Vorgabe Arbeitspensum

Allgemeine Themen zum Bereich des öffentlichen Dienstes.

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mimimania
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Vorgabe Arbeitspensum

Beitrag von mimimania »

Bei mir auf der Arbeit schwebt da grade was in der Luft, was mir ein wenig Bauchschmerzen bereitet.
Rahmenbedingungen: momentan 60% Teilzeit im mittleren Dienst und nebenbei "verwaltungsfernes" Studium (ist genehmigt)

Bin seit 6 Monaten auf einer Stelle eingesetzt, wo es auf menschlicher Ebene einfach nicht klappt, Informationen werden teilweise vorenthalten und beim morgigen Kaffee war ich das sprichwörtliche fünfte Rad am Wagen.
Am Mai/ Juni hab ich den örtlichen Personalrat aufgesucht und mitgeteilt, dass ich mich auf der Stelle überhaupt nicht wohlfühle und ich von den Kollegen nur wenns "um die Arbeit geht", nicht aber als Mensch akzeptiert werde.
Habe letztlich aber zurückgerudert aus Angst, der "Sache vielleicht nicht genug Zeit gegeben zu haben" und die Rolle der Querulantin zugeschoben zu bekommen.

Leider keinerlei Besserung, vor einiger Zeit bekam ich dann an den Kopf geworfen, "ob ich den noch nicht gemerkt habe, dass man mich hier unten nicht möchte".
Habe letztlich die Amtsleitung aufgesucht und der Bitte einer Umbesetzung im Haus.

So wie es aussieht, findet die Umbesetzung nun in naher Zukunft statt, aber eine Sache liegt mir doch im Magen (und ich frage mich auch, ob dies bei einzelnen Beamten rechtens ist).
Ich bekäme auf der neuen Stelle vom direkten Vorgesetzten ein Arbeitspensum, welches abzuarbeiten habe.
Bis ich auf meine letzte Stelle gekommen bin, gab es diesbezüglich nie Beschwerden über Arbeitsmenge oder deren Qualität.
War die letzten 14 Tage abwesend gewesen (Krank und Urlaub) und mein Nochvorgesetzter hat sich über die Arbeitsmenge beschwert (lustig, dass er mich schon gute 6 Wochen nicht mehr gesehen hat, da er direkt vor meiner Abwesenheit 3 Wochen Urlaub hatte). Vor seinem Urlaub hat es gehießen, es müssen Listen abgearbeitet werden (statistisch tauchen diese leider nicht auf) und die letzten 14 Tage vor meiner Abwesenheit war ich täglich noch runde 1, 45h im Service.

Habe jetzt Angst, dass der Leiter der GS, welcher mir gegenüber nicht unbedingt unvoreingenommen ist, nun mitmischt und ich ein Arbeitspensum vorgesetzt bekomme, welches ich unmöglich in 60% der zeit abarbeiten kann. Auch hat man mir durch die Blumen gesagt, dass ich recht viele Krankheitstage habe (größtenteils mit Artest belegt und mein zuständiger Arzt hat die Vorkommnisse auf der jetzigen Stelle mit "Mobbing" tituliert), welche zu großen Teile auf die Zeit im momentanen Bezirk fallen.

In naher Zukunft soll ich nun erfahren, auf Stelle es jetzt geht.
Ich möchte mir wirklich nichts bezüglich der Arbeit nachsagen lassen, aber als 60% Kraft kann und mache ich auch die nicht die Menge einer Vollzeitkraft (mit entsprechendem Vollzeitgehalt).

