Hallo an alle,
ich habe schon wieder turbulente und doch erkenntnisreiche Wochen hinter mir. Meine private DU-Versicherung prüft immer noch, ob der Leistungsfall eingetreten ist, den ich im April mit der Urkunde ja direkt gemeldet habe. Ich gehe davon aus, dass das aber bald durch sein sollte.
Ansonsten habe ich durch meine Ergotherapeutin verstanden, dass ich wohl deutliche Anzeichen für Neurodivergenz (genauer ADS und Autismus) habe. Sie meinte, dass man damit und mit den Einschränkungen, die damit einhergehen, wohl auch auf jeden Fall einen Schwerbehindertenausweis bekäme.
Ich habe mich jetzt intensiv über Symptome und Auswirkungen davon informiert und musste feststellen, dass vieles in meinem Leben damit endlich Sinn ergibt. Scheinbar bin ich ja auch nicht die Ausnahme, wo so viele Frauen erst spät wenn überhaupt eine solche Diagnose bekommen. Mir stellt sich nun die Frage, ob es Sinn macht, den Diagnoseprozess dafür zu starten, da er wohl sehr langwierig und kostenintensiv ist und ich mir nicht ganz sicher bin, was ich davon dann habe.
1)Auswirkungen auf die PKV?
Ich denke, versicherungstechnisch kann es ja kein Nachteil sein, da ich bereits in der PKV drin bin und nie auffällig war. Könnte die PKV mir da Versäumnis vorwerfen, wenn ich ehrlich nie vermutet und auch nie darauf angesprochen wurde, dass ich womöglich ein nicht neurotypisches Hirn habe?
2) Auswirkungen auf die Höhe der Pension?
Weiß jemand, ob eine nachträglich beantragte Schwerbehinderung noch Auswirkungen auf die Höhe der Pension hat?
Mir wurde beim Antrag vor einigen Monaten ein Grad von 30 aufgrund von Depression zugesprochen, aber zu dem Zeitpunkt hatten weder ich noch meine Behandler auch nur die Vermutung, dass viele der anderen Symptome wohl gar nicht "behandelbar" sind und da doch viel mehr dahintersteckt.
3) Zukunftsperspektiven im Schulsystem?
Ich habe außerdem bereits mitbekommen, dass man wohl mit der Diagnose ziemlich "raus" ist, es also keine Möglichkeit eines Zurück in den Schuldienst in Deutschland gibt. Mittlerweile merke ich selbst deutlicher, wie schnell mich allein Geräusch- und Lichtreize erschöpfen und wie viel schwerer mir soziale Interaktionen fallen. Ich bin mir also ziemlich sicher, dass ich hier "positiv" getestet würde.
Dass es ein Zurück in eine Schule für mich gar nicht mehr geben kann, macht mich noch immer traurig, aber ich lerne, dass es wohl einfach so ist und wohl auch besser so, wenn ich wirklich gesund werden möchte.
Ich habe immer noch den Plan, etwas mit meinem ganzen Wissen zu machen, vielleicht irgendwann einen Blog zu starten oder mich mit Disability Studies beschäftigen. Aber all das vertage ich auf eine Zeit, in der ich mich nicht mehr ständig unter Strom und tief erschöpft fühle.
Hat jemand zufällig Erfahrungen mit dem Thema? Ich habe bei der Recherche eine ehemalige Direktorin gefunden, deren Weg mich so sehr an meinen erinnert. Aber vielleicht gibt es ja hier auch jemanden, der erst nach der Frühpensionierung mehr Diagnosen und einen Schwerbehindertengrad bekommen hat oder sogar mehr zu Autismus und ADHS als Lehrer weiß.
Vielen Dank und alles Gute an euch!
Schwerbehinderung nach Frühpensionierung
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Re: Schwerbehinderung nach Frühpensionierung
Zu 2) Nein, eine Anerkennung hat keine Auswirkung auf die Höhe des (Brutto-)Ruhegehalts.
