Verbeamtung - Bandscheibenvorfall

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Cheru82
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Verbeamtung - Bandscheibenvorfall

Beitrag von Cheru82 »

Hallo zusammen,

ich habe grade die Nachricht bekommen, dass der Amtsarzt zu dem Entschluss gekommen ist, dass ich aufgrund eines Bandscheibenvorfalls im April 2013 nicht verbeamtet werden kann. :evil: Ich würde in nächster Zeit arbeitsunfähig werden... angeblich...
Trotz eines Attestes meines damals behandelnden Orthopäden, welches bescheinigt, dass keine Wiedererkrankung zu erwarten ist.

Der Amtsarzt hat ins Gutachten geschrieben, dass ich ja in 2 Jahren nochmal vorstellig werden könne, dann müsste es ausgeheilt sein.
Wenn die OP dieses Jahr gewesen wäre, würde ich das ja verstehen, aber die ist nun auch 2,5 Jahre her. Und ich bin seitdem beschwerdefrei!

Nun wurde mir nahe gelegt, dagegen Einspruch zu erheben und auf eine 2. unabhängige Meinung zu bestehen. Was ich auch machen werde! Weiterhin wurde mir gesagt, Amtsarzt sei Glückssache...

Hat mit diesem Thema jemand Erfahrung?
Wie stehen die Chancen für mich jetzt bzw in 2 Jahren, wenn ich da solange warten würde?
Ich bin ja zZ Angestellte, ist das dann überhaupt mit einem Einspruch möglich oder müsste ich ggf vor Gericht?

Vielen Dank schonmal.
Posttussi
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Re: Verbeamtung - Bandscheibenvorfall

Beitrag von Posttussi »

Hallo Cheru82,

ich kenne das Problem...

ich habe eine angeborene Hüftluxation und sollte deshalb auch nicht verbeamtet werden.Den Beamtenlehrgang mit allen PRÜFUNGEN liess man mich aber machen.

Ich sollte dann meinen behandelnden Orthopäden von der Schweigepflicht entbinden,bzw.sollte dieser eine Prognose über meine Hüfte erstellen und er sollte mich erneut untersuchen samt röntgen!

allerdings war ich zu diesem Zeitpunkt schwanger,also konnte er mit mir nix anfangen.

Mit Hilfe von Verdi und dem Hauptbetriebsrat bekam ich dann zähneknirschend meine Urkunde.

Es war für mich eine schlimme Zeit,ist man in der Schwangerschaft auch noch doppelt sensibel,ich wollte alles hinschmeissen,aber der Betriebsrat und die Mitglieder vor Ort stärkten mir den Rücken und das hat mir enorm geholfen.
Der Amtsarzt konnte da auch nicht viel tun! ermahnte mich allerdings,regelmässig die Schwangerschaftsuntersuchungen wahrzunehmen.

Lächerlich!!!!

Was sagt Dein Schwerbehinderten Ob-Mann? bist Du in der Gewerkschaft? wenn ja dann erkundige Dich dort mal,..
Die Ablehnung könnte ja auch als Diskriminierung Schwerbehinderter empfunden werden....

Alles Gute

Posttussi :D
Talismann
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Re: Verbeamtung - Bandscheibenvorfall

Beitrag von Talismann »

Hallo Cheru82, ich weiß von einem ähnlich gelagerten Fall in meiner Verwaltung, bei der eine Verbeamtung durch starkes Übergewicht (und den daraus resultierenden zukünftigen Einschränkungen) seitens des Amtsarztes abgelehnt wurde. Jedoch hat sich der damalige Bürgermeister über diese Entscheidung hinweggesetzt und die Dame wurde verbeamtet.

Schöne Grüße!
Cheru82
Beiträge: 11
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Re: Verbeamtung - Bandscheibenvorfall

Beitrag von Cheru82 »

Huhu.
Ich bin ja nicht schwerbehindert.
Ich hatte vor 2,5 Jahren einen BSV, die Bandscheibe ist ausgelaufen. Das wurde minimalinversiv Operiert. Ich hab ne 1cm lange Narbe. Die Bandscheibe wurde geschlossen und alle anderen sind top.

In der Gewerkschaft bin ich nicht aber ggf. könnte einer von der Komba helfen. Oder unser Beamtenvertreter bzw. Personalrat, aber an den will ich mich erstmal noch nicht wenden.

Mir wurde ja schon ans Herz gelegt Wiederspruch einzulegen. Ich hoffe, dass ich bis morgen Mittag mehr weiß, also ob die zuständige Sachbearbeiterin schon etwas herausgefunden hat. Sie wollte mal einen Juristen ansprechen wie wir nun weiterverfahren können ohne viel Zeit zu verlieren. SIe hatte noch irgendwas mit Ermessensspielraum gesagt aber da hab ich nicht genau hingehört weil ich so angesäuert war :/
Theoretisch könnte ich einfach 2 Jahre warten und nochmal zum Arzt aber das will ich nicht.
Die Ärztin meinte noch, machen se sich mal keine Sorgen wenn wir das Attest haben wird das schon... von wegen...
Cheru82
Beiträge: 11
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Re: Verbeamtung - Bandscheibenvorfall

Beitrag von Cheru82 »

Update:
Das Gesundheitszeugnis bekomme ich als Kopie... bin gespannt, was da im genauen nun drinsteht.
Weiterhin wird es der zuständigen Ärztin nochmals zur Prüfung vorgelegt.

Was ich bisher so im Netz gefunden habe ist, dass es besser gewesen wäre den BSV nicht operieren zu lassen... :|

Zur Info: Meine Bandscheibe L5/S1 ist ausgelaufen. Die Flüssigkeit hat auf den Hauptnerv gedrückt und die Spritzen und die Krankengymnastik haben nichts gebracht. Ich konnte nur stehen oder auf dem Bauch liegen. Ich habe von meiner Seite nach einer OP gefragt, weil ich auch nicht ewig krank sein wollte und auch nicht konnte (damals noch in der freien Wirtschaft).
Nach der OP hatte ich keinerlei Schmerzen mehr, die Bandscheibe wurde geschlossen, alle anderen sahen super aus und der Arzt sagte mir, dass soviel ausgelaufen war, dass wir das mit Spritzen nicht weg bekommen hätten. Also war es für mich die richtige Entscheidung! Seitdem bin ich schmerzfrei und mache trotzdem präventiv Rückenschule und habe einen höhenverstellbaren Tisch.

Jetzt bin ich wirklich mal gespannt was nun bei der Prüfung rauskommt und wie es weiter geht...
Cheru82
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Re: Verbeamtung - Bandscheibenvorfall

Beitrag von Cheru82 »

Update:
Hab mir grade die Beurteilung angeschaut... da steht ja nicht wirklich nicht viel drin, außer welche meiner Unterlagen zur Beurteilung herangezogen wurden und dass ich aus gesundheitlicher Sicht nicht für die Berufung in das Beamtenverhältnis und die spätere Übernahme in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit geeignet sei...

wenn die Ärztin trotz Nachfrage bei Ihrer Meinung bleibt, müsste ich klagen.
oder mich nach 2 Jahren wieder vorstellen, was ggf zu einem anderen Ergebnis führen kann...
was für mich auch ein Wiederspruch ist... entweder gibt's nen anderes Ergebnis oder ich bin dauerhaft DU...

Würde sich so eine Klage lohnen? Wie stehen bei sowas denn die Chancen?
Ich war noch nie vor Gericht und habe so überhaupt keine Ahnung davon...
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lexmark
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Re: Verbeamtung - Bandscheibenvorfall

Beitrag von lexmark »

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