Entlassung Beamter auf Widerruf
Verfasst: 5. Nov 2014, 23:46
Guten Abend liebe Beamtentalk Gemeinde.
Ohne vorher groß rumzuschwafeln fang ich lieber gleich mal an.
Ich bin seit 09/2013 Anwärter in der Finanzverwaltung in Sachsen-Anhalt im Mittleren Dienst.
Ich bin seit nun genau 6 Jahren auf den Tag Diabetiker und hatte somit bis dato einen Grad der Behinderung (GdB) von 40%.
Seit 11/2013 wurde ich nun 'endlich' mit einem Schwerbehindertenausweis und den 50% GdB ausgestattet.
Am Anfang war noch alles okay. Job machte Spaß, ich freute mich jedes mal darauf, pipapo.
Nun kamen dann die ersten Prüfungen die ich durschnittlich bis gut absolvierte.
Dennoch kam durch den Diabetes immer wieder Fehltage, worauf mich auch schon meine Ausbildungsleiterin darauf ansprach.
Ich musste mich also nun erklären weshalb ich immer wieder kurzzeitig ( 1-3 Tage ) fehle. Ich beantwortete die Frage einfach damit,
dass wenn ich einen hohen Blutzucker nachts habe, mich am nächsten Morgen unwohl fühle und mich desöfteren Übergeben muss und mich
somit nicht in der Lage fühle auf Arbeit zu erscheinen. Was noch zu erwähnen ist, das sie hierbei den Personalrat hinzuzog der, wie zu erwartend, natürlich
voll und ganz auf ihrer Seite stand. wortwörtlich: 'Ich solle doch eher desöfteren meinen Diabetologen aufsuchen und das sehr schnell in Griff bekommen.'
Nun gut, war Ihre Meinung aber ich finde wie ich mit meinem Arzt zusammenarbeite und in welchen Abstände ich ihn aufsuche, das ist immernoch meine Sache.
Bis dato hatte ich um die 37 Fehltage im Jahr 2014. Ich sprach mit meinem damaligen Sachgebietsleiter (SGL) schon darüber, wie es aussieht mit der Verlängerung
der Ausbildung. Er gab mir dazu keinen Kommentar und 2 Wochen später kam meine Ausbildungsleiterin auf mich zu und unterhielt sich mit mir über dieses Thema.
Wir hatten damals alle so eine Art Leitfaden bekommen, welche Aufgaben wir in welchem Bereich zu erfüllen hatten und das mit Steuernummern kommentieren mussten.
Den Bereich um den es ging hatte ich zu 99% erledigt wodurch sie meinte das hier kein Grund bestände darüber nachzudenken, da in der Bewertungsstelle eh nicht viel los ist
und man problemlos dort 2 Wochen 'abzwacken' konnte.
Mir ging es ungefähr seit Ende Somme nicht mehr ganz gut. Ständige Depressionen, Hass und Aggressionen die ich nicht nur im Beruf hatte.
Ich habe mich immer hilfloser gefühlt und konnte bald nicht mehr. Ende September musste ich wegen den Noten zur Zwischenprüfung zu meiner Vorsteherin.
Diese Noten fielen diesmal nicht so gut aus. Durchschnitt ~ 4,7 Pkt. (Mindestsoll 8 Pkt). In diesem Gespräch bemerkte sie auch, dass sie einen Bericht an die Oberfinanzdirektion
senden muss, ob ich die Ausbildung schaffe oder nicht. (wegen der Noten) Wenn sie hineinschreibt das ich es schaffe passiert nichts und wenn sie sagt ich schaff es nicht, dann werde ich entlassen. Und ob ich mir diesen Beruf gut ausgesucht habe und ob es das Richtige für mich ist.
Ich sollte es ihr nicht beantworten sondern selbst drüber nachdenken.
So kam es dann das ich im Oktober einen völligen Nervenzusammenbruch hatte, ich schloss mich auf Toilette ein und habe nur noch geweint.
So dumm das auch klingt, ich war nervlig total fertig. Ich bin nach über 2 Stunden dann zu einem SGL und habe ihm gesagt, dass ich mich nicht gut
fühle und gern zum Arzt gehen würde. Kein Problem. Ab zum Arzt und dem Arzt die Geschichte erzählt. Erstmal 2 Wochen krank geschrieben mit Verdacht auf Burn-Out.
Ich fühl(t)e mich zwar schon schwach mit meinen Nerven aber sowas wie Burn-Out? Ich? Niemals.
