Hinschmeißen oder wiederholen?
Moderator: Moderatoren
Hinschmeißen oder wiederholen?
Ich bin kurz vor der Abschlussprüfung mittlere Laufbahn. Meine Noten im Abschlusskurs sind so schlecht, dass ich kaum damit rechne, die Prüfung zu schaffen. Natürlich könnte ich wiederholen, aber ich bin mir nicht sicher, ob es dann beim zweiten Anlauf klappt. Denn einige Fächer sind für mich einfach "böhmische Dörfer". Nun könnte ich a) sofort eine andere (einfachere) Ausbildung suchen und gleich nach der Prüfung aussteigen oder b) wiederholen. Sobald ich bestanden habe (egal wie) würde ich mindestens 6 Monate übernommen werden. Oder ich wiederhole erst einmal und bewerbe mich dann gleichzeitig für einen neuen Ausbildungsplatz für 2009. Was würdet ihr machen?
Bitte antwortet nicht, dass ich mehr lernen soll, dann würde es jeder schaffen. Ich hänge mich wirklich rein, aber mehr ist nicht drin. Ich bin übrigens 18 und habe den Realschulabschluss und sonst im Gegensatz zu den meisten anderen Anwärtern keine anderen Ausbildungen vorzuweisen.
Meine Eltern meinen, ich solle mich nicht weiter quälen und mir etwas suchen, bei denen die Ansprüche nicht so hoch sind und ich dann auch mal Erfolgserlebnisse hätte, also eine Ausbildung, zu der man auch mit Hauptschule käme. Andere meinen, ich sollte doch nicht so blöd sein und freiwillig einen Beamtenjob hinschmeißen. Noch andere (Großeltern) meinen, ob ich auch nach dem mittleren Dienst aufsteigen könne, denn man könne ja nicht sein Leben lang da unten bleiben ....... (wenn die wüssten .....).
Ich bin wirklich für jeden ernst gemeinten Ratschlag dankbar.
Bitte antwortet nicht, dass ich mehr lernen soll, dann würde es jeder schaffen. Ich hänge mich wirklich rein, aber mehr ist nicht drin. Ich bin übrigens 18 und habe den Realschulabschluss und sonst im Gegensatz zu den meisten anderen Anwärtern keine anderen Ausbildungen vorzuweisen.
Meine Eltern meinen, ich solle mich nicht weiter quälen und mir etwas suchen, bei denen die Ansprüche nicht so hoch sind und ich dann auch mal Erfolgserlebnisse hätte, also eine Ausbildung, zu der man auch mit Hauptschule käme. Andere meinen, ich sollte doch nicht so blöd sein und freiwillig einen Beamtenjob hinschmeißen. Noch andere (Großeltern) meinen, ob ich auch nach dem mittleren Dienst aufsteigen könne, denn man könne ja nicht sein Leben lang da unten bleiben ....... (wenn die wüssten .....).
Ich bin wirklich für jeden ernst gemeinten Ratschlag dankbar.
- leonsucher
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Naja, so einfach ist die Ausbildung im m.D. nun nicht.
Es gibt halt Leute, denen fällt das einfach so zu und es gibt welche, die müssen ordentlich pauken.
Zumal z.B. einige Beamtenausbildungen nur zum geringsten Teil aus Logik oder Allgemeinwissen bestehen, sondern zumeist aus ( später kaum nutzbaren ) Herleitungen und Würdigungen von rechtlichen Sachverhalten.
Es ist halt zumeist theoretisch und staubtrocken und man handelt es so ab, wie es einem nach aktueller Lehrmeinung beigebracht wird und was oft nach einiger Zeit gar nicht mehr wahr ist.
Dabei sollte man Eigeninitiative bei Interpretationen möglichst unterlassen und sich strikt an den vorgegebenen roten Faden halten.
Auch wenn man es nie mehr brauchen wird.
Wichtig ist immer nur das Ziel, der Abschluss, egal ob mit 1 oder 4.
Und die Praxis wird später zeigen, dass die Theorie grau war und die Erfahrung nur bei der konkreten Arbeit kommt.
Es gibt halt Leute, denen fällt das einfach so zu und es gibt welche, die müssen ordentlich pauken.