Ist es also ohne weiteres möglich, einer einzelnen Beamtin ein Pensum vorzusetzten?
Bin dankbar für eure Einschätzungen, da ich nicht so recht weiss, wie ich mich verhalten soll.
Mad Max
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Re: Vorgabe Arbeitspensum

Beitrag von Mad Max »

mimimania hat geschrieben: Ist es also ohne weiteres möglich, einer einzelnen Beamtin ein Pensum vorzusetzten?
Bin dankbar für eure Einschätzungen, da ich nicht so recht weiss, wie ich mich verhalten soll.
Ähm, ein Arbeitspensum ist doch wohl das normalste der Welt. In deinem Fall dürfte das natürlich nur bei 60% einer Vollzeitstelle liegen.
Im Ernst, was hier so für Fragen gestellt werden, ist das ernstgemeint oder Realsatire?
Jedenfalls ist es keine Imagekampagne für das Beamtentum.
Kater-Mikesch
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Re: Vorgabe Arbeitspensum

Beitrag von Kater-Mikesch »

Erst eimal was zu Mad Max:
Leider warst Du vermutlich noch nie in einer solchen Lage, denn ansonsten kann ich deine Meinung hier nicht nachvollziehen.
Kannst Du dir vorstellen, dass es hier vielleicht um Mobbing geht - wenn nicht, dann lass deine belanglosen Kommentare.
Die kann hier nämlich keiner gebrauchen...

Hallo Minimanina,
ich kann deine Ängste verstehen und es ist doch schon mal super, dass Du hier dies anderen mitteilst - vielleicht gibt es ja
nütliche Tips...
Es ist natürlich immer schwer, aus der Ferne zu urteilen. Aber mach einfach deine Arbeit und dokumentiere alles:
Mengen, Zeitvorgaben, Gespräche mit Vorgesetzten und Kollegen - einfach mal ein Protokoll erstellen, denn nur so kann ggf.
später alles nachvollzogen werden.

Wenn Du vertrauen zum BR hast, auch ein Gespräch mit dem BR suchen und dann ggf. im Beisein des BR mit dem Vorgesetzen
sprechen. Aber dann auch bitte immer gut vorbereiten...
Tue gutes und sprich darüber - teil dem Vorgesetzten mit, was Du erledigt hast und dann wirst du sehen, dass du vielen Argumenten
der Gegenseite den Wind aus den Segeln nehmen kannst. Wenn Du der Meinung bist, dass andere weniger leisten und du das auch
belgen kannst, würde ich mir das für weitere Gespräche vorbehalten.

Ggf. auch mit ehemaligen Vorgesetzten mal sprechen und ihre Meinung einholen, ob und wie diese zufrieden waren.
Mit dem BR kann das dann mit Sicherheit geklärt werden - und sei dann auch froh, wenn Du von dieser Stelle wegkommst.

Sollte der Vorgesetzte gegen deine Beschwerden (z. B. Mobbing) nichts unternehmen - denk wieder an die Dokumentation - und
alles beim alten lassen, dann kannst du auch mal mit einem Anwalt sprechen...einfach mal ein Beratungsgespräch (mit RS-Versicherung)
vereinbaren und alles klären lassen...
Mad Max
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Re: Vorgabe Arbeitspensum

Beitrag von Mad Max »

Kater-Mikesch hat geschrieben:Erst eimal was zu Mad Max:
Leider warst Du vermutlich noch nie in einer solchen Lage, denn ansonsten kann ich deine Meinung hier nicht nachvollziehen.
Kannst Du dir vorstellen, dass es hier vielleicht um Mobbing geht - wenn nicht, dann lass deine belanglosen Kommentare.
Die kann hier nämlich keiner gebrauchen...
Es geht schlicht darum, dass dem TE hier ein Arbeitspensum zu bewältigen hat - das hat nichts mit Mobbing zu tun.
Glaubst Du, ein Bandarbeiter kann Arbeitstempo- und Menge nach Lust und Laune festlegen?

Wenn natürlich jede normale Leistungsanforderung als Mobbing diffamiert wird....
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Mikesch
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Re: Vorgabe Arbeitspensum

Beitrag von Mikesch »

Öhm...
Von einem angeordnetem Arbeitspensum habe ich noch nie was gehört... :shock:

