Umfrage über das Bild vom Beamten

Allgemeine Themen zum Bereich des öffentlichen Dienstes.

Moderator: Moderatoren

sunshine
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Beitrag von sunshine »

Oh Leute, da habt ihr auch wieder eine Thematik tangiert, an der man sich leicht verheben kann.
Eine Wahrheit gibt es dabei nicht.
Kommt immer auf die Betrachtungsweise darauf an, und darauf, wenn man zum Vergleich heranzieht.

@ Laura

"Oh it's what you do to me."
Hat mit Sicherheit nicht bereut sie kennengelernt zu haben.
Hoffe du siehst es genauso.
Zollwolf1960
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Beitrag von Zollwolf1960 »

Hallo sunshine,

das heißt also, es gibt mehrere Wahrheiten. :wink:

Bisher bin ich mit jeder Thematik hier klar gekommen, es sind doch alles nur Worte. Wo ist das Problem? :wink:

LG
Der öffentliche Dienst und der gesunde Menschenverstand schließen einander aus.

Man sollte sich die Gelassenheit eines Stuhles zulegen können, der muss auch mit jedem A.... klarkommen.
sunshine
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Beitrag von sunshine »

Hallo Zollwolf, zuerst mal "null problemo". :D
Es gibt bei der Thematik schon mehrere Wahrheiten, denke ich. Ein Zollsekretär aus München jammert meiner Meinung nach nicht zu Unrecht über seine finanzielle Situation. Viele andere wiederum, die auch berufstätig sind, wären froh, sie könnten auf einem solchen Niveau jammern. Von der überwiegenden Mehrzahl der Erdbevölkerung mal ganz abgesehen. Hängt wie gesagt auch davon ab, wen man zum Vergleich heranzieht. Bedenklich finde ich vor allem, dass die finanzielle Ungleichheit in diesem unserem Lande immer weiter auseinander tendiert. Kann man auch im öffentlichen Dienst beobachten.

So, have an nice day. :D
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Odindissa
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Beitrag von Odindissa »

:shock: Da schau mal einer guck :shock:

Ich mit 39 Lebensjahren und 21 (Extremwechsel)Dienstjahren auf der Schiene habe durch meine Dienstausübung einen irreparablen Bandscheibenvorfall erlitten (jetzt mach denen mal klar dass das eine Berufskrankheit ist) und werde demnächst in den Ruhestand geschickt. Ich kann noch nichtmal einen Minijob ausüben wegen meiner Gesundheit, kann die Kosten für eine evtl. Operation nicht aufbringen und weil ich so schön 21 Jahre geackert habe, bekomme ich mein Mindestruhegehalt in Höhe von 1225,- brutto von dem ich dann noch die Krankenversicherung abziehen darf. Macht unterm Strich nach Abzug der Steuern 980,- netto und das ist, soweit ich informiert bin auch schon das Existenzminimum.
Zum Dank an meinen Dienstherrn habe ich letzte Woche beim AG Wuppertal die Privatinsolvenz angemeldet. Meinem Dienstherrn ists egal, die Beantragung der PI stellt kein Diesntvergehen dar und kann somit auch nicht disziplinarisch geahndet werden.
Da hilft nur noch auswandern in Gefilde in denen sie einem nicht auch noch das letzte Hemd vom Leib reißen.
Wer denkt, ein Volksvertreter vertritt das Volk der denkt auch dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet.
EDE
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Beitrag von EDE »

@sunshine

Nach Deiner Logik wäre es gut, wenn es allen gleich schlecht ginge???

Wenn ein ungelernter Hilfsarbeiter weniger verdient, als du, wäre es dann in Ordnung, wenn Dein Gehalt auf dessen Niveau abgesenkt wird??
Laura
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Beitrag von Laura »

Zollwolf1960 hat geschrieben:Hallo Laura,

ich hab noch mal nachgeschaut und noch einen Link für dich gefunden:

http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C8 ... ntent.html

Da Beamte immer alles schwarz auf weiß haben wollen, da alles andere ihr Weltbild erschüttert, hab ich nach weiteren Daten gesucht und sie auch gefunden. Das sieht mir nach Asperger-Syndrom bei Beamten aus. :wink:

LG
*lächel
Hey, was hast Du erwartet?!: Ich bearbeite Widersprüche im Finanzwesen...da gibt's eben kein "grau".

