Amtsuntersuchung wegen evtl. Dienstunfähigkeit

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Vanessa25
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Amtsuntersuchung wegen evtl. Dienstunfähigkeit

Beitrag von Vanessa25 »

Hallo ihr Lieben,

ich bin neu hier und extrem verzweifelt.

Ich bin mit der Begründung, ich sei seit dem 16.07. krank geschrieben, aufgefordert worden, mich gem. 43 NbG amtsärztlich untersuchen zu lassen, da meine Dienstfähigkeit in Frage gestellt würde.

Ich muss dazu sagen, ich habe Neurodermitis und Asthma, bin aber von Anfang an ehrlich gewesen und man hat mich damit auch auf Lebenszeit verbeamtet vor 8 Jahren.

Nun bin ich seit 16.07. erst eine Woche hausärztlich krank geschrieben gewesen und fortan bis auf Weiteres stationär wegen einer psychosomatischen Akutbehandlung. Weiterhin war ich in den letzten 6 Monaten wegen einer Grippe krank ca. 3 Wochen.

Meine psychischen Diagnosen liegen bei einer mittelschweren depressiven Episode, Somatisierungsstörunfen aufgrund Asthma und Neurodermitis sowie einer abhängigen Persönlichkeutsstruktur, die aufgrund eines Partnerschaftskonfliktes diagnostiziert wurde.

Der Aufenthalt hier soll insgesamt 8 Wochen betragen, das sagte ich meinem Amtsleiter auch. Ich sagte ihm auch, dass ich die Verhaltenstherapie beabsichtige um meinen Gesundheitszustand zu bessern und damit auch die Fehlzeiten, die sich immer mal wieder in 1-2 Tagen äußern.

Die Behörde kennt meinen Zustand seit 17 Jahren ! Und nun kommt das Schreiben, dass ich zum Amtsarzt muss, komischerweise nachdem feststand, dass ich in einer psychosomatischen Einrichting aufgenommen bin.

Ich habe einen GbB von 80. Den teilte ich im Februar dieses Jahres mit, mit der Angst dadurch Nachteile zu haben. Die P-Abt. erklärte mir jedich, dass dies NUR Vorteile hätte, insbesondere, da ich die Schwerbehinderung erst Jaaahre nach der Verbeamtung auf Lebenszeit festgestellt bekommen habe.

Ich habe nun Angst. Schreckliche Angst meinen Posten zu verlieren, in den Ruhestand geschickt zu werden (ich bin 36) oder meinen Status zu verlieren.

Ich bin doch in der Klinik um arbeitsfähig zu werden, um gestärkter mit meinen Erkrankungen umgehen zu können bzw diese ganz los zu werden wie die Verhaltensweise der abhängigen Persönlichkeitsstruktur.

Wer hat Erfahrungen mit Dienstunfähigkeit ? Bzw Amtsärzten?

Ich will nicht in Pension oder nun Nachteile durch die Krise haben. Und ich möcjte auch so schnell wie möglich wieder arbeiten. Ich hatte eine Krise, letztes Jahr schon mal und das zog sich bis jetzt. Die Krise ist jedoch mit Abschluss dieser stationären Therapie überwunden. Wie soll ich mich dem Amtsarut gegenüber verhalten. Ich habe echt Angst. Für mich war/Ist klar, dass ich an meinwn Platz zurückkehre und alles wieder gut ist.

Bitte antwortet fleißig.

Ich danke euch, Lg Vanessa.
egyptwoman
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Registriert: 26. Dez 2011, 15:54
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Re: Amtsuntersuchung wegen evtl. Dienstunfähigkeit

Beitrag von egyptwoman »

Erstmal keine Panik, wenn man längere Zeit krankgeschrieben ist, ist es völlig normal das man zum Amtsarzt geschickt wird um festzustellen ob und wie lange die Krankengeschichte dauert. Leg dem AA die erforderlichen Unterlagen vor, dieser gibt dann eine Einschätzung der Lage ab, sollte dein 8wöchiger Aufenthalt in einer Klinik die Prognose erbringen das du danach wieder voll oder teildienstfähig wirst, wird dich in aller Regel keiner einfach so in den Ruhestand schicken, abgesehen davon das du ja auch unter der Schwerbehindertengesetz fällst.
Amtsärzte sind in der Regel dazu angehalten oder tun dies fast immer selbst in fast aussichtslosen Fällen, zu schreiben das man für dienstfähig gehalten wird. Er wird Empfehlungen bzgl Therapien geben, da du aber selbst schon tätig geworden bist, wird er dem wohl auch zustimmen.
Also take it easy und gute Besserung
Vanessa25
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Registriert: 24. Aug 2015, 01:18
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Re: Amtsuntersuchung wegen evtl. Dienstunfähigkeit

Beitrag von Vanessa25 »

Danke dir für die schnelle Antwort. Das baut mich auf. Ich habe ca 5 paychiatrisch/psychosomatische Gutachten. Ich finde jedoch, dass die sich teilweise so krass lesen, dass ein Dritter wurklich denken könnte, ich hätte ne Vollmeise. Ich hatte einfach lediglich eine Krise, die ausgerechnet dann begann, als ich mich mal wegen der Neurodermitis psychosomatisch behandeln lassen wollte. Es ist 2 Uhr. Ich müsste längst schlafen. Aber komme nicht zur Ruhe. Ich denke ich werde morgen mal in der P-Abt. anrufen und fragen, ob mein Amtsleiter nichts von dem Gespräch erzählt hat. Es war wie gesagt bekannt, dass ich die psychosomatische Akutbehandlung beabsichtige. Und dann kommt sowas :(
Vanessa25
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Re: Amtsuntersuchung wegen evtl. Dienstunfähigkeit

