eingezahlte Rentenbeiträge auszahlen lassen?

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spegunzie
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Re: eingezahlte Rentenbeiträge auszahlen lassen?

Beitrag von spegunzie »

Hallo,
ich lese in dem Merkblatt "Pflichtbeitragszeiten, für die Rentenbeiträge zum Zeitpunkt des Ruhestandsbeginns bereits
erstattet wurden, können nicht berücksichtigt werden. " Das ist aus meiner Sicht eine Regelung die man sich bei der Entscheidung, Rentenbeiträge auszahlen zu lassen, durchaus berücksichtigen sollte. Daher finde ich es zum Thema" eingezahlte Rentenbeiträge auszahlen lassen" passend.
bumerangnebel
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Re: eingezahlte Rentenbeiträge auszahlen lassen?

Beitrag von bumerangnebel »

Hallo zusammen, beim dem Thema würde ich mich gerne mal "einmischen". Ich würde gerne abschlagsfrei mit 65 in Pension gehen (Okt. 2029), da ich zahlenmäßig die geforderten 45 Jahre "relevante Zeiten im ÖD" zusammen bekomme. Leider steht mir die damalige Auszahlung der Rentenversicherungsbeiträge für 3 Jahre Angestelltenzeit im Weg ( 2 1/2 Jahre Ausbildung Verwaltungsfachangestellte, 1/2 Jahr als Tarifbeschäftigte 1984-1987, ab August 87 Beamtin auf Widerruf). Ich hätte einen Rentenanspruch erst mit 60 Monaten Sozialvers.pflicht erworben, deswegen die Auszahlung seinerzeit. Das Merkblatt der Generalzolldirektion, auf das hier hingewiesen wird, ist mir sehr wohl bekannt...

Seit Herbst 2020 "streite" ich mit der DRV Bund wegen Wiedereinzahlung. Die stellt sich natürlich quer. Ich hätte nur bis zum 45. Lebensjahr wieder einzahlen können (2009). Das Gesetz "für besonders langjährige Versicherte mit 45 Beitragsjahren" (ich kürze sinnvoll ab), was analog für Beamte übernommen wurde, gibt es erst seit 2012. Es wurden keine Übergangsfristen oder Ausnahmetatbestände geschaffen. Das empfinde ich als Benachteiligung. Das rechtliche Verfahren ist noch nicht beendet. Tja, und ich dachte immer, die DRV Bund braucht soviel Geld?? Ich biete Geld an und die wollen es nicht...dabei will ich noch nicht einmal einen Rentenanspruch ableiten. Ich möchte nur gegenüber der Generalzolldirektion die Punkte erfüllen, die nötig sind, um 2 Jahre früher in Pension und sogar abschlagsfrei zu gehen... Ich habe das Gefühl, meine "Jugendsünde" fällt mir heute auf die Füße...Oder habe ich einfach Pech oder gibt es jemanden, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat und damit erfolgreich war? Aus meiner Sicht kann ich daher niemanden raten, sich die Rentenversicherungsbeiträge auszahlen zu lassen!
Spee
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Re: eingezahlte Rentenbeiträge auszahlen lassen?

Beitrag von Spee »

Warum Jugendsünde? Du hast dich damals dafür entschieden und das Geld angenommen. Warum ist es dann aus deiner Sicht eine Benachteiligung? Du hattest doch die Wahl.
Es gibt einfach Regeln, die gelten. Man kann sich nicht immer nur sie Rosinen herauspicken.
Findest du es auch eine Benachteiligung, dass man Versicherungsbeiträge bezahlen muss, obwohl man keinen Schaden hat?
Torquemada
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Re: eingezahlte Rentenbeiträge auszahlen lassen?

Beitrag von Torquemada »

Spee hat geschrieben: 21. Feb 2022, 16:24 Warum Jugendsünde? Du hast dich damals dafür entschieden und das Geld angenommen. Warum ist es dann aus deiner Sicht eine Benachteiligung? Du hattest doch die Wahl.
Es gibt einfach Regeln, die gelten. Man kann sich nicht immer nur sie Rosinen herauspicken.
Findest du es auch eine Benachteiligung, dass man Versicherungsbeiträge bezahlen muss, obwohl man keinen Schaden hat?
Es gibt einfach Regeln, die gelten..........aha....aber nicht damals.
Spee
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Re: eingezahlte Rentenbeiträge auszahlen lassen?

Beitrag von Spee »

Torquemada hat geschrieben: 21. Feb 2022, 16:27
Spee hat geschrieben: 21. Feb 2022, 16:24 Warum Jugendsünde? Du hast dich damals dafür entschieden und das Geld angenommen. Warum ist es dann aus deiner Sicht eine Benachteiligung? Du hattest doch die Wahl.
Es gibt einfach Regeln, die gelten. Man kann sich nicht immer nur sie Rosinen herauspicken.
Findest du es auch eine Benachteiligung, dass man Versicherungsbeiträge bezahlen muss, obwohl man keinen Schaden hat?
Es gibt einfach Regeln, die gelten..........aha....aber nicht damals.
Und eine Risiko-Lebensversicherung kann man sich auch auszahlen lassen und falls man doch stirbt zahlt man wieder etwas ein und bekommt den Schutz zurück?
Dienstunfall_L
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Re: eingezahlte Rentenbeiträge auszahlen lassen?

Beitrag von Dienstunfall_L »

Spee hat geschrieben: 21. Feb 2022, 16:37
Torquemada hat geschrieben: 21. Feb 2022, 16:27
Spee hat geschrieben: 21. Feb 2022, 16:24 Warum Jugendsünde? Du hast dich damals dafür entschieden und das Geld angenommen. Warum ist es dann aus deiner Sicht eine Benachteiligung? Du hattest doch die Wahl.
Es gibt einfach Regeln, die gelten. Man kann sich nicht immer nur sie Rosinen herauspicken.
Findest du es auch eine Benachteiligung, dass man Versicherungsbeiträge bezahlen muss, obwohl man keinen Schaden hat?
Es gibt einfach Regeln, die gelten..........aha....aber nicht damals.
Und eine Risiko-Lebensversicherung kann man sich auch auszahlen lassen und falls man doch stirbt zahlt man wieder etwas ein und bekommt den Schutz zurück?
Kann die verstorbene Person ja mal versuchen. :)