Ich bin ein Mensch der viel einsteckt und viel in sich hinein geht und Dinge hinterfragt. Ich mache lieber erstmal alles mit mir selber aus und schlucke lieber so manche
Worte runter bevor ich mich zu sehr aufrege. Nun kam es dann das ich mich weitere 3 Wochen krank schrieben lies und darin bin ich momentan.
Ich habe mir bis hier viele Gedanken um meine Zukunft gemacht , wie es denn weiter geht. Und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich diesen Beruf nicht ausüben will.
Ich kann mir nicht vorstellen bis zu meiner Pensionierung diesen Beruf auszuüben. Nun habe ich mich also schonmal für nächstes Jahr woanders beworden. Leider kam bis jetzt
noch nichts, was aber auch zu erwarten war.
Nun meine eigl. Frage: Ich will keinen Antrag auf Entlassung stellen, da ich dann einen Teil des Geldes zurückzahlen müsste.
Angenommen ich würde jetzt weiterhin krank geschrieben werden bis Ende des Jahres, was würde auf mich zukommen?
Würden sie mich laut dem Bericht an die OFD dann entlassen und ich müsste keine Bezüge zurückzahlen?
Was für Unterstützung würde ich dann bekommen? Ich mein Arbeitslosengeld kann ich ja knicken, da ich keinen Anspruch darauf habe.
Ich will definitiv nicht mehr dort arbeiten und versuche mein Möglichstes um dort nicht mehr hingehen zu müssen, nur falls es wirklich nötig ist.
Von den Kollegen nur gemobbt, durch die SGL' (mit Ausnahmen) ebenso und die Vorsteherin meinte ebenso dass es eigl. schade um den Ausbildungsplatz ist. (also das ich den bekam)
Den Personalrat und die Schwerbehindertenvertretung im Amt braucht man nichts erzählen. Anstatt sich dem Problem anzunehmen wird eher gleich der Vorsteherin alles erzählt.
Allgemein ist das dort alles sehr.. wie soll man sagen.. schwierig. Man kann kein Vertrauen zu seinen Kollegen aufbauen.
Jetzt will ich wissen: was haltet ihr davon? Was würdet ihr machen und habt ihr irgendeinen Rat?
MfG asnty
Ohne vorher groß rumzuschwafeln fang ich lieber gleich mal an.
Ich bin seit 09/2013 Anwärter in der Finanzverwaltung in Sachsen-Anhalt im Mittleren Dienst.
Ich bin seit nun genau 6 Jahren auf den Tag Diabetiker und hatte somit bis dato einen Grad der Behinderung (GdB) von 40%.
Seit 11/2013 wurde ich nun 'endlich' mit einem Schwerbehindertenausweis und den 50% GdB ausgestattet.
Am Anfang war noch alles okay. Job machte Spaß, ich freute mich jedes mal darauf, pipapo.
Nun kamen dann die ersten Prüfungen die ich durschnittlich bis gut absolvierte.
Dennoch kam durch den Diabetes immer wieder Fehltage, worauf mich auch schon meine Ausbildungsleiterin darauf ansprach.
Ich musste mich also nun erklären weshalb ich immer wieder kurzzeitig ( 1-3 Tage ) fehle. Ich beantwortete die Frage einfach damit,
dass wenn ich einen hohen Blutzucker nachts habe, mich am nächsten Morgen unwohl fühle und mich desöfteren Übergeben muss und mich
somit nicht in der Lage fühle auf Arbeit zu erscheinen. Was noch zu erwähnen ist, das sie hierbei den Personalrat hinzuzog der, wie zu erwartend, natürlich
voll und ganz auf ihrer Seite stand. wortwörtlich: 'Ich solle doch eher desöfteren meinen Diabetologen aufsuchen und das sehr schnell in Griff bekommen.'
Nun gut, war Ihre Meinung aber ich finde wie ich mit meinem Arzt zusammenarbeite und in welchen Abstände ich ihn aufsuche, das ist immernoch meine Sache.
Bis dato hatte ich um die 37 Fehltage im Jahr 2014. Ich sprach mit meinem damaligen Sachgebietsleiter (SGL) schon darüber, wie es aussieht mit der Verlängerung
der Ausbildung. Er gab mir dazu keinen Kommentar und 2 Wochen später kam meine Ausbildungsleiterin auf mich zu und unterhielt sich mit mir über dieses Thema.
