Dienstplangestaltung

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popcorn
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Dienstplangestaltung

Beitrag von popcorn »

Hallo Zusammen,

ich arbeite in der JVA Straubing (Bayern) und bei uns sind meiner Meinung unmögliche Zustände in der Dienstplangestaltung

Vielleicht habt Ihr ja ein paar Antworten zu meinen Fragen (wenn möglich mit Gesetzestext oder Verordnung),

- darf ein Dienstplan mit Bleistift geschrieben sein
- wie lang muss eine Dienstplanänderung im voraus Angekündigt werden ( bei uns teilweise telefonisch 1 Stunde vor Dienstbeginn)
- dürfen im Dienstplan Dienstposten stehen die es gar nicht gibt
- wie lange muss ein Dienstplan im voraus veröffentlicht werden.

ich würde mich über ein paar Antworten freuen.

Bis bald
und Danke
cgrzenk
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Registriert: 21. Dez 2011, 14:10
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Re: Dienstplangestaltung

Beitrag von cgrzenk »

Ein Dienstplan ist ein Dokument. Das dürfte die Frage beantworten. Nur ist es auch der Dienstplan?
Wird der bei euch nicht im PC geführt.
Gem. der Fürsorgepflicht des Dienstherrn ist auf die berechtigten Interessen des Bediensteten rücksicht
zu nehmen. Bei einer Stunde bekommst du vor jedem Gericht Recht. Du must auch telefonisch nicht erreichbar
sein, es sei denn du hast Bereitschaft.
Manche Dienstherrn denken man könne über den Bed. jederzeit verfügen. Dem ist nicht so. Natürlich
muss der DP vorher zur Kentnis gebracht werden. Das ganze natürlich Rechtsverbindlich.
Aber ist ja ganz lustig alles hier zu schreiben und wird bestimmt stimmen. Probleme fangen an wenn man
es durchsetzen will. Kann darüber Lieder singen und bin jetzt bald in Pension.
Blue Ice Ultra
Beiträge: 764
Registriert: 22. Sep 2011, 18:42
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Re: Dienstplangestaltung

Beitrag von Blue Ice Ultra »

Zu 1.: Es gibt meines Wissens keine Vorschrift die das regelt. Daher also, ja.

Zu 2.: Nach § 9 Bay. AzV ist der Dienststellenleiter berechtigt die Schichtdienstzeiten unter Berücksichtigung der örtlichen und dienstlichen Verhältnisse festzulegen. Wenn also ein Mitarbeiter erkrankt ist, ist der Dienststellenleiter berechtigt einen anderen Mitarbeiter (auch kurzfristig) an den Arbeitsplatz zu beordern. Es sind allerdings die arbeitszeitrechtlichen Vorschriften (z.B. Mindestruhezeit) zu beachten.

Zu 3.: Der Dienstplan dient der Personalkoordination, warum sollte man darin also Dienstposten ausweisen die es nicht gibt? Könnte es sein das es sich um Dienstposten handelt die derzeitig nicht besetzt sind?

Zu 4.: Auch dazu gibt es keine Regelung. Siehe aber Antwort zu 2.
egyptwoman
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Re: Dienstplangestaltung

Beitrag von egyptwoman »

Also da es in Bayern keinen Bereitschaftsdienst gibt (der müsste nämlich bezahlt werden) - hab selbst in ner JVA in Bayern gearbeitet - muss ich auch nicht ans Telefon gehen, wenn der Dienstherr anruft. Wir hatten 2 monate im voraus einen Plan wo sich jeder (Abteilung) für eine Woche früh und eine Woche spät eintragen konnte, dem wurde unter Beachtung der Frauenquote meist auch stattgegeben. Natürlich können auch Kollegen krankheitsbedingt ausfallen und dann ruft der Dienstplaner halt an und fragt ob man den Dienst übernehmen könnte, eine Verpflichtung hieraus, wenn man zb. nach 2 Wochen Dienst mal nen freien Tag hatte, entsteht daraus aber meines wissens nicht, denn wie Blue Ice schon geschrieben hat, es sind auch die Ruhezeiten einzuhalten. Es kommt dadurch auch vor das man ne Stunde vor Dienstbeginn angerufen wird, allerdings verstehe ich das bei dir so, das du zu einem Dienst eingeteilt warst und dann ne Stunde vorher angerufen wurde und du zu nem anderen Dienst bzw anderen Dienstbeginn verdonnert wirst, das muss man denk ich nicht hinnehmen, denn auch ein Beamter hat das Recht auf freie Gestaltung seiner ohnehin knapp bemessenen Freizeit und man macht ja auch private Termine die man nicht einfach mal so übern Haufen schmeißen kann.
Ich denke der geschriebene Plan mit Bleistift ist eine Vorabplanung, der Dienstplan wird soweit ich weiß auch in Straubing im PC geführt und kann dann dort abgerufen werden.
Wie Blue Ice auch geschrieben hat, kann der Dienstplan auch kurzfristig eingestellt werden, ich weiß von Anstalten in denen der Dienstplan von Woche zu Woche gemacht wird, was eine Planung der Freizeit und zb. Arzttermine fast unmöglich macht. Bei uns war der Dienstplan einen Monat im voraus im PC einlesbar, so das man notfalls auch mal Dienst mit Kollegen tauschen konnte.
Leider ist es so das diese Art der Dienstplangestaltung meist dazu führt, das es einige Kollegen gibt, die dann eben wenns nicht passt mit nem Attest vom Arzt kommen und krank sind, zum leidwesen der Kollegen, die dann dafür einspringen, sodenn sie dann ans Telefon gehen.
Tja JVA Straubing, mit so die schlimmste JVA in Bayern nach München was die willkür von vorgesetzten angeht.

egyptwoman
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