Zumal z.B. einige Beamtenausbildungen nur zum geringsten Teil aus Logik oder Allgemeinwissen bestehen, sondern zumeist aus ( später kaum nutzbaren ) Herleitungen und Würdigungen von rechtlichen Sachverhalten.
Es ist halt zumeist theoretisch und staubtrocken und man handelt es so ab, wie es einem nach aktueller Lehrmeinung beigebracht wird und was oft nach einiger Zeit gar nicht mehr wahr ist.
Dabei sollte man Eigeninitiative bei Interpretationen möglichst unterlassen und sich strikt an den vorgegebenen roten Faden halten.
Auch wenn man es nie mehr brauchen wird.
Wichtig ist immer nur das Ziel, der Abschluss, egal ob mit 1 oder 4.
Und die Praxis wird später zeigen, dass die Theorie grau war und die Erfahrung nur bei der konkreten Arbeit kommt.
Also z. B. Kommunalrecht: Da gibt es einen Riesen-Sachverhalt über eine Ratssitzung mit Verwaltungsausschuss usw. Es ist dann gutachterlich in einer 4-stündigen Klausur zu prüfen, ob das alles korrekt vonstatten geht. Mit vielen wenns und abers, die zu bedenken sind. Die ganze NGO rauf und runter. Und am besten man schreibt haargenau den Satzbau wie auch zuvor in den Musterlösungen - allerdings auf einen anderen Fall gemünzt. Da habe ich dann total den Faden verloren.
Sind hier im Forum nur Leute, die alles mit Bravour gepackt haben????
Sind hier im Forum nur Leute, die alles mit Bravour gepackt haben????
nicht gleich aufgeben!
Als Zöllner bin ich schon "ein alter Sack" und habe 1972 angefangen.
Mit Hauptschulabschluss und abgeschlossener Lehre und ein paar Jahren in verschiedenen Tätigkeiten.
Dann kam die Zollschule, und ich bin angefangen mit 562 DM im Monat.
Alle, die vorher mit mir u. a. freiberuflich tätig waren, haben mich ob dieses tollen Verdienstes ausgelacht und mich gefragt, ob ich noch ganz dicht sei, wo ich doch vorher das 4-5 fache monatlich verdient habe.
Im Einführungslehrgang, damals in Bad Gandersheim, lagen wir zu sechst auf einem Zimmer, die ersten drei Monate waren verdammt schwer und ich bin erst über ein "Ausreichend" nicht hinausgekommen. Dann kam ein halbes Jahr Grenzdienst, und ich wurde auch bei einem Zollamt eingesetzt. Der Zollamtsvorsteher war ein harter Hund und ordnete für mich auch direkt nach dem Frühdienst für Nachmittags im Dienstgebäude unter seiner Aufsicht "Zollrecht pauken" an. Er erstellte auch selbst angefertigte Prüfungsarbeiten, die ich dann direkt vor Ort lösen musste. Freizeit gab es kaum noch, aber es hat sich gelohnt.....
Die Abschlussprüfung bestand ich dann mit einer glatten "Zwei", was sich auch bald schon mit einem halbjährlichen Vorsprung der Beförderungsmöglichkeit niederschlug. Leider habe ich diesen Vorsprung später wieder verspielt, weil ich die Dienststelle - und den Dienstposten nicht wechseln mochte.
Im Laufe der Jahre hat es sich in Hinblick auf die derzeitige Situation am Arbeitsmarkt doch mehr als bezahlt gemacht, immer dabei zu bleiben und auch die Versetzung an andere Orte und Posten nicht auszuschließen. Diejenigen, die mich seinerzeit auslachten, sind mittlerweile in der freien Wirtschaft größtenteils aussortiert und schimpfen natürlich auf die Beamten, die sich auch noch trauen, mehr Gehalt zu fordern.
Tja, so ändern sich die Zeiten.
Ob es bei Vater Staat immer so bleibt, ist nicht mehr sicher. Wenn ich so überlege, hat man uns doch seinerzeit als Pension 75 % garantiert. Jetzt ist das schon passee, für mich ein glatter Vertragsbruch!
Mit Hauptschulabschluss und abgeschlossener Lehre und ein paar Jahren in verschiedenen Tätigkeiten.
