Beamtenverhältnis aufgeben?

Allgemeine Themen zum Bereich des öffentlichen Dienstes.

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Ossibabe
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Beamtenverhältnis aufgeben?

Beitrag von Ossibabe »

Hallo ihr Lieben,

Mit diesem Beitrag möchte ich mal eine Umfrage starten.

Würdet ihr Euren Beamtenstatus für eine unbefristete Stelle im öffentlichen Dienst aufgeben, wenn ihr bereits seit Jahren versucht euch versetzen zu lassen und auch keine Aussicht auf eine Versetzung in naher Zukunft besteht? Oder würdet ihr noch weiter warten, auch wenn es Jahre dauern kann? Im ersten Moment würde wahrscheinlich jeder sagen: NEIN. Aber wenn ihr keine andere Möglichkeit habt und diese befristete Stelle eventuell verlängert werden könnte (ohne Garantie).
Kater-Mikesch
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Re: Beamtenverhältnis aufgeben?

Beitrag von Kater-Mikesch »

Hallo,
wenn du deinen Beamtenstatus aufgeben willst, muss dies schon sehr sehr gute Gründe haben - kurzfristig vielleicht mehr Geld oder andere Ahnnehmlichkeiten sind zu prüfen...
Das muss auch jeder in seiner eigenen Situation prüfen und dann eine Entscheidung treffen...
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Hauseltr
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Re: Beamtenverhältnis aufgeben?

Beitrag von Hauseltr »

Vor gut 45 Jahren wurde ich von Bekannten für unzurechnungsfähig erklärt, weil ich bei der DB als Quereinsteiger Beamter wurde.

Heute geifern die gleichen Leute, die mir erklärten ich würde ja sowieso kaum arbeiten: Du weisst ja gar nicht was Arbeit ist :D und das in weit über 30 Jahren regelmäßigem unregelmäßigen Betriebsdienst.

Wie gesagt, heute geifern die über meine völlig überhöhte Pension in A 7! :shock:

Man soll sich wirklich überlegen, ob man seinen Beamten an den Nagel hängt. :?: :?: :?:
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Ruheständler
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Re: Beamtenverhältnis aufgeben?

Beitrag von Ruheständler »

Seit 1973 war ich bei der Bundeswehr als Angestellter ( Früher Vergütung Vc) beschäftigt,dann habe ich mich 1989 dazu hinreißen lassen mich auf einen Wechseldienstposten umzusetzen zu lassen und somit dann als Beamter nach A8 mein Job zu tätigen.Jetzt weiss ich das sich finanziell dieser Wechsel für mich nicht gelohnt hat, wie z.B. die Pflegeversicherung für meine nicht berufstätige Ehefrau und einen Krankheitskostenzuschlag bei der privaten Krankenversicherung wegen einer Geh-Behinderung meiner Ehefrau muss ich selber tragen :( Und die Tatsache das ich Beamter bin hat mir beim Bäcker auch nichts genutzt,die Brötchen musste ich auch weiterhin selbst bezahlen :mrgreen:
Aber wie schon erwähnt es bleibt eine persönliche individuelle Entscheidung die jeder für sich und sein Umfeld prüfen muss.
Und hinterher ist man immer schlauer im Leben :wink:
meine Eltern sagten damals immer wieder:Junge mach aus Deinem Leben was anständiges, Ergebnis : Feinmechaniker, Soldat,Arbeiter,Angestellter,Beamter,Pensionär,was soll ich noch vollbringen ? für kreative Vorschläge bin ich offen ... :mrgreen:
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Mikesch
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Re: Beamtenverhältnis aufgeben?

Beitrag von Mikesch »

Ossibabe hat geschrieben: Mit diesem Beitrag möchte ich mal eine Umfrage starten.

Würdet ihr Euren Beamtenstatus für eine unbefristete Stelle im öffentlichen Dienst aufgeben,
...halte ich für völlig unsinnig bzw. verstehe nicht, was die Intention hinter der Frage ist.

Mangels Masse nicht repräsentativ und soll sie zur eigenen Entscheidung dienen, auch nicht hilfreich.

Die Beantwortung ist abhängig von Alter, Qualifikation, Einsatzwillen, persönliche Umstände, Lebensphilosophie und ner ganzen Latte mehr...
Hier muss man unter Berücksichtigung aller Umstände eine Bilanz zwischen IST + X aufmachen und dann eine Entscheidung treffen.

Um Deine Frage aber zu beantworten:
Mit 20 - 30 hätte ich es getan, wenn es denn deutlich mehr Kohle gegeben hätte...
SELECT 'dreams' FROM 'erinnerungen' WHERE HARDCORE = 'yes'
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Gerda
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Re: Beamtenverhältnis aufgeben?