Wir hatten damals alle so eine Art Leitfaden bekommen, welche Aufgaben wir in welchem Bereich zu erfüllen hatten und das mit Steuernummern kommentieren mussten.
Den Bereich um den es ging hatte ich zu 99% erledigt wodurch sie meinte das hier kein Grund bestände darüber nachzudenken, da in der Bewertungsstelle eh nicht viel los ist
und man problemlos dort 2 Wochen 'abzwacken' konnte.
Mir ging es ungefähr seit Ende Somme nicht mehr ganz gut. Ständige Depressionen, Hass und Aggressionen die ich nicht nur im Beruf hatte.
Ich habe mich immer hilfloser gefühlt und konnte bald nicht mehr. Ende September musste ich wegen den Noten zur Zwischenprüfung zu meiner Vorsteherin.
Diese Noten fielen diesmal nicht so gut aus. Durchschnitt ~ 4,7 Pkt. (Mindestsoll 8 Pkt). In diesem Gespräch bemerkte sie auch, dass sie einen Bericht an die Oberfinanzdirektion
senden muss, ob ich die Ausbildung schaffe oder nicht. (wegen der Noten) Wenn sie hineinschreibt das ich es schaffe passiert nichts und wenn sie sagt ich schaff es nicht, dann werde ich entlassen. Und ob ich mir diesen Beruf gut ausgesucht habe und ob es das Richtige für mich ist.
Ich sollte es ihr nicht beantworten sondern selbst drüber nachdenken.
So kam es dann das ich im Oktober einen völligen Nervenzusammenbruch hatte, ich schloss mich auf Toilette ein und habe nur noch geweint.
So dumm das auch klingt, ich war nervlig total fertig. Ich bin nach über 2 Stunden dann zu einem SGL und habe ihm gesagt, dass ich mich nicht gut
fühle und gern zum Arzt gehen würde. Kein Problem. Ab zum Arzt und dem Arzt die Geschichte erzählt. Erstmal 2 Wochen krank geschrieben mit Verdacht auf Burn-Out.
Ich fühl(t)e mich zwar schon schwach mit meinen Nerven aber sowas wie Burn-Out? Ich? Niemals.
Ich bin ein Mensch der viel einsteckt und viel in sich hinein geht und Dinge hinterfragt. Ich mache lieber erstmal alles mit mir selber aus und schlucke lieber so manche
Worte runter bevor ich mich zu sehr aufrege. Nun kam es dann das ich mich weitere 3 Wochen krank schrieben lies und darin bin ich momentan.
Ich habe mir bis hier viele Gedanken um meine Zukunft gemacht , wie es denn weiter geht. Und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich diesen Beruf nicht ausüben will.
Ich kann mir nicht vorstellen bis zu meiner Pensionierung diesen Beruf auszuüben. Nun habe ich mich also schonmal für nächstes Jahr woanders beworden. Leider kam bis jetzt
noch nichts, was aber auch zu erwarten war.
Nun meine eigl. Frage: Ich will keinen Antrag auf Entlassung stellen, da ich dann einen Teil des Geldes zurückzahlen müsste.
Angenommen ich würde jetzt weiterhin krank geschrieben werden bis Ende des Jahres, was würde auf mich zukommen?
Würden sie mich laut dem Bericht an die OFD dann entlassen und ich müsste keine Bezüge zurückzahlen?
Was für Unterstützung würde ich dann bekommen? Ich mein Arbeitslosengeld kann ich ja knicken, da ich keinen Anspruch darauf habe.
Ich will definitiv nicht mehr dort arbeiten und versuche mein Möglichstes um dort nicht mehr hingehen zu müssen, nur falls es wirklich nötig ist.
Von den Kollegen nur gemobbt, durch die SGL' (mit Ausnahmen) ebenso und die Vorsteherin meinte ebenso dass es eigl. schade um den Ausbildungsplatz ist. (also das ich den bekam)
Den Personalrat und die Schwerbehindertenvertretung im Amt braucht man nichts erzählen. Anstatt sich dem Problem anzunehmen wird eher gleich der Vorsteherin alles erzählt.
Allgemein ist das dort alles sehr.. wie soll man sagen.. schwierig. Man kann kein Vertrauen zu seinen Kollegen aufbauen.
Jetzt will ich wissen: was haltet ihr davon? Was würdet ihr machen und habt ihr irgendeinen Rat?
MfG asnty