Bürgerversicherung

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Bundesfreiwild
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Re: Bürgerversicherung

Beitrag von Bundesfreiwild »

Man ist dann "sozial" (so jedenfalls die neuere Forschung), wenn ALLE von diesem sozialen Verhalten einen Vorteil haben.
Eine Krankeversicherung soll ja eben eine gemeinschaftliche Sache sein, die verhindert, dass der Einzelne aufgrund niedrigerem Einkommen, erhebliche Nachteile erleidet.
Das funktioniert so lange, wie ALLE ihren Beitrag (wie auch immer der geleistet wird) leisten, um den Aufwand für den Einzelnen im System aufbringen zu können, wenn es nötig ist.

Das bedeutet allerdings, dass auch ALLE in ein solches System einbezahlen, alle Reichen und alle Armen, gestaffelt nach ihren Möglichkeiten, so dass am Ende sowohl der Reiche, als auch der Arme - die gleichen Vorteile haben.

Nun ist es aber in fast allen Gesundheitssystemen so, dass sich die Reichen aus den allgemeinen, oft sogar vorgeschriebenen, sozialen Systemen herausnehmen können und sich komplett privat versichern, also in das allgemeine Gesundheitssystem aber auch NICHTS einbezahlen. Bedeutet: Das System muss auf die hohen Beiträge verzichten und von denen leben, die die abhängig Beschäftigten aufbringen können. Da ist so bei der Krankenversicherung, aber auch bei der Rentenversicherung.

Und am Ende bekommt der Unternehmer, der sich ein Leben in Luxus leisten konnte, durch einen Konkurs und Verlust allen Vermögens am Ende dann doch Geld und KV übers Sozialamt, also von den Leuten, die er früher mal abhängig beschäftigt und evtl. auch noch mies bezahlt hat.

Ich wäre dafür, dass restlos alle Leute mit Einkommen einen Mindestbeitrag in die gesetzliche KV und RV zahlen.

Beamte möchte ich aus dem Grund heraus nehmen, weil der Bund die Gehälter um einiges anheben müsste, um es einem Beamten überhaupt zu ermöglichen, 200-300 Euro mehr als bisher in die KV zu zahlen, oder gar in eine Rentenversicherung. Am Ende wäre es nur ein umschichten linke Tasche-rechte Tasche, das kann man sich als Staat einfach sparen.

Und auch aus dem Grund, weil Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung nachher NICHT zu einer höheren Pension führen, wenn man die 71,25% Höchstpension erreicht hat, dann läuft der Überhang wieder an den Staat zurück.
Also... meine tausende Euro Rentenbeiträge aus meiner Angestelltenvergangenheit laufen zu Gunsten aller Rentenversicherten aller Wahrscheinlichkeit nach in die Staatskasse zurück und landen nicht auf meinem Konto. Da sieht man, dass linke Tasche/rechte Tasche bei Beamten tatsächlich so läuft.

In Skandinavien läuft es etwas anders. Da bezahlt viel, wer viel verdient - weil er verdient ja auch nur so viel, weil die Infrastruktur (vom Steuerzahler bezahlt) und das Sozialsystem stabile Verhältnisse schaffen. Manch einer knirscht zwar da auch mit den Zähnen wegen seiner Steuerabgaben, aber am Ende funktionierts eben NUR, wenn auch Leute mit hoher Beitragsfähigkeit in ein System einzahlen, dass allen dienen soll.

Und... wenn ich ins Krankenhaus muss, kriege ich auch nur den Standard bezahlt, meine Zusatzversicherungen decken manches ab, aber auch nicht alles.
Ich habe letztens zu der PBeaKK-Hotline gesagt: Man muss sich ja jetzt schon fragen, ob man sich eine größere OP überhaupt noch leisten kann; wie wird das in 10 oder 20 Jahren aussehen?