Beitrag von Gerda »

....wenn mit dem Tausch der STelle ein massiv höhreres Einkommen als Ang. im ÖD verbunden wäre, wärs ne Überlegung wert, aber nur dann... ob ich es tun würde, mmh, eher nicht. Nu hocke ich da drin, bin keine 30 mehr und mag einfach die winzigen Vorteile (können) ausnutzen, die sich mir bieten. :mrgreen: Also eher ein nein! :wink:

Mikesch hat bei absolut Recht mit seiner Aufzählung im Hinblick auf Berücksichtigung aller Umstände....

Gerda
Steinbock
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Re: Beamtenverhältnis aufgeben?

Beitrag von Steinbock »

na dann auch eine Info von mir.

Einen Wechsel innerhalb des öffentlichen Dienstes von einer Beamtenstelle zu einer Angestelltenstelle hätte und würde ich nicht machen.
Denn da überwiegen die Vorteile im späteren Ruhestand zugunsten des Beamten.

Wenn überhaupt sollte man darüber nachdenken vollständig aus dem ÖD auszuscheiden und sich in der freien Wirtschaft einen gut bezahlten Job zu suchen.
Meist bessere Bezahlung. Allerdings hat man dann meist auch keinen 40 Stunden-Job mehr.

Gruß vom Steinbock
der in Unternehmen außerhalb des ÖD gewechselt ist und völlig zufrieden damit ist.
mimimania
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Re: Beamtenverhältnis aufgeben?

Beitrag von mimimania »

Wie schon geschrieben, am besten für und wider gegeneinander aufwiegen, gucken wo die eigenen Prioritäten liegen und ne Entscheidung treffen.

Studiere grad nebenher was ganz fachfremdes und habe diese Entscheidung schon im Vorfeld für mich getroffen.
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tiefenseer
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Registriert: 16. Mär 2014, 14:32
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Re: Beamtenverhältnis aufgeben?

Beitrag von tiefenseer »

Hallo Ossibabe,
hallo all,

ich möchte Deine Eingangsfrage mit einem Erlebnis schildern/beantworten, wie das Leben nun mal schreibt.

Auf unserer Dienststelle befand sich eine Beamtin, die als sogenannte Seiteneinsteigerin zu uns gelangte. Sie hatte ursprünglich ihr Beamtendasein im Verwaltungsbereich begonnen und ist später in den Polizeidienst gewechselt.
Nachdem aus gesundheitlichen Gründen im Geschäftszimmer eine Mitarbeiterin von heut auf morgen nicht mehr erschien, übernahm diese Beamtin hilfsweise den Job. Leider verschlimmerte sich der gesundheitliche Zustand der Kollegin so sehr, dass mit einer Rückkehr nicht mehr zu rechnen war. Die Beamtin fand zwischenzeitlioch so sehr gefallen an diesem Job - nach eigenen Angaben war ihr Wechsel zur Polizei doch nicht so die wahre Entscheidung - dass sie um Fortsetzung bat.
Seitens der Personalstelle wurde ihr erklärt, dass besagte Stelle nicht für Beamte sei und erst recht nicht für eine Polizeibeamtin. Dazu mußte sie ihren Bamtenstatus aufgeben. Als Angestellte im Verwaltungsdienst könne sie gerne die Arbeit fortsetzen. Vorausgesetzt auf die Ausschreibung bewirbt sich niemand.
Es folgte eine Ausschreibung und keine Bewerbungen. Etwa ein knappes Jahr nach Abschluss der Ausschreibung nahm sie erneut Kontakt mit der Personalstelle auf und erklärte den Verzicht ihres Beamtenstatus.

Wie sich das weitere Procedere darstellte, entzieht sich meiner Kenntnis und durch meinen Weggang von der Dienststelle verlor sich auch der Kontakt zueinander.

Vor etwa 2 Jahren lag ich mit akuten Beschwerden in einer Klinik. Wie ich da in meinem Bett liegend auf dem Flur auf den Doc für eine Untersuchung warte, erscheint eine Frau in einem Rolli.
Wir musterten uns anfänglich sehr lange bis sie mich dann fragte, ob ich der sei, der ich bin.
Schnell kamen wir ins Gespräch und ich erfuhr von ihr, dass sie wegen eines Freizeitunfalles dauerhaft an den Rolli gefesselt sei. Auf meine Frage, ob sie denn immer noch im Geschäftszimmer tätig sei, rollten ihr die Tränen über die Wangen. Sie verneinte es und erzählte mir, dass sie eine kleine EU-Rente erhält, da sie für die Arbeitswelt nicht mehr vermittelbar sei. Durch den Verzicht des Beamtenstatus habe sie keine Versorungsansprüche. Sie habe diese Entscheidung schon viele Male bitterlich bereut. Ihre Verletzungen waren so schwerwiegend, dass eine weitere Beschäftigung im öffentlichen Dienst nicht möglich gewesen sei.

Was sagt mir das - denke nicht nur an heute sondern denke auch an Morgen, denn niemand ist in der Lage Dir das Morgen zu beschreiben.

Gruß Tiefenseer
Ärgere Dich nicht über Deine Fehler und Schwächen, ohne sie bist Du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr.
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