Besoldungsrunde 2020

Themen speziell für Bundesbeamte

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Justy
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Re: Besoldungsrunde 2020

Beitrag von Justy »

Guten morgen zusammen.

Ich könnte echt.... Vielleicht schon mal darüber nachgedacht das es nicht nur hochbezahlte Beamte gibt? Aber wenn man A10, 11, 12.... hat kann man gut großkotzig mal auf eine Gehaltserhöhung verzichten. Ich habe A7 und komme so gerade über die Runde. In meinem Freundes, Familie und Bekanntenkreis (alles keine Beamte) habe ich mit einer 4 köpfigen Familie die kleinste Wohnung, fahre das älteste Auto welches auch noch für die ganze Familie viel zu klein ist. Zudem habe ich mir meine Gesundheit durch den Schichtdienst kaputt gemacht. Ist was anderes als jeden Tag gemütlich am Schreibtisch zu sitzen und Kaffee zu trinken. Einen Familienurlaub konnten wir uns zuletzt vor über 5 Jahren leisten. Zuletzt ist die Waschmaschine kaputt gegangen. Was andere sofort bar bezahlen muss ich 12 Monate abstottern. Und dann darf nichts anderes mehr dazwischen kommen. Vielleicht wäre mal aus Solidarität 20% für die unteren Besoldungsgruppen (A5 bis A9) nötig. Ich denke unter A5 gibt's sowieso keine Stellen. Wenn ja sollte man hier verdoppeln.
Mr. Green
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Re: Besoldungsrunde 2020

Beitrag von Mr. Green »

el reflexiu hat geschrieben: 12. Apr 2020, 09:43
Mr. Green hat geschrieben: 10. Apr 2020, 18:22 Der Tarifvertrag für die Beschäftigten läuft ja am 31.08.2020 aus. Wie bewertet Ihr die Chancen, dass die Beamten dieses Mal hinten runterfallen und sich mit einer Nullrunde begnügen müssen?

Ich persönlich rechne angesichts der horrenden Corona-Ausgaben eigentlich fest damit. Vielleicht wird ja aus Solidarität die Wochenarbeitszeit noch auf 43 Stunden erhöht :o
Für mich haben Gehaltserhöhungen derzeit absolut keine Priorität. Ich bekomme als Beamter derzeit 100 % meines Gehaltes. Meine angestellten Kollegen im öffentlichen Dienst sind teilweise bereits auf Kurzarbeit. ICH erwarte und fordere keine Gehaltserhöhung in der jetzigen Phase der Pandemie. ICH finde, jeder, insbesondere wir Beamten, sollten unser teilweise egoistisches Verhalten überdenken und uns solidarisch verhalten. Im privaten Umfeld, z.B. Nachbarschaftshilfe, aber auch gesellschaftlich. Jetzt sollte es das Ziel sein, möglichst gesund durch die Krise zu kommen, und so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten. Daher verzichte ich gerne für einen längeren Zeitraum auf Gehaltserhöhungen.
Bei welcher Bundesbehörde gibt es denn Kurzarbeit?
flyernils
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Re: Besoldungsrunde 2020

Beitrag von flyernils »

Ozymandias hat geschrieben: 11. Apr 2020, 18:14 Die IG Metall hat sich schon auf eine Nullrunde geeinigt und die haben in den letzten Jahren nicht 3 oder 4% gefordert, sondern oftmals 6%.

An denen kann man schon mal deuten in welche Richtung es geht, es wird daher also nicht vermittelbar sein im ÖD 2-3% zu fordern, sondern vermutlich auch bei 0% landen.
Der neue Tarifvertrag der IG Metall geht allerdings auch "nur" bis zum Jahresende, zum Jahreswechsel können die also bereits neu verhandeln.