Und mal ehrlich... unser Gesundheitssystem ist das teuerste in Europa. Es sind nicht die Ärztehonorare (die finde ich eigentlich im Vergleich zur Verantwortung nicht zu hoch), sondern die unglaublichen Preise für Medikamente, Hilfsmittel, Laborkosten. Ich sehe ja die Rechnungen seit 30 Jahren.
In Spanien bekomme ich das gleiche Medikament mit dem gleichen Wirkstoff (oft von sogar von der gleichen deutschen oder schweizer Firma) für 1/3 oder sogar weniger des deutschen Preises. Da wissen wir doch, wo die KKassen-Kohle bleibt und wo die Interessenslage von Politik und Wirtschaft liegen.

Unser KKassensystem könnte die Kosten ohne Weiteres tragen, wenn nicht so viele starke wirtschaftliche Interessensgruppen an Gewinnmaximierung denken würden.

Würde man das ganze System mal objektiv überprüfen und eine win-win-Situation schaffen, müsste die Politik Entscheidungen treffen, die der Pharmalobby zuwider laufen. Das macht man natürlich nicht. Warum auch? Man kann die Zwangsversicherten ja per Gesetz finanziell knechten.
Klaus
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Re: Bürgerversicherung

Beitrag von Klaus »

Aber hat es nicht die jetzige Koaltion geschafft. der Pharmaindustrie Rabattverträge aufzudrücken? Die waren darüber überhaupt nicht begeistert. Das waren Rösler und das ist Herr Bahr. GKV und übrigens erstmals auch PKV (und die Versicherten) profitieren davon. Leider wird das immer wieder schnell vergessen oder überhaupt nicht registriert. Für die Presse passt das nicht ins' Bild. Viel zu kompliziert. Aber unser Gesundheitssystem ist nun mal kompliziert. Ulla Schmidt hat eigentlich nur den Gesundheitsfonds und die Praxisgebühr geschafft. Letzteres wurde gerade wieder abgeschafft. Ein Segen für die Versicherten in der GKV. Ein Segen für die Arztpraxen, wo die Sprechstundenhilfen da die 10- Euro- Scheine einsammeln mussten. Nach Feierabend musste das Geld ja auch irgendwo eingezahlt werden.

Manch ein Patient brauchte außerdem fünf bis zehn Überweisungsscheine. Beim Zahnarzt hat ihm das nichts genutzt. Da musste er nochmal zehn Euro zahlen.

Man, man, wer denkt sich so einen Quatsch nur aus. Möchte nicht parteipolitisch werden. Bin auch kein "geborener" FDP- Wähler, sondern eher Sozialdemokrat. Aber ich bin der Meinung, was aus der Richtung gekommen ist, hat uns alle eher belastet, statt geholfen. Ich schaffe es auch nicht, mich mit Herrn Lauterbach zu identifizieren. Ein Professor, ein Mediziner im Bundestag, eine Seltenheit. Er wettert gegen die PKV, ist aber selbst drin. Ja, ist das glaubwürdig?

Ich arbeite an einer Universität. Eine Professorin, deren Tochter in London studiert, hat mir einmal gesagt, wissen Sie, die Krankenversicherung in England ist wirklich günstiger. Aber krank werden, sollten Sie in Deutschland.

Keinem Menschen wird hier eine lebensnotwendige OP verweigert. Jeder wird versorgt. Und die Menschen, die eben die 10 Euro Praxisgebühr nicht übrig hatten, die können jetzt wieder zum Arzt. Aber das ist nicht das Verdienst von rot/ grün.
Zollkodex-Ritter
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Re: Bürgerversicherung

Beitrag von Zollkodex-Ritter »

Nein, die jetzige Koalition hat das nicht geschafft. Die rechtliche Grundlage ist 2003 in Kraft getreten. Schröder II war das. Und das hat auch zu einer erhöhten Bürokratie geführt, die auch bezahlt werden muss. Hat es etwas daran geändert, dass in Deutschland die höchsten Medikamentenpreise Europas zu zahlen sind?

