Hallo,
ich bin Anfang 30, Lehrerin, verbeamtet auf Lebenszeit in Bayern
Ich versuche meine Geschichte so kurz wie möglich zu fassen, daher in Stichpukten...
- März 09: Zwillingsschwangerschaft festgestelt, weiterhin vollzeit gearbeitet
- Juli 09: starke Blutungen, Ursache vermutlich überanstrengt
- August 09: Fehlgeburt in der 23. Woche
- September/Oktober 09 krankgeschrieben wegen psychischer Erschöpfung
- kurz vor Weihnachten: erneute Schwangerschaft festgestellt
- gearbeitet bis Weihnachten 09
- kurz nach Weihnachten: starke Blutungen, Zwillingsschwangerschaft festgestellt, Krankenhausaufenthalt mit strenger Bettruhe
- Anfang Februar 10: Verlegung in eine Spezialklinik wegen bestehender drohender Fehlgeburt
- bis Ende Mai 10: strenge Bettruhe und hohe Antibiotikatherapie bei bestehenden Blutungen, vorzeitigen Wehen und Infektion
- Ende Apri 10: bei einem Zwilling wird ein sehr schwerer Herzfehler festgestellt, Prognose: extrem schlecht
- Ende Mai 10: Frühgeburt meiner Zwillinge in der 28. Schwangerschaftswoche mit jew. 1200g
- der gesunde Zwilling entwickelt sich ohne größere Probleme
- der herzkranke Zwilling wird am 2. Lebenstag notoperiert wegen einer Darmentzündung
- hierauf folgen für den herzkranken Zwilling 6 Monate Intensivstation mit vier OPs (davon 3 Not-OPs, jeweils kaum Überlebenshoffnung) und drei Herzkatheteruntersuchungen
- zwischenzeitlich wird im August 10 der gesunde Zwilling entlassen
- mein Mann und ich wohnen die gesamte Zeit in einem Elternwohnheim für schwerkranke Kinder
- Ende Oktober wird der herzkranke Zwilling entlassen, damit er an Gewicht zunehmen kann, aber sein zustand ist nicht sehr stabil
- im November erneuter Krankenhausaufenthalt des herzkranken Zwillings wegen Lungenödemen, danach Entlassung nach Hause
- 22.12.10 erneuter Krankenhausaufenthalt des herzkranken Zwillings, Nottranport in eine Spezialklinik am 24.12.10, Zustand hochkritisch
- seitdem bis heute: drei Herz-OPs, drei Herzkatheteruntersuchungen
- gestern: Implantation eines Kunstherzens (er ist das kleinste Baby, bei dem das je geglückt ist) und "high urgency"-Listung für ein Spenderherz (durchschnittliche Wartezeit aktuell 180 Tage), Zustand aktuell: mäßig stabil
Ich war nach der Geburt 5 Monate im Mutterschutz, 9 Monate hat mein Mann genommen, weil ich nach 5 Monaten im Bett liegen körperlich nicht in der besten Verfassung war, dann war ich bis Weihnachten 10 krank geschrieben und hatte vor, nach den Weihnachtsferien wieder zu arbeiten, evtl. im Rahmen einer BEM-Maßnahme mit reduzierter Stundenzahl, aber durch die rapide Verschlechterung ging das nicht, mein mann, der zweite Zwilling und ich sind wieder im Elternwohnheim der Spezialklinik 120km von zu Hause entfernt. Ich bin seit dem 10.1.11 wieder krank geschrieben und jetzt soll ich Anfang März zum Amtsarzt.
ich bin mit meinen Nerven am Ende und kann mir nicht vorstellen, im Moment zu arbeiten. Ich möchte gerne wieder einsteigen, aber ich fürchte, das wird erst gehen, wenn es meinem Kind wieder etwas besser geht, aber ich lebe jetzt seit 18 Monaten Im Ausnahmezustand und habe langsam keine Kraft mehr. Bitte nicht falsch verstehen, ich möchte nicht jammern, aber ich habe Angst, dass der Amtsarzt sagt, dass ich entweder sofort wieder arbeiten muss oder Elternzeit nehmen muss. Mein Mann hat jetzt noch ein weiteres Jahr Elternzeit beantragt, weil wir ja zwei kleine Kinder haben und ich alleine niemals in der Lage wäre, mich um beide zu kümmern. Dass ich auch Elternzeit nehme geht deshalb nicht, da wir einen Kredit abbezahlen müssen, weil wir vor ein paar Jahren ein Haus zusammen gebaut haben.
