen. Ich habe es hingenommen, als es nicht mehr bezahlt wurde, da ich auch davon ausgegangen bin, dass kein Anspruch mehr bestand.

Mein Lebensgefährte ist Beamter und hat wegen unserer beiden Kinder bisher 70% Beihilfe bekommen, die Krankenversicherung hat 30% der Kosten übernommen. Im Fragebogen der Beihilfestelle hat er unserer Erinnerung nach immer wahrheitsgemäß angegeben, dass der ältere Sohn sich noch in der Orientierungsphase befindet. Er hat aber keine Meldung gemacht, dass es kein Kindergeld mehr gibt, da ihm gar nicht bewusst war, dass sich dies auf die Beihilfe auswirkt. Nachdem er nun eine aktuelle Arztrechnung eingereicht hat, wurde das Ganze zum Thema. Der Sachbearbeiter sage ihm, dass schon seit letztem Jahr immer nur unter Vorbehalt 70% gezahlt worden wären; dies wurde meinem Mann aber nie mitgeteilt. Der Sachbearbeiter meinte dann, wir sollten mit der Familienkasse sprechen und rückwirkend Kindergeld beantragen. Hierzu sehe ich aber keine Chance, da die Voraussetzungen meiner Meinung nach nicht vorlagen (aktives Bemühen um Ausbildungsplatz).

Meine Frage:
Mit welchen Konsequenzen muss mein Mann rechnen? Kann er die Sache heilen, indem er zu viel erhaltene Leistungen an die Beihilfestelle zurückzahlt? Und vor allem: Kann es sein, dass er deshalb aus der privaten Krankenkasse fliegt, bzw. einen neuen Vertrag abschließen muss, mit Gesundheitsprüfung etc., da sich ja der Tarif ändert, wenn die Beihilfe keine 70% mehr zahlt? Der Sachbearbeiter der Beihilfestelle hat nämlich so etwas angedeutet.

Ich bedanke mich schon einmal sehr herzlich für Antworten!
Gerda
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Re: Ende Kindergeldbezug nicht gemeldet - Konsequenzen?

Beitrag von Gerda »

Puh, also ob man aus der PKV fliegen kann, weiß ich nicht.

Eigentlich wäre ja jetzt die Verteilung (da nur noch 1 oder kein Kind) 50/50 (Beihilfe + PKV). Aber auf jeden Fall würde ich rückwirkend dennoch Kindergeld beantragen, schau mal im Gesetz, das geht einige Jahre. Da würde ich alles einreichen, was auffindbar ist, Bewerbung Studium etc. Mehr als nein sagen geht dort nicht. Vielleicht war er ja wenigstens bei der Berufsberatung als Studien-/Bewerbungssuchender gemeldet. Das dürfte auch soweit schon einmal gut sein. Wenn das nicht der Fall ist, würde ich zumindest sofort den Knaben in die Spur schicken, sich arbeits- und ausbildungssuchend melden und dann das Kindergeld zumindest ab diesem Zeitpunkt wieder beantragen.
Bezüglich des Kindergeldes würde ich zum Antrag noch ein Schreiben fertigen und auf die persönliche Situation hinweisen.

Es kommt ja auch noch die "Kleinigkeit" hinzu, dass der Knabe irgendwann aus der Familienkrankenversicherung fliegt..... weil er das Alter hat. Also Beine in die Hand und informieren.

Weiterhin viel Kraft und hoffentlich gute Genesung und gutes Gelingen

Gerda
Posttussi
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Re: Ende Kindergeldbezug nicht gemeldet - Konsequenzen?

Beitrag von Posttussi »

Mariposa hat geschrieben:Guten Abend an alle!


Mein Lebensgefährte ist Beamter und hat wegen unserer beiden Kinder bisher 70% Beihilfe bekommen, die Krankenversicherung hat 30% der Kosten übernommen.

Meine Frage:
Mit welchen Konsequenzen muss mein Mann rechnen?
ist er nun Dein Mann oder Dein Lebensgefährte?

Was mich noch interessieren würde:

kann ein verbeamteter Lebensgefährte die `Stiefkinder´bei sich krankenversichern? oder sind´s seine leiblichen Kinder?
Mariposa
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Re: Ende Kindergeldbezug nicht gemeldet - Konsequenzen?

Beitrag von Mariposa »

Vielen Dank an Euch beide schon mal!

Das mit der rückwirkenden Beantragung von Kindergeld hatte ich mir auch schon überlegt, aber da sehe ich wirklich keine Aussichten und fände es auch nicht in Ordnung, rückwirkend für diese "versandelte" Zeit Kindergeld zu bekommen.
Jetzt jobbt er und ist darüber auch selbst krankenversichert. Und wir haben auch ein sehr ernstes Wort mit ihm geredet, dass er dann entweder tatsächlich eine Ausbildung oder ein Studium beginnt oder sich eben selbst ernähren muss.
Es geht uns auch wirklich nicht darum, irgendwelche Leistungen zu bekommen, auch die 20%, die die Beihilfe zu viel gezahlt hat, will mein Mann zurückzahlen.
Und die Krankenkasse hatte ja keinen Schaden, im Gegenteil. Sorge macht uns nur die Warnung, dass die Krankenkasse das jetzt sozusagen als komplett neuen Vertrag betrachten könnte und die Beiträge dadurch in astronomische Höhe steigen könnten.

@ Posttussi:
Es ist mein Lebensgefährte, das aber schon seit über 25 Jahren, deshalb ist es für mich mein Mann.
Er ist auch Vater der Kinder. Diese sind aber nicht über ihn, sondern über mich familienversichert.
Aber da er sie "auf Dauer in seinem Haushalt aufgenommen hat", bekam er 70% Beihilfe.
Posttussi
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Re: Ende Kindergeldbezug nicht gemeldet - Konsequenzen?