Apropos Jahreswechsel: Beim Tarifvertrag für die Länder ist zum Jahreswechsel planmäßig eine Tariferhöhung von 1,29 % bzw. min. 50 Euro brutto vorgesehen. Ich könnte mir vorstellen, das man sich beim Bund an diese Tariferhöhung mit dran hängt wg. Inflationsausgleich, Systemrelevanz des öffentlichen Dienstes usw...
Maria-1963
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Re: Besoldungsrunde 2020

Beitrag von Maria-1963 »

Ich mache mir Gedanken wegen der fehlenden Empathie und der geringen emotionalen Intelligenz vieler beamteten Kollegen. Wir erhalten während der jetzigen Phase der Pandemie unser volles Gehalt, wir arbeiten teilweise von zu Hause, haben daher geringe Ausgaben. Wir verlagern teilweise unseren Konsum jetzt auf Online-Bestellungen. Oder gehen nicht ins Kino, Theater, oder Essen. Fahren nicht in den Osterurlaub und ggf. auch nicht in den Sommerurlaub. Wir haben daher vermutlich sogar mehr Geld übrig. Und viele Kollegen, Nachbarn, Verwandte sind von Kurzarbeit betroffen (der Schulbusfahrer, die Non-Foodverkäuferin, die Friseurin.etc...), haben daher nur einen deutlich geringen Teil des üblichen Gehalts zur Verfügung. Die laufenden Kosten müssen trotzdem bezahlt werden. Der Dispokredit wird bis zur Grenze belastet. Konsum wird sehr stark eingeschränkt. Und nach Ende der Lockdown-Phase müssen dann erst diese Schulden ausgeglichen werden, Konsum nachholen, also nicht möglich. Und dann fordern hier einige Beamte tatsächlich einen (vollen) Inflationsausgleich für Beamte. Dafür habe ich, als Beamter, und viele meiner Bekannten, die von Kurzarbeit betroffen sind, nicht das geringste Verständnis.
M240i
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Re: Besoldungsrunde 2020

Beitrag von M240i »

Maria da muss ich dir widersprechen! Es gibt genügend Kurzarbeiter wo 96% vom Gehalt bekommen. Die haben auch weniger Ausgaben! Ist das gerecht, und die bekommen auch noch Urlaubsgeld und Tantiemen!
Torquemada
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Re: Besoldungsrunde 2020

Beitrag von Torquemada »

M240i hat geschrieben: 14. Apr 2020, 11:32 Maria da muss ich dir widersprechen! Es gibt genügend Kurzarbeiter wo 96% vom Gehalt bekommen. Die haben auch weniger Ausgaben! Ist das gerecht, und die bekommen auch noch Urlaubsgeld und Tantiemen!
Das ist richtig. Viele bekommen das Kurzarbeitergeld tariflich aufgestockt. Bund und Länder werden alleine wegen der schwerstbelasteten Beamten mindestens einen Inflationsausgleich vornehmen.
Maria-1963
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Re: Besoldungsrunde 2020

Beitrag von Maria-1963 »

Torquemada hat geschrieben: 14. Apr 2020, 11:40
M240i hat geschrieben: 14. Apr 2020, 11:32 Maria da muss ich dir widersprechen! Es gibt genügend Kurzarbeiter wo 96% vom Gehalt bekommen. Die haben auch weniger Ausgaben! Ist das gerecht, und die bekommen auch noch Urlaubsgeld und Tantiemen!
Das ist richtig. Viele bekommen das Kurzarbeitergeld tariflich aufgestockt. Bund und Länder werden alleine wegen der schwerstbelasteten Beamten mindestens einen Inflationsausgleich vornehmen.
wenn man sich dies mal durchliest, https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.4876248
kann man mit geringsten VWL Kenntnissen nur zum Schluß kommen, dass es für die meisten Beschäftigten im öffentlichen Dienst eine Nullrunde wird. Die schwerstbelasteten Mitarbeiter werden sicherlich belohnt, der Rest (die Sesselpupser, die Ruhestandsbeamten) werden leer ausgehen, und ich finde, es ist auch so in Ordnung. Aber, wir werden es ja im Herbst erleben...
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zeerookah
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Re: Besoldungsrunde 2020

Beitrag von zeerookah »

@Maria-1963 Willkommen in der Neiddebatte :mrgreen: (wenn man deine Beiträge liest kann man sich denken woher der Wind weht)
Werner-1
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Re: Besoldungsrunde 2020

