Hallo,
die Jahre im Vollzug sorgen immer für Kummer. Ich würde gerne mal eure Einschätzung hören. Ich habe eine Kollegin die ständig über mich herzieht, Sachen vor mir versteckt, Informationen unterschlägt, mir die Tür vor der Nase zuknallen lässt und meinen Arbeitsplatz - an dem sie als Hilfskraft nun wirklich nix zu suchen hat - blockiert. Sie verlässt den Raum wenn ich ihn betrete oder verzieht genervt das Gesicht.
Dass sie mich seit Anfang schon nicht leiden kann erzählt sie gern und auch ungefragt. Mehrere Versuche ein Gespräch zu führen sind fehlgeschlagen, selbst einen Brief den ich ihr geschrieben hatte und mich sogar vorsorglich entschuldigt hatte, falls ich ihr unbeabsichtigt zu Nahe getreten bin, hat sie völlig unkommentiert gelassen. Ich muss dazu sagen dass ich Jahrelang in einer anderen Anstalt von oben schickaniert wurde und nun einfach Frieden will! mit den Kollegen gibts keine Probleme - nur das übliche sticheln weil ich derzeit "nur" Teilzeit arbeite. Zu den Problemen äußern sich die Kollegen nur amüsiert mit "die ist eben eifersüchtigt", "die ist eben Stutenbissig", "die kann man nicht ändern, die lästert doch über jeden". Ich habe darauf hin das Gespräch mit meinem VDL gesucht, der dass gar nicht mitbekommen haben will - obwohl er mehrfach dabei stand. Darauf hin habe ich den Aussenstellenleiter kontaktiert -sehr lieber Mensch, leider - der meinte das ich ja irgendwas gemacht haben muss, wollte aber mit ihr sprechen. Es gab zwei Gespräche, ohne Resultat. Kollegen die dann doch mal ein "Machtwort" sprechen wollten, wurden heftig angegangen, selbst der Kollege vom Personalrat.
Als alles keine Änderung brachte hatte ich mich an die Anstaltsleitung gewandt. Es gab wieder Gespräche, die Kollegin gibt zu mich nicht leiden zu können, aber sonst stellt sie mich hin als würde ich alles erfinden.
Der Zustand war sehr unangenehm aber ich habe mich angepasst. Bis zu dem Tag ab dem ich immer wieder von mehreren Gefangenen angesprochen wurde dass meine Kollegin mich nicht leiden könnte. Ich habe nicht darauf reagiert, weil Gefangene eher keine vertrauensvolle Quelle sind. Dann mußte ich es leider selbst mithören, als die Kollegin den Gefangenen erzählte, sie "könnte kotzen, wenn sie mich nur sieht!" Zuletzt hat sie mich vor einem Gefangenen übelst angeschrien, weil ich "Ihren" Müll nicht weggebracht hätte (obwohl sie ihn nicht mal bereit gestellt hatte) und verlangte von mir dies sofort zu tun. Nicht nur der Gefangene war sprachlos.
Gefangene die mal nen netten Spruch zu mir machen, werden ebenfalls bei den anderen Gefangenen, aber auch Kollegen schlecht gemacht. Die Kollegen, welche mich unterstützen wollten, wurden von der Kollegin bei Gefangenen mit "hinterfotzig" bezeichnet.
Ich traute mich kaum noch meinen Dienst korrekt zu machen, um die Gefangenen nicht zusätzlich gegen mich aufzubringen und womöglich Opfer von Übergriffen durch mit der Kollegin solidarisierenden Gefangenen zu werden. Als sich beim letzten Dienst mit der Kollegin meine Magenbeschwerden derart verstärkten dass ich mich übergeben mußte, habe ich resigniert aufgegeben. Seither bin ich krankgeschrieben und hoffe dass endlich was geschieht. TUT ES ABER NICHT!!! Bin seit drei Monaten zu Hause, kann nicht schlafen, habe meine Zähne durchs knirschen ruiniert, mein Magenproblem ist chronisch geworden usw. Besserung nicht in Sicht, da ich nicht weiß wie es weitergehen soll. Ich bekomme immer nur gesagt ich solle mit der Kollegin sprechen. Dass habe ich schon so oft versucht. Das eine Mal wurde sie so ausfällig dass wir dachten sie geht auf der Stelle heim. Nun steht meine Glaubwürdigkeit auf dem Spiel. Kollegen verharmlosen alles und Gefangenene werden nicht befragt. Meine Aufzeichnungen sind nutzlos, weil Aussage gegen Aussage. Ich möchte so gerne wieder Arbeiten, aber in Frieden! War schon bei einem Anwalt (Coach für Mobbing) aber auf dessen Gesprächsanfrage kam seit nun ca 4 Wochen keine Antwort! Meine erhoffte Beförderung nach nun über 20 Dienstjahren hat mir die Kollegin schon versaut. Denkt ihr meine Sorge bezüglich von Übergriffen ist unbegründet? Wie würdet ihr euch verhalten? Bin für jeden Rat dankbar.
ist das Mobbing oder bin ich empfindlich?
