Versetzungsersuchen mit nicht zu glaubenden Hindernissen

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Beamter.m.D.
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Versetzungsersuchen mit nicht zu glaubenden Hindernissen

Beitrag von Beamter.m.D. »

Guten Morgen zusammen,

ich wende mich mal hier an die Forumsgemeinde in der Hoffnung hier vll. ein oder zwei Ratschläge, Adresse etc. zu bekommen.

Vor etwa 6 Monaten habe ich ein Versetzungsersuchen bei meiner Behörde gestellt. Dieses auf ganz offiziellem Weg, sprich mit einbeziehung des Personalrates, der Schwwerbehindertenvertretung (ich bin Schwerbehindert), dem zuständigen Behördenleiter etc.

Dieses Versetzungsersuchen habe ich aus zwei Gründen gestellt. Zum einen weil meine Schwerbehinderung die Narkolespie ist und für mich somit lange Anfahrtswege zur Quall werden und auch (wie ich mitlerweile weiss, Lebensgefährlich für mich als auch für andere ist).
Zum zweiten habe ich eine Berufstätige Frau welche die Arbeitsstelle nicht einfach so wechseln kann das ein Umzug dementsprechend näher an meine Dienststelle auch nicht möglich ist. (Sie arbeitet für den SOS-Kinderdorf e.V. als Kinderdorfmutteranwärterin weshalb sie auch meistens 3 Wochen am Stück im Kinderdorf verbringt und dort wohnt)

Meine Behörde reagierte dann eigentlich ziemlich schnell und schickte mich auch nach kurzer Zeit zum Amtzarzt zur Untersuchung um sich bestätigen zu lassen das eine Versetzung aus Gesundheitlichen Gründen von nöten sei. Der Amtsarzt teile dann in seinem Gutachten mit das auf Grund meiner Krankheit ein max. Anfahrtsweg von 40-45 Minuten möglich sei und das allein aus diesem Grund schon eine Versetzung empfohlen wird.

Mit diesem Gutachten ging dann jedoch der "Ärger" erst richtig los.

Man teilte mir dann mit (jedoch erst nach unzähligen Gesprächen mit dem Personalrat, der Schwerbehindertenvertretung und meiner Personalstelle) das man mich auf Grund des Gutachtens nicht versetzen könne da der Amtsarzt ja "nur" geschrieben hat das eine Versetzung empfohlen wird und nicht zwingend erforderlich ist. So teilte man dieses mit.

Nachdem dann wieder zig Gespräche statt gefunden haben mit oben besagten Vertretern einigte man sich dann darauf zu sagen: Ok, dann versuchen wir eine Versetzung im Sinne der Familienzusammenführung. Wie oben geschrieben ist meine Frau als Kinderdorfmutter tätig und daher mehr als die Hälfte des Monats im Kinderdorf. Hinzukommt das ich als Ehepartner ebenfalls auf dem Gelände dann bin wenn meine Frau Dienst hat. Was jedoch dann zu einem noch längeren Anfahrtsweg führt da die Betriebsstätte nochmal 20 km in die gegen Richtung zu meiner Dienststelle liegt.

Man stelle Seitens des Personalrates und der Schwerehindertenvertrung dann einen Versetzungsantrag auf Familienzusammenführung.

Darauf folgte dann eine Stellungsnahme das man mich wahrscheinlich versetzen würde, jedoch an eine andere Dienststelle als an diese wo ich mich hin beworben habe. Als Begründung teilte man mir dann mit das bei der besagten Dienststelle keine Planstellen frei wären und deshalb die andere Dienststelle gewählt hätte. (mit dieser Lösung hätte ich vorläufig auch Leben können, da sich die Fahrzeit schon damit halbiert hätte)
Dazu muss ich sagen das nur 2 Wochen später Stellenausschreibung waren und siehe da es waren Stellen auf dieser Dienststelle ausgeschrieben wo man nur hätte eine von zurück ziehen müssen, mich drauf setzten und fertig wäre die Sache gewesen.