Beitrag von Werner-1 »

zeerookah hat geschrieben: 14. Apr 2020, 17:25 @Maria-1963 Willkommen in der Neiddebatte :mrgreen: (wenn man deine Beiträge liest kann man sich denken woher der Wind weht)
ich kann keine Neiddiskussion erkennen. Aus der wirtschaftlichen Situation ergeben sich weniger Steuereinnahmen, bei jetzt extrem stark steigenden Ausgaben des Staates. Daraus ergibt sich vermutlich im Haushalt nur ein geringes Budget für Besoldungserhöhungen. Und jetzt ist Solidarität gefordert. Auch von uns Beamten, so empfinde ich es.
despaired
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Re: Besoldungsrunde 2020

Beitrag von despaired »

Maria-1963 hat geschrieben: 14. Apr 2020, 11:03 Ich mache mir Gedanken wegen der fehlenden Empathie und der geringen emotionalen Intelligenz vieler beamteten Kollegen. Wir erhalten während der jetzigen Phase der Pandemie unser volles Gehalt, wir arbeiten teilweise von zu Hause, haben daher geringe Ausgaben. Wir verlagern teilweise unseren Konsum jetzt auf Online-Bestellungen. Oder gehen nicht ins Kino, Theater, oder Essen. Fahren nicht in den Osterurlaub und ggf. auch nicht in den Sommerurlaub. Wir haben daher vermutlich sogar mehr Geld übrig. Und viele Kollegen, Nachbarn, Verwandte sind von Kurzarbeit betroffen (der Schulbusfahrer, die Non-Foodverkäuferin, die Friseurin.etc...), haben daher nur einen deutlich geringen Teil des üblichen Gehalts zur Verfügung. Die laufenden Kosten müssen trotzdem bezahlt werden. Der Dispokredit wird bis zur Grenze belastet. Konsum wird sehr stark eingeschränkt. Und nach Ende der Lockdown-Phase müssen dann erst diese Schulden ausgeglichen werden, Konsum nachholen, also nicht möglich. Und dann fordern hier einige Beamte tatsächlich einen (vollen) Inflationsausgleich für Beamte. Dafür habe ich, als Beamter, und viele meiner Bekannten, die von Kurzarbeit betroffen sind, nicht das geringste Verständnis.
Die Sachen kann ich mir alle nicht leisten - sorry. Es gibt immer Leuten denen es besser bzw. schlechter geht.

Man sollte versuchen die Wochenarbeitszeit der Beamten auf die Tarifbeschäftigten anzupassen, damit könnten sicherlich viele leben.

Ich erwarte auch sonst keine große Steigerung, man sollte sich eben nur überlegen irgendwas anzubieten. Eine Einmalzahlung wäre ja auch besser als nichts.
Acta
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Re: Besoldungsrunde 2020

Beitrag von Acta »

Um es kurz und knapp zu machen: Die Berufsfreiheit stellt neben Art. 14 GG das wichtigste Wirtschaftsgrundrecht dar: Sie sichert das Recht, seinen Beruf, seinen Arbeitsplatz und seine Ausbildungsstätte frei zu wählen und auszuüben. Damit gewährt Art. 12 I GG die berufsbezogene Persönlichkeitsentfaltung und die Existenzsicherung des Einzelnen. [Quelle: https://www.lecturio.de/magazin/berufsf ... rtikel-12/].

In guten Zeiten wird man belächelt und es kommen Aussagen wie: „Für das Geld gehst du arbeiten?“, „Also auf eine 41-Std.-Woche hätte ich keine Lust (38-Std.-Woche), und ihr bekommt nur 6,65 EUR vermögenswirksame Leistung im Monat?! Wir erhalten 40,- EUR vWL/Monat sowie einen Tankgutschein in Höhe von 44,- EUR/Monat als Sachbezug!“ + zum Teil eine Betriebsrente, moderne Computer-Arbeitsplätze, grundsätzliche Möglichkeit des HomeOffice.