In meiner Arbeitszeit schaffe ich das, was geschaffen werden kann. Kann ich das nicht schaffen, verfasse ich einen entsprechenden Vermerk. Der Arbeitgeber hat dann dafür zu sorgen, dass Abhilfe geschafft wird, ansonsten bleibt Arbeit einfach liegen...
Ich nenne das "Schwarzer Peter Spiel", der Arbeitgeber hat den dann nämlich...
SELECT 'dreams' FROM 'erinnerungen' WHERE HARDCORE = 'yes'
Fotografie, Internet, Reisen, Tauchen & Tools
http://www.zuhause-im-wohnmobil.de
Kater-Mikesch
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Re: Vorgabe Arbeitspensum

Beitrag von Kater-Mikesch »

Hallo,

@ Mad Max
Ich kenne auch keine nachweisbare Vorgabe, die ein bestimmtes Arbeitspensum vorgibt - und wir sind hier
bei den Beamten und nicht am Fließband...denn sonst kannst du dir ein anderes Forum aussuchen.
Es gibt aber immer wieder Kollegen/Innen die meinen, hier Ihren unqualifizierten Senf zu einem Thema
beitragen zu müssen, von denen sie überhaupt keine Ahnung haben.
Wenn genau diese Kollegen/Innen aber dann mal in die gleiche Situation kommen, dann ist alles sooooooo
schlimm und unerträglich, dass diese dann meinen, die Welt geht unter...


Also wenn hier eine/r ein Problem vorträgt und dieses ist einigermaßen plausibel und nicht an den Haaren
herbeigezogen - bei minimania ist es meiner Meinung nach absolut plausibel -, dann bitte ich um qualifizierte
Beiträge und nicht um Hinweis wie von Mad Max mit den Bandarbeitern- das hat nämlich rein gar nicht mit dem
Thema zu tun und ist auch unsinnig.

Also: Erst überlegen, dann ggf. sich mal in die Person um die es geht hereinversetzen und auf plausibilität
prüfen - und dann kommt man auf jeden Fall nicht zum Ergebnis, dass man einen mit einem Bandarbeiter vergleichen
muss...
Mad Max
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Re: Vorgabe Arbeitspensum

Beitrag von Mad Max »

Kater-Mikesch hat geschrieben:Hallo,

@ Mad Max
Ich kenne auch keine nachweisbare Vorgabe, die ein bestimmtes Arbeitspensum vorgibt - und wir sind hier
bei den Beamten und nicht am Fließband...denn sonst kannst du dir ein anderes Forum aussuchen.
Ach, aber wenn es um Schichtzulagen etc. geht, wird doch von Beamtenseite auch immer wieder auf die
Bandarbeiter (natürlich die bei VW, Daimler und Co.) verwiesen.
Hier schreiben doch zum guten Teil Beamte aus dem mittleren Dienst, d.h. wir reden über ausführende Tätigkeiten.
Bei Angestellten in der Privatwirtschaft sind klare Zielvorgaben, Arbeitspensen etc. absolut üblich.
Dass das bei Beamten scheinbar unüblich ist, ist sicher einer der Gründe für die in vielen Fällen mangelnde Leistungsfähigkeit
des ÖD. Wie soll bitte ein funktionierender Dienstleister für den Bürger entstehen, wenn jeder in dem Arbeitstempo/-Qualität
arbeitet, die ihm passt? Wenn jeder Beamte für sich selbst definiert, was in der Arbeitszeit geschaffen werden kann, ohne Beachtung objektivierter
Arbeitsziele?
Anwaerter
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Re: Vorgabe Arbeitspensum

Beitrag von Anwaerter »

Hallo Mad-Max

Ich habe mal in einem Betrieb in der "Freien Wirtschaft" gearbeitet, und ich muss sagen das Arbeiten dort wesentlich einfacher und entspannter war als am Amt.
Die Anforderungen an meine Auffassungsgabe, und geistige Beweglichkeit waren dort auch wesentlich geringer als am Amt.
Der zusätzliche Vorteil war, dass mein Arbeitgeber mir die Hälfte der GKV Kosten bezahlt hat, was der Freistaat Bayern nicht tut.