Beitrag von Vanessa25 »

Ich habe mich sogar um eine ambulante Anschlusstherapie mit 50 Sitzungen bemüht. Alles schon von Beihilfestelle und Privatkasse abgesegnet. Beginn Oktober. Ich bemühe mich extrem um meinen Gesundheitszustand zu verbessern. Bin medikamentös derzeit gut eingestellt und halte mich an alle Vorgaben.
egyptwoman
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Re: Amtsuntersuchung wegen evtl. Dienstunfähigkeit

Beitrag von egyptwoman »

Sprich auf jedenfall auch mal mit dem Schwerbehindertenvertreter, die sind für solche Fälle auch da.
Buzzi
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Re: Amtsuntersuchung wegen evtl. Dienstunfähigkeit

Beitrag von Buzzi »

Hallo Vanessa,

erstmal ruhig werden. Es ist nicht ungewöhnlich während stationärer Behandlung Schock-Meldungen zu bekommen, da bist Du nämlich in guten Händen. Wenn dabei Aufforderungen oder Fristen einzuhalten sind, würde ich das mit der Stations-Leitung besprechen und um Hilfe für eventl. schriftliche Antwort bitten, z.B. einer Verschiebung der Angelegenheiten um den Behandlungsverlauf nicht zu stören. Mir kam dabei beste Unterstützung zu.
Desweiteren wird der Entlassungs-Brief der Klinik Dein wichtigstes Dokument für die Amtsärztin werden. Sprich Deine Ärzte darauf an, dass es Dir Sorge bereitet wenn Beschreibungen und Empfehlungen verfasst werden, die Deinem Berufs- oder Weiterbeschäftigungs-Wunsch entgegenstehen. Verlange freundlich und bestimmt Einblick bevor Du bei der AA die Schweigepflicht entbindest. Am besten wäre, wenn Du eine ungefähre Ahnung davon hast, was drin stehen wird.
Deine Mitwirkung in der zukünftigen Entwicklung sollte beruhigende Wirkung haben. Nur mit der Ruhe, Du hast noch einige Wochen um Dich zu festigen und was da noch kommt informiert und gut vorbereitet entgegen zu sehen.

LG und gute Besserung!
Vanessa25
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Re: Amtsuntersuchung wegen evtl. Dienstunfähigkeit

Beitrag von Vanessa25 »

Danke Buzzi,

ja ich versuche bei dem AA ganz ruhig zu sein. Werde ihm auch erklären, dass ich wieder arbeiten möchte und dass es bei der Therapie auch kediglich darum ging um etwas zu ver-bzw bearbeiten..... ich habe mich zwischenzwitluch schon wieder etwas beruhigt... es gehr dem Dienstherrn wohl nur darum, ob ich auch die kommenden 6 Monate voll dienstunfähig wäre... wenn nicht, bin ich auch insgesamt nicht dienstunfähig und somit auch kein Fall für eine Pension... zumindest verstehe ich das jetzt so.
Buzzi
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Registriert: 8. Apr 2015, 18:48
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Re: Amtsuntersuchung wegen evtl. Dienstunfähigkeit

Beitrag von Buzzi »

Die AA hat genauer formuliert eine Prognose zu stellen, ob in den nächsten 6 Monaten volle Dienstäfähigkeit wieder hergestellt werden kann. Bei Zweifeln kann der FB Personal die Zurruhesetzung verfügen, auch wenn keine DDU bescheinigt ist.
Die AA kann auch eine Änderung des Arbeitsumfeldes empfehlen oder eine Senkung der Arbeitszeit. Hier kannst Du schon einmal Deine behandelnden Ärzte anregen, dass Du wieder "vollschichtig" auf den gewohnten Arbeitsplatz zurück möchtest.

Oder eben Änderungen anregen mit Hinweis auf eine Behinderung. Dann wird es je nach Betriebsstruktur eine Angelegenheit des Integrationsteams. Schwerbehindertenvertretung / Personalvertretung vs. Personalleiter auf der Arbeitgeberseite. Ob das letztendlich befriedigend wird bei einer Personalleitung, die Behinderte für Vorteilnehmer hält kann man schlecht vorhersehen. Gegen den 1. Arbeitsmarkt ist das der reinste wilde Westen.
Gerda
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Re: Amtsuntersuchung wegen evtl. Dienstunfähigkeit

Beitrag von Gerda »

Hi Vanessa,

das ist sicher schon alles sehr aufregend und dann in einer Akutsituation auch noch sehr förderlich. Aber in der Tat kann dir momentan nichts passieren. Ganz so fix geht das alles nicht. Du bist bemüht, alles für deine Gesundung zu tun, bist in professioneller Behandlung, hast dir Hilfe gesucht und wirst behandelt.

Hinsichtlich der amtsärztlichen Untersuchung würde ich (wenn du es nicht doch schon getan hast) nichts machen. Derweil bist du stationär untergebracht und kannst dort ohnehin nicht hin, was belegbar ist. Eine Bescheinigung der Klinik dürfte da ausreichend sein. WEnn du die Klinik verlassen hat, kannst du dich mit den notwendigen Papieren beim AA wieder melden und einen Termin vereinbaren und alles weitere klären.

Mach dich nicht ganz so verrückt, auch wenns schwer fällt, versuch aus dem Hamsterrad, welches dir nun noch schlaflose Nächte bereitet, auszusteigen. Es geht.

Viel Kraft Gerda
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