ich weiß nicht so genau wohin mit meinem "Problem" und hoffe, ich bekomme hier vielleicht ein paar gute Tipps, wie ich mich weiter verhalten soll bei der Sache.
In meinem Team gibt es einen neuen Kollegen. Man kann sich eigentlich ganz gut mit ihm unterhalten und ebenso eigentlich wäre er mir durchaus sympathisch. Allerdings redet er gerne sehr viel ohne Punkt und Komma. So ist es auch kein Wunder, dass hin und wieder mal Sachen aus seinem Mund kommen, bei denen man sich an den Kopf fassen muss.

Zum Beispiel ist er der Ansicht, als Mann dürfe man "heutzutage fast nichts mehr sagen" und tut Gleichberechtigung als "scheiß Feminismus" ab, auch "der ganze Genderschwachsinn ist nur bescheuert". Da ich diese Meinung nur zu gut aus Kommentarspalten kenne und in milderer Form auch mal hier und dort höre, konnte ich das noch irgendwie ignorieren. Mit der Zeit kamen von ihm natürlich auch zu anderen Themen ähnliche Äußerungen.
Zu Beginn habe ich es noch versucht zu überhören oder auch sachliche Gegenargumente zu bringen.
Aber er scheint das überhaupt nicht wirklich zu registrieren und redet dann einfach unbeirrt weiter.

Als nun der Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine erfolgte, sagte er allen Ernstes, dass er eigentlich Putin dafür bewundert, dass er so ein mächtiger Mann ist vor dem alle Respekt haben. Auch Trump hätte nur Gutes getan indem er Arbeitsplätze mit dem Bau der Mauer zu Mexiko geschaffen hat. Und auch Adolf Hitler war, wenn er nicht "das mit den Juden" getan hätte, eigentlich ein feiner Mann und würde heute sonst als Staatschef gefeiert werden.

Ich selbst bin auch erst einige Jahre bei der Zollverwaltung, sodass es ja sein kann, dass ich mit meiner gegenteiligen Meinung zu solchen Themen nur "zu links" bin. Bisher hatte ich allerdings noch keinen Kollegen dort erlebt, der sich so ähnlich geäußert hätte. Bis auf ein, zwei Corona-Zweifler hatte ich bisher eher den Eindruck, dass hier sachliche und vernünftige Menschen arbeiten, wofür ich auch sehr dankbar bin.
Nun weiß ich nicht, wie ich seit diesen letzten Äußerungen mit ihm umgehen soll. Ich könnte schon versuchen weiterzumachen, als wäre nichts gewesen. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass es auf Dauer nicht gutgehen kann, wenn ich mir immer wieder solche Sachen anhören muss. Zumal meine anderen Kollegen bald in den Ruhestand gehen und ich dann vorerst mit ihm alleine sein werde. Da bekomm ich schon Magenschmerzen, wenn ich nur daran denke ...

Ich könnte ihn zwar auch mal direkt darauf ansprechen, da er aber sonst kein guter Zuhörer zu sein scheint, bezweifle ich, dass das Erfolg haben dürfte. Zumal so was auch nach hinten losgehen und ich dann auf einmal als Buhmann dastehen könnte, je nachdem wem er dann was erzählt (traue ich ihm zwar nicht zu, aber ich kenne ihn auch noch nicht so gut).
Gern würd ich sonst auch einfach das Büro verlassen, wenn solche Themen aufkommen, allerdings scheint er ein Talent dafür zu haben, solche Sachen in Gespräche einzubauen, die ursprünglich überhaupt nichts damit zu tun hatten.
Da wir uns aufgrund der Corona-Vorschriften im Büro aufteilen, hatte ich noch nicht großartig Gelegenheit zu sehen, wie er mit unseren Kollegen spricht (vielleicht "öffnet" er sich ja auch nur bei mir so) und wie sie dann damit umgehen.
Soll ich vielleicht mal meine anderen Kollegen darauf ansprechen?
Oder gibt es sonstige Ansprechpartner beim Zoll in solchen Fällen, die man vertrauensvoll fragen kann?
Oder seh ich das Ganze einfach nur zu eng und sollte lieber die Füße stillhalten?
Freue mich auf eure Antworten. Danke!