... ich bin 55 Jahre alt und seit 35 Jahren Polizeibeamter in NRW. Ich habe die letzten 23 Jahre ausschließlich Wach- und Wechseldienst gemacht, davor Ausbildung, Hundertschaft, später Studium ( Aufstieg 2. Säule in den gehobenen Dienst). War danach WDF und DGL.
Mit 52 bin ich an Tinnitus erkrankt, habe seitdem einen hochfrequenten Pfeifton im Kopf. Der HNO Arzt hat mir damals noch Infusionen gegeben, aber die halfen nicht. Somit muss ich bis ans Lebensende mit diesem Pfeifton leben, 24 Stunden am Tag, und dass ist sehr belastend. Man hat einfach keine "Nervenstärke" mehr, ist schnell gereizt. Bestimmte Geräusche sind so, als haut Dir jemand mit dem Hammer auf den Kopf. Das laute Martinshorn tut so weh, dass ich mir die Ohren zuhalten muss, wenn ein Krankenwagen oder Streifenwagen an mir vorbei rauschen. Ich dreh mich dann weg.
Kurz darauf wurde ich mit einem Bandscheibenvorfall operiert, habe seit dem regelmäßig Rückenschmerzen, Hexenschuss. Durch die OP habe ich nun als Folge davon einen "tauben" linken Oberschenkel.
Vor über einem Jahr bekam ich dann eine heftigen Burnout mit Depressionen. Ich bin seit dem in psychologischer Behandlung, die auch noch lange Zeit weiter laufen wird.
Jetzt wird das PDU Verfahren eingeleitet. Dazu hätte ich sehr gerne Infos + Erfahrungen von euch, was mir sehr helfen würde
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1.) Ich denke nach 23 Jahren Wachdienst, 55 Jahre alt, wird der Amtsarzt in Bochum wahrscheinlich ein Gutachten erstellen, dass mich mit diesen Vorerkrankungen PDU schreibt. Hat da jemand von euch in ähnlicher Lage Erfahrungen, wie dieser Termin dort abläuft? Und was man sagen sollte und was lieber nicht? Wie man sich dort verhält? Ich habe immer gerne Polizeidienst gemacht, aber gesundheitlich vor allem wegen der nervlichen Strapazen durch den Tinnitus, dazu die ständigen Rückenschmerzen, sehe ich mich nicht mehr in der Lage, den Job zu machen. Es geht einfach nicht mehr.
2.) Wie lange dauert es, bis der Amtsarzt das Gutachten erstellt hat und die Behörde mir die Entscheidung zuschickt?
3.) Es gibt ja noch die "allgemeine Dienstunfähigkeit", die geprüft wird, nachdem man PDU ist. Also bei "lebensjüngeren Beamten" erwartet die Behörde eine Umschulung für den Verwaltungsdienst (zwei Jahre Umschulungszeit). Ich sehe ich mich nicht mehr in der Lage, so eine Umschulung (Ausbildung) zu machen !! Alleine wegen des Tinnitus könnte ich mich gar nicht mehr auf so was konzentrieren. Nervlich würde ich das einfach nicht schaffen. Ich habe einige Gerichtsurteile gelesen, in denen fast immer eine Altersgrenze von 50 Jahren benannt wird. Obwohl das nirgendwo schriftlich fixiert ist. Auch nicht im Erlass. Wird einem so eine Umschulung für den Verwaltungsdienst dann angeboten? Oder kann das auch bei einem 55 jährigen Beamten mit meinen Erkrankungen angeordnet werden?
>>> meine Arbeitsunfähigkeit durch die psychische Erkrankung + psychologische Behandlung wird eh noch lange andauern, so dass ich auch gar nicht zu so einer Umschulung antreten könnte <<<
4.) Wird diese allgemeine Dienstunfähigkeit gesondert begutachtet? Also muss ich da noch mal zum Amtsarzt?
Es würde mich freuen, eure Erfahrungen und Antworten zu lesen... herzlichen Dank liebe Kolleginnen & Kollegen
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