LG,
Laura

P.S.: Mein Weltbild ist dennoch nicht erschüttert :wink:
Laura
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unterbezahlt?

Beitrag von Laura »

EDE hat geschrieben:@sunshine

Nach Deiner Logik wäre es gut, wenn es allen gleich schlecht ginge???

Wenn ein ungelernter Hilfsarbeiter weniger verdient, als du, wäre es dann in Ordnung, wenn Dein Gehalt auf dessen Niveau abgesenkt wird??
Ach Ede, wer redet denn von ungelernten Hilfsarbeitern?
Mach mal die Augen auf, wer inzwischen schon für 7,50 Eur malochen muss. Da sind auch gut ausgebildete Fachkräfte dabei.

Und dieses Standard-Beispiel des "armen A6-er aus München" mag ich auch nicht gelten lassen.
Ich war 1997 sogar noch Assistent bzw. A5 und wohne nicht weit weg von München und hab dennoch gut gelebt. Klar, die großen Sprünge waren nicht drin. Warum auch? Schließlich ist man da ja erst am Anfang seiner Laufbahn.


Diesbezüglich mal eine Frage an Euch alle:

Fühlt Ihr Euch wirklich alle unterbezahlt?

Und noch was in dem Zusammenhang:
Warum seid Ihr überhaupt Beamte geworden? Dass man im öfftl. Dienst keine Reichtümer ernten wird, ist doch seit Jahren bekannt.

Nichts für ungut.

Gruß,
Laura
Laura
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Beitrag von Laura »

Odindissa hat geschrieben:..., kann die Kosten für eine evtl. Operation nicht aufbringen ...
Darf ich da mal nachhacken, denn ich verstehe das nicht so ganz:

Die Kosten dafür übernimmt doch die Beihilfe bzw. die Krankenkasse...seit wann muss man bei einer OP dazuzahlen?

Gruß,
Laura
sunshine
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Beitrag von sunshine »

@ EDE

Sorry Ede, aber so einen Bullshit hab ich jetzt auch schon lange nicht mehr gelesen. Wäre vielleicht besser, wenn man erst man lesen, denken und dann schreiben würde. Na ja, mag ja an der frühen Tageszeit gelegen haben.
Sorry, ist normalerweise nicht mein Schreibniveau, aber wenn ich so was lese, werd ich zum Stier. :twisted:
Ansonsten kann ich Laura nur beipflichten, es ist schon bedenklich, wenn gut qualifizierte Fachkräfte heutzutage für einen Hungerlohn arbeiten gehen müssen. Von den ganzen Akademikern mal ganz abgesehen, die sich mit irgendwelchen Praktikas durchzuschlagen versuchen.
Damit ich nicht wieder falsch verstanden werde: Ich bin durchaus auch der Meinung, dass im öffentlichen Dienst, speziell bei den unteren Besoldungsgruppen die Grenze des zumutbaren so langsam erreicht ist.
Und vor allem stört mich an diesem unserem Lande die Einkommenskluft, die sich immer weiter verstärkt.
Für was ich bin, wenn jemand eine Logik aus meinem Beitrag entnehmen will, ist eine gerechtere Einkommensverteilung. Nicht allen schlechtern, sondern etlichen Geringverdienern besser, und wenigen Großverdienern, die sich dank dem Shareholder Value, eh schon über dem Maße gesundgestoßen haben, schlechter.

Ah na denn, by the way
ZS-forever
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Beitrag von ZS-forever »

Auch wenn in den unteren Gehaltsgruppen das Minimum erreicht ist - ändern wird sich nichts.

Dürfen wir als Beamte streiken? NEIN!!!

Also Dienst nach Vorschrift - die Flughäfen liegen lahm, die Wirtschaft bekommt die Waren nicht frei und die MKG sperrt Autobahnen.

Schöne Vorstellung, möchte ich gern dran beteiligt sein. Aber wir bräuchten hierfür eine starke Gewerkschaft, die dazu aufruft und nicht nur dem Finanzminister in den A... kriecht.

Träume sind also doch Schäume und so gehe ich mit meinem Gehalt - kurz über dem Sozialhilfeniveau - weiter jeden Tag zur Arbeit.