Dann kam die Zollschule, und ich bin angefangen mit 562 DM im Monat.
Alle, die vorher mit mir u. a. freiberuflich tätig waren, haben mich ob dieses tollen Verdienstes ausgelacht und mich gefragt, ob ich noch ganz dicht sei, wo ich doch vorher das 4-5 fache monatlich verdient habe.
Im Einführungslehrgang, damals in Bad Gandersheim, lagen wir zu sechst auf einem Zimmer, die ersten drei Monate waren verdammt schwer und ich bin erst über ein "Ausreichend" nicht hinausgekommen. Dann kam ein halbes Jahr Grenzdienst, und ich wurde auch bei einem Zollamt eingesetzt. Der Zollamtsvorsteher war ein harter Hund und ordnete für mich auch direkt nach dem Frühdienst für Nachmittags im Dienstgebäude unter seiner Aufsicht "Zollrecht pauken" an. Er erstellte auch selbst angefertigte Prüfungsarbeiten, die ich dann direkt vor Ort lösen musste. Freizeit gab es kaum noch, aber es hat sich gelohnt.....
Die Abschlussprüfung bestand ich dann mit einer glatten "Zwei", was sich auch bald schon mit einem halbjährlichen Vorsprung der Beförderungsmöglichkeit niederschlug. Leider habe ich diesen Vorsprung später wieder verspielt, weil ich die Dienststelle - und den Dienstposten nicht wechseln mochte.
Im Laufe der Jahre hat es sich in Hinblick auf die derzeitige Situation am Arbeitsmarkt doch mehr als bezahlt gemacht, immer dabei zu bleiben und auch die Versetzung an andere Orte und Posten nicht auszuschließen. Diejenigen, die mich seinerzeit auslachten, sind mittlerweile in der freien Wirtschaft größtenteils aussortiert und schimpfen natürlich auf die Beamten, die sich auch noch trauen, mehr Gehalt zu fordern.
Tja, so ändern sich die Zeiten.
Ob es bei Vater Staat immer so bleibt, ist nicht mehr sicher. Wenn ich so überlege, hat man uns doch seinerzeit als Pension 75 % garantiert. Jetzt ist das schon passee, für mich ein glatter Vertragsbruch!
"Man hat viel Philosophie nötig, um das zu bemerken, was man täglich sieht"
(Jean jacques Rousseau)
(Jean jacques Rousseau)
Och Ede,EDE hat geschrieben:@Zöllner
Du hast damals einen "weisen" Vorgesetzten gehabt.
Auf den Hosenboden setzen und pauken.
Hilft ja alles nix, wenn man sein Ziel erreichen will.
Aber mit sowas stößt man heute bei einigen "jungen" auf taube Ohren. (Bin auch schon seit 1970 dabei)
ich bin 29 und bezeichne mich (noch) als jung.

Ich hab schon kapiert, dass die Ausbildung im mittl. Dienst kein Ponyhof ist.
Leider kapieren das nicht alle, aber das hat nicht unbedingt was mitm Alter zu tun.
Laura
-
- Beiträge: 47
- Registriert: 11. Mär 2008, 20:20
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- Tätigkeit: Zöllner (Controller)
leonsucher hat geschrieben:Naja, so einfach ist die Ausbildung im m.D. nun nicht.
Es gibt halt Leute, denen fällt das einfach so zu und es gibt welche, die müssen ordentlich pauken.
Zumal z.B. einige Beamtenausbildungen nur zum geringsten Teil aus Logik oder Allgemeinwissen bestehen, sondern zumeist aus ( später kaum nutzbaren ) Herleitungen und Würdigungen von rechtlichen Sachverhalten.
Es ist halt zumeist theoretisch und staubtrocken und man handelt es so ab, wie es einem nach aktueller Lehrmeinung beigebracht wird und was oft nach einiger Zeit gar nicht mehr wahr ist.
Dabei sollte man Eigeninitiative bei Interpretationen möglichst unterlassen und sich strikt an den vorgegebenen roten Faden halten.
Auch wenn man es nie mehr brauchen wird.
Wichtig ist immer nur das Ziel, der Abschluss, egal ob mit 1 oder 4.
