ich bin im Moment noch Beamtin auf Probe im mittleren Dienst in Bayern
Nun interessieren mich eure Erfahrungen, wie viele Jahre ihr gebraucht habt um von A6 zu A9 zu kommen?
Mir ist natürlich bewusst, dass das immer von der Befähigung und vom jeweiligen Dienstherren abhängig ist..
Ich habe schon von welchen gehört, die innerhalb von 7 Jahren schon bei A9 angekommen waren und wieder andere sind nach 10 Jahren noch auf A8...
Vor ALLEM ist es vom Dienstherrn abhängig. Deine persönliche Leistung wird in der Regel "Sachzwängen" untergeordnet und die Beurteilungen entsprechend angepasst.
Wenn man will, dann klappts, wenn nicht, dann nicht.
Und wenn die Länder einfach mal die Top-Bewertungen einer Laufbahn kappt, dann wirds garnix mit dem Endamt.
Also mal das Schlechteste annehmen und auf das Beste hoffen.
Gibt es eine bestimmte Anzahl an A7 A8 und A9 fähigen Stellen?
Wenn ja wie wird die ermittel?
Wenn dann in einigen Jahren viele Beamte in Pension gehen, da müssten doch viele davon frei werden?
Da hätten jetzige Anwärter ja gute Chancen aufzusteigen?
Ist das zu einfach gedacht?
@Erdbeercocktail
So viel macht das zwischen den einzelen A Stufen auch nicht aus. Schau dir die Tabelle mal an.
Es ist wichtiger, dass du mit deiner Tätigkeit klar kommst.
@ Anwärter: Jede Dienststelle hat einen Beschäftigungsschlüssel nach denen die entsprechenden Stellen zugeteilt werden. Den Beschäftigungsschlüssel deiner Dienststelle kannst du beim Personalchef erfragen. - Und zu deinem Statement
Anwaerter hat geschrieben:Wenn dann in einigen Jahren viele Beamte in Pension gehen, da müssten doch viele davon frei werden?
- das ist nicht gesagt, da es durchaus sein kann das die eine oder andere Stelle dann ersatzlos gestrichen wird.
Ich kenne übrigens auch einige Kollegen die mit A7 in Pension gegangen sind und wieder andere Kollegen sind obwohl noch nicht mal 40 schon A9 +z, ist doch wie überall, je tiefer man den Vorgesetzten in ihren Allerwertesten kriechen kann und immer schön das nickemännchen macht, nebenher noch ein paar Kollegen denunziert, vielleicht auch mal privat beim Chef Rasen mäht oder kostenlos irgendwelche Reparaturarbeiten übernimmt, je schneller steigt man halt auf - was mich immer zu der Frage bringt wie sich diese Kollegen morgens noch im Spiegel anschauen können, naja wahrscheinlich total gewissenlos.
Erdbeercocktail hat geschrieben:Uia, das ist ja heftig.... bei welchen Behördeen ist das denn so wenn ich fragen darf??
Na wo schon. ( BUND bzw. Nachfolge )
Faengt mit dem letzten Buchstaben im Alphabet an und so wird man dort auch beurteilt.
15-20 Jahre dabei und noch A7 sind keine Seltenheit.
A8 als Pension fast normal.
Wer beim Metzger klingelt darf sich nicht wundern, wenn kein Schwein aufmacht..........
Habe 1982 mit A5 angefangen und 28 Jahre bis A9 gebraucht..