Ja ich habe mir den Job ausgesucht, weil er sicher ist. Dass ich nicht reich dabei werden, wusste ich auch, aber dass ich sogar das Recht auf einen Wohngeldzuschuss habe, verwundert mich doch sehr bei 40 Stunden/Woche.
Da hat eine Reinigungskraft - nach dem neuen Mindestlohn - mehr.
Binö
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Umfrage über das Bild der Beamten

Beitrag von Binö »

@Laura
Wir können gerne mal tauschen!
3%ige Erhöhung der Mehrwertsteuer, exorpitante Benzinpreise, tägliche
Fahrt von 130km, zwei Kinder und alle Preise 100% zu begleichen...
das mit 85% Bezug fehlen also 15%!
Das nennt vor dem Gesetz sind alle gleich?!
Na Prima!!! :twisted:
EDE
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Beitrag von EDE »

„...Ich bin durchaus auch der Meinung, dass im öffentlichen Dienst, speziell bei den unteren Besoldungsgruppen die Grenze des zumutbaren so langsam erreicht ist...“

Das wollte ich hören.

Manchmal muß man etwas provozieren, damit hier endlich mal was los ist :D

Ich bin der Meinung, daß die Grenze des zumutbaren schon überschritten wurde.

Für Bundesbeamte: Das Dienstrechtsneuordnungsgesetz ist auf dem Weg.

Angeblich soll keiner Einbußen erleiden, aber das BMI rechnet sich für die nächsten Jahre erhebliche Einsparungen aus.

Frage: Wo und an wem soll da wohl eingespart werden?
EDE
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Beitrag von EDE »

Hier noch ein sehr schöner Beitrag aus einem andern Forum, warum Beamte immer ihr Maul halten:

"1. Weil sie es Jahrzenhtelang gewohnt waren, dass alles im Konsens gelöst wurde. Konfrontantion sind sie nicht gewohnt.
2. Weil sie der Gehirnwäsche der Medien erlegen sind und sich immer noch für privilegiert halten.
3. Weil sie von Haus aus ein bischen ängstlich sind und die Sicherheit bevorzugen, sonst wären sie vielleicht Unternehmer geworden.
4. Weil sich viele für staatstragend halten.

Bis sie merken, dass sich die Zeiten geändert haben sind sie demontiert und ausgestorben."
Zollwolf1960
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Beitrag von Zollwolf1960 »

Hallo EDE,

das BMI spart doch bestimmt an den Ministergehältern und den Diäten Geld ein. Wo denn auch sonst?

Die Globalisierung zeigt Früchte, das soziale Netz in D ist am Zerreißen, die Gehälter sinken endlich und die Gewinne der Aktionäre, Manager und Konzerne steigen an. Die raffgierigen Banken verdienen sich blöd an Krediten und die Milliardäre machen sich auf unsere Kosten ein schönes Leben. Das sind alles Sozialschmarotzer. Wer Zinsen nimmt, ist ein potenzieller Mörder.

Wir, die wir den Staat am Laufen halten und die Bürger, die ihre Steuern zahlen, wir alle werden schamlos ausgequetscht und mit allen Mitteln zu immer höheren Leistungen erpresst. Das endet wie 1929 mit dem schwarzen Freitag und dann hat der Kapitalismus sein Ziel erreicht. Wenige haben Macht und Geld in Händen und der Rest der Menschen ist Verfügungsmasse.

Ja, das klingt, als wenn ich ein Linker bin. Ich bin weder links noch rechts, ich erkenne nur die Zeichen der Zeit und die stehen auf Sturm, nur gegen uns alle.

Liebe Grüße
Der öffentliche Dienst und der gesunde Menschenverstand schließen einander aus.

Man sollte sich die Gelassenheit eines Stuhles zulegen können, der muss auch mit jedem A.... klarkommen.
EDE
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Beitrag von EDE »

Hallo Zollwolf1960,

so isses.

Aber viele Kollegen - warum auch immer - wollen oder können das nicht verstehen.

Vielleicht stimmt es, was in dem andere Forum geschrieben wurde.

Die glauben, sie wären staatstragend?

Die Manager unserer großen Konzerne werden sich kaputtlachen.

Grüße
EDE
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