Es steht jedem frei Beamter zu werden. In vielen bayerischen Ämtern besteht ein massiver Personalmangel.
Es hört sich nicht so schlimm an, wie es ist!
Mad Max
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Re: Vorgabe Arbeitspensum

Beitrag von Mad Max »

Anwaerter hat geschrieben:Hallo Mad-Max

Ich habe mal in einem Betrieb in der "Freien Wirtschaft" gearbeitet, und ich muss sagen das Arbeiten dort wesentlich einfacher und entspannter war als am Amt.
Die Anforderungen an meine Auffassungsgabe, und geistige Beweglichkeit waren dort auch wesentlich geringer als am Amt.
Wenn es in der Privatwirtschaft einfacher, entspannter und die Anforderungen sowieso geringer waren, warum bist Du dann Beamter geworden?
Rhetorische Frage, Antwort: höheres Netto, bessere Altersversorgung, Arbeitsplatzsicherheit.
Der zusätzliche Vorteil war, dass mein Arbeitgeber mir die Hälfte der GKV Kosten bezahlt hat, was der Freistaat Bayern nicht tut.
Dafür beteiligt sich der Freistaat zu 50% an deinen Arztrechnungen. In den meisten Fällen fahren Beamte mit der PKV besser als mit der GKV (selbst wenn ihnen dort der Arbeitgeberzuschuss gewährt würde). Von den niedrigen Besoldungsgruppen A7 und abwärts (die es eh kaum noch gibt) mal abgesehen.
Es steht jedem frei Beamter zu werden.
Am Beispiel Griechenlands lässt sich studieren, was dann passiert.
In vielen bayerischen Ämtern besteht ein massiver Personalmangel.
liegt wohl eher am gut frequentierten Doc Holiday:
http://www.derwesten.de/wirtschaft/arbe ... 48025.html
Der öffentliche Dienst insgesamt fühlt sich offenbar nicht so wohl. Im Bundesdienst fehlen jeden Tag 18 000 Beschäftigte wegen Krankheit. Der Krankenstand beim Staat in NRW liegt bei 6,4 Prozent, in der Wirtschaft insgesamt aber nur bei 4,7 Prozent. Fehlen Staatsdiener deshalb öfter, weil sie sichere Arbeitsplätze haben?
Kater-Mikesch
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Re: Vorgabe Arbeitspensum

Beitrag von Kater-Mikesch »

Hallo Mad Max,

einfach mal den Ball flach halten - oder willst du híer einen verbalen Rundumschlag gegen alle Beamten durchführen...

Du kannst das Beamtentum nicht mit der freien Wirtschaft vergleichen...es gibt elementare Unterschiede - mal zum
Vorteil und mal zum Nachteil der Beamten...
Ob dass das Arbeitsrecht oder die Pflicht zum "Gehorsam" eines Beamten ist, brauche ich hier in diesem Forum keinem
zu erklären.

Vielleicht hast du aber auch nur ein Problem mit dir selbst - Unzufriedenheit...Selbstüberschätzung...Ignoranz - dass lese
ich aus deinen Beiträgen.
Du hast noch keinen normalen Beitrag hier im Forum geleistet - aber einfach mal schreiben, am Fließband arbeiten ist so
ein Knochenjob...

Und dann willst du auch noch das Beamtentum mit Griechenland vergleichen - ja klar...schau dich mal hier im Forum bei
den Einträgen mit DU-Untersuchungen um - wenn du Beamter wärst (das bezweifle ich), wäre bei dir eine DDU ratsam...
wegen fortdauernder unqualifiziertem Mist den du hier schreibst...
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Bundesfreiwild
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Re: Vorgabe Arbeitspensum

Beitrag von Bundesfreiwild »

Meine Meinung - und die sage ich auch allen Kollegen, die durch Arbeitsmengenzentrierung und dabei gleichzeitigem Personalabbau im Team, praktisch die doppelte, wenn nicht dreifache Menge an Arbeit erledigen sollen, als vielleicht noch vor 5 Jahren. Man kann nur so viel arbeiten, wie man in seiner Arbeitszeit schafft. PUNKT.
Alles Gequatsche vom Arbeitgeber, dass z.B. in Teams eben das Team zusehen muss, dass die Arbeit geschafft wird, verfängt dabei bei mir nicht. Das führt nämlich dazu, dass man - vor allem Frauene - die Verantwortung für die Erledigung der Arbeit selbst aufhalst und teamintern Druck aufgebaut wird, evtl. Überstunden gemacht - und nicht dokumentiert werden, alle möglichen Pausen durchgearbeitet werden. Also genau das, was der Arbeitgeber erreichen will. MAXIMALER Arbeitseinsatz - an Recht und Gesetz vorbei.

