Hallo,
ich befinde mich momentan im Auswahlverfahren der dritten QE. in Bayern. Nun konnte ich bereits diverse Behörden (z.b. Uni-Verwaltung, Rentenversicherung) im Vorstellungsgesprächen oder bei Infoveranstaltungen kennenlernen und musste feststellen, dass nach ausdrücklichem Nachfragen die Aufstiegschancen wohl nicht so rostig sein dürften wie ich mir das vorgestellt habe. In Flyern oder dem Internet werben diese Behörden mit Aufstiegschancen bis Besoldungsgruppe A13. Realität scheint wohl als normaler Sacherbearbeiter A10, höher nur mit gehobener Aufgabe. Ich muss ehrlich zugeben dass ich etwas geschockt war, da ich als persönliche Referenz die Besoldung bei der bayerischen Polizei oder Bundeswehr heranziehe und man hier wesentlich schneller und höher befördert wird. Mir ist klar das die Mindestwartezeiten in der Verwaltung länger sind als beispielsweise die der Polizei oder Bundeswehr aber eine Beförderung alle 10 Jahre sollte doch bei guten Leistungen realistisch sein? Bei einer Dienstzeit von ca. 45 Jahren dürften folglich bei Pensionierung A12, bei guten Engagement und passender Stelle A13 nicht unrealistisch sein? Mir geht es nicht ausschließlich um das Geld das während der Dienstzeit und darüber hinaus in der Pension liegen bleibt, ich persönlich empfände es auch als ungerecht dass Polizeibeamte im mittleren Dienst weiter befördert werden als ggf. ich im gehobenen Verwaltungsdienst. Nun zu meiner Frage: Ist es grundsätzlich so dass man als Verwaltungsbeamter schlechter befördert wird als Polizisten/Ingenieure/Soldaten oder ist es schlussendlich nur eine Frage der Behörde?
Karriere als Diplom-Verwaltungswirt möglich?
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Re: Karriere als Diplom-Verwaltungswirt möglich?
Deine Frage ist eher was für eine Kristallkugel. Je nach Leistung und Dienstherr kann es bei der Polizei oder im Verwaltungsdienst schneller gehen. Eine pauschale Antwort ist daher nicht möglich.
Re: Karriere als Diplom-Verwaltungswirt möglich?
Pauschale Antworten sind tatsächlich nicht möglich, allerdings ist in Bayern der Polizeivollzug ein absolutes Lieblingskind der Staatsregierung und des Innenministeriums, entsprechend erhalten die auch Ressourcen! Der Verwaltungsdienst kann sich da in keinster Weise vergleichen und ist deutlich schlechter gestellt! Allerdings gibts auch innerhalb des Verwaltungsdienstes Unterschiede! Die Beförderungswartezeiten bei den Regierungen und (staatlichen) Landratsämtern sind lang, die A10er geht noch relativ schnell, auf A11 kanns schon lang dauern, die erreicht allerdings eigentlich dort auch jeder vor der Pensionierung, für eine A12er-Stelle muß man im Regelfall einen entsprechend bewerteten Dienstposten haben, das ist dann im Normalfall mit einer komplexen und schwierigen Sachbearbeiterfunktion verbunden oder schon mit einer Führungsfunktion. Bei den Finanzämtern gelten günstigere Stellenobergrenzen, ebenso profitiert die Verwaltung bei der Polizei von den günstigeren Stellenobergrenzen bei der Polizei, so daß Beförderungsplanstellen dort zahlreicher sind und somit auch die Beförderungswartezeiten verkürzt sind, bis A13 kommt man allerdings auch dort nur auf entsprechenden Dienstposten. Bei den Kommunen kann es ebenfalls schneller gehen, das kommt aber auf die Kommune an, im Regelfall geht es bei den Kommunen schneller, wie bei der Regierung, dafür kann es bei der Kommune passieren, daß man in A10 hängen bleibt, weil die Stelle nicht mehr hergibt, Standesamt ist häufig mit A10 bewertet und dann kommt man dort auch nicht auf A11! Last but not least, die Staatsministerien, dort wird man zügig bis A13 durchbefördert und wenn man jung reinkommt, kann man schon vor 40 in A13 sein, mit Sachbearbeitertätigkeit, wobei man sagen muß, daß bei den Ministerien auch die Aufgabenspektren zum Teil verschoben sind, da sitzt man dann in A13 auf einer Stelle mit einer Tätigkeit, die bei einer nachgeordneten ein A9er aus der 2. QE machen würde, das kann dann trotz A13 unbefriedigend sein! Um an ein Ministerium zu kommen sollte man außerdem schon unter den ersten 20 % seines Prüfungsjahrgangs sein und man wird durchaus Konkurrenz bei einer Bewerbung haben.
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Re: Karriere als Diplom-Verwaltungswirt möglich?
Die Aussagen von Florek zeugen von guter Ortskenntniss - die Verhältnisse wobei ich auch als nicht-bayer vieles wiedererkannt habe.
Zu beachten ist, dass es neben der frage, welche Befürderungsmöglichkeiten grds. bestehen auch immer zu fragen ist, wann die entsprechenden Stellen frei werden. Das ist eine Frage der demographischen Struktur der Behörde, wenn auf den A13-Stellen lauter 40-Jährige sitzen wird das so bald nix frei. Wenn sich auf den Stellen lauter Mittsechziger auf die Pensionierung freuen dürfte sich bald etwas bewegen. Ausserdem ist immer die Frage, wie deine Leistungen/Beurteilungen etc sind, d.h. wie du im Vergleich zu den anderen aspiranten bist.
Im gD nagst du nicht am Hungertuch, egalb ob in A9 oder A13. Deswegen solltest du dir in meinen Augen eher überlegen, ob die die Aufgaben Spaß machen, dich das erfüllt. Dann hast du Spaß an der Arbeit (und bringst meist auch gute Leistungen) und das ist manchmal mehr Wert als eine Besoldungsgruppe extra...
Zu beachten ist, dass es neben der frage, welche Befürderungsmöglichkeiten grds. bestehen auch immer zu fragen ist, wann die entsprechenden Stellen frei werden. Das ist eine Frage der demographischen Struktur der Behörde, wenn auf den A13-Stellen lauter 40-Jährige sitzen wird das so bald nix frei. Wenn sich auf den Stellen lauter Mittsechziger auf die Pensionierung freuen dürfte sich bald etwas bewegen. Ausserdem ist immer die Frage, wie deine Leistungen/Beurteilungen etc sind, d.h. wie du im Vergleich zu den anderen aspiranten bist.
Im gD nagst du nicht am Hungertuch, egalb ob in A9 oder A13. Deswegen solltest du dir in meinen Augen eher überlegen, ob die die Aufgaben Spaß machen, dich das erfüllt. Dann hast du Spaß an der Arbeit (und bringst meist auch gute Leistungen) und das ist manchmal mehr Wert als eine Besoldungsgruppe extra...