Umgangston
Moderator: Moderatoren
Umgangston
Liebe Foristas,
ich bin die Zielscheibe eines aggressiven Schreianfalls eines Kollegen geworden. Der (dienstältere) Kollege sitzt an zentraler Stelle und ist dadurch fachlich praktisch mir vorgesetzt, d.h. ich brauche ihn, er mich aber nicht. Ich arbeite in einem anderen (unwichtigeren) Bereich. Er rief mich an und schrie mich mit anschwellendem Tonfall an. Leider habe ich die verwendeten Worte vergessen, aber sie waren drastisch und sehr verletzend. Ich stand völlig unter Schock nach diesem Anruf. Eigentlich habe ich mit dem Kollegen, dessen fachlichen Rat ich seit Jahren schätze, nur sehr wenig zu tun und sehe ihn so gut wie nie.
Die Frage ist jetzt, wie ich damit umgehen soll. Immerhin habe ich es nach mehreren Minuten der Schreiattacke unter Tränen geschafft ihm zu sagen, dass ich mich nicht anschreien lasse und habe aufgelegt. Ob er es gehört hat, weiß ich nicht. Mir ist rätselhaft, weshalb er mich so derart enthemmt attackierte.
Darf man als dienstälterer Beamter einfach so ungehemmt Beleidigungen auf der Arbeit herausschreien? Auf offener Straße wäre das ein no-go.
Wie geht man mit so etwas um? Wie kann ich mich gegen zukünftige Attacken wappnen?
Danke für Eure Hilfe.
ich bin die Zielscheibe eines aggressiven Schreianfalls eines Kollegen geworden. Der (dienstältere) Kollege sitzt an zentraler Stelle und ist dadurch fachlich praktisch mir vorgesetzt, d.h. ich brauche ihn, er mich aber nicht. Ich arbeite in einem anderen (unwichtigeren) Bereich. Er rief mich an und schrie mich mit anschwellendem Tonfall an. Leider habe ich die verwendeten Worte vergessen, aber sie waren drastisch und sehr verletzend. Ich stand völlig unter Schock nach diesem Anruf. Eigentlich habe ich mit dem Kollegen, dessen fachlichen Rat ich seit Jahren schätze, nur sehr wenig zu tun und sehe ihn so gut wie nie.
Die Frage ist jetzt, wie ich damit umgehen soll. Immerhin habe ich es nach mehreren Minuten der Schreiattacke unter Tränen geschafft ihm zu sagen, dass ich mich nicht anschreien lasse und habe aufgelegt. Ob er es gehört hat, weiß ich nicht. Mir ist rätselhaft, weshalb er mich so derart enthemmt attackierte.
Darf man als dienstälterer Beamter einfach so ungehemmt Beleidigungen auf der Arbeit herausschreien? Auf offener Straße wäre das ein no-go.
Wie geht man mit so etwas um? Wie kann ich mich gegen zukünftige Attacken wappnen?
Danke für Eure Hilfe.
Re: Umgangston
So ähnlich dachte ich auch. Allerdings haben er und ich unterschiedliche Chefs, da unterschiedliche Abteilungen.
- Ruheständler
- Beiträge: 861
- Registriert: 17. Jul 2013, 22:24
- Behörde: Zufluchtsort für häusliche Anlässe...
- Geschlecht:
Re: Umgangston
...diese Frage kann man sehr leicht beantworten,,NEIN,, ob es ein Chef ist, oder ein Kollege, in keinem Fall ist es akzeptabel, aber wie es im Leben (Berufsleben) eben so geht es kommt vor und dann meistens wenn man es nicht erwartet.
Auf solche unangenehmen Attacken kann man sich natürlich nicht vorbereiten,da bleibt nur wie die Vorschreiber schon erwähnten die jeweiligen Chef`s davon in Kenntnis setzen und auf Unterlassung von solchen verbalen Beleidigungen bestehen,anzuraten wäre noch den genauen Zeitpunkt und wenn möglich sich den Verlauf des Gespräches zu notieren,das kann im Wiederholungsfall von Vorteil sein wenn man sich dann doch bei höherer Stelle beschweren will.
Gruß vom Ruheständler
meine Eltern sagten damals immer wieder:Junge mach aus Deinem Leben was anständiges, Ergebnis : Feinmechaniker, Soldat,Arbeiter,Angestellter,Beamter,Pensionär,was soll ich noch vollbringen ? für kreative Vorschläge bin ich offen ...

Re: Umgangston
Vielen Dank Ruheständler, das werde ich machen. Ein Protokoll (Uhrzeit, Hergang, Dauer) des Vorfalls habe ich schon erstellt. Das hilft dann sicher für mögliche zukünftige Vorfälle.
Leider kann ich mich an den Wortlaut der Wuttirade nicht mehr im Detail erinnern, da ich völlig überrascht und geschockt war. Mein Körper hat unter der Attacke irgendwie abgeschaltet, ich habe nur noch gemerkt, dass mir das Herz bis zum Hals klopft und mir nach einigen Minuten die Tränen in die Augen schossen.