Bei Teilzeitkräften darf natürlich die Arrbeitsmenge immer nur im Verhältnis zur Arbeitszeit stehen. Hier gilt: Wer nur 60% Arbeitszeit hat, KANN nicht ein Vollzeitpensum abarbeiten. Hier ist der Personel/Betriebsrat iIN DER PFLICHT. Denn er hat Mitbestimmungsrechte darüber, wie die Arbeit in welcher Zeit zu erledigen sein kann/soll.
Wenn mir als TZ-Kraft ein Vollzeitpensum aufgehalst wird, dass auch bei allem Fleiss und Einsatz in der regulären TZ-Arbeitszeit nicht erfüllt werden kann, dann muss der BR eigentlich einschreiten. Sofern sich der Beamte mit dem BR unterhält.
Erster Ansprechpartnr ist natürlich der direkte Chef, der als erster dafür zu sorgen hat, dass die Arbeitsmenge auch mit der Arbeitszeit in einem vernünftigen Verhältnis steht.

Wenn das alles nix nützt, ist meine Devise schon seit Längerem: Ich arbeite fleissig, halte meine Pausen ein - weil ich nicht im Traum dan denke, mich durch unnütigen Stress auf die Dauer fertig machen zu lassen- und mache Feierabend, wenn meine Stundenzahl gelaufen ist. Nur wenn es AUSNAHMSWEISE mal zu Engpässen kommt, weil evtl. betriebsbedingt jedes Jahr mal eine besondere Arbeitsmengenphase vorkommt, DANN mach eich auch Überstunden (die vom BR genehmigt sein müssen) oder sammle Stunden auf meinem Gleitzeitkonto (deren Abwicklung dann aber auch zu meinen Wunschzeiten möglich sein muss).
Wenn dauerhaft einfach zu viel Arbeit an einem Platz erledigt werden muss und das auf meinem Buckel ausgetragen werden soll, fällt bei mir die Rolltür.
Der AG ist dafür zustädnig, dass die Arbeit erledigt wird. Dafür muss er angemessen viel Personal einsetzen.
Wenn er das nicht tut, ist das sein Problem, wenn die Arbeit liegen bleibt und Termine nicht eingehalten werden können.
Wenn mal zwei Systemtermine den Bach runtergegangen sind, weil der Chef auf die Hilfeschreie des Kollegen nicht reagiert hat, er also die Verantwortung (und nicht der kleine Beamte) dafür trägt, dass er nicht rechtzeitig dafür gesorgt hat, dass die Arbeit auch erledigt werden kann, dann hat der CHEF den schwarzen Peter am Hals.
Man muss sich nur selbst absichern - eben über schriftliche Vermerke und Mails an den Chef - dass die Verantwortung nicht bei einem selbst hängen bleibt. Denn die Rückmeldung, dass irgendwas nicht geschafft werden KANN, die muss vom ausführenden Beamten kommen.

Wichtig ist die Dokumentation: Protokollieren, ob und wann man seinen Chef SCRIFTLICH darauf hinweist, dass die Arbeit nicht geschafft und ein Termin nicht eingehalten werden KANN. Bitte um ABhilfe durch Umverteilung der Mengen oder eine zusätzliche Hilfskraft. Und schon ist die Verantwortung bein Chef gelandet. Bitte schriftlich machen und Doppel an den Personal/Betriebsrat senden. Immer wieder mit schöner Regelmässigkeit machen.
Dabei dran denken, auch zu dokumentieren, welche Arbeiten man überhaupt macht und wieviel Zeit die Durchführung beansprucht.
Wichtig ist dabei eben auch zu beweisen, dass eben nicht nur die Tätigkeiten ausgeführt werden, die in der Stellenbeschreibung stehen (die würde man ja in der Arbeitszeit vielleicht noch schaffen), sondern welche Arbeiten man GESAMT auszuführen hat, die in der Bemessung von Menge/Arbeitszeit vielleicht überhaupt nicht berücksichtigt wurden. Immer dran denken, dass auch die Leute sich ein Bild machen können sollten, die mit dem direkten Arbeitsprozess nichts zu tun haben.

