Beamtin vs. Angestellte Krankenversicherung

Allgemeine Themen zum Bereich des öffentlichen Dienstes.

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BaW
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Beamtin vs. Angestellte Krankenversicherung

Beitrag von BaW »

Hallo liebe Leser,

ich bin Anwärterin im mD. Momentan bin ich noch bei einer GKV, weil ich nicht gesund bin. Nach der Ausbildung werde ich voraussichtlich in eine PKV eintreten (Beamtenöffnungsklausel). Ich muss aber einen Risikozuschlag i.H.v. 30% zahlen. Und die Kosten für die PKV erhöhen sich auch jährlich um ca. 4%. Des Weiteren muss ja in bestimmten Besoldungsgruppen ein bestimmter Eigenanteil zur Beihilfe geleistet werden. Ich werde diesen jedes Jahr leisten müssen, da ich auf viele Hilfsmittel und Medikamente angewiesen bin.
Nun frage ich mich, ob es besser ist, ins Beamten- oder ins Angestelltenverhältnis zu gehen.
Könnte mir jemand ein paar Tipps geben? Bin für jede Hilfe dankbar.

Gruß
BaW
J.Preston
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Re: Beamtin vs. Angestellte Krankenversicherung

Beitrag von J.Preston »

Hallo BaW,

auch für Beamte besteht die Möglichkeit als freiwillige Mitglieder in der GKV zu verbleiben, sofern diese vor der erstmaligen Begründung des Beamtenverhältnisses auf Widerruf mindestens 12-Monate GKV-versichert waren.

In diesem Fall endet die Versicherungspflicht in der GKV und der Beamte wird freiwilliges Mitglied. Ab diesem Zeitpunkt hat der Beamte jedoch auch 100% des einkommensabhängigen GKV-Beitrags zu tragen, da der Dienstherr keinen Arbeitgeberzuschuss und auch nur sehr stark eingeschränkt Beihilfe leistet. Sollte der Beamte in die PKV wechseln wollen, so muss innerhalb von 2 Monaten die freiwillige Mitgliedschaft beendet werden. Aufgrund der Versicherungspflicht in Deutschland ist dafür eine private Restkostenversicherung nachzuweisen, sonst darf die GKV den Beamten nicht entlassen.

Alle Auskünfte ohne Gewähr! Bitte bei der eigenen GKV/PKV bzw. beim Dienstherren nachfragen!

Sofern Deine Erkrankung keinen Hinderungsgrund für eine Verbeamtung auf Lebenszeit darstellen, würde ich mir die Sache mit dem Angestelltenverhältnis sehr gut überlegen.

Beste Grüße

J.Preston
Steinbock
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Re: Beamtin vs. Angestellte Krankenversicherung

Beitrag von Steinbock »

J.Preston hat geschrieben:Hallo BaW,

auch für Beamte besteht die Möglichkeit als freiwillige Mitglieder in der GKV zu verbleiben, sofern diese vor der erstmaligen Begründung des Beamtenverhältnisses auf Widerruf mindestens 12-Monate GKV-versichert waren.
Hast wohl den Text von BaW nicht richtig gelesen - er ist GKV-versichert !
In diesem Fall endet die Versicherungspflicht in der GKV und der Beamte wird freiwilliges Mitglied. Ab diesem Zeitpunkt hat der Beamte jedoch auch 100% des einkommensabhängigen GKV-Beitrags zu tragen, da der Dienstherr keinen Arbeitgeberzuschuss und auch nur sehr stark eingeschränkt Beihilfe leistet. Sollte der Beamte in die PKV wechseln wollen, so muss innerhalb von 2 Monaten die freiwillige Mitgliedschaft beendet werden.
Was in diesem Fall natürlich völlig falsch ist.
BaW kann zum Statuswechsel (B.a.P) nach der Beamtenöffnungsklausel in die PKV wechseln.

Voraussetzungen für die Anwendbarkeit der Öffnungsaktion
sind des Weiteren, dass der Beamtenanfänger
• den Antrag auf Versicherung zu den Bedingungen der Öffnung
innerhalb von sechs Monaten nach seiner erstmaligen
Verbeamtung (B.a.P oder B.a.L) stellt
und
• noch nicht über eine seinen Beihilfeanspruch ergänzende
private Krankheitskostenvollversicherung (Ausnahme Basistarif)
verfügt.
Alle Auskünfte ohne Gewähr! Bitte bei der eigenen GKV/PKV bzw. beim Dienstherren nachfragen!
Und warum schreibst Du dann überhaupt, wenn Du nichts weißt ?

Gruß vom Steinbock
Steinbock
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Re: Beamtin vs. Angestellte Krankenversicherung

Beitrag von Steinbock »

Hallo BaW,

einen Wechsel zum Angestellten würde ich nicht empfehlen.

Als Beamter hat man bessere Möglichkeiten auf der Leiter in die Führungsebene zu kommen.
Auch die Absicherung bezüglich der Altersversorgung ist wesentlich besser für Beamte.

Beamte bekommen bis zum Lebensende eine Beihilfe und später im Ruhestand in fast allen Bundesländern sogar 70 % Beihilfe.

Die PKV solltest Du allerdings auf jeden Fall wählen, denn der Beitrag incl. des 30 %igen Zuschlages ist immer noch günstiger
als zeitlebends vom Bruttogehalt ca. 15,5 % an die GKV als Beitrag zu zahlen.