Nach meiner vllt. unmaßgeblichen Erfahrung in vielen verschiedenen Verwendungen in verschiedenen Fachbereichen bei verschiedenen Dienstherren in kleineren und größeren Dienststellen in der Provinz als auch in der Großstadt zu urteilen (also auch einige nicht unerhebliche Ortswechsel),
hat eine (nicht) erfolgreiche Entwicklung NUR mit dem (Pech) Glück zu tun, zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle zu sein,
d. h. die beförderungswürdigen Stellen müssen nicht nur vorhanden sein, die Konkurrenz darf nicht groß sein
(ich berichte hier mal von meinen zahlreichen Bewerbungen auf höher bewertete Dienstposten Ende der 80er: Meine Nachfrage bei der Personalverwaltung erbrachte, das ich im Laufe der Zeit in der jeweiligen Rangfolge nicht etwa aufstieg, sondern noch abstieg, weil es Sonderbestimmungen für andere Perosnenkreise gab, die alle an mir vorbeizogen..)
und gaaaanz wichtig ist,
das der/die beurteilende Vorgesetzte Deine Leistung –unabhängig von der tatsächlichen Qualität- als hervorragend einstuft
(ich berichte hier mal von meiner Tätigkeit in einer Aus- und Fortbildungsenrichtung, die von einer derartigen Arbeitsdichte geprägt war, die ich in den übrigen 25 Dienstjahren nicht annähernd erlebt habe: Durch mein Engagement (Überstunden ohne Ende) hoffte ich, das mein Vorgesetzte das erkennt und mich mal in eine ruhigere Verwendung steckt. Weit gefehlt, ich habe mich dann zum Erstaunen meines Vorgesetzten örtlich (150 km) verändert)
…den Sarkasmus, den ich seinerzeit im Kollegenkreis und vor Vorgesetzten oft und gerne geübt habe, hat mir letztlich nicht weitergeholfen, sondern nur verbittert…
aber was ich unbedingt unterstreichen möchte, und habe etliche Kolleginnen/Kollegen, Vorgesetzte (w+m) kennengelernt, eine bunte Mischung aus hervorragenden, mittelmäßigen und richtiggehend miesen Zeitgenossen:
Mit Arschkriecherei, wie hier berichtet, hat kaum jemand was erreicht; ich habe festgestellt, wer nach Kräften seinen/ihren Beitrag (jede/r hat mal einen schlechten Tag oder eine schlechte Phase) leistet, sich insoweit einordnet, wie er/sie das vom anderen selbstverständlich fordert, integriert sich nicht nur schnell in jedem Fach-Sachgebiet, sondern kommt auch am Weitesten und „lebt“ am Ruhigsten.
Was ich mit meinem Schluss-Plädoyer genau meine, kann gerne nachgefragt werden!
Die Probleme müsste man haben. Zur Info: Meine Mutter, Kindergärtnerin bei einem Wohlfahrtsverband, ist seit über 35 Jahren in der Entgeltgruppe 6 eingestuft.
Nix mit Aufstieg fürs Arsch plattsitzen. Aber die Fürsorgepflicht gebietet natürlich, dass jeder Beamte mindestens einmal befördert wird.
Einer unserer "abschossenen" T-Beamten arbeitet derzeit als Brotausfahrer in Dänemark - für über 17,60 Euro MINDESTLohn.
Mein Sold als Single-A8er und 35 Dienstjahren beträgt derzeit ziemlich genau 18 Euro Brutto.
Mein deutscher Sold als Beamtin ist also sozusagen der Mindestlohn in Dänemark für einfachste Arbeiten. Ganz toll.
Bundesfreiwild hat geschrieben:Einer unserer "abschossenen" T-Beamten arbeitet derzeit als Brotausfahrer in Dänemark - für über 17,60 Euro MINDESTLohn.
Mein Sold als Single-A8er und 35 Dienstjahren beträgt derzeit ziemlich genau 18 Euro Brutto.
Mein deutscher Sold als Beamtin ist also sozusagen der Mindestlohn in Dänemark für einfachste Arbeiten. Ganz toll.
Wie hoch ist die Steuer- und Abgabenbelastung dieser 17,60 Euro in Dänemark? Schon mal in Dänemark gewesen? Anscheinend nicht, denn wenn Du dortigen Lebenshaltungskosten kennen würdest, relativieren sich 17.60 Mindestlohn. Mit Kündigungsschutz nach deutschem Beamtenrecht ist es dort auch Essig.