Wie immer ... man muss eine Beweislage schaffen.

Und - mal ganz von allen qualifizierten und fleissigen Beamten abgesehen:
Wegen Faulheit ist noch kein Beamter in die DDU geschickt worden. Ich kannte solche Kollegen, die mich mit ihrer Langsamkeit und Ausnutzung ihres Beamtenverhältnisses - und ihrer Kollegen- zur Weissglut brachten... und es hatte praktisch keine Auswirkungen. Selbst ein vom Chef angedachtes Disziverfahren (weil direkte und schriftliche Anweisungen nicht beachtet wurden), verliefen im Sande, weil "Faulheit und angebliche Blödheit" eben kein Diszigrund waren. Der A11-er hat sich jahrzehntelang auf Kosten anderer die Eier geschaukelt.
Fit war er aber in der stundenlangen Betrachtung von Angebotsblättern der diversen Supermärkte und der Abwägung von ein paar Pfennigen (damals noch), worauf der dann in der Mittagspause mit dem Fahrrad zu seinem Supermarkt fuhr, um die paar Pfennige zu sparen. Wie teuer die stundenlangen Vergleiche der Angebote während der Dienstzeit den Arbeitgeber UND die Kollegen kamen, das hat ihn natürlich nicht interessiert. War ja nicht SEIN Geld.

Von diesem Verhalten sollte man sich allerdings ein ganz kleines Scheibchen abschneiden, wenn man merkt, dass der Arbeitgeber einen mehr als unter Druck setzt und ausnutzt, obwohl man alles dafür tut, dass die Arbeit auch erledigt ist, wenn man nach Hause geht oder der Termin naht. Was nicht zu schaffen ist, bleibt halt liegen. Ende Gelände.
schäferhund
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Re: Vorgabe Arbeitspensum

Beitrag von schäferhund »

Bundesfreiwild hat geschrieben: Der A11-er hat sich jahrzehntelang auf Kosten anderer die Eier geschaukelt.

Also der Spruch ist echt super !! Noch nie gehört! :lol: :lol: :lol:
mimimania
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Re: Vorgabe Arbeitspensum

Beitrag von mimimania »

Irgendwie hab ich wohl vergessen, meinen gestrigen Beitrag abzusenden... naja.

Kontaktiere im Laufe des Nachmittags mal den PR, mal sehen was der sagt oder ob ich die Sprüche des GS-Leiters unter Dummgeschwärtz verbuchen soll
(O-Ton des GS-Leiters, als ich mein Genehmigungsschreiben wegen des Abiturs an die nächsthöhere Dienststelle schicken wollte: "und Sie wollen sich als mD-Beamter ein Abitur und ein Studium anmassen.").
Führe jetzt Nachweis über meine Tätigkeiten, leider ist es schade, wenn man solche Vorwürfe nur über Dritte gemacht bekommt und wenn man dann nachhackt heißt es nur, " der Sachbearbeiter muss dann objektive Fakten vorlegen und muss dann auch gucken, was die anderen Mitarbeiter machen".
Aber es geht noch weiter, der SB war 3 Wochen in Urlaub und anschließend ich 14 Tage nicht anwesend, vorher haben wir nach dem Umzug 14 Tage zusammen in einem Zimmer gesessen. Aber kein Wort mal persönlich zu mir!

Hoffe wirklich, dass ich das ganze in Wohlgefallen auflöst (leider glaube ich nicht wirklich daran :( ) und das es morgen mal gute Nachrichten bezgl. des neuen Einsatzortes gibt.
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Bundesfreiwild
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Re: Vorgabe Arbeitspensum

Beitrag von Bundesfreiwild »

"und Sie wollen sich als mD-Beamter ein Abitur und ein Studium anmassen."