Die Praxisgebühr war eine gemeinsame GEburt von SPD, Grünen, CDU/CSU. Schröder II regierte gegen eine Mehrheit der Oppositionsparteien im Bundesrat. Die Praxisgebühr war ein aufgezwungener Kompromiss, der jetzt der FDP wegen abgeschafft wurde, ein Jahr vor der Bundestagswahl.
arme Sau
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Re: Bürgerversicherung

Beitrag von arme Sau »

Zollkodex-Ritter hat geschrieben: ...............
Es ist schlicht eine Frechheit dass ich als privat Versicherter für eine laufende Nase beim Arzt um die 40 Euro je Besuch bezahlen muss,
............

Zu welchem Arzt gehst du denn ???

Ich zahle für eine gründliche (!) fast zehnminütige Untersuchung 10,72 EUR !! Incl. Rezept ausstellen und co.
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Zollkodex-Ritter
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Re: Bürgerversicherung

Beitrag von Zollkodex-Ritter »

arme Sau hat geschrieben: Ich zahle für eine gründliche (!) fast zehnminütige Untersuchung 10,72 EUR !! Incl. Rezept ausstellen und co.
Da hat dein Arzt keine Ahnung, was er abrechnen kann. Das ist nur die Untersuchung alleine, GOÄ 5, dann kommt noch mindestens GOA 1 dazu (Beratung, nochmal 10,72) und dann noch GOÄ 70, AU, 5,26 Euro. Sind 26,70 Euro.

Oder er schaut sich den HNO-Bereich an, dann GOÄ 6, 13,41 Euro.

Gerne wird bei mir aber Ziffer 7 genommen, da ich ja derart vorbelastet bin und dann kommen wir fast immer auf diese Erkrankung zu sprechen, GOÄ 7, 21,45 Euro.

Für den gesetzlich versicherten bekommt er meines Wissens nach eine Pauschale von 30/40 Euro und das im Quartal, egal, wie oft der Patient zu ihm kommt.

Steht das im Verhältnis? Macht der Arzt bei mir mehr?
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Bundesfreiwild
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Re: Bürgerversicherung

Beitrag von Bundesfreiwild »

Na klar... der Arzt setzt auf die Rechnung, was er macht.
Der reine Zeitansatz Beratung (GOÄ1 = 8,86 Euro = 1,9facher Satz)
Wiederholungsrezept ausstellen 2,62
etc.
eine körperliche Untersuchung (Abklopfen, Abhören, orthopädische Dinge testen, was auch immer)
ja, da kommen auch mal 30-40 Euro zusammen - für ne Viertelstunde.
macht dann 120 Euro Brutto bei 4 Patienten pro Stunde im Schnitt.

Davon bezahlt der seine Praxismiete, die Praxisnebenkosten, sein Personal (meist mehrere in einer größeren Praxis), vielleicht auch noch einen Kredit ab, mit dem er die Praxis überhaupt gegründet hat.
Okay, für die Kosten von Labor und MRT und Röntendiagnostik-Geräten, EKT-Geräten, etc. wird extra abgerechnet und das ist teuer, aber ein MRT-Gerät kostet auch mal ne halbe Million, die man in 20 Jahren auch mal abbezahlen muss, bzw. Rücklagen bildet, um dann ein moderneres Gerät kaufen zu können. Wir wollen ja auch immer auf dem aktuellen technischen Standarf behandelt werden! Eigene Weiterbildungsmaßnahmen bezahlt der auch noch selbst. Und für ihn selbst sollte auch ein Stundenlohn übrig bleiben, der sich oberhalb eines Handwerkerstundenlohnes bewegt. Da wird es meiner Meinung nach schon knapp. Das ist wohl mittlerweile auch mit ein Grund, dass sich viele Ärzte in Gemeinschaftspraxen zusammentun, um ihre Kosten auf mehrere verteilen zu können, damit noch was übrig bleibt, was sich auch lohnt.

