Höherer Dienst Allg. Fragen

Allgemeine Themen zum Bereich des öffentlichen Dienstes.

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Keek1979
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Höherer Dienst Allg. Fragen

Beitrag von Keek1979 »

Hallo Zusammen!

Seit einiger Zeit interessiere ich mich für die höhere Beamtenlaufbahn und soeben habe ich die Vorausssetzung dafür (Diplom-Kaufmann) erworben. Ich stelle mir vor, später im Bereich Controlling/Finanzen/Verwaltung bei einem Ministerium oder Kommune zu arbeiten.

Kann mir jemand sagen, wie hoch meine Chancen sind verbeamtet zu werden? Oder zumindest sagen, wo ich das nachlesen kann? Diese Frage ist wahrscheinlich sehr allgemein gestellt, aber vielleicht hat jemand Infos für mich, in welchen Bereichen gute und wo schlechte Chancen gegeben sind.

Außerdem interessiert mich, ob ich für den höheren Dienst auf jeden Fall ein Referendariat absolvieren muss oder ob ich auch theoretisch direkt eingestellt werden könnte.

Viele Grüße und schonmal vielen Dank im Voraus :D
Keek
Thust
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Beitrag von Thust »

Ich empfehle dir, die Stellenanzeigen auf www.bund.de durchzulesen in den nächsten Monaten, um dir ein Bild zu machen was möglich ist. Aus den Anzeigen geht in der Regel auch hervor, ob eine Verbeamtung möglich ist. Im übrigen solltest du aber auch nicht nur auf den Staat schauen, sondern ruhig auch jetzt eine Stelle in der freien Wirtschaft annehmen. Erfahrung dort ist gefragt für eine Einstellung im öD.

Ob du einen Vorbereitungsdienst absolvieren musst, hängt in der Regel einfach davon ab, ob für deine zukünftige Laufbahn ein solcher eingerichtet ist. Bei Juristen mir ihren hohen "Stückzahlen" ist das z.B. der Fall, bei vielen Naturwissenschaftlern aber nicht. Falls nicht, genügt das Ableisten einer gleichlangen normalen Arbeitszeit als solcher. Das hieße, du würdest ca. 2,5 Jahre im Angestelltenverhältnis arbeiten, und dann zum Beamten werden.
Keek1979
Beiträge: 4
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Beitrag von Keek1979 »

Vielen Dank für deine Antwort!

Bei mir stehen jetzt Vorstellungsgespräche an, sowohl eine Stelle, bei der ein Referendariat abgeleistet werden muss, als auch eine Stelle, bei der entweder nach A14 BBesG bzw. EG 14 TVÖD bewertet wird. Bei der Referendariatsstelle steht allerdings dabei, dass kein Anspruch auf Übernahme nach dem Referendariat besteht. Bei der A14/EG14-Stelle kann ich wohl auf keine direkte Verbeamtung hoffen, da ich noch keine 2,5 Jahre (müssen die im öD abgeleistet sein?) im Angestelltenverhältnis gearbeitet habe.

Tja, wo habe ich bessere Karten? Vielleicht frage ich am besten beim Vorstellungsgespräch selbst nach...

Ich fänds auf jeden Fall ärgerlich, mir jetzt noch einmal (nach dem Studium) eine niedrig bezahlte Zeit anzutun, um danach nicht verbeamtet zu werden...

Trotzdem würde ich vom Gefühl her sagen, dass nach einem Referendariat die Chancen eher größer sind, da der Staat (Kommune, Bund oder Land) tendenziell wohl nicht in eine Ausbildung investieren würde, wenn kein Interesse auf spätere Übernahme besteht...

Wär nett, wenn hierzu noch einmal jemand etwas sagen könnte :-)

@ Thust: Die Idee zunächst eine Stelle in der freien Wirtschaft anzunehmen hatte ich auch schon, allerdings habe ich etwas Sorge wegen meinem Alter - ich bin 31 Jahre alt. Da sind ja leider auch Grenzen gesetzt... :roll:
Wonko
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Beitrag von Wonko »

Hallo,

Kurzfassung: mit Deinem Abschluss könnte es gehen, muss aber nicht. Dir fehlt noch immer die Laufbahnbefähigung. Diese kannst Du in einem Referendariat erwerben, - jedoch muss auch ein solches für den wirtschaftswissenschaftlichen Bereich angeboten werden. Das ist leider nicht allzu oft der Fall. Übernahmegarantie als Beamter gibt's m.W. nie.
Etwas provokant gesagt: Im Beamtenbereich sitzen immer noch viel zu viele Juristen, die ihresgleichen in den h.D. schaufeln und "die Anderen" als Studierende vierter Klasse sehen.
Fakt ist: draussen gibt's mehr Geld, wenn Du gut bist. Aber: No Risk, no Fun ;)

Bedenke: Auch der ö.D. will sich heute nicht zwingend Beamte ans Bein binden.
Keek1979
Beiträge: 4
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Beitrag von Keek1979 »

Wonko hat geschrieben:Dir fehlt noch immer die Laufbahnbefähigung. Diese kannst Du in einem Referendariat erwerben, - jedoch muss auch ein solches für den wirtschaftswissenschaftlichen Bereich angeboten werden.
Verstehe ich denn richtig, dass eine Laufbahnbefähigung nach 2,5 Jahren Berufserfahrung gegeben ist? Da ich bereits 1,5 Jahre gearbeitet habe, wäre es meiner Meinung nach am sinnvollsten, nun 1 Jahr als Angestellter im öffentlichen Dienst zu arbeiten und dann einen Antrag auf Verbeamtung zu stellen. Schließlich ist der Verdienst als Angestellter höher als der im Referendariat. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob 1. eine kaufmännische Tätigkeit in der freien Wirtschaft angerechnet wird und 2. die Chance auf Verbeamtung nach einem Angestellten-Verhältnis im öD genauso hoch ist wie nach einem Referendariat.???
Thust
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Beitrag von Thust »

Die Frage ob Verbeamtung nach Referendariat oder Verbeamtung nach 2,5 jähriger Tätigkeit ist keine Wahlmöglichkeit, oder sollte es nicht sein.

Es kommt darauf an, ob in der anzustrebenden Laufbahn ein Vorbereitungsdienst eingerichtet ist, oder nicht. Wenn ja, dann werden nur Leute mit Vorbeitungsdienst eingestellt, wenn nicht, dann Leute mit 2,5 jähriger äquivalenter Zeit.

Soweit die Theorie - sicher kann es da Mischformen geben, aber als Laie kann ich dazu nicht mehr sagen.

Eines kann ich aber sagen, nämlich dass auch eine Tätigkeit in der Privatwirtschaft angerechnet werden kann, wenn sie vom Tätigkeitsniveau dem höheren Dienst äquivalent ist.
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