Hallo zusammen!
Ich habe mal eine - zugegeben etwas komplizierte - Frage, und hoffe, dass mir hier vielleicht jemand weiterhelfen kann.
Folgender Sachverhalt: 2002 hatte ich einen Wegeunfall, der auch sofort als Dienstunfall anerkannt wurde. Ich erlitt eine schwere HWS-Verletzung, die jedoch zunächst 3 Jahre nicht erkannt wurde und dadurch chronifiziert ist. Mir wurde ganz klar von den Ärzten gesagt, dass das nie wieder 100% wird. Ich habe chronische Schmerzen und eine Instabilität der HWS, woran man auch nicht viel machen kann.
Zu dem Zeitpunkt war ich Beamte auf Widerruf (Referendariat Lehramt) in NRW. Aufgrund der Unfallfolgen konnte ich den Vorbereitungsdienst nicht beenden und wurde schließlich als Dienstunfähig aus dem Beamtenverhältnis entlassen (bzw. es wurde widerrufen). NAch langem Hin und Her wurde dann ein paar Jahre später (insgesamt 3 Jahre nach Antragstellung) endlich eine unfallbedingte Minderung der Erwerbsfähigkeit in Höhe von 50% festgestellt und ich bekam dann (auch rückwirkend) Versorgungsbezüge, zunächst befristet für 2 Jahre.
Nach diesen 2 Jahren erfolgte eine Nachuntersuchung und das Ganze wurde nochmal für 2 Jahre verlängert. An den Unfallfolgen leide ich bis heute, trotz intensiver Behandlung und es werden immer Folgen bleiben, so viel ist klar.
Aktuell ist das Ganze bis April nächsten Jahres befristet.
Jetzt ist es so, dass ich an einer weiteren gesundheitlichen Problematik leide. Nach vielen Untersuchungen, Behandlungen, einer Reha etc. hat sich nun herauskristallisiert, dass diese Erkrankung (Magen) mit höchster Wahrscheinlichkeit durch die regelmäßige Schmerzmitteleinnahme kommt. Diese Schmerzmittel muss ich aber nur wegen der Unfallfolgen nehmen, so dass auch die Magenerkrankung nun nach meiner Sicht eine indirekte Unfallfolge darstellt. Wegen dieser Magenerkrankung habe ich massive gesundheitliche Probleme wie z.B. eine massive Gewichtsabnahme in den letzten Monaten, da ich aufgrund der Erkrankung kaum noch was Essen kann. Ich bin inzwischen so weit im Untergewicht, dass ich schon Astronautennahrung etc. benötige. Es ist sogar schon eine Magensonde im Gespräch, weil ich nicht mehr in der Lage bin, ausreichend zu essen (ich habe keine Essstörung!).
Jetzt ist meine Überlegung folgende: Wenn diese Magenerkrankung ja - wenn auch nur indirekte - Folge des Dienstunfalls ist, müsste das doch eigentlich auch bei der Bewertung meiner Erwerbsminderung berücksichtigt werden. Oder zählen da nur direkte, unmittelbare Folgen?
Die nächste Begutachtung wird erst Anfang nächsten Jahres stattfinden (Befristung endet am 30.04.2013), bei der letzten Begutachtung war dieser Zusammenhang noch nicht bekannt.
Sollte ich mich dann jetzt an das LBV wenden und dorthin mitteilen, dass noch weitere Bewertungsgrundlagen/Unfallfolgen hinzugekommen sind? Denn im Moment wäre ich mit sicherheit zu mehr als 50% erwerbsgemindert, nach Beurteilung der Reha-Ärztin bin ich als arbeitsunfähig (bei chronsichem Schmerzsyndrom und schlechtem Ernährungszustand) entlassen worden. Im Bericht steht: "Augenblicklich sind Frau... gewinnbringende Tätigkeiten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt nicht zumutbar"
Kann das jetzt irgendwelche Auswirkungen auf die Beurteilung meiner Erwerbsminderung haben? Muss das dann aktualisiert werden?
Oder muss ich jetzt einfach bis Anfang des nächsten Jahres bis zur nächsten Begutachtung warten?
Ich hoffe, ihr versteht mein Problem und jemand kann mir dazu einen Tipp geben. Danke!
Viele Grüße!
Minderung der Erwerbsfähigkeit
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Re: Minderung der Erwerbsfähigkeit
Theoretisch könnte man das als mittelbare Unfallfolge anerkennen lassen. Ich würde Dir jedoch zunächst dazu raten einen qualifizierten Schmerzspezialisten (Schmerzambulanz (z.B. Uniklinik Münster)) aufzusuchen.
Re: Minderung der Erwerbsfähigkeit
Danke für deine Antwort. Das mit den Schmerzen von der HWS ist ja bereits als Unfallfolge anerkannt, da werden auch die Behandlungskosten übernommen. Das ist auch berücksichtigt worden. Lediglich mein Magenproblem (Magenentleerungsstörung und chron. Gastritis aufgrund Schmerzmittel) ist neu hinzugekommen.
Ich habe allerdings in 3 Wochen einen Termin bei einem Schmerztherapeuten (Münster ist zu weit weg) wegen einer Umstellung der Schmerzmittel, aber die Probleme sind jetzt ja da.
Gruß, Alex
Ich habe allerdings in 3 Wochen einen Termin bei einem Schmerztherapeuten (Münster ist zu weit weg) wegen einer Umstellung der Schmerzmittel, aber die Probleme sind jetzt ja da.
Gruß, Alex
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Re: Minderung der Erwerbsfähigkeit
Ich würde an Deiner Stelle erstmal die Umstellung abwarten. Evtl. löst sich Dein Problem mit der Umstellung in Luft auf.