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Re: Schwerbehinderung nach Frühpensionierung
zu 1; nein hier gibt es keine Nachteile - du hast ja nichts verschwiegen.
steuerlich macht es sich bemerkbar wenn du eine Schwerbehindertenausweis hast -je mehr Prozente desto besser für dich -bei 100% so um d92 2800 bis 2900 € pro Jahr, die du von deinem zu versteuernden Ruhegehalt abziehen kannst. Je weniger Prozente, desto weniger kannst du absetzen.
Wieviel Prozente dir letztendlich zuerkannt werden, ist auch bei den Versorgungsämtern sehr unterschiedlich. Manche sind großzügiger, manche total kleinlich und man erreicht oft erst etwas im Klageverfahren.
Warum meinst du , dass es kosteninstensiv ist, einen Ausweis zu bekommen? Die Ergotherapeutin hat hier wenig Aussagekraft - die ärztlichen Diagnosen sind ausschlaggebend. Das kostet dich privat nichts.
DDU Versicherung: die meisten Policen sind so, dass nach 6 monatiger ununterbrochener Dienstunfähigkeit gezahlt werden muss, unabhängig ob du noch volles gehalt beziehtst oder nicht. Schau mal in deiner Police nach. Es ist auch total unabhängig, ob du bereits deine Urkunde hast oder nicht. Ich würde denen gewaltig in den Hintern treten und Ihnen einen freundlichen Brief schreiben, dass dir die DURente seit dem...... laut Versicherungsbedingungen zusteht und du Ihnen 6 Wochen gibst, dir die Beiträge nachzuerstatten. Anderenfalls würdest du diese Angelgenheit einen Anwalt für dich regeln lassen.
Auch später kannst du dir etwas hinzuverdienen, soweit du es körperlich und mental machen kannst. Du musst eine Nebenbeschäftigung halt deiner Versorgungsbehörde anzeigen. Die wird dir auch sagen, wieviel du dazuverdienen kannst, ohne dass dir deine Pension gekürzt wird.
Alles Gute
steuerlich macht es sich bemerkbar wenn du eine Schwerbehindertenausweis hast -je mehr Prozente desto besser für dich -bei 100% so um d92 2800 bis 2900 € pro Jahr, die du von deinem zu versteuernden Ruhegehalt abziehen kannst. Je weniger Prozente, desto weniger kannst du absetzen.
Wieviel Prozente dir letztendlich zuerkannt werden, ist auch bei den Versorgungsämtern sehr unterschiedlich. Manche sind großzügiger, manche total kleinlich und man erreicht oft erst etwas im Klageverfahren.
Warum meinst du , dass es kosteninstensiv ist, einen Ausweis zu bekommen? Die Ergotherapeutin hat hier wenig Aussagekraft - die ärztlichen Diagnosen sind ausschlaggebend. Das kostet dich privat nichts.
DDU Versicherung: die meisten Policen sind so, dass nach 6 monatiger ununterbrochener Dienstunfähigkeit gezahlt werden muss, unabhängig ob du noch volles gehalt beziehtst oder nicht. Schau mal in deiner Police nach. Es ist auch total unabhängig, ob du bereits deine Urkunde hast oder nicht. Ich würde denen gewaltig in den Hintern treten und Ihnen einen freundlichen Brief schreiben, dass dir die DURente seit dem...... laut Versicherungsbedingungen zusteht und du Ihnen 6 Wochen gibst, dir die Beiträge nachzuerstatten. Anderenfalls würdest du diese Angelgenheit einen Anwalt für dich regeln lassen.
Auch später kannst du dir etwas hinzuverdienen, soweit du es körperlich und mental machen kannst. Du musst eine Nebenbeschäftigung halt deiner Versorgungsbehörde anzeigen. Die wird dir auch sagen, wieviel du dazuverdienen kannst, ohne dass dir deine Pension gekürzt wird.
Alles Gute
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Re: Schwerbehinderung nach Frühpensionierung
Hallo,
auf die Pension und die PKV hat es keine Auswirkungen.
Auf die zukuenftige Perspektive im Schuldienst oder einen anderweitigen Einsatz ausserhalb desselben, denke ich schon.