Ich halte die Diskussion über Ärztegehälter für überzogen. Vor allem in Anbetracht der Einkommen, die man gewillt ist zu zahlen für Leute, die nur Zahlenakrobatik und Personalabbau betreiben.
Menschen, die eine so hohe Kompetenz und vor allem Verantwortung für unser direktes Wohlergehen haben, müssten eigentlich deutlich besser bezahlt werden, als gewisse Herren in Stadträten, Kommunalregierungen, Banken oder Vorstandsetagen.
arme Sau
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Re: Bürgerversicherung

Beitrag von arme Sau »

Zollkodex-Ritter hat geschrieben: ...
Da hat dein Arzt keine Ahnung, was er abrechnen kann.
...
Na das wär aber ein "schlechter" Arzt, der nicht weiß was er abrechnen kann :lol:
Das ist glaube ich ein komplettes Studien Semester > Abrechnung bei Privat Patienten :!:

Nein, mein Arzt rechnet halt das ab, was er auch gemacht hat.

PS: Solche Ärzte werden bei uns durch Mund zu Mund Propagander weitergereicht. Mir sind bei der Rechnung meiner "neuen" Hautärztin fast die Augen rausgefallen, so wenig Teuro´s standen auf der Rechnung! (Und sie führt eine zweite "reine" Privatpraxis, die weiß was man abrechnen kann!!)

Schade das du abgezockt wirst!
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Klaus
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Re: Bürgerversicherung

Beitrag von Klaus »

Habe gerade eine Rechnung meines Augenarztes vor meiner Nase.

1.367 Euro und ein paar Cent. O.k., es liegt eine Erkrankung vor. Allerdings sind sämtliche Kosten nur Diagnosekosten. "Beratung" kommt noch vor, allerdings mit dem Faktor 3,50. Begründung: "Erhöhter Zeitaufwand".

Ich würde mir wünschen, nach all den teuren Diagnosen auch einmal behandelt zu werden. Und wenn Jemand sagt, geh doch mal zu einem anderen Arzt, dann kann ich sagen, das ist jetzt der Dritte. Es war bei allen das selbe. Du wirst vor jedes Gerät gesetzt, alles wird gemessen und analysiert.

Wenn man sonst nichts machen kann, dann ist das eben Schicksal. Aber jedesmal immer wieder teuer messen, das funktioniert eben nur bei Privatpatienten. Und die Versicherer haben das auch schon gemerkt. Gerade bei diesen Augenarztrechnungen werden mir regelmäßig 70- 80 Euro rausgestrichen. Sog. Doppelbehandlung.

Habe mal versucht, was dagegen zu unternehmen. Die Abrechnungsstelle des Arztes gebeten, zu dem Schreiben der PKV Stellung zu nehmen. Hat sie dann auch ausführlich gemacht. Dann habe ich das an die PKV geschickt. Antwort war, dass sie von ihrer Meinung nicht abrücken.

Ich muss den Arzt bezahlen. Ich bin Schuldner. Meine Chance wäre, nicht zu bezahlen. Dann klagt der Arzt gegen mich. Gewinnt er, kann ich mit dem Urteil zur PKV. Ganz gewis aber nicht mehr zu dem Arzt.

Also was solls`- Ich überweise jetzt 1.300 Euro und ein paar Cent. Bin ja ein guter Beamter, der für Arztrechnungen immer zwei Monatsgehälter vorhält (vorhalten muss) und hoffe auf gute medizinische Behandlung und dass der größte Teil wieder zurückkommt.

Beihilfe werde ich ja noch bekommen. Bei mir werden aber auch 2013 von der Beihilfe 100 Euro abgezogen. Dann noch Praxisgebühr 12,- Euro pro Quartal. Steht auch nicht zur Disposition.

Euch allen ein frohes Weihnachtsfest.
arme Sau
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Re: Bürgerversicherung

Beitrag von arme Sau »

Klaus hat geschrieben: ...
1.367 Euro und ein paar Cent. O.k., es liegt eine Erkrankung vor. Allerdings sind sämtliche Kosten nur Diagnosekosten. "Beratung" kommt noch vor, allerdings mit dem Faktor 3,50. Begründung: "Erhöhter Zeitaufwand".
...
Ich fass es nicht was hier abgeht !