Leider kam es anders....

Man verlangete dann von mir den Arbeitsvertrag meiner Frau zu sehen um belegen zu können das eine Arbeitsstelle vorhanden sei.
Diesem kam ich auch nach weil ich mir dachte, nun Gut, kann ja sonst jeder kommen und sagen meine Frau arbeitet da und dort und in Wirklichkeit arbeitet man gar nicht oder irgendwo völlig anders.

Nachdem ich dann den Vertrag vorlegte sagte man mir das man das mit dem auf dem Gelände wohnen nicht verstehen würde und man brauche eine Bescheinigung des Arbeitgebers meiner Frau um belgen zu können das sie dort während ihrer Tätigkeit wohnt und übernachtet.
Da wurde wie ich fand die Sache schon Grenzwertig weil man somit ja erstmal unterstellt das man denen einen vom Pferd erzählte.
Aber auch diese Bescheindigung habe ich dann beigebracht weil ich geacht habe, bringst das Ding halt dann ist Ruhe.

Aber auch darin sollte ich mich irren.

Da man offensichtlich das System Kinderdorf nicht verstand rief meine Personalstelle (ohne das Wissen meiner Frau und ohne meines Wissens) bei dem Arbeitgeber meiner Frau an! Dieses geschah wohl mehrere Male wo man nachfragte ob meine Frau dort tätig sei, wie viel sie den verdiene, wieviele Stunden sie dort machen müsse etc.
Dies erfuhr ich nur da ich mich regelmäßig auch mit dem Chef meiner Frau unterhalte und er mir beiläufig dann mal sagte: Mensch sag mal was ist das den für ne Behörde für die du da tätig bist etc....

Darauf hin bin ich natürlich sofort zum Personalrat gegangen der mit jedoch mitteilte das dieses in solch einem Fall üblich wäre da man die Situation sonst nicht einschätzen könne.

Als diese Gespräche dann geführt waren rief man mich Seitens einer Intressenvertrung an und wollte mich dringend sprechen.

Dort teilte mir man dann mit das und nun kommt etwas was ich bis heute nicht glauben kann: Man sagte mir in der Führungsetage hätte man ja auch gesehen auf Grund des Vertrages meiner Frau wie viel sie verdienen würde. Auf Grund dieser Tatsache (da das Gehalt überdurchschnittlich hoch ist) ich mir ja dann wohl eine Wohnung in der Nähe der Dienststelle suchen könne bei diesem Gehalt, da eine Unterhaltung einer Zweitwohnung ja wohl kein Problem sei!!

In diesem Moment bin ich aus allen Wolken gefallen....

Man versuchte also auf dieser Schiene die Versetzung weiter zu verhindern. Jedoch nach einem gespräch mit dem Personalrat war dieses Thema dann wohl schnell wieder vom Tisch.

Man rief dann von Seitens der Personalstelle wieder den Arbeitgeber meiner Frau an um noch ein bis zwei Sachen zu "klären".
In diesem Gespräch kam dann raus das ich weil ich mit dort auf dem Gelände dann wohne eine Aufwandsentschädigung erhalte. (diese dient dafür um die Kosten für Essen etc. zu decken welche man am Tag an das Kinderdorf zahlen muss, also quasie eine Ausgleichszahlung)

Darauf hin teilte man mir mit das ich ja dann eine Nebentätigkeit habe und diese müsse ja angemeldet werden und man müsse nun prüfen ob es sich um eine Nebentätigkeit handelt. Daraus folgten wieder zig Gespräche mit allen Beteiligten auch mit dem Arbeitgeber meiner Frau welche meiner Behörde zig mal mitteilte das es sich NICHT um eine Nebentätigkeit handelt da ich auch keinen vertrag oder ähnliches unterschreibe und auch keinerlei Verpflichtung dort habe.

Nun ja es folgten dann wieder Gespräche wo man mir sagte ich müsse nun eine Bescheindigung vorlegen wo den nun mein 1 Wohnsitz und mein 2 Wohnsitz sei und wie hoch die Aufwandsentschädigung sei etc. pp.