Und was ist an 18 Euro Brutto bitte schlecht?? Keine Sozialabgaben, Kündigungsschutz (Keine Rücklagen für Arbeitslosigkeit notwendig, HartzIV nur aus den Medien kennen) und eine im Vergleich zu den Renten üppige Pension (Endstufe A8, Bundesbeamte, 2877 Euro ohne Zulagen, Pension bei 71% Ruhegehaltssatz: 2079 Euro). Das ist übrigens fast so hoch wie der Rentenanspruch, den jemand aus der GRV hat, der 45 Jahre an der Beitragsbemessungsgrenze (derzeit 5600 Euro, Stand 2012, Westen!) verdient hat.
Habe gerade mitbekommen, dass zwei Anwärterinnen das Privileg Beamter zu werden vor einiger Zeit aufgegeben haben.
Sie gehen jetzt auf die Fachakademie für Sozialpädagogik.
Weil sie ,im Gegensatz zu mir, wieder in die Familienmitversicherung rein kamen und finanziell und ideell von ihren Eltern darin unterstützt werden.
Ich bleibe halt auf meiner privilegierten Beamtenstelle auf Widerruf mit den fantastischen Arbeitsbedingungen und der mich mit Freude erfüllenden Tätigkeit .
Zuletzt geändert von Anwaerter am 2. Nov 2012, 22:41, insgesamt 1-mal geändert.
Oh toll da melden sich wieder die am besten alle privilegien für Beamte gestern noch abschaffen -Schreiber *ironie aus*.
Mal ganz ehrlich, wenn ihr meint das es den Beamten ja so gut geht vor allem finanziell, dann frag ich mich warum die Bewerberquote auf eine Ausbildung als Beamter in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken ist. Scheint also doch für viele nicht mehr wirklich erstrebenswert zu sein, vielleicht weil sie sich nicht auf Gedeih und Verderb dem Staat unterwerfen wollen und nicht selten sich die Beamten untereinander als Staatssklaven sehen, da man einen großen Teil seiner privaten Freiheit aufgibt. Mir hat mal ein älterer Kollege gesagt als ich meinte das ich gar nicht dran denke meine Mobiltelefonnummer anzugeben: du musst aber erreichbar sein, auf meinen Einwand ich hab ja Festnetz kam die Antwort, aber wenn du nicht zu hause bist ...; ein anderer Kollege berichtete mir das man es seitens der Vorgesetzten sogar fertig gebracht hat, wenn die Kollegen nicht ans Telefon gegangen sind (zu der Zeit hatte kaum einer Mobile Phone) das man die Polizei zur Adresse geschickt hat um den Kollegen zum Dienst zu holen (obwohl er frei hatte) weil ein Kollege krankheitsbedingt ausgefallen war.
Aber ich glaub man kann schreiben was man will, für die genannten sind wir eh nur überbezahlte und überprivilegierte Beamte und das gehört nach deren Meinung am besten gestern gestrichen. Kann ich euch nur eins sagen, sollte das tatsächlich mal so werden, dürfte der Staat bald massive Probleme haben überhaupt noch jemand zu bekommen der diese Jobs macht oder wir haben grad in den Gefängnissen bald amerikanische Verhältnisse, wo jeder schießwütige Rambo arbeiten kann und das dann auch schön auslebt. Vielleicht ein wenig übertrieben aber .....
Ach ja bevor ich das noch vergesse: ein Landesbeamter ist landesweit versetzbar, wenn du zb. bei Siemens arbeitest und in deinem Arbeitsvertrag steht Siemens Ort xy, dann arbeitest du auch dort, bei einem Beamten muss sich dazu verpflichten bei Bedarf auch innerhalb kurzer Zeit an einen anderen Dienstort zu gehen, bei Bundesbeamten ist es noch schlimmer weil sie eben Bundesweit versetzbar sind, heißt wenn zb. ein Zöllner am Münchner Flughafen gesagt bekommt, so dein neuer Dienstort ist ab Datum xy beim Flughafen in Berlin, dann hat er nur in speziellen Ausnahmefällen die Möglichkeit das zu umgehen ansonsten heißt es Koffer packen und umziehen.