Beitrag von Posttussi »

Mariposa hat geschrieben:Vielen Dank an Euch beide schon mal!

@ Posttussi:
Es ist mein Lebensgefährte, das aber schon seit über 25 Jahren, deshalb ist es für mich mein Mann.
Er ist auch Vater der Kinder. Diese sind aber nicht über ihn, sondern über mich familienversichert.
Aber da er sie "auf Dauer in seinem Haushalt aufgenommen hat", bekam er 70% Beihilfe.
Hi Mariposa,

ich habe mich wohl falsch ausgedrückt :oops:

meine Frage,ob Lebensgefährte oder Ehemann,bezog sich auf die Mitversicherung der Kinder bei der privaten KK...bei mir war es nämlich so dass meine Kinder bei meinem Ehemann gesetzlich krankenversichert waren. Ich durfte sie nicht bei mir privat versichern...

Aber ich glaube das ist nun ein ganz anderes Thema und hat mit Deinem nix zu tun.

Also nix für ungut

und Grüssle

PT
Blue Ice Ultra
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Re: Ende Kindergeldbezug nicht gemeldet - Konsequenzen?

Beitrag von Blue Ice Ultra »

Mariposa hat geschrieben:
Meine Frage:
Mit welchen Konsequenzen muss mein Mann rechnen? Kann er die Sache heilen, indem er zu viel erhaltene Leistungen an die Beihilfestelle zurückzahlt? Und vor allem: Kann es sein, dass er deshalb aus der privaten Krankenkasse fliegt, bzw. einen neuen Vertrag abschließen muss, mit Gesundheitsprüfung etc., da sich ja der Tarif ändert, wenn die Beihilfe keine 70% mehr zahlt? Der Sachbearbeiter der Beihilfestelle hat nämlich so etwas angedeutet.

Ich bedanke mich schon einmal sehr herzlich für Antworten!
Zunächst einmal wird Dein "Mann" seinen Bh-Antrag unterschrieben und damit versichert haben, das er alle Angaben vollständig und richtig gemacht hat. Objektiv gesehen ist das nicht der Fall, so dass der Bh-Stelle zumindest, rechtlich gesehen, die Möglichkeit bleibt eine nicht zutreffende Bh-Gewährung zu überprüfen und neu festzusetzen. Eine sich darauf ggf. ergebende Überzahlung wäre durch Deinen "Mann" (ohnehin) zu erstatten.

Was den Bereich der PKV und deren Quote angeht, sollte erster Ansprechpartner nicht beamtentalk sondern sein Versicherungsvertreter sein. Mir wäre aber nicht bekannt, das die PKV zwangsläufig eine erneute Gesundheitsprüfung durchführt.
Mariposa
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Re: Ende Kindergeldbezug nicht gemeldet - Konsequenzen?

Beitrag von Mariposa »

@Blue Ice Ultra:
Herzlichen Dank auch für Deine Antwort.
Ja, das ist uns schon klar, dass es an uns lag. Mein "Mann" hat aber immer wahrheitsgemäß angegeben, dass unser Sohn sich noch "orientiert". Die BH hat ihm ja jetzt gesagt, dass sie nur noch unter Vorbehalt geleistet haben; allerdings wurde nie nachgefragt, ob denn jetzt noch Kindergeld bezahlt wird oder nicht. Aber es ist schon klar, dass er hätte melden müssen, dass dem nicht mehr so ist. Die Konsequenzen waren ihm leider nicht so klar.
Natürlich wird er die Überzahlung zurückzahlen müssen.
Dass bzgl. der PKV der richtige Ansprechpartner die Versicherung ist, ist auch klar. Aber für eventuelle Auseinandersetzungen ist es halt hilfreich vorher zu wissen, wie die rechtliche Situation ist.
Wir hoffen jetzt einfach, dass keine neue Gesundheitsprüfung durchgeführt wird, bzw. er nicht aufgrund des jetzigen Alters neu eingestuft wird.

@Posttussi:
Keine Sorge, Deine Frage war doch berechtigt.
Aber Dein Thema ist tatsächlich ein anderes, trotzdem danke für Deine Antwort :)
Steinbock
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Re: Ende Kindergeldbezug nicht gemeldet - Konsequenzen?

Beitrag von Steinbock »

Hallo Mariposa,

dein Lebensgefährte erhält doch sicherlich eine Bestätigung, dass rückwirkend ab Datum xx.xx.2012 sich die Beihilfe ändert auf 50 %.

Diese Bestätigung sollte er der PKV vorlegen.
(bitte beachten - diese muss dann max. innerhalb von 2 Monaten an die PKV weitergeleitet werden)

Wir würden dann rückwirkend zu diesem Zeitpunkt den erhöhten Beitrag nachfordern
und dann natürlich auch die erhöhte Leistung rückwirkend zahlen.

Vielleicht handelt auch die PKV deines Lebensgefährten so.

Viel Glück und viele Grüße!

ein Versicherungsagent einer PKV
Mariposa
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Re: Ende Kindergeldbezug nicht gemeldet - Konsequenzen?

Beitrag von Mariposa »

Hallo Steinbock,

das wäre natürlich die beste Lösung.
Danke für Deine Antwort!

Mein Lebensgefährte hat mittlerweile mit der PKV telefoniert, er möchte die Sache geregelt haben. Die PKV will ein neues Angebot schicken - was auch immer das jetzt bedeutet
Ich kann dann ja noch mal kurz berichten, wie alles ausging.

Vielen Dank an alle für die Antworten, einen guten Rutsch und ein frohes Neues Jahr!
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