Verbeamtung sinnvoll?

Themen speziell für Bundesbeamte

Moderator: Moderatoren

Antworten
Bb6238
Beiträge: 2
Registriert: 18. Okt 2021, 13:34
Behörde:

Verbeamtung sinnvoll?

Beitrag von Bb6238 »

Hallo zusammen,

kurz zu mir: Ich bin vierzig Jahre jung und arbeite als Sachbearbeiter in einer Bundesbehörde (E11). Es gibt nun die Möglichkeit mich verbeamten zu lassen. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob sich das in meiner Situation rechnen würde und wäre für Einschätzungen eurerseits sehr dankbar.

Leider verfüge ich über keine anrechenbaren "Erfahrungszeiten" und müsste somit drei Jahre Probezeit absolvieren und mindestens ein Jahr warten bis ich in die A10 befördert werden könnte. Soweit ich dies bis jetzt betrachte, scheinen mir durch eine Verbeamtung ehr Nach- als Vorteile zu entstehen:

- Längere Arbeitszeit 41h (da keine Kinder)
- Wegfall Weihnachtsgeld
- Kosten/Aufwand private Krankenversicherung
- Weniger Gehalt für min. 4 Jahre (E11>A9)
- Durch Alter weniger Jahre für Pensionsanrechnung
- Eventl. Versetzungsbereitschaft

+ Sicherheit
+ Möglichkeit der Beförderung

Hab ich etwas Entscheidendes nicht beachtet bzw. wie würdet ihr die Lage beurteilen?

Herzlichen Dank vorab.

Liebe Grüße
Bb6238
Simba
Beiträge: 33
Registriert: 12. Okt 2021, 21:05
Behörde: Zoll

Re: Verbeamtung sinnvoll?

Beitrag von Simba »

Warum hast du keine anrechenbaren Zeiten?
Was ist denn mit den Zeiten als Tarifbeschäftigter (vergleichbar gD)?
Und hast du nach deinem Studium, welches überhaupt, nicht etwas in der Richtung gemacht was ggfs. anrechenbar ist?

Um welche Behörde handelt es sich?
Bb6238
Beiträge: 2
Registriert: 18. Okt 2021, 13:34
Behörde:

Re: Verbeamtung sinnvoll?

Beitrag von Bb6238 »

Hallo Simba,

vielen Dank für deinen Beitrag.

Ich habe erst recht spät mein Abitur nachgeholt (ursprünglich eine Ausbildung gemacht, die nichts mit dem öffentlichen Sektor zu tun hatte) danach studiert und im Anschluss in den öffentlichen Dients gewechselt. Dementsprechend arbeite ich in diesem Bereich auch noch nicht lange und habe gerade mal das Minimum an Zeit, dass man braucht um überhaupt für eine Verbeamtung in Frage zu kommen (1,5 Jahre inkl. Probezeit 6 Monate).

Ist die Behörde auschlaggebend für die Verbeamtung?

Liebe Grüße
Bb6238
RED-SECTOR
Beiträge: 55
Registriert: 12. Aug 2014, 08:19
Behörde:

Re: Verbeamtung sinnvoll?

Beitrag von RED-SECTOR »

Grundsätzlich spricht aus meiner Sicht doch ne ganze Menge für eine Verbeamtung.

Der vergleichsweise günstige Zugang zur PKV sowie der Anspruch auf Beamtenpension sind Privilegien, die seit Jahrzehnten viele Neider auf den Plan rufen und ständig unter Feuer stehen. Nicht zu vergessen ist noch der Umstand, dass Du bei Krankheit weiter volle Besoldung erhälst, auch noch nach 6 Wochen. Auch die Hinterbliebenenversorgung dürfte über dem Niveau des Angestellten liegen. Denk mal an die empörten Diskussion noch vor Wochen, dass man Beamten in Corona-Quarantäne aus rechtlichen Gründen nicht die Bezüge kürzen könnte. Das alles sind Privilegien.

Das Weihnachtsgeld ist bei Beamten abgeschafft, wurde aber in die laufende Besoldung integriert und dadurch dynamisiert.

Natürlich gibt es auch Nachteile. Letztlich musst Du wissen, was besser für Dich ist.
Simba
Beiträge: 33
Registriert: 12. Okt 2021, 21:05
Behörde: Zoll

Re: Verbeamtung sinnvoll?

Beitrag von Simba »

Ah ok. Ja dann hast du wirklich nicht viel was man anrechnen kann bzw. nichts.

Das ist einerseits „ärgerlich“, andrerseits ist
das ledige netto Anfangsgehalt

bei A9 netto 2450.56 € (abzüglich 200-300€ PKV gaaaanz grob)

bei E11 netto 2211.67 €

Also verdienst du in A9 round about das Selbe!

Status besser etc pp…, nicht zu vergessen Zulagen wenn vielleicht Heirat und Kinder ins Spiel kommen sollten.

Ich würde gar nicht drüber nachdenken!

Die Behörde wäre interessant um zu prognostizieren dass du ratzfatz A11 sein könntest oder es lange dauern kann…
PublicHeini
Beiträge: 4
Registriert: 25. Nov 2020, 09:46
Behörde:

Re: Verbeamtung sinnvoll?

Beitrag von PublicHeini »

Hallo,

ich habe ein ziemlich gleiche ViTa wie der TE nur bin ich aktuelle 34. Gibt es evtl eine Art Rechner in dem man so etwas "nachrechnen" wann der Break-Even erreicht ist? Sicherlich hängt viel davon ab, bei welcher Behörde man arbeitet (ich im einem Bundesministerium). Ich habe das mal mittels Excel versucht eine "Rechnung" aufzustellen aber hier sind zu viele hypothetische Variablen enthalten. Was viele vergessen( wenn ein Anspruch darauf besteht), dass die Betriebsrente (VBL) noch als Tarifangestellter on top kommt. Bei mir wären das ca 750€ am Ende.
Die Frage ist doch was ist am Ende realistischer zu erreichen eine A13g oder eine E12.

@TE: Bei mir würde sich die Entscheidung knapp (ca 150€ netto im Monat) für eine Verbeamtung (höchstes Amt für meine Berechnung A12 und mit durchschn. 1,5% p.a. Steigerung der Bezüge) ausgehen. Bei dir müsste es fast eine finanzielle Pattsituation(sowohl Bezüge im Vergleich, als auch Nettorente/pension) sein. Also kannst du dieses Argument schon mal streichen und musst die anderen Argumente gegeneinander abwägen.
Antworten