Und die Praxis wird später zeigen, dass die Theorie grau war und die Erfahrung nur bei der konkreten Arbeit kommt.
Also da mus ich mal widersprechen. wenn für viele schon der mittlere Dienst eine zu grosse Hürde ist, dann sollten sie wirklich gleich von vornherein eine Karriere an Hartz 4 anstreben.
Selbst bei täglichem minimalen Aufwand ist ja wohl die Ausbildung im mittleren beim Zoll zu schaffen.
Pappenheimer und Schwachmaten haben wir genug.
Ran, die frischen, unverbrauchten , dynamischen Nachwuchskräfte, die noch voller Elan, Idealismus, Kampfesgeist an die Sache gehen.
Wir brauchen solcher Leute.
Macht mit und engagiert euch in der Zollverwaltung.
Es lohnt sich allemal.
Also um Zoll geht es hier nicht, sondern um Kommunalverwaltung. Da müssen reihenweise gutachterliche Prüfungen und Bescheide (Allgemeines Verwaltungsrecht, Beamtenrecht, Sozialhilferecht, Abgabenrecht, Umweltrecht, Kommunalrecht, Arbeits- und Tarifrecht, BGB) und dazu noch die betriebswirtschaftlichen Fächer Betriebswirtschaft der öffentlichen Verwaltung, Kosten- und Leistungsrecht, Investitionsrechnung geschrieben werden.
Vielleicht ist es beim Zoll einfacher????
Vielleicht ist es beim Zoll einfacher????
- leonsucher
- Beiträge: 489
- Registriert: 15. Aug 2006, 15:17
- Behörde:
Ich hab meinen Abschluss auch nicht im mittl. Zolldienst gemacht, sondern bei einer Bundesbehörde.HG hat geschrieben:Also um Zoll geht es hier nicht, sondern um Kommunalverwaltung. Da müssen reihenweise gutachterliche Prüfungen und Bescheide (Allgemeines Verwaltungsrecht, Beamtenrecht, Sozialhilferecht, Abgabenrecht, Umweltrecht, Kommunalrecht, Arbeits- und Tarifrecht, BGB) und dazu noch die betriebswirtschaftlichen Fächer Betriebswirtschaft der öffentlichen Verwaltung, Kosten- und Leistungsrecht, Investitionsrechnung geschrieben werden.
Vielleicht ist es beim Zoll einfacher????
Einen großen Teil der Rechtsfächer, die Du aufzählst, hatte ich auch.
Daher beeindruckt mich deine Aufzählung kein bisschen.

Für mich bist Du entweder faul oder für die Beamtenlaufbahn nicht geeignet.
Laura
Faul oder nicht für die Beamtenlaufbahn geeignet ???Laura hat geschrieben:Ich hab meinen Abschluss auch nicht im mittl. Zolldienst gemacht, sondern bei einer Bundesbehörde.HG hat geschrieben:Also um Zoll geht es hier nicht, sondern um Kommunalverwaltung. Da müssen reihenweise gutachterliche Prüfungen und Bescheide (Allgemeines Verwaltungsrecht, Beamtenrecht, Sozialhilferecht, Abgabenrecht, Umweltrecht, Kommunalrecht, Arbeits- und Tarifrecht, BGB) und dazu noch die betriebswirtschaftlichen Fächer Betriebswirtschaft der öffentlichen Verwaltung, Kosten- und Leistungsrecht, Investitionsrechnung geschrieben werden.
Vielleicht ist es beim Zoll einfacher????
Einen großen Teil der Rechtsfächer, die Du aufzählst, hatte ich auch.
Daher beeindruckt mich deine Aufzählung kein bisschen.![]()
Für mich bist Du entweder faul oder für die Beamtenlaufbahn nicht geeignet.
Laura
Grööhll, dann musste die halbe Beamtenschaft entlassen.

Ich kenne keinen Beamten, der sich wirklich den Arsch aufreisst, vorallem wozu auch.
Geld ist eh immer das gleiche.
Und die ewigen Speichellecker und Arschkriecher (mehr als reichlich in der Zollverwaltung) bekommen schon regelmässig ihre Leistungsprämen, keine Sorge.