Habe ich Chancen, wegen psychischer Erschöpfung noch weiter krank geschrieben zu werden? Wie lange geht das?
Und was erwartet mich beim Amtsarzt? Kann ich ihm ehrlich sagen, dass ich mich mimentan nicht in der lage fühle, mich um meine Schüler gut zu kümmern, weil ich zu viele eigene Probleme habe?
ich hoffe, ihr könnt mir helfen.
Danke
Suche Rat: Krankschreibung beim Amtsarzt möglich?
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Hallo irgendwer,
zunächst möchte ich dir sagen, das deine Leidensgeschichte mich sehr bewegt hat. Ich hoffe sehr, dass sich die Zukunft für dich und deine Familie bald zum Besseren wenden wird.
zu deinen Fragen:
Eine längere Krankschreibung durch einen Facharzt (z. Bsp. Nervenfacharzt) ist aus meiner Sicht auf jeden Fall möglich. Ich kenne Kollegen, die wegen viel geringer gesundheitl. Probleme bis zu 1 Jahr im Krankenstand waren.
Es ist völlig normal, dass dich dein Dienstherr nach längerer krankheitsbedingter Abwesenheit dem Amtsarzt meldet.
Du solltest dem Amtsarzt deine gegenwärtige Situation so schildern, wie du es es hier im Forum getan hast. Es ist auch notwendig, dass du ärztl. Befunde deiner behandelnden Ärzte zum Amtsarzttermin mitbringst. Neben einem ausführlichen Gespräch findet evtl. auch eine körperliche Untersuchung statt.
Eine Krankschreibung durch einen Amtsarzt ist normalerweise nicht möglich - dies ist vielmehr die Aufgabe deiner dich behandelnden Ärzte. Der Amtsarzt wird jedoch nach der Untersuchung einen vereinfachten Bericht (natürlich ohne genaue medizinische Details ) deinen Vorgesetzten zusenden. In diesem Bericht gibt er Ratschläge, wie es künftig mir dir weitergehen soll.
Sollte innerhalb von 6 Monaten keine vollständige Genesung zu erwarten sein, musst du evtl. mit einer Frühpensionierung rechnen, wobei man dich zuvor aber anhören muss.
Ich bin kein Mediziner, habe mich aber mit vergleichbaren Themen schon öfters befasst und kenne zumindest in Ansätzen vergleichbare Fälle. Ich kann mir daher unmöglich vorstellen, dass du ab März 2011 wieder in den Schuldienst musst.
Dir und deiner Familie alles Gute !
Gruß
Schäferhund
zunächst möchte ich dir sagen, das deine Leidensgeschichte mich sehr bewegt hat. Ich hoffe sehr, dass sich die Zukunft für dich und deine Familie bald zum Besseren wenden wird.
zu deinen Fragen:
Eine längere Krankschreibung durch einen Facharzt (z. Bsp. Nervenfacharzt) ist aus meiner Sicht auf jeden Fall möglich. Ich kenne Kollegen, die wegen viel geringer gesundheitl. Probleme bis zu 1 Jahr im Krankenstand waren.
Es ist völlig normal, dass dich dein Dienstherr nach längerer krankheitsbedingter Abwesenheit dem Amtsarzt meldet.
Du solltest dem Amtsarzt deine gegenwärtige Situation so schildern, wie du es es hier im Forum getan hast. Es ist auch notwendig, dass du ärztl. Befunde deiner behandelnden Ärzte zum Amtsarzttermin mitbringst. Neben einem ausführlichen Gespräch findet evtl. auch eine körperliche Untersuchung statt.