Oder: "SIiiiee wollen den Laufbahnaufstieg machen? Aber hören Sie mal, dafür muss man einen fehlerfreien Aufsatz über ein Thema schreiben UNNNNDD eine Matheprüfung machen, bei der auch Geometrie und Algebra, Potenzrechung und quadratische Gleichungen vorkommen!!
Ja und? Hatte ich alles bis zu meiner mittleren Reife gelernt.
Naja.. egal wie, meine Nase hätte denen eh nicht gepasst. Und bei 50 Bewerbern auf 5 Posten...

Solche Sprüche kenne ich. Die hat wohl jeder schon mal gehört. Das ist/war die reine Laufbahn-, bzw. Akademikerarroganz.

Inhaltlich ist damit wohl immer wieder gemeint, dass jemand, der -aus welchen Gründen auch immer, im mittleren Dienst gelandet ist, auch nur dafür den geistigen Horizont hätte und einen IQ knapp über Dumpfbacke. Da zählte nicht mal, dass man ein Abitur hatte und wegen Einstellungsstops halt eben im mittleren Dienst angefangen hat, statt die Zeit zu nutzen und noch irgendwas brauchbares zu studieren.

Und die Sprüche kamen meistens ausgerechnet von DEN Flitzpiepen, die als Führungskräfte die Vollversager waren und alle schwierigeren technisch-fachlichen Aufgaben von ihrem A9er-Techniker des mDienstes erledigen ließen und ansonsten den großen Macker selbstdarstellten. Und da waren einige dabei, da fragte man sich, ob die sich die Schnürsenkel zubinden können.

Die Chefs waren damals auch oft noch "Nachkriegsware", also vom Briefträger durch die Laufbahnen katapultiert worden, weil einfach zu wenig qualifizierte Menschen in der Boom-Zeit der 50-er und 60er-Jahre Beamte werden wollten. Da gabs "draußen" erheblich mehr zu verdienen für Männer, die was drauf hatten. Und Frauen???? Nö... die hatten ja damals noch zu heiraten und schon gar nicht die Fähigkeiten, Chef zu werden *Sarkasmus aus".
Und so hatten ganz viele A12er-Chefs eine A4-er-Einstiegsvergangenheit. Und wie oft so ist, kann/will man sich oft nicht mehr an seine Ursprünge erinnern.

Mich fragte denn auch dieses Chefchen (1,50 hoch) beim Abgang aus dem Ressort: Und jetzt hören Sie doch sicher bald auf zu arbeiten und bekommen Kinder? Ich: NÖÖÖ, ich habe nur geheiratet, um aus dem Schichtdienst herauszukommen. Der ist fast vom Stuhl gefallen.

(Ich wollte meinem zukünftigen Mann in die Eifel folgen, weil der damals bei der Luftwaffe arbeitete und mit beidseitigen Schichtdienst und 2x1 Std Fahrzeit zur Arbeit, hätten wir uns kaum gesehen. Der Antrag lief schon 1 Jahr lang ohne Erfolg, bis mir ein Personalrat mal steckte, dass das mit Trauschein SEHR SEHR viel einfacher sei, in den normalen Tagesdienst zu wechseln).
Aber das Gesicht von meinem damaligen Chef, das wars allein schon wert. Da brach seine schöne heile Chauvi-Welt zusammen.