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Re: ist das Mobbing oder bin ich empfindlich?
Das muss sehr einfach "von OBEN" geregelt werden. Einer von beiden wird versetzt. Fertig. Aus.
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Re: ist das Mobbing oder bin ich empfindlich?
Solche Dinge würde ich eindeutig als Mobbing einordnen, falls die geschilderten Vorkommnisse so der Wahrheit entsprechen. Solche Sachen sind mir nicht unbekannt und ich hoffe dass du einen guten Anwalt hast. Der sollte auch der Anstaltsleitung unmissverständlich klar machen, dass sowas überhaupt nicht geht und dass das auch empfindliche Summen nach sich ziehen kann, wenn die nicht einschreiten. Mobbing wird von Gerichten recht ernst genommen und wenn man alles stichhaltig belegen kann (alles aufschreiben!!!), werden einige Leute möglicherweise böse schlucken, wenn die Rechnung präsentiert wird. Aber wie gesagt, das muss alles Hand und Fuß haben.
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Re: ist das Mobbing oder bin ich empfindlich?
Der TO hat ja gewissermaßen noch Glück, da es sich um eine einzelne Person handelt.
Ein Versetzung wird IMHO zumindest langfristig nicht das beste Mittel sein, nicht unwahrscheinlich, dass es mit einer anderen Person weiter geht, das Problem liegt tiefer.
Manche Menschen haben IMHO so einen "Aufkleber" auf der Stirn, so eine gewisse "Aura", die sie zu Opfern macht. Sieht man auch in anderen Bereichen, immer die selben Frauen die geschlagen oder vergewaltigt werden...
Der TO schreibt schon recht verzweifelt, was ihn nur noch mehr zum Opfer macht. Nicht auszuschließen, dass man es ihm ansieht, es einfach spürt...
Unschön und fies, aber die Kollegin, die das immer weiter ausnutzt, Vorgesetzte und Kollegen, die ihn nicht ernst nehmen. Da rennt man schlicht gegen eine Wand und stürzt einen in einen immer tieferen Abgrund.
Ratschläge, sich an diesem oder jenen zu wenden, werden eher ins Leere laufen, weil man ihn nicht ernst nimmt!
Es müssen Strategien entwickelt werden, sich wehren zu können, Druck aufzubauen, das kann man erlernen, aber dazu bedarf einer Hilfe. Nicht so ein Gutmensch, der einem weiß machen möchte, dass es mit Reden funktioniert.
Man muss innerlich stark werden, das auch nach außen transportieren können und sich dann durchsetzen.
Ich kann nur sagen, was ich in diesem Fall machen würde:
Erst mal dienstunfähig, mir einen gescheiten Therapeuten suchen, mich mental aufbauen und stärken lassen um dann mit geballter Kraft zurückzuschlagen.
Ein Versetzung wird IMHO zumindest langfristig nicht das beste Mittel sein, nicht unwahrscheinlich, dass es mit einer anderen Person weiter geht, das Problem liegt tiefer.
Manche Menschen haben IMHO so einen "Aufkleber" auf der Stirn, so eine gewisse "Aura", die sie zu Opfern macht. Sieht man auch in anderen Bereichen, immer die selben Frauen die geschlagen oder vergewaltigt werden...
Der TO schreibt schon recht verzweifelt, was ihn nur noch mehr zum Opfer macht. Nicht auszuschließen, dass man es ihm ansieht, es einfach spürt...
Unschön und fies, aber die Kollegin, die das immer weiter ausnutzt, Vorgesetzte und Kollegen, die ihn nicht ernst nehmen. Da rennt man schlicht gegen eine Wand und stürzt einen in einen immer tieferen Abgrund.
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Es müssen Strategien entwickelt werden, sich wehren zu können, Druck aufzubauen, das kann man erlernen, aber dazu bedarf einer Hilfe. Nicht so ein Gutmensch, der einem weiß machen möchte, dass es mit Reden funktioniert.
Man muss innerlich stark werden, das auch nach außen transportieren können und sich dann durchsetzen.
Ich kann nur sagen, was ich in diesem Fall machen würde:
Erst mal dienstunfähig, mir einen gescheiten Therapeuten suchen, mich mental aufbauen und stärken lassen um dann mit geballter Kraft zurückzuschlagen.
SELECT 'dreams' FROM 'erinnerungen' WHERE HARDCORE = 'yes'
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