Eine Krankschreibung durch einen Amtsarzt ist normalerweise nicht möglich - dies ist vielmehr die Aufgabe deiner dich behandelnden Ärzte. Der Amtsarzt wird jedoch nach der Untersuchung einen vereinfachten Bericht (natürlich ohne genaue medizinische Details ) deinen Vorgesetzten zusenden. In diesem Bericht gibt er Ratschläge, wie es künftig mir dir weitergehen soll.
Sollte innerhalb von 6 Monaten keine vollständige Genesung zu erwarten sein, musst du evtl. mit einer Frühpensionierung rechnen, wobei man dich zuvor aber anhören muss.
Ich bin kein Mediziner, habe mich aber mit vergleichbaren Themen schon öfters befasst und kenne zumindest in Ansätzen vergleichbare Fälle. Ich kann mir daher unmöglich vorstellen, dass du ab März 2011 wieder in den Schuldienst musst.
Dir und deiner Familie alles Gute !
Gruß
Schäferhund
Hallo irgendwer,
die Krankscheibung kann nur von deinen Ärzten erfolgen. Der Amtsärzt stellt lediglich fest, ob mit einer Dienstfähigkeit innerhalb von 6 Monaten zu rechnen ist. Dies teilt er dann entsprechend der Dienststelle mit.
Wichtig ist, dass Du zur amtsärztlichen Untersuchung gleich Atteste etc. mitbringst. Eventuell kann dein Arzt gleich darin eine Empfehlung über das weitere Vorgehen festhalten. Bei mir war es so, dass sich der Amtsarzt dem auch angeschlossen hat .
Zu einer genauen Untersuchung hat der Amtsarzt i.d.R. überhaupt gar keine Zeit. Bei mir dauerte das ganze Prozedere ca. 2 Stunden. Die Untersuchung selbst nahm dabei 5 Minuten in Anspruch. Die restliche Zeit haben wir über meine gesundheitlichen Probleme gesprochen.
Zunächst hatte ich bei dem Gespräch das Gefühl, dass er mich als Person sah, die Frühpension anstrebt. Nachdem ich ihm deutlich gemacht habe, dass dies nicht mein Ziel ist, war er sehr konstruktiv.Ich denke auch man sollte bei dem Termin offen über seine Probleme reden. Günstig ist m.E. auch, wenn man konkrete Vorschläge zur beruflichen Wiedereingliederung macht- Beginn, Umfang der Arbeitszeit und Dauer der BEM etc.
Ich wünsche Dir nun viel Erfolg und alles Gute.
Gruß
Woody
die Krankscheibung kann nur von deinen Ärzten erfolgen. Der Amtsärzt stellt lediglich fest, ob mit einer Dienstfähigkeit innerhalb von 6 Monaten zu rechnen ist. Dies teilt er dann entsprechend der Dienststelle mit.
Wichtig ist, dass Du zur amtsärztlichen Untersuchung gleich Atteste etc. mitbringst. Eventuell kann dein Arzt gleich darin eine Empfehlung über das weitere Vorgehen festhalten. Bei mir war es so, dass sich der Amtsarzt dem auch angeschlossen hat .
Zu einer genauen Untersuchung hat der Amtsarzt i.d.R. überhaupt gar keine Zeit. Bei mir dauerte das ganze Prozedere ca. 2 Stunden. Die Untersuchung selbst nahm dabei 5 Minuten in Anspruch. Die restliche Zeit haben wir über meine gesundheitlichen Probleme gesprochen.
Zunächst hatte ich bei dem Gespräch das Gefühl, dass er mich als Person sah, die Frühpension anstrebt. Nachdem ich ihm deutlich gemacht habe, dass dies nicht mein Ziel ist, war er sehr konstruktiv.Ich denke auch man sollte bei dem Termin offen über seine Probleme reden. Günstig ist m.E. auch, wenn man konkrete Vorschläge zur beruflichen Wiedereingliederung macht- Beginn, Umfang der Arbeitszeit und Dauer der BEM etc.
Ich wünsche Dir nun viel Erfolg und alles Gute.
Gruß
Woody