Suchtreha und amtsärztliche Untersuchung

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Fast Eddie
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Suchtreha und amtsärztliche Untersuchung

Beitrag von Fast Eddie »

Hallo,

ich fange nächsten Sommer als Inspektoranwärter an und muss deshalb natürlich zur amtsärztlichen Untersuchung.

Ich war 2009 wegen einer Cannabisabhängigkeit und dem missbräuchlichen Konsum anderer Drogen 16 Wochen in einer Langzeitentwöhnung und lebe seitdem abstinent. Gehe aber immer noch in Psychotherapie.

Ist das ein Ausschlusskriterium, um als tauglich durchzugehen?
kleineSchnecke
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Re: Suchtreha und amtsärztliche Untersuchung

Beitrag von kleineSchnecke »

Würde sagen, ja.

Der Amtsarzt findet Ex-Drogenkonsumenten die in dauerhafter Psychotherapie sind nicht gerade verbeamtungstauglich.
Mein Tip wäre, probiers einfach. Vielleicht gerätst du an jemand nettes und es klappt trotzdem. Zu verlieren hast du ja eigentlich nichts.
Einfacher wärs, die Psychotherapie vor dem Amtsarzttermin zu beenden und dort als "geheilt" entlassen zu werden. Mit einem netten Attest des Psychotherapeuten bzw. Psychiater aus dem hervorgeht, dass du kerngesund bist.
Fast Eddie
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Re: Suchtreha und amtsärztliche Untersuchung

Beitrag von Fast Eddie »

Ich hab schon was zu verlieren, da ich Angebote für andere duale Studiengänge nicht als Beamter abgelehnt habe und dann mit leeren Händen dastehen würde.

Habe jetzt mal bei einem Amtsarzt abgerufen und gefragt und er meinte, eigentlich sei das kein Grund, mich abzulehnen, wenn ich schon so lange abstinent bin. Ich habe nur Angst, dass ein anderer da auch anderer Meinung sein könnte.
Sven1
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Re: Suchtreha und amtsärztliche Untersuchung

Beitrag von Sven1 »

Hallo ich frag hier auch einfach mal auch wenn der Titel nicht zu mir passt.
Ich bin 19J und will im September als Inspektoranwärter in einer Kommune beginnen. Nun steht bald der Termin
beim Amtsarzt an und ich habe vor einer Sache große Angst: Ich war Glücksspiel"süchtig" und meine tolle Mutter
hat darauf bestanden mich zum Psychater zu schicken.
Ich bin aber EINMAL dahin gegangen und habe keine Therapie oder sonstwas gemacht, bin also völlig intakt.
Das einzige was war, die haben mir Schlaftabletten verschrieben.
Sieht das der Amtsarzt? Ist sowas ein Ausscheidungsgrund, oder sollte ich dazu was sagen?

Hab echt Angst davor, dass meine Mutter mir das versaut hat.
egyptwoman
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Re: Suchtreha und amtsärztliche Untersuchung

Beitrag von egyptwoman »

Du sagst du wärest "Glücksspielsüchtig" gewesen, wer hat das festgestellt? Deine Mutter oder hat das der Psychiater festgestellt? Wenn du zum Amtsarzt gehst wird dein allgemeiner Gesundheitszustand festgestellt. Wenn du die Tabletten noch nimmst, solltest du das dem AA unter Umständen mitteilen. Wobei ich mich allerdings Frage wieso dir ein Arzt gegen Spielsucht Schlaftabletten verschreibt? Deine Mutter hat normalerweise damit nix zu tun. Du bist volljährig und deine Mutter wird nicht danach befragt ob und welche Krankheiten du hattest, das wird dich der AA fragen. Ich denke mal das du deine Mutter sicher nicht mit zum Amtsarzt nimmst und sollte deine Mutter da anrufen, darf der AA ihr eh keine Auskunft geben.
Solltest du allerdings wirklich unter Spielsucht leiden hoffe ich mal für dich das du dich dafür nicht verschuldet hast, sollte das nämlich rauskommen, könntest du deine Stelle als Inspektoranwärter verlieren.
Solltest du nur gelegentlich mal spielen oder gespielt haben, brauchst du das niemandem gegenüber zu erwähnen.
egyptwoman
Sven1
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Re: Suchtreha und amtsärztliche Untersuchung

Beitrag von Sven1 »

Hi,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Es ist so: Meine Eltern meinen ich spiele zu viel Poker (hab viel Geld gewonnen letztlich alles verloren und habe seitdem nicht mehr gespielt)
und kümmere mich nicht genügend um Schule. Wir haben deswegen ziemlichen Streit und da sie am längeren Hebel sitzen und die ganze Familie gegen mich hetzten, dass ich Süchtig sei und damit nicht zu spaßen ist, bin ich halt zu einem Kinder-und Jugendpsychater mit der Mutter gegangen zu einem Beratungsgespräch.
Das Gespräch lief so ab, dass ich erst einen Fragebogen ausfüllte und halt gefragt wurde was ich sonst für Hobbys habe usw. .
Herauskam, derer Meinung nach, dass ich Tendenzen zur Sucht hätte und bekam Seroquel gegen Schlafstörungen und Spieldrang was weiß ich, was ich nicht einmal genommen habe.
Man muss dazu sagen, da wir viel Lärm im Haus haben und durch den Stress
Hätte nochmal hingehen sollen, bin ich aber nicht.
Ich habe keine Schulden, nur halt einen großen Gewinn gemacht und alles wieder verloren, dann aber auch dem Mist den Rücken gekehrt.
Meine Befürchtung ist halt, ich werde ausgefragt warum mir das Medikament verschrieben wurde, weshalb ich in beim Seelenklempner war usw.
Ich bin Kerngesund, gegen nichts allergisch, muss keine Tabletten nehmen und hatte noch nie einen Knochenbruch, noch habe ich Schmerzen o.ä (was für einen 19 Jährigen ja auch die Regel ist)
Und nein ich nehme meine Mutter bestimmt nicht zum Amtsarzt und kann den Auszug von zuhause auch nicht mehr erwarten (falls der AA mich denn als tauglich einstuft)
Schulden habe ich keine, viel Geld aber auch nicht, leider.

Danke nochmal und Gruß,

Sven
egyptwoman
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Re: Suchtreha und amtsärztliche Untersuchung

Beitrag von egyptwoman »

Dann lass das mit den Tabletten weg, wenn du die eh nicht genommen hast. Der Amtsarzt wird dich sicher nicht nach all deinen Arztbesuchen fragen und auch keine medizinischen Unterlagen anfordern, dem geht es nur um deinen allgemeinen gesundheitlichen Zustand. Dazu gehören u.a. Hör- und Sehtest. Ich würde auch nix darüber erzählen das du daheim irgendwelchem Stress ausgesetzt bist, Familieninterna sofern sie nicht mit gesundheitlichen Aspekten zu tun haben (z.b. ob irgendwelche Erbkrankheiten in deiner Familie bestehen - Diabetes o.ä.) gehen den AA nix an. Du musst nur Medikamente angeben, die du regelmäßig einnehmen müsstest, scheint aber bei dir nicht der Fall zu sein. Operationen musst du auch angeben. Den Besuch beim Psychiater würd ich mal gar nicht angeben, da du ja nur 1x da warst und keine längere Behandlung dort hattest. Also locker bleiben, alles muss der AA auch nicht wissen nur die wirklich wichtigen und relevanten Dinge.
Naja das du mit jetzt 19 nicht viel Geld hast is ja kein Beinbruch, das haben andere im höheren Alter auch nicht, deswegen geht man ja arbeiten um etwas Geld zu verdienen. Hoffe du hast dich auch mal mit dem Verdienst als Anwärter und später als Beamter auseinandergesetzt. Anwärterbezüge sind nicht so üppig aber ist ja auch normal, das man auch in der freien Wirtschaft ja nur Lehrlingsgehalt bekommt was nicht so viel ist.
Aber schön das du zumindest das einsehen bekommen hast das man viel Geld auch recht schnell wieder verlieren kann. Lass es sein bringt nix auch wenn man erstmal gewinnt. Verdien dein Geld auf normalen Weg mit sparen kommt man da wesentlich weiter als mit spielen.

egyptwoman
Sven1
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Re: Suchtreha und amtsärztliche Untersuchung

Beitrag von Sven1 »

Hi egyptwoman,

dankeschön das beruhigt mich etwas, ich hoffe du hast Recht! Ist halt alles eine nervige Situation.
Hoffentlich klappt alles mit AA und private Krankenkasse.
Ja hab mir die Besoldungstabellen oft genug angesehen, reicht zum Leben, mehr brauch ich auch nicht.
Wird knapp mit dem Anwärtergeld aber lehrjahre sind keine herrenjahre und es wird schon klappen.

Gruß,

Sven
egyptwoman
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Re: Suchtreha und amtsärztliche Untersuchung

Beitrag von egyptwoman »

Das wird schon nur nicht nervös machen lassen. Kenne bisher niemand der mit deinen hier beschriebenen Angaben vom AA abgelehnt worden wäre. Wie gesagt, die Sache mit dem Psychiater lässt du weg und auch das mit den Tabletten. Ansonsten sieh es so an als ob du zu einem Routinecheck bei deinem Hausarzt gehst. Da musst du echt keine Angst vor haben.
Ich vermute du hast dich evtl. schon ein wenig hier durchgezappt und verschiedenes über Amtsärzte gelesen, lass dich dadurch nicht irre machen, denn das sind andere Untersuchungen als die die du vor dir hast. Bei dir ist es nur eine Untersuchung zwecks Einstellung und da wird halt nach Vorerkrankungen gefragt, nach evtl. Erbkrankheiten also ob deine Eltern oder Großeltern irgendwie vorbelastet sind (Tanten und Onkel sind da außen vor). Dann wird noch Hör- und Sehtest gemacht. Kann mich dran erinnern das bei mir noch die Lunge geröntgt wurde, aber ich habe auch im Justizvollzug angefangen, da geht es natürlich auch um die körperliche Belastbarkeit. So allgemeine Fragen ob du rauchst oder Alkohol konsumierst (wird auch sicher wegen Drogen gefragt) und wenn ja wieviel. Also alles ganz easy. Sag ja wie bei nem Routinecheck bei deinem Hausarzt.

egyptwoman
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