Meiner Meinung nach keine prozentuale Erhöhung der Bezüge, dafür 39-Std.-Woche. ;-) Vielleicht doch eine 0,2 %ige Steigerung der Bezüge, die dann direkt wieder in die Versorgungsrücklage fließt (siehe § 14a Abs. 2 Bundesbesoldungsgesetz). :lol:

Ich versuche auch Freunde & Verwandte für den öD zu begeistern. Bis jetzt überall Fehlanzeige. Kein Interesse, obwohl massig Stellen frei sind (egal ob Tarifbeschäftigter oder Beamter).
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Re: Besoldungsrunde 2020

Beitrag von Siggi09 »

Werner-1 hat geschrieben: 14. Apr 2020, 18:35 Auch von uns Beamten, ...
Du bist kein Beamter, sondern ein Troll, der hier gegen Beamte Stimmung macht.
Siggi09
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Re: Besoldungsrunde 2020

Beitrag von Siggi09 »

Acta hat geschrieben: 15. Apr 2020, 12:08 In guten Zeiten wird man belächelt und es kommen Aussagen wie: „Für das Geld gehst du arbeiten?“
Es ist ja eine Binsenweisheit, dass man im öD in "gesicherter Armut" lebt.

Jedenfalls wird man allen über die Pflegeversicherung in die Taschen greifen, damit die Pflegekräfte besser bezahlt werden können. Ich fürchte nur, dass die Mehrbelastung nur zu einem kleinen Teil direkt bei den Pflegenden ankommt.
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Ruheständler
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Re: Besoldungsrunde 2020

Beitrag von Ruheständler »

Siggi09 hat geschrieben: 15. Apr 2020, 18:01 Ich fürchte nur, dass die Mehrbelastung nur zu einem kleinen Teil direkt bei den Pflegenden ankommt.
... das ist klar auch ein Corona-Virus wird das System der Wasserkopfverwaltung nicht abschaffen können,leider...
meine Eltern sagten damals immer wieder:Junge mach aus Deinem Leben was anständiges, Ergebnis : Feinmechaniker, Soldat,Arbeiter,Angestellter,Beamter,Pensionär,was soll ich noch vollbringen ? für kreative Vorschläge bin ich offen ... :mrgreen:
el reflexiu
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Re: Besoldungsrunde 2020

Beitrag von el reflexiu »

Siggi09 hat geschrieben: 15. Apr 2020, 17:53
Werner-1 hat geschrieben: 14. Apr 2020, 18:35 Auch von uns Beamten, ...
Du bist kein Beamter, sondern ein Troll, der hier gegen Beamte Stimmung macht.
Wir leben derzeit in einer verrückten Zeit. Die Politik fährt derzeit auf Sicht. Wir sollten uns an die Einschränkungen unbedingt halten, wir sollten durch unser Verhalten dafür sorgen, dass möglichst wenig Mitmenschen sterben müssen oder mit Langzeitfolgen die Infektion überleben. Als Beamte sind wir Teil dieser Gesellschaft, mit besonderen Rechten und Pflichten. Sollte unser Dienstherr im Rahmen der Amtshilfe Unterstützung leisten müssen, z.B. für Gesundheitsbehörden (zur Nachverfolgung von Infektionsketten), zur Bearbeitung von Kurzarbeitsgeld beim Arbeitgeberservice des Arbeitsamts, sollten wir ohne „wenn und aber“ bereit sein, neue Aufgaben zu übernehmen.
SPÄTER, nachdem die Pandemie eingedämmt ist, wir man auch die Frage stellen können, und müssen, wie die finanziellen Kosten verteilt werden. Und selbstverständlich sollten auch Beamte als Teil dieser Gesellschaft einen Anteil an den Kosten tragen müssen.
JETZT einen vollen Inflationsausgleich zu fordern, zeigt mir, in welcher „verrückten Welt“ einige wenige Beamten leben. Und die Kollegen, die sich auch reflektiert mit einem modernen Beamtentum pauschal als Trolls zu bezeichnen, halte ich für unangemessen und „verrückt“. Auf solche „Kollegen“ verzichte ich gerne.
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