An diesem Punkt bin ich nun mehr oder weniger und weiß nun mitlerweile auch nicht mehr was man noch machen soll oder nicht.
Den man sagte mir, sollte seitens des Dienstherrn festgestellt werden das es sich um eine Nebentätigkeit handelt, würde man mir diese nicht genehmigen da ja die Beaufsichtung von 5 Kindern mit meiner Krankheit nicht machbar sei und ich mich somit auch nichtt auf em gelände aufhalten dürfe und und dann ja wieder Umzugsfähig sei und ich in die nähe der Dienststelle ziehen kann.....

Man verbietet mir also quasi auch eigene Kinder zu haben weil die kann ich ja dann laut Aussage auch nicht beaufsichtigen wegen meiner Krankheit....

Fakt ist nun das ich mich schon mehrmals krankschreiben lassen musse weils Gesundheitlich nicht mehr ging und ich bereits einen "fast" tragischen Unfall auf de Autobahn erzeugt habe....

Man püft aber zurzeit immer noch die Sache mit der Nebentätigkeit und ich weiß nicht mehr was ich noch machen soll oder an wen ich mich wenden soll.

Es kommt leider erschwerend hinzu das ich noch Probebeamter bin für etwa ein Jahr und das die Sache nicht einfacher macht und ich die Sache eigentlich auch nicht vor ein Gericht bringen will, sprich einen Anwalt einzuschalten.

Ich wäre jedoch für Ratschläge etc. dankbar.

Grüße
egyptwoman
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Re: Versetzungsersuchen mit nicht zu glaubenden Hindernissen

Beitrag von egyptwoman »

Also nach allem was ich jetzt gelesen habe, kann ich nur vermuten das man dich "kleinkriegen" will oder evtl. sogar zum Aufgeben zwingen will. Das Problem bei dir ist das du noch Probezeitbeamter bist. Ich würde dir, falls du es noch nicht getan hast, dringend empfehlen, ein Psychiatrisches Gutachten einzuholen wegen der deiner Krankheit und wie gefährlich es ist, wenn du mit deiner Krankheit weiterhin so lange Strecken fahren musst, da ja auch andere Menschen dadurch in Gefahr geraten. Das dein Dienstherr sich mehrfach hinter eurem Rücken mit dem Arbeitgeber deiner Frau unterhalten hat, finde ich sowieso eine Schweinerei und ist meines Erachtens auch gar nicht rechtens, genauso wenig wie es deinen Dienstherrn etwas angeht was deine Frau verdient, eigentlich hätte der Arbeitgeber deiner Frau darüber gar keine Auskunft erteilen dürfen ohne das Einverständnis deiner Frau. Wenigstens darüber würde ich mal mit nem Anwalt sprechen, wenn du in ner Gewerkschaft bist, kannst du dich darüber ja mit einem Anwalt in Verbindung setzen und keine Angst wegen dem Dienstherrn solange wie du erstmal keine rechtlichen Schritte einleitest, hast du seitens des Dienstherrn keine Probleme zu erwarten, denn du kannst dich ja jederzeit unverbindlich bei nem Anwalt erkundigen und er kann dir dann auch sagen, wie du weiter vorgehen kannst, es muss ja nicht unbedingt ein Gerichtsverfahren dabei rauskommen. Ich wünsche dir alles Gute und das du diesen Kampf durchstehst, es nervt das weiß ich selbst, aber alles muss man sich auch nicht gefallen lassen und was dein Dienstherr bisher alles angestellt hat, grenzt schon ganz stark an Mobbing (auch wenn ich das mit der Stellenausschreibung lese). Also erkundige dich mal zwanglos bei nem Anwalt, schildere ihm deine Situation und ich denke das du von diesem dann auch wertvolle Hinweise bekommst.

egyptwoman
Ina123
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Re: Versetzungsersuchen mit nicht zu glaubenden Hindernissen

Beitrag von Ina123 »

ich habe mich früher dann einfach an die höchste Instanz gewand, denn je höher der Hammer, desdo lauter knallt es...
außerdem kannst Du den Schwerbehinderten Beauftragten der Bundesregierung ins Boot holen.....oder, oder, es gibt immer einen Weg..

