Lokführer verzweifelt gesucht

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HarryM
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Lokführer verzweifelt gesucht

Beitrag von HarryM »

Hallo, ich lese immer wieder, dass die Bahn dringend Lokführer sucht. In letzter Zeit gibt’s fast täglich einen neuen Beitrag dazu im Internet oder Zeitung. Bin mal gespannt wann man auf die ganzen abgeschobenen Lokführer bei DB Jobservice zukommt und diese dazu nötigt wieder als Lokführer zu arbeiten.
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Baumschubser
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Re: Lokführer verzweifelt gesucht

Beitrag von Baumschubser »

Wieviele aktive Beamte gibts eigentlich bei den ehemaligen Staatsbetrieben noch? 25 Jahre nachdem die letzten verbeamtet wurden, können das doch bald keine großen Zahlen mehr sein.
Torquemada
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Re: Lokführer verzweifelt gesucht

Beitrag von Torquemada »

Baumschubser hat geschrieben: 7. Jan 2018, 11:58 Wieviele aktive Beamte gibts eigentlich bei den ehemaligen Staatsbetrieben noch? 25 Jahre nachdem die letzten verbeamtet wurden, können das doch bald keine großen Zahlen mehr sein.

Die Telekom hat noch über 25.000 Beamte. Denke bitte daran, dass im Westen die Jahrgänge 1964 bis 1969 mit jeweils ca. 1,4 mio Neugeborenen daherkamen. Sind also viele im Alter Ende 40 bis 54 noch "unterwegs".
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Baumschubser
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Re: Lokführer verzweifelt gesucht

Beitrag von Baumschubser »

Und was wäre eigentlich so schlimm daran, wenn ein verbeamteter Lokführer wieder das macht, wofür er mal ausgebildet wurde? Wieso wäre das Nötigung? Verstehe ich irgendwie nicht.
Oki
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Re: Lokführer verzweifelt gesucht

Beitrag von Oki »

Baumschubser hat geschrieben: 7. Jan 2018, 13:24 Und was wäre eigentlich so schlimm daran, wenn ein verbeamteter Lokführer wieder das macht, wofür er mal ausgebildet wurde? Wieso wäre das Nötigung? Verstehe ich irgendwie nicht.
Tach zusammen. Als beamteter Lokführer kommst du eigentlich nur zu Jobsservice wenn du wegen gesundheitlicher Einschränkungen deinen Beruf nicht mehr ausüben kannst.Ich persönlich kenne auch nur welche die aus diesen Grund hierher abgeordnet wurden. Es ist also eher unwahrscheinlich hier überhaupt nach brauchbaren Personal zu suchen.
echterBAHNER
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Re: Lokführer verzweifelt gesucht

Beitrag von echterBAHNER »

Taugliche TF können nicht zu JS. Habe ich noch nie gehört. Das was die Bahn da sucht sind junge dynamische Typen die man ein paar Jahre verheizen kann.

Ich habe Mal auf Spaß angedeutet dass ich ja wieder fahren könnte. Die Lacher waren gut. Das ich zeitliche Tauglichkeits Einschränkungen habe ist eigentlich uninteressant. Das ist das Problem der Diensteinteilung.
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Hauseltr
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Re: Lokführer verzweifelt gesucht

Beitrag von Hauseltr »

23 Jahre nach der Bahnreform gibt es immer noch rund 35.000 Beamtinnen und Beamte im aktiven Dienst. Bezogen auf die Bahn, beim BEV und beim EBA.
AndyO
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Re: Lokführer verzweifelt gesucht

Beitrag von AndyO »

Oki hat geschrieben: 7. Jan 2018, 13:48
Baumschubser hat geschrieben: 7. Jan 2018, 13:24 Und was wäre eigentlich so schlimm daran, wenn ein verbeamteter Lokführer wieder das macht, wofür er mal ausgebildet wurde? Wieso wäre das Nötigung? Verstehe ich irgendwie nicht.
Tach zusammen. Als beamteter Lokführer kommst du eigentlich nur zu Jobsservice wenn du wegen gesundheitlicher Einschränkungen deinen Beruf nicht mehr ausüben kannst.Ich persönlich kenne auch nur welche die aus diesen Grund hierher abgeordnet wurden. Es ist also eher unwahrscheinlich hier überhaupt nach brauchbaren Personal zu suchen.
Da leg ich auch noch einen drauf: Lokführer wie Fahrdienstleiter, beide in Wechselschicht, benötigen ein besonderes Maß an gesundheitlicher Fitness um ihrer sicherheitsrelevanten Tätigkeit nachkommen zu können. Die genannten geburtenstarken Jahrgänge kommen nun in das "Facharztpraxisalter". D.h. Volkskrankheiten wie Diabetes, Fettleber und Schlafstörungen sind altersbedingt auf dem Vormarsch. Das bekommt die DB in den genannten Bereichen besonders zu spüren, weil hier keine Arbeiten "geschoben" werden können und 20 Jahre nur auf Substanz der Bestandsbeamten Dienst geleistet wurde. Die Personalgewinnung gestaltet sich bei den Angestelltengehältern als schwierig. Kombiniert mit entferntem Arbeitsort (Merkels Werkstorprinzip), als Fahrdienstleiter >5 Tage Woche, und einer, ich will es mal von den Jüngeren als mangelnden Wechselschichthärte/-bereitschaft, benennen. Dem Ein oder Anderen kommt auch die Erkenntnis eines langfristig gesehen gesundheitlichen Risikos, was der Arbeitgeber nicht mehr über Mindestversorgung absichert. Bei einem Fahrdienstleiter kostet eine BUV gut das Doppelte wie die für einen Verwaltungsangestellten. Dieses kann man nicht mit dem Arbeitsplatz sondern nur mit der Wechselschicht begründen. Unter diesen Randumständen bleibt die Fluktuation verständlicherweise hoch. Mit Dingen wie planmäßigen 12h Schichten von Fahrdienstleitern, die es nach Arbeitsschutzgesetzen gar nicht geben darf, fang ich erst gar nicht an. Nicht umsonst gibt es bei der EVG keinen eigenen Fachbereich für Fahrdienstleiter...
echterBAHNER
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Re: Lokführer verzweifelt gesucht