Klar ist für mich, dass ich mir so etwas bestimmt nicht nochmals anhören werde. Es gibt wirklich Grenzen.
Leider kann ich mich an den Wortlaut der Wuttirade nicht mehr im Detail erinnern, da ich völlig überrascht und geschockt war. Mein Körper hat unter der Attacke irgendwie abgeschaltet, ich habe nur noch gemerkt, dass mir das Herz bis zum Hals klopft und mir nach einigen Minuten die Tränen in die Augen schossen.
Klar ist für mich, dass ich mir so etwas bestimmt nicht nochmals anhören werde. Es gibt wirklich Grenzen.
Re: Umgangston
Hallo Floh 1,
ich bin eigentlich immer für Besonnenheit und würde, ehe ich Vorgesetzte einschalten würde, selbst die Angelegenheit versuchen zu klären.
Du schätzt den fachlichen Rat des Kollegen - eigentlich ein guter Anhaltspunkt um ihm dies auch mitzuteilen.
Ich persönlich würde ihm das genauso schreiben:
...so auf die Art.... bisher habe ich Sie als Kollegen, dessen fachlichen Rat ich immer sehr schätzte, kennengelernt. Umso mehr bin ich von Ihrer impulsiven Art und Weise, wie Sie mich bei unserem letzten Telefonat vom...attackierten entsetzt. Im Umgang mit Kollegen sollte Höflichkeit und Sachlichkeit selbstverständlich sein. Um weiterhin professionell mit Ihnen zusammenarbeiten zu können, würde ich sie bitten, den kollegialen Respekt auch mir gegenüber einzuhalten.
Dieses Mail würde ich mit "Empfangsbestätigung" senden.
Sollte er dann wieder mal ausfallend in seinem Ton werden, würde ich ihm klipp und klar, aber in sehr ruhigem Ton sagen:
"Sorry, unser Umgangston passt nicht zu erwachsenen Menschen, ich bitte Sie Ihren Ton mir gegenüber zu ändern und sachlich zu bleiben". Ändert er seinen Ton darauf nicht. ....
"Ich bin der Meinung, es ist nun ratsamer unser Telefonat zu beenden". Dann lege ich auch auf - sonst nimmt er dich nicht mehr ernst.
Und dann beschwere ich mich beim Chef.....mit dem alten Mail in der Hand.
Im Grunde hat der Kollege selbst ein Problem, sonst hätte er sich im Griff und würde sich anders verhalten.
Nur dann muss er sich Hilfe suchen! Versuche selbstbewusst vor ihm aufzutreten. Selbstbewusste Mensch getraut man sich nicht anzuschreien, man sucht sich immer die vermeintlich Schwachen aus, um an denen seinen eigenen Frust abzubauen und sein Ego zu polieren.
Selbst wenn du fachlich einen Kack gebaut haben solltest, gibt ihm das noch lange kein Recht, so mit dir umzuspringen.
Ich wünsch dir alles Gute; Werde selbstbewusst und gib ihm Kontra.
v.g. connigra
ich bin eigentlich immer für Besonnenheit und würde, ehe ich Vorgesetzte einschalten würde, selbst die Angelegenheit versuchen zu klären.
Du schätzt den fachlichen Rat des Kollegen - eigentlich ein guter Anhaltspunkt um ihm dies auch mitzuteilen.
Ich persönlich würde ihm das genauso schreiben:
...so auf die Art.... bisher habe ich Sie als Kollegen, dessen fachlichen Rat ich immer sehr schätzte, kennengelernt. Umso mehr bin ich von Ihrer impulsiven Art und Weise, wie Sie mich bei unserem letzten Telefonat vom...attackierten entsetzt. Im Umgang mit Kollegen sollte Höflichkeit und Sachlichkeit selbstverständlich sein. Um weiterhin professionell mit Ihnen zusammenarbeiten zu können, würde ich sie bitten, den kollegialen Respekt auch mir gegenüber einzuhalten.
Dieses Mail würde ich mit "Empfangsbestätigung" senden.
Sollte er dann wieder mal ausfallend in seinem Ton werden, würde ich ihm klipp und klar, aber in sehr ruhigem Ton sagen:
"Sorry, unser Umgangston passt nicht zu erwachsenen Menschen, ich bitte Sie Ihren Ton mir gegenüber zu ändern und sachlich zu bleiben". Ändert er seinen Ton darauf nicht. ....
"Ich bin der Meinung, es ist nun ratsamer unser Telefonat zu beenden". Dann lege ich auch auf - sonst nimmt er dich nicht mehr ernst.
Und dann beschwere ich mich beim Chef.....mit dem alten Mail in der Hand.
Im Grunde hat der Kollege selbst ein Problem, sonst hätte er sich im Griff und würde sich anders verhalten.
Nur dann muss er sich Hilfe suchen! Versuche selbstbewusst vor ihm aufzutreten. Selbstbewusste Mensch getraut man sich nicht anzuschreien, man sucht sich immer die vermeintlich Schwachen aus, um an denen seinen eigenen Frust abzubauen und sein Ego zu polieren.
Selbst wenn du fachlich einen Kack gebaut haben solltest, gibt ihm das noch lange kein Recht, so mit dir umzuspringen.
Ich wünsch dir alles Gute; Werde selbstbewusst und gib ihm Kontra.

v.g. connigra
Re: Umgangston
Genau dann greifen die Regulatorien. Die Deutsche Bahn lädt z.B. den "Angeklagten" zu einem Klärungsgespräch mit seinem Vorgesetzten ein. Wirkt zwar für den, der hier vielleicht nicht ohne Grund laut geworden ist, demotivierend. Wird aber in Kauf genommen. Vielen fehlt halt die Selbsterkenntnis darüber, ob ihre persönliche Arbeitsauffassung der Elefant im Porzellanladen ist...
Hatte so was vor vielen Jahren mit ner Polin auch schon mal. Mein Glück, dass es weitere 3 Zeugen gab, die meine Aussagen bestätigten. Am Ende konnte die Polin schlecht Deutsch... Also "Mistverständnis"...

P.S.: Ihre mangelnde Arbeitsauffassung wurde der Polin nie kundgetan... Das wird dann vom Kollektiv schön mitgetragen...

Re: Umgangston
Vielen Dank für die Tipps!
Ich habe übrigens fachlich überhaupt keinen Kack gebaut, was die ganze Sache für mich noch unverständlicher und verletzender macht. Weil kein Sachgrund vorlag für den Angriff.
Die Idee, es zunächst per E-Mail mit der betreffenden Person zu klären, finde ich gut. Evtl. wird dies den nächsten Ausbruch der Person hervorrufen. Aber in diesem Fall ginge es zur nächsten Stufe, zu den Vorgesetzten.
Ich habe übrigens fachlich überhaupt keinen Kack gebaut, was die ganze Sache für mich noch unverständlicher und verletzender macht. Weil kein Sachgrund vorlag für den Angriff.
Die Idee, es zunächst per E-Mail mit der betreffenden Person zu klären, finde ich gut. Evtl. wird dies den nächsten Ausbruch der Person hervorrufen. Aber in diesem Fall ginge es zur nächsten Stufe, zu den Vorgesetzten.
Re: Umgangston
Vielleicht merkt der Kollege auch, dass es nicht in Ordnung war, nachdem ein paar Nächte darüber geschlafen wurde.
Manchmal ist es so, dass alles vor den Baum läuft und im falschen Moment ein anderer der leidtragende ist.
Hätte, wenn und aber. Was immer mir über die Leber gelaufen ist, rechtfertigt nicht andere so zu behandeln.
Ich finde die Idee, erst den Kontakt mit dem Kollegen zu suchen auch gut.
Manchmal ist es so, dass alles vor den Baum läuft und im falschen Moment ein anderer der leidtragende ist.
Hätte, wenn und aber. Was immer mir über die Leber gelaufen ist, rechtfertigt nicht andere so zu behandeln.
Ich finde die Idee, erst den Kontakt mit dem Kollegen zu suchen auch gut.
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- Beiträge: 239
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Re: Umgangston
Krass. Geht garnicht. So einen Mist kann der andere garnicht bauen, dass man so am Rad drehen muss. Würde ich dem Chef melden und ggf. auch den Personalrat verständigen.
Egal WER, in einer Behörde sind ALLE Kollegen. Alle gehen aufs gleiche Klo, alle kriegen ihr Gehalt von der gleichen Stelle.
Und selbst wenn wirklich mal was ist, dann kann man Kritik sicher lenergischer anbringen, aber niemals gleich so dass der Gegenüber in Tränen ausbricht. Und dann muss der Käs auch gegessen sein damit.
Wir haben hier auch gerade einen zurecht gestutzt der meinte, er kann bei der IT-Hotline durchdrehen. Wie wenn die Mädelz die da sitzen für eine schlechte Programmierung was könnten.
Noch einmal und für den Betreffenden gibt es keine IT-Hotline mehr am Telefon.
Egal WER, in einer Behörde sind ALLE Kollegen. Alle gehen aufs gleiche Klo, alle kriegen ihr Gehalt von der gleichen Stelle.
Und selbst wenn wirklich mal was ist, dann kann man Kritik sicher lenergischer anbringen, aber niemals gleich so dass der Gegenüber in Tränen ausbricht. Und dann muss der Käs auch gegessen sein damit.
Wir haben hier auch gerade einen zurecht gestutzt der meinte, er kann bei der IT-Hotline durchdrehen. Wie wenn die Mädelz die da sitzen für eine schlechte Programmierung was könnten.