Ina 123
Beamter.m.D.
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Re: Versetzungsersuchen mit nicht zu glaubenden Hindernissen

Beitrag von Beamter.m.D. »

Hallo ihr beiden,

nun ja Gutachten und Atteste habe ich bereits vorgelegt wo auch drin steht das eine erneute Untersuchung beim Amtsarzt dringend empfohlen wird etc. man reagiert nur leider null darauf.

Meine Ausfallzeiten werden jedoch immer mehr weil mein Körper leider sagt das er nicht mehr will.

Ich bin auch in der Gewerkschaft und habe auch schon dran gedacht dort einmal einen Rechtsanwaltlichen ´Rat einzuholen. Bisher scheue ich mich noch ein bisschen davor weil sollte mein Dienstherr weiter so verfahren wird es wohl zwangsläufig auf einen Anwalt hinauslaufen und den Ratenschwanz hinterher ziehen....

@Ina: An die Schwerbehindertenvertretung des Bundes hab ich auch schon gedacht und mir auch schon eine Adresse etc. rausgesucht. Jetzt sagte ein Kollege jedoch zu mir das diese nicht wirklich was machen können weil sie ja nur "Beratungsfunktion" haben. Das sehe ich ja leider auch bei meiner Örtlichen Schwerbehindertenvertretung und der Schwerbehindertenvertretung meiner ober Behörde. Beide sagten mir das sie nichts mehr machen können da sie nicht weisungsbefugt seien etc....

Gibts den echt nur den Weg über einen Anwalt???
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Bundesfreiwild
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Re: Versetzungsersuchen mit nicht zu glaubenden Hindernissen

Beitrag von Bundesfreiwild »

Was mir bei dem Ganzen wirklich heftig aufstößt ist, dass das Kinderdorf die Daten deiner Frau einfach preisgegeben hat.
Bzw., dass sich das Personalressort über sämtliche Schutzbedürfnisse hinsichtlich persönlicher Daten deiner Frau hinweg gesetzt hat.
Wo kommen wir denn da hin, wenn - auch noch telefonisch - jeder Hinz und Kunz sich als Personaler einer Behörde zu erkennen geben und Daten von Personen bei x-beliebigen Organisationen abfragen kann. Das ist einfach unblaublich!!!

Was deine Frau macht und verdient, wo sie sich aufhält, etc. das geht deinen Arbeitgeber einen Sch**ss an. Vor allem dann, wenn deine Frau nicht die Genehmgung erteilt hatte, ihre Daten überhaupt an Dritte weiterzugeben.

Eine Nebentätigkeit ist eine BEZAHLTE Nebentätigkeit - ein Erwerbseinkommen. Wenn es keinen Vertrag gibt, auch kein Geld und du deiner Ehefrau in deiner FREIZEIT - sozusagen ehrenhalber - zur Hand gehst, also - wer will da eine Nebentätigkeit konstruieren?

So wie es aussieht, hat dein Antrag bloss eine Lawine losgetreten, die am Ende dazu führen kann, dass du nicht dauerhaft ins BEA-Verhältnis übernommen wirst.

Das zeigt uns, wie die Dienstherren mittlerweile überall drauf sind. Ist ja auch überall der gleiche Mensch der Chef vom Ganzen - Minister des BMI und BMF.
Man gewinnt den Eindruck, dass sie eigentlich gar keine BEamten mehr haben wollen.