Meine Auganarztrechnung aus dem Frühjahr
Goä 1,1201,1202,1216,1242, Steigerung 2,5
Goä 1256 Steigerung 1,8
Gesamtsumme 75,64 Teuro

Hab keine Lust nach zu forschen ob es noch mehr Behandlungen hätte geben können, denn mir hats gereicht!
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Bundesfreiwild
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Re: Bürgerversicherung

Beitrag von Bundesfreiwild »

Ein guter Trick zum Kostensparen wäre, sich die einzelnen Untersuchungsergebnisse mitzunehmen. Das kann man einfordern beim Arzt, schliesslich bezahlt man sie ja auch.
Z. B. Röntgen-, CRT- MRT-Bilder, Blutbildergebnisse, Augenmessungen, was auch immer an Diagnostik betrieben wird.

Wenn ich z.B. zum einen Facharzt gehe und der macht das RIESENblutbild und noch paar andere Laborwerte (kostet so ca. 400-500 Euro), dann lasse ich mir eine Kopie machen und nehme die mit. Muss ich kurzfristig wg. was anderem z.B. zum Internisten, dann nehme ich die mit oder sende es per Mail. Passt vielleicht dem einen oder anderen Arzt nicht, weil er dann nur Gespräch und Beratung abrechnen kann... aber, das ist dann nicht mein Problem.

Meine Erfahrung ist, dass kein Arzt sich sträubt, mir die Ergebnisse mitzugeben. Die fragen sich natürlich, ob der "dumme" Patient überhaupt was damit anfangen kann.
Aber... auch da hilft das Internet bei der Interpretation der Ergebnisse, falls man sich (noch) nicht auskennt. Und wenn man sich gewisse Werteentwicklungen über Jahre oder Jahrzehnte selbst mal angucken kann, dann kommen einem auch Ideen, warum sich der eine oder andere Wert evtl. so entwickelt hat, denn nur man selbst weiss ganz genau, was man sich über die Jahre an Gutem oder Schlechten "angetan" hat.

Was mich am meisten ärgert, ist der Wettbewerbsschutz bei Medikamenten. Globalisieren darf die Industrie alles, ich als Patient aber nicht. Hier wird doch massiv verhindert, dass ich mir mein Dauermedikament für einen Spottpreis im Ausland kaufen kann (das kann ich zwar), es aber hier von der KKasse nicht ohne weiteres abgerechnet wird. Da werden Hürden aufgebaut, die dazu führen, dass ich als Patient zwar am Preis sparen darf, ich nachher aber auf den Kosten sitzenbleibe, weil irgendeine Regelung für die ERstattung nicht beachtet wurde. Oder dass ich das Original-Medikament nicht wesentlich billiger über eine Auslands-Internet-Apotheke zum z.B. halben Preis beziehen kann.
Da werden nur die Preise der deutschen Pharmaindustrie und der Apotheken geschützt, aber nicht die beitragszahlenden KVersicherten.
Die Preise werden halt auch über die gesetzlichen Regelungen geschützt.

Will die Pharmaindustrie den Preis für einen Wirkstoff hochtreiben, dann nimmt man einfach das billigste Medikament vom Markt und schiebt den gleichen Wirkstoff mit einem neuen Produktnamen, in einer anderen Darreichungsform nach. Damit steigt automatisch der mittlere Preis und die Gesamtspanne zwischen billigstem und teuersten Medikament bleibt gleich, aber man hat wieder ein noch teureres Medikament in den Markt gedrückt. So oder so ähnlich läufts, hat mir ein Apotheker mal erklärt.
Hätten wir Verbraucher SOLCH eine aktive und einflussreiche Lobby wie unsere Dax-Konzerne - die Welt sähe anders aus.

Den Krankenkassen ist es egal, im Notfall hebt man halt die Beiträge oder zahlt für das eine oder andere eben nichts mehr.
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