Wenn du also definitiv nicht mehr zurueck in den Schuldienst willst und auch keine anderweitige Verwendung wuenscht, empfehle ich dir, diese Diagnosen machen zu lassen.
Das haette zur Folge, dass bei zukuenftigen amtsaerztlichen Untersuchungen im Hinblick auf deine chronische unheilbare Erkrankung eine negative Perspektive auf deine Arbeitsfaehigkeit entsteht und eventuell weniger Nachuntersuchungen stattfinden.
Allerdings sagtest du ja, dass dir deine Arbeit Freude bereitete und vielleicht ist es da nicht so ganz ratsam, eine unheilbare chronische Erkrankung diagnostiziert zu haben.
Zumal die Diagnose ausser deiner negativen Zukunftsperspektive hinsichtlich deiner Arbeitsfaehigkeit keinen Vorteil fuer dich haette, ausser dem, dass du weisst , welche Krankheit deiner Depression zugrunde liegt.
Mit deinen Symptomen koenntest du vielleicht hervorragend alleine in einem Buro einer ueberwiegend analytisch auswertenden Taetigkeit nachgehen, wenn die Symptome deiner Depression und der damit einhergehenden Begleitsymptome mal abgeklungen sind.
Letztlich ist es deine Entscheidung, wie du Wege eroeffnen kannst, die dich gluecklich und zufrieden leben lassen.
Viele Gruesse und alles Gute
auf die Pension und die PKV hat es keine Auswirkungen.
Auf die zukuenftige Perspektive im Schuldienst oder einen anderweitigen Einsatz ausserhalb desselben, denke ich schon.
Wenn du also definitiv nicht mehr zurueck in den Schuldienst willst und auch keine anderweitige Verwendung wuenscht, empfehle ich dir, diese Diagnosen machen zu lassen.
Das haette zur Folge, dass bei zukuenftigen amtsaerztlichen Untersuchungen im Hinblick auf deine chronische unheilbare Erkrankung eine negative Perspektive auf deine Arbeitsfaehigkeit entsteht und eventuell weniger Nachuntersuchungen stattfinden.
Allerdings sagtest du ja, dass dir deine Arbeit Freude bereitete und vielleicht ist es da nicht so ganz ratsam, eine unheilbare chronische Erkrankung diagnostiziert zu haben.
Zumal die Diagnose ausser deiner negativen Zukunftsperspektive hinsichtlich deiner Arbeitsfaehigkeit keinen Vorteil fuer dich haette, ausser dem, dass du weisst , welche Krankheit deiner Depression zugrunde liegt.
Mit deinen Symptomen koenntest du vielleicht hervorragend alleine in einem Buro einer ueberwiegend analytisch auswertenden Taetigkeit nachgehen, wenn die Symptome deiner Depression und der damit einhergehenden Begleitsymptome mal abgeklungen sind.
Letztlich ist es deine Entscheidung, wie du Wege eroeffnen kannst, die dich gluecklich und zufrieden leben lassen.
Viele Gruesse und alles Gute
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Re: Schwerbehinderung nach Frühpensionierung
Vielen Dank für eure antworten. Ich fühle mich etwas klarer, dass es aktuell keine Dringlichkeit gibt, eine offizielle Diagnose zu bekommen.
Habe ein Buch plus Webseite einer ehemaligen Lehrerin und Schulleiterin entdeckt, die mir ebenfalls etwas Klarheit verschafft hat. Falls Autismus in der Schule und ein Bericht einer Person, die ebenfalls durch die Frühpensionierung aus der Bahn geworfen wurde, für wen anderen interessant sind, empfehle ich euch Stephanie Meer-Walter.
Habe ein Buch plus Webseite einer ehemaligen Lehrerin und Schulleiterin entdeckt, die mir ebenfalls etwas Klarheit verschafft hat. Falls Autismus in der Schule und ein Bericht einer Person, die ebenfalls durch die Frühpensionierung aus der Bahn geworfen wurde, für wen anderen interessant sind, empfehle ich euch Stephanie Meer-Walter.