Mein Rat ist ebenfalls: Einen Anwalt aufsuchen, der die Sache aufrollen kann. Oft hilft schon ein Schreiben eines Anwaltes, das die Rechtspositionen klar stellt. Ein Verweis auf datenschutzrechtliche Verstöße machen sich darin immer SEHR gut, weil dies ein sensibles Thema ist.
Beamter.m.D.
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Re: Versetzungsersuchen mit nicht zu glaubenden Hindernissen

Beitrag von Beamter.m.D. »

Hallo Bundesfreiwild,

naja unglaublich ist wohl noch untertrieben. Allein das ein Personalbearbeiter auf die Idee kommt dies zu machen ist schon mehr als hart. Aber nun gut.

Ja eine Lawine hat es allerdings ausgelöst.
Allerdings mache ich mir zurzeit noch nicht so viele Gedanken darüber das die mich nicht in das Beamtenverhältnis auf Lebzeit übernehmen, da es eine Rahmenintegrationsvereinbarung vom Ministerium gibt welche besagt das jeder Schwerbehinderte Beamte auf Widerruf in das Verhältnis auf Probe und jeder Probebeamter in das Beamtenverhältnis auf Lebzeit zu übernehmen ist auch wenn eine Dienstunfähig innerhalb der ersten 5 Jahre zu erwarten ist, dem Beamten ist jedoch mitzuteilen das sollte es zu einer Dienstunfähigkeit kommen innerhalb der ersten 5 Jahre kein Anspruch auf Versorgung besteht.

Aber schön ist die Sache alle mal leider nicht.

Ich werde mich am Montag mal mit der Gewerkschaft in Verbindung setzten und um einen Anwaltlichen Termin bitten.

Gruß
schäferhund
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Re: Versetzungsersuchen mit nicht zu glaubenden Hindernissen

Beitrag von schäferhund »

Hallo Beamter m.D.,

dies ist einer der bizarresten Fälle, von denen ich bislang gehört habe. Da wird mit fadenscheinigen Gründen in der Privatsphäre eines Bediensteten herumgewühlt (nicht untypisch für den öffentlichen Dienst - das Leben der Anderen ist ja sooo interessant). Mobbing, Mobbing Mobbing !!! :evil:
Mein Ratschlag: Lasse Dir einen Termin bei dem für Deinen Wahlkreis zuständigen Landtags- oder Bundestagsabgeordenten geben. Der/Die Abgeordenete soll sich mit Deinen Vorgesetzten in Verbindung setzen und die Sache abklären. Meist lassen diese Leute nicht mehr locker, bis der Fall restlos beendet ist.

Ach noch was: - nicht vergessen: Der/Die Abgeordnete soll sich von Deinen Peinigern auch einen Nachweis geben lassen, wo und was deren Ehepartner(innen) arbeiten und wie hoch deren Monatsgehalt ist. :D

Ich wünsche Dir viel Glück !!

Gruß vom Schäferhund
Beamter.m.D.
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Re: Versetzungsersuchen mit nicht zu glaubenden Hindernissen

Beitrag von Beamter.m.D. »

Hallo Schäferhund,

ja das wäre natürlich auch noch eine Möglichkeit um vll. was zuerreichen.

Ich werd mal sehen was nächste Woche bei dem Gespräch mit dem zuständigen Gewerkschaftsanwalt herauskommt.
Vll. schlägt er mir ja soetwas ähnliches vor. :)

Aber mich beruhigt ja schon mal das ich nicht der einzige bin der die Sache als äußerst komisch betrachtet.
Am Anfang hab ich wirklich gedacht: Ok vll. bildest du dir das auch nur ein bzw. naja vll. ist das Verfahren ja so etc.....

Gruß
Blue Ice Ultra
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Re: Versetzungsersuchen mit nicht zu glaubenden Hindernissen

Beitrag von Blue Ice Ultra »

Leute Leute Leute, was Ihr hier dem jungen Kollegen schreibt und für Empfehlungen gebt ist ja abenteuerlich. :roll:

Das was der Dienstherr gemacht hat, ist zwar rechtlich gesehen, grenzwertig aber legitim. Der Tipp mit der Schwerbehindertenbeauftragten ist ja wohl totaler Käse. Diese Beauftragten haben nur allgemeine Befugnisse, diese sollen darauf achten, das Schwerbehinderte angemessen gefördert werden, mehr aber auch nicht. Der Tipp mit dem Abgeordneten ist noch größerer Käse, den die haben quasi keine Möglichkeit irgendetwas zu machen. Mit etwas bitten und betteln hat ein Abgeordneter die Möglichkeit die Angelegenheit überprüfen zu lassen, wenn er denn die richtigen Leute kennt. Auf die Beurteilung dieses Falles wird, kann und darf es aber keine Auswirkungen haben. :roll:

Letztlich muss man sagen, bist Du selbst aber auch der Personalrat sehr unüberlegt vorgegangen. Letztlich begründest Du ja Deine Versetzung damit, das sie aus Krankheitsgründen notwendig ist. Man sollte dann aber nicht die Argumentation wechseln und sagen es soll eine Familienzusammenführung werden. Zumal es im klassischen Sinne auch keine ist. Sinnvoller wäre gewesen, noch mal mit dem AA zu sprechen, das der noch was zur Dringlichkeit der Versetzung sagt. 8)

Auch wenn das hier in einigen Beiträgen mehr oder weniger offen mitschwingt, die Personaler machen in Deinem Fall nur Ihre Arbeit, und sind nicht dazu da Dir das Leben schwer zu machen oder Dich zu mobben. Wer so etwas behauptet weiß offensichtlich nicht wie die Uhren ticken und das die Verwaltung kein Selbstbedienungsladen ist. Das Beamtenrecht ist Teil des Verwaltungsrechts und somit gelten Verfahrensregeln, u.a. auch die das Beweismittel eingefordert werden können. Nichts anderes machen die Personaler in Deinem Fall. Abschließend gebe ich Dir noch einen Tipp: Spar Dir das Geld für die Gewerkschaft und investiere lieber in eine gute Rechtsschutzversicherung. Die Gewerkschaftsanwälte taugen IMHO nichts und die Rechtsschutzversicherung ist preislich gesehen günstiger.
schäferhund
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Re: Versetzungsersuchen mit nicht zu glaubenden Hindernissen

Beitrag von schäferhund »

Hallo Blue Ice Ultra,

Deinem Beitrag nach zu urteilen könnte man fast schon annehmen, Du wärst der Personalchef des betroffenen Kollegen. Die Antworten von vier Forumsteilnehmern insgesamt als so genannnten "Käse" zu qualifizieren ist einfach nicht richtig. :evil:

Tatsache ist:

- der Dienstherr hat nicht beim Arbeitgeber seines Mitarbeiters anzurufen um dort die Gehaltshöhe von dessen Ehefrau zu erfahren.

- Abgeordnete haben sehr wohl die Möglichkeit ohne langes Betteln an die gwünschten Informationen zu kommen. Meine Erfahrung in fast 40 Dienstjahren: Meldet sich ein Abgeordneter bei der Behördenleitung, dann stehen alle stramm . Auch ein Amtschef möchte gerne weiterkommen und wenn der Politiker keine befriedigende Antwort bekommt muss der Behördenleiter damit rechnen, dass der Abgeordnete dann bei dessen Chef oder gleich beim Minister (man kennt sich ja) vorspricht ("Hallo XY, sag mal, was hast du da eigentlich für einen Saustall in XY-Stadt beinander ?) Keine vernünftige Behördenleitung würde da ein Risiko eingehen wollen.

- Meine Erfahrung war, dass in Versetzungsgesuchen kaum argumentiert werden musste, weshalb man versetzt werden möchte. In der Regel genügte:
"Ich bitte aus persönlichen Gründen um Versetzung von A nach B".