Gruß vom Steinbock
Florek
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Re: Beamtin vs. Angestellte Krankenversicherung

Beitrag von Florek »

Richtig ist, daß pauschale Aussagen in so einem Fall immer falsch sind! Daher finde ich auch den Ton des Users Steinbock unangebracht. Da beide Angelegenheiten sehr stark von individuellen Gegebenheiten beeinflußt werden, kann auch ich nur raten, sich intensiv individuell beraten zu lassen und zwar nicht nur von einer Seite! In jedem Fall sollte in der Frage, ob ein Angestelltenverhältnis ggf. vorteilhaft sein könnte das Gespräch mit dem Dienstherren gesucht werden, der die individuellen Verhältnisse kennt und ggf. auch entsprechende Vergleichsberechnungen unter Berücksichtigung dieser Gegebenheiten anstellen kann. Die pauschale Aussage, daß man als Beamter leichter aufsteigt ist so pauschal jedenfalls falsch, gerade bei kleineren Kommunen ist es bspw. häufig einfacher, den ALII genehmigt zu bekommen, als zum Aufstieg vom m. D. in den g. D. zugelassen zu werden, deswegen ist hier das Gespräch mit dem Dienstherren sicherlich die bessere Lösung im Vergleich mit pauschalen Aussagen in einem Forum wie diesem!
Steinbock
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Re: Beamtin vs. Angestellte Krankenversicherung

Beitrag von Steinbock »

Florek hat geschrieben:Richtig ist, daß pauschale Aussagen in so einem Fall immer falsch sind! Daher finde ich auch den Ton des Users Steinbock unangebracht.
Ach tatsächlich. Dann bist Du also der Meinung, dass man hier den größten Unsinn schreiben darf?
Nur hilft dies niemandem weiter.
Bitte nimm auch zur Kenntnis, dass ich keine pauschalen Aussagen zum besten gebe.
Meine Antworten kann ich jederzeit auch belegen.
Die pauschale Aussage, daß man als Beamter leichter aufsteigt ist so pauschal jedenfalls falsch,
Mit Sicherheit nicht, denn wo findet man z.B. in der Kommunalverwaltung - Angestellte die als Amtsleiter oder Behördenleiter tätig sind? Diese findest Du auch nicht in (kleineren Kommunen) Verbandsgemeinden.

Aber mit Sicherheit ist die Versorgung eines Beamten besser als die eines Angestellten.

Bis zur Beendigung der Zusatzversorgungskasse bzw. Umstellung der VBL des öffentlichen Dienstes,
war der Angestellte einigermaßen dem Beamten gleich gestellt.
Dies ist allerdings heute nicht mehr der Fall.

Vergleiche einmal die Einkünfte dieser beiden Gruppen während der Tätigkeit in der Behörde - da passt es vielleicht gerade noch so.
Aber nach dem Übertritt in die Altersversorgung - Rente beim Angestellten / Versorgungsbezüge beim Beamten - kannst Du die Unterschiede der mtl. Netto-Einkünfte am besten erkennen.
J.Preston
Beiträge: 16
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Re: Beamtin vs. Angestellte Krankenversicherung

Beitrag von J.Preston »

Was habe ich denn so Falsches geschrieben, lieber Steinbock?

Dass der TE während der Anwärterausbildung GKV-versichtert war, ist mir bewusst. Dass er sich nach der Ausbildung als Beamter auf Probe entscheiden muss, ob er sich freiwillig GKV-versichert oder in die PKV wechselt (wahrscheinlich über die Öffnungsklausel und dann höchstwahrscheinlich ohne Beihilfeergänzung!!!), ist und bleibt sein Entscheidung!

Mein Kenntnisstand war, dass der TE für diese Entscheidung 2 Monate Zeit hat, sonst bleibt er in dem System in dem er vor der Berufung in das Beamtenverhältnis auf Probe war. Dann sind es halt sechs Monate, Gott bewahre!

Meine Hauptintention war aber auch keine Systemberatung zur Krankenversicherung in Deutschland, sonder ich wollte, nachdem drei Tagen lang niemand von den "Experten" geantwortet hatte, den TE davor davor bewahren voreilig die Entlassung aus dem Beamtenverhältnis zu beantragen.

Nicht mehr, und auch nicht weniger...
BaW
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Re: Beamtin vs. Angestellte Krankenversicherung

Beitrag von BaW »

Vielen lieben Dank für eure Antworten. Die haben mir schon weitergeholfen.
Ich werde mich noch mal beraten lassen, denke aber auch, dass ich im Beamtenverhältnis besser aufgehoben bin.
Liebe Grüße
BaW
InAusbildung
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Re: Beamtin vs. Angestellte Krankenversicherung

Beitrag von InAusbildung »

In meinen Augen bist du im Beamtenverhältnis deutlich besser aufgehoben, als im Angestelltenverhältnis, in meinem Berufsalltag (und das ist eine Menge an Erfahrung, auf die ich dabei zurückblicke) hat sich eindeutig gezeigt, dass einem mehr Türen offen stehen, selbst wenn du es dadurch am Anfang u.U. schwerer hast.

Ausgesprochen problematisch finde ich bei der PKV Diskussion die Tatsache, dass es kaum Anlaufstellen gibt, um sich in diesem Bereich beraten zu lassen und dass deswegen viele Beamte in meinen Augen viel zu hohe Beiträge zahlen oder lediglich die bekannten, weil angeblich besonders seriösen Versicherer aufsuchen.
InAusbildung
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Registriert: 24. Jan 2014, 16:05
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Re: Beamtin vs. Angestellte Krankenversicherung

Beitrag von InAusbildung »

Da man hier nicht editieren kann, eröffne ich dafür einen eigenen Beitrag in diesem Thema. Bei Recherche habe ich eine Möglichkeit gefunden, als Beamter nur passende Versicherungen zu vergleichen: beamten-infoportal.de
*** Link entfernt da es sich um ein rein gewerbliches Angebot handelt *** MOD
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