Beitrag von echterBAHNER »

12 h schichten im offiziellen Dienstplan? Kein Problem wenn das Personal zustimmt. Pausen natürlich dementsprechend. Personal stimmt nicht zu ? Verstoß gegen das Gesetz.
jaschatz
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Re: Lokführer verzweifelt gesucht

Beitrag von jaschatz »

war zu Bundesbahnzeiten normal. Hieß damals langer Tag bzw lange Nacht. Und....Papier war immer geduldigt.
Da gab es keinen Computer und keine Arbeitsschutzprogramm.
Und....da waren wirklich in jedem Bahnhof auf jeden Stellwerk Männer und Frauen am Arbeiten.
Pro Stellwerk hast du 4 Mann/Frau gebraucht. Vom Rundablöser nicht zu sprechen.
Ist aber schon sehr sehr lange her......... :)
watschenmann
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Re: Lokführer verzweifelt gesucht

Beitrag von watschenmann »

jaschatz hat geschrieben: 9. Jan 2018, 14:53 war zu Bundesbahnzeiten normal. Hieß damals langer Tag bzw lange Nacht. Und....Papier war immer geduldigt.

Pro Stellwerk hast du 4 Mann/Frau gebraucht. Vom Rundablöser nicht zu sprechen.
Ist aber schon sehr sehr lange her......... :)
Da waren die Stellbezirke auch noch kleiner und in der Regel war es nicht so stressig, wie auf großen Stellwerken.
Durch die ganze Zentralisierung wurden ja immer mehr Aufgaben auf immer weniger Personen verteilt.
Und da soll es keinen wundern, dass heute so viele mit den Stress-Symtomen aussteigen.
echterBAHNER
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Re: Lokführer verzweifelt gesucht

Beitrag von echterBAHNER »

Damals war vieles anders. Da fuhrst du als Tf von A nach B und hattest erst mal Zeit. Sei es der Wechsel Lok zum Steuerwagen ( wer brauchte da schon die offiziellen Zeiten) oder sei es eine kurze Pause. War halt alles etwas entspannter.

Heute hetzt du von A nachB, C,D,E,F. Kaum Zeit, Pausen oder TU auf Minimum. Kurze Schichtfolge usw.
Ich erinnere mich gerne daran wie man ein Chef bei uns anordnete das freie Wochenende beginnt Freitag 18 Uhr spätestens. Egal was der Einteiler oder das Gesetz sagt. Und dann Montag nicht vor 10 Uhr anfangen. Es sei denn dass Personal wird gefragt und derjenige sagt ja. Lief super.
echterBAHNER
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Re: Lokführer verzweifelt gesucht

Beitrag von echterBAHNER »

Es gibt da etwas das heißt Arbeitsschutzgesetz. Das ist nicht " man könnte ja trotzdem mal länger" usw", das ist ein Gesetz. Da steht wann Schluss ist und auch wann die Pause zu sein hat. Ganz einfach. Und dann ist auch Schluss. Kein Ablöser da ? Uninteressant. Abschließen, gehen. Fertig.

Den Staatsanwalt interessiert nicht warum das jemand länger sitzt, den interessiert nur wer da gerade gegen sein Gesetz verstößt.

Der Dispo plant das so und dann ist das so ? Auch uninteressant da du das Gesetz auch zu kennen hast.

Die verstehen da keinen Spaß.
Mele
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Re: Lokführer verzweifelt gesucht

Beitrag von Mele »

Bleibt doch mal beim Thema. Das Thema ist nicht Fahrdienstleiter sondern Lokführer.

Richtig !! Bitte beim Thema bleiben und bei Bedarf einen eigenen Thread über Fahrdienstleiter aufmachen. mod
hugoegonbalder
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Re: Lokführer verzweifelt gesucht

Beitrag von hugoegonbalder »

Oki hat geschrieben: 7. Jan 2018, 13:48 Es ist also eher unwahrscheinlich hier überhaupt nach brauchbaren Personal zu suchen.
Na ja.... Das stimmt so nicht. DB Jobservice versucht zur Zeit sehr wohl untaugliche Tf zu rekrutieren. :roll:
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