.....und dann klappte es früher oder später auch :D


Gruß
Schäferhund
Blue Ice Ultra
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Re: Versetzungsersuchen mit nicht zu glaubenden Hindernissen

Beitrag von Blue Ice Ultra »

Ich bin zwar nicht Personalchef, ich finde aber das eure Kommentare dazu unterirdisch sind. Noch mal: Die Personaler machen nur ihre Arbeit und sind nicht darauf aus, irgendjemanden, den sie vllt. nur aus einer Akte kennen, zu mobben o.ä. Die gesetzlichen Regelungen sind das eine, interne Vorgaben (z.B. Stellenpläne) das andere. Wenn ich als Personaler jemanden versetze, muss ich entweder eine freie Stelle für denjenigen haben oder einen anderen Kollegen versetzen. -
Es ist durchaus legitim, das der AG fragen stellt. Die Frage ist auch nicht ob der AG Fragen stellen, sondern nur ob man ihm auch antworten darf. -
Das Abgeordnete auf ein Versetzungsverfahren Einfluss nehmen können ist mir neu. Sie erhalten, wie bei meinem Brötchengeber, Informationen. Mehr aber auch nicht. Jeder Abgeordnete der dies tut, würden politischen Selbstmord begehen.
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Bundesfreiwild
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Re: Versetzungsersuchen mit nicht zu glaubenden Hindernissen

Beitrag von Bundesfreiwild »

Also, dieser FAll hier ist für mich das Paradebeispiel dafür, wie man beamtenrechtliche Vorschriften GEGEN den Beamten verwendet und nicht für ihn, um ihm die persönliche Lebenssituation zu erleichtern.

Datenschutz ist Datenschutz. Beide - sowohl die anfragende Behörde - als auch vor allem die Verwaltung des Kinderdorfes - haben sich hier wirklich krasse Fehler geleistet und zwar OHNE, dass dies nötig gewesen wäre. Der versetzungswillige Beamte hätte auch von sich aus die Belege beibringen können, was er zum Teil ja auch schon getan hatte.

Was hier in all dem durchscheint, ist da wirklich völlig unangebrachte Misstrauen in die vom Beamten gemachten Angaben.

Und wie gesagt, man gewinnt hier SEHR leicht den Eindruck, dass man mehr Energie in die Verhinderung des Antrages steckt, als in die möglichst reibungslose Abwicklung eines gesundheitlich bedingten Antrages.
Blue Ice Ultra
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Re: Versetzungsersuchen mit nicht zu glaubenden Hindernissen

Beitrag von Blue Ice Ultra »

Bundesfreiwild hat geschrieben:Also, dieser FAll hier ist für mich das Paradebeispiel dafür, wie man beamtenrechtliche Vorschriften GEGEN den Beamten verwendet und nicht für ihn, um ihm die persönliche Lebenssituation zu erleichtern.

Datenschutz ist Datenschutz. Beide - sowohl die anfragende Behörde - als auch vor allem die Verwaltung des Kinderdorfes - haben sich hier wirklich krasse Fehler geleistet und zwar OHNE, dass dies nötig gewesen wäre. Der versetzungswillige Beamte hätte auch von sich aus die Belege beibringen können, was er zum Teil ja auch schon getan hatte.

Was hier in all dem durchscheint, ist da wirklich völlig unangebrachte Misstrauen in die vom Beamten gemachten Angaben.

Und wie gesagt, man gewinnt hier SEHR leicht den Eindruck, dass man mehr Energie in die Verhinderung des Antrages steckt, als in die möglichst reibungslose Abwicklung eines gesundheitlich bedingten Antrages.
Das hat nichts unbedingt was mit Misstrauen zu tun. Aus der Praxis kann ich sagen, das zwischen den eigenen Beschäftigten immer wieder "faule Äpfel" sind, die einem wissentlich oder aus Unwissenheit (manchmal auch Dummheit) ziemlichen Unfug erzählen. Der Personaler muss, allein schon um seine Entscheidung zu dokumentieren, Beweismittel einfordern. Wie er das macht, darüber kann man streiten. Letztlich ist ja jede Entscheidung im Bereich des Beamtenrechts voll gerichtlich überprüfbar und es geht um Rechtssicherheit für beide Seiten. Wie gesagt die Verwaltung ist kein Selbstbedienungsladen, und ihr bewertet das Einfordern von Beweismitteln über.
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