Ich habe auch so Sprüche gehört wie: SIIIIEEE, als mittlere Dienst-Kraft düüürfen es sich überhaupt nicht erlauben, ein Urteil über die Arbeitsleistung ihrer Teamkollegin abzugeben.
(Ich hatte mich -auch im Namen meiner Kolleginnen - beschwert, dass die 3 anderen im Team ständig die Arbeit der 4. mitmachen mussten, weil diese lieber 20 Kippen während der Arbeitszeit rauchte UND dabei jeweils eine 15-Minuten-Arbeitspause einlegte, um das zu zelebrieren. Außerdem war es jeden Tag unklar, ob die überhaupt kam, bei rund 100 Krankheitstagen im Jahr. Aber ab 15 Uhr war die aufm Klo, um sich zu schminken und kündigte an, am Abend auf einer Veranstaltung zu sein. Da konnten wir uns schon denken, dass wir am nächsten Morgen, wenn nicht 2 Tage, wieder mal zu dritt waren. Und wir drei rödelten uns einen ab, um das aufzufangen. Aber Kritik stand einem ja nicht zu... hauptsache wir waren so blöd, um die Arbeit ständig mitzumachen, die auch jeweils jeden Tag erledigt sein musste. Ora et labora (bete und arbeite).

Oder zu allen möglichen anderen Gelegenheiten die blöde Frage: Woher wollen SIIIEE das denn wissen? Nunjaaaaaa.... ich war halt breitbandig belesen und hatte von vielen Dingen mehr Ahnung, als diese hochgebeamten Fachidioten. Aber egal, der Stempel "mittlerer Dienst" bedeutete in deren Augen eigentlich immer, dass man ein geistiger Tiefflieger sei.

Und mein Lebenspartner hat vor rund 15 Jahren bei einer Bewerbung mal erlebt (ein Netzwerkadmin wurde gesucht), dass er ohne Vollabi und Studium leider nicht für den Job (als Angestellter), der in Bezahlung der gehobenen Laufbahn eingeordnet war, bekommen könne, da man sich sonst die "Laufbahn kaputt mache". Dass die Qualifikationen über eine 2jährige qualifizierte Ausbildung erlangt wurden, hat da niemand gestört.

Das ist das einzig Gute, dass sich bei Telekoms geändert hat: Wer die Qualis hat oder sie sich erwirbt, kann auch höherwertigere Jobs machen und wird in der dazu gehörigen Beurlaubung auch danach bezahlt. Leider kann man auch dann die Beamtenlaufbahn im Hintergrund nicht wechseln, es geht nur bis maximal zur Endstufe des z. B. mittleren Dienstes und die spätere Pension dann auch. Da ist das Beamtenrecht dann wieder zu unflexibel.

Aber immerhin, wenns ums aktuelle Arbeiten und um aktuelles Geld geht, ist die ursprüngliche Laufbahneinordnung ziemlich egal. Und mit einem evtl. doppelt oder mehr höheren Nettoeinkommen kann man auch gut in eine bessere Altersversorgung oder Vermögen investieren. Oder in private Hobbyspielereien.
Leider drücken auch ganz viele dafür ihr Gewissen in die Tonne, um auf dem Level zu bleiben.

Ich bin mal gespannt, was jetzt bei der Sache heraus kommt, mit der der Thread hier begonnen wurde.
mimimania
Beiträge: 42
Registriert: 20. Feb 2010, 10:37
Behörde:

Re: Vorgabe Arbeitspensum

Beitrag von mimimania »

Ab nächster Woche bin ich im Haus auf einer anderen Stelle eingesetzt. Gemäß Arbeitspensum und meinen Bedenken (Querelien des GS-Leiters, Vollzeitpensum versus Teilzeit) meinte der Personalrat, dass es wenn es theoret. so etwas gäbe, dies durch den PR geprüft werden würde. Ich solle aber zu meiner eigenen Sicherheit protokollieren, was ich tue (mache ich jetzt) und sofern möglich, Arbeiten erledigen, die statistisch erfassbar sind.
Der GS-Leter war am Freitag übrigens nicht zugegen, als ich gesagt bekam, wie es ab nächster Woche hingeht (der PR und die Amtsleitung kamen zu mir ins Büro, kein zweideutiges Wort mir gegenüber, vielmehr hatte die Vorsteherin die "Führungskompetenzen" meines direkten Vorgesetzten (sind zusammen in einem Zimmer), durch die Blumen kritisiert.
War positiv überrascht, wie schnell das ganze für Behördenverhältnisse über die Bühne gegangen ist (was natürlich nicht heißen mag, dass nichts mehr nachkommt).
Mal sehen, was nächste Woche kommt...
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