Laura hat geschrieben:Und muss man sich dann nicht selbst fragen, ob im Leben nicht irgendwas schief gelaufen ist, wenn man nach 21 Dienstjahren immer noch A7 ist?
Schief gelaufen ist es dann bei denen, die so etwas wie Rückgrat haben...
... die eben
nicht in das Beamtenbild passen, denen wir das miserable Ansehen zu verdanken haben, denn nur die machen meistens Karriere.
Und das bedeutet ebenso
nicht, dass im
Leben etwas schief gelaufen ist, sondern nur in der Beamtenkarriere.
Davon mal ab...
Anfang der 90`er begann durch die sog.
Öffnungsklausel ein
Weinfest, jede Flasche wurde befördert...
Sogar ich hatte es da geschafft, nach 20 Jahren A8 zu werden. Bis Ende der 90`er war es völlig normal, dass Anfang 40`er A9 wurden. Das ist ein Rechenexempel, diese Leute blockieren auf > 20 Jahre hinaus Beförderungsstellen. Klar, dass hier ein Stau entsteht, von der Politik mal ganz abgesehen. Die wenigen Beförderungsstellen bleiben alleine
Nasenfaktorbeamten vorbehalten. Besserung ist in etwa 8 - 10 Jahren zu erwarten, wenn all diese
Alten auf einen Schlag weg sind.
Dann gibt es ein neues
Weinfest.
Um auf den Ursprungsfred zurück zu kommen:
Das Ansehen ist mies, vielleicht mit Ausnahme von Feuerwehr oder Polizei. Nichts ist schwieriger, als Vorurteile auszuräumen. Mal ehrlich, dass diese Vorurteile Nahrung fanden, haben sich die Beamten, bzw. das System. auch selber zuzuschreiben. Das seltsame Zulagensystem wie Hitze-Cola, Kältefrei, Fahrtkostenzuschuss, Essensgeld usw. lasse ich mal außer Betracht. Noch Anfang der 90`er verdiente ich als A8`er so viel wie der Betriebsleiter einer Niederlassung eines bekannten Mineralölkonzerns.
Da stimmte doch was nicht! Wenn dann unter den Beamten nur eine Gurke war, fand das Vorurteil natürlich wieder Nahrung.
Heute sieht es anders aus. In den letzten ca. 8 Jahren habe ich gut 40% (inkl. Inflation) meines Einkommens gelassen, die Abschaffung des seltsamen Zulagensystems nicht eingerechnet. Ein 40-Jähriger A8`er als Alleinverdiener mit zwei Kindern bewegt sich sich an der Harz4-Grenze.
Würde man mich heute nach gut 36 Jahren Dienst aus Krankheitsgründen in Pension schicken, bekäme ich mit Harz4 mehr Geld!
Ich bewundere meine Kollegen, die unter diesen Umständen und der laufenden Verarsche durch Politiker und Gewerkschaften immer noch mit Einsatz ihren Dienst verichten!
Aber was soll man an diesem Bild wie ändern? Man braucht immer einen, auf dem man herum kloppen kann.
Da das Medienwirksam ist, erhaschen sich die Schäubles damit Stimmen beim Volke.
Da müssten schon die Medien überzeugt werden. Aber wer soll das tun?
Die Gewerkschaften? Ich habe den Eindruck, dass diese Papiertiger nur ihre eigenen Pfründe im Auge haben. Selbst wenn das Wunder geschehen sollte und sich Gewerkschaften und die Politik für die Beamten und deren Ansehen einsetzen würden, was hätte die Medienlandschaft davon?
Die wollen Geld verdienen und das kann man nur, wenn man die
Seele des (überwiegenden) Volkes trifft und da herrschen die Vorurteile vor.
Also ändern wird sich da nimmer was...
cu,
Mikesch