Nichtraucherschutz

Allgemeine Themen zum Bereich des öffentlichen Dienstes.

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Romeo-67
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Nichtraucherschutz

Beitrag von Romeo-67 »

Mal ein anderes Thema, welches vielleicht schon öfters für Meinungsverschiedenheiten gesorgt hat.

Ein Bekannter von mir ist Asthmatiker und arbeitet in einem Amtsgericht. Seitdem das Nichtraucherschutzgesetz vorschrieb, dass in öffentlichen Gebäuden nicht mehr geraucht werden darf, durfte auch in den Diensträumen nicht mehr geraucht.
Da er aber relativ oft Gefangene vorzuführen hat und diese in der sog. Vorführabteilung in ihren Zellen weiter rauchen dürfen, zieht trotz Rauchabzug Tabakrauch in den Raum wo er sich aufhält.

Nachdem er ein ärztliches Attest gebracht hatte, die sagt, dass er unbedingt vom Tabakrauch fernzuhalten ist, lachte der Vorgesetzte und die Geschäftsleitung ihn aus und meinte, dass das sein Job ist, er müsse da durch.
Eine Ausweichmöglichkeit (anderer Raum) gibt es, aber wenn er abgerufen wird, den Gefangenen vorzuführen ist er unweigerlich dem Tabakrauch ausgesetzt. Seine Anfälle sind inzwischen wieder akuter geworden.

Kann ein Vorgesetzter vom Mitarbeiter verlangen trotz Asthma sich dem Tabakqualm auszusetzen?
schäferhund
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Beitrag von schäferhund »

Hallo,

Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass in einer Behörde ein Rauchverbot besteht, Straftäter hiervon aber eine "Ausnahmegenehmigung" erhalten. Weiterhin empfinde ich es als eine Zumutung, dass die Geschäftsleitung des Amtsgerichts das ärztliche Attest nicht akzeptiert. Haben diese Leute alle Medizin studiert ? Hat man keinen anderen, rauchfreien Posten für ihn?
Mein Vorschlag wäre, evtl. Kontakt mit dem zust. Justizminsterium aufzunehmen und dort die Angelegenheit in einem persönl. Gespräch vorzubringen. Könnte sein, dass sich auch die Politik für einen solchen Fall interessiert. Sollte dies alles nicht helfen, sollte sich Dein Kollege eine "Auszeit" für einige Wochen oder Monate gönnen. Gesundheit ist das wichtigste Gut !!

Gruß
Schäferhund
Romeo-67
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Nichtraucherschutz

Beitrag von Romeo-67 »

An diesem AG gehen die dienstliche Belange vor. Gesundheit steht da wohl an zweiter Stelle. Es wurde schon öfters darüber diskutiert ob rauchen oder nicht. Man kann dort keinem Straftäter zumuten stundenlang in der Zelle zu sitzen ohne dass er rauchen darf wurde argumentiert...also weiterhin die Diensträume (die eigentlich auf dem Papier Rauchfrei sind!) zuqualmen.
Übrigens hat er das mit seinem Asthma und dem Nichtraucherschutz vor einigen Jahren schon mal vorgetragen.... damals wurde er von den Kolleginnen / Kollegen (und so glaubt er von der Chefetage) gemobbt...bis der PR einschritt!
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Bundesfreiwild
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Beitrag von Bundesfreiwild »

Habe ich auch kein Verständnis für.
Ich bin unter anderem eine von den "intoleranten" Nichtrauchern (gezwungenermaßen ebenfalls wegen Asthma), die vor ca. 20 Jahren damit angefangen haben, Rauchverbote (anfangs in der Kantine) durchzusetzen, um überhaupt im Job durchhalten zu können.

Dass ausgerechnet Straftäter, oder jedenfalls mal begrenzte Zeit untergebrachte Gefangene, das Rauchverbot unterlaufen dürfen, halte ich einfach für einen extrem schlechten "Witz". Müssen DIE halt mal etwas leiden, solange sie da sind.

Ich würde mit der Fachkraft für Arbeitssicherheit oder dem Gesundheitsdienst (wer auch immer zuständig ist) darüber mal reden.
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Johann
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Beitrag von Johann »

Ich finde es dreist von Kollegen und Chef, über die Problematik zu lachen. Es geht ja nicht nur darum, dass das passiv Rauchen schlimmer ist, als aktives Rauchen und er damit, selbst wenn er komplett gesund wäre, ohnehin schon genug geschädigt wird, sondern, dass er auch Asthma hat. Die Schäden, die durch den Rauch entstehen können, bzw. die Gefahr, die dabei besteht, kann u.U. lebensgefährlich sein. Das ist definitiv nicht zum Lachen und ich verstehe auch nicht, wie man derart intolerant sein und seinen Mitarbeiter sowas aussetzen kann. Wieso soll es dem Gefangenen besser gehen, als jemandem, der seinen Job macht? Gehts noch?
Ist mir unverständlich.
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