enjoylive hat geschrieben:Wenn ich eure Erfahrungen so lese, kommen mir ab und zu Erinnerungen an die Verhältnisse vor '90 in der ehem.
...
Eine bedenkliche Entwicklung heutzutage, bei uns Staatsdienern.
Nein, nicht nur Staatsdiener! In der DDR wurde wohl (ich kenne sie ja nicht) klipp und klar gesagt: "
So nicht..."
In unserer Demokratie läuft das defizieler ab, schwer sich damit tut, hat er es nicht mit der Nuckel aufgesogen.
Dann kam die Wende und alle glaubten, hurra, jetzt kann ich aber...
Falsch! Wirklich frei ist nur der, der finanziell unabhängig ist, Meinungsäusserung unterliegt strengen Regeln.
Wer etwas ins Internet setzt, könnte es auch gleich in allen Tageszeitungen veröffentlichen, nur, dass die Texte über Jahre abrufbar sind. Durch das Internet tritt nur das, was immer schon galt zu Tage.
Könnt ihr alles, was ihr schreibt, auch in einer Zeitung vertreten, würdet ihr hier eine Anzeige aufgeben?

Wenn ich in einer Tageszeitung den Text:
Mein Kollege xyz ist untätig, ich arbeite für einen Pleitestaat usw. aufgebe, muss ich mich nicht wundern, dass sich die Betroffenen zu wehren versuchen.
Hier muss eine Rechteabwägung statt finden, denn der, über den ich her falle, hat auch Rechte. Wenn ich denn das, was ich sage nicht begründen kann, muss ich mich nicht wundern, wenn es was zwischen die Hörner gibt

Als Beamter kann ich sagen, dass ich Atomkraftwerke mist finde, meine ich aber, dass ich für einen Pleitestaat arbeite, muss ich mir die Frage gestatten lassen, wieso ich denn für ihn arbeite? Dieser meiner Arbeitgeber kann zumindest verlangen, dass ich solche Äusserungen in der Öffentlichkeit nicht tätige.
Unter dem Strich gibt es halt keine wirkliche Meinungsfreiheit, da wir alle in einem Abhängigkeitsverhältnis stehen und auch nicht über die finanziellen Mittel verfügen, berechtigte Interessen durchzusetzen.
Ist nicht ganz einfach, mit diesen Regeln klar zu kommen, das gilt aber für alle, nicht nur für ehemalige DDR`ler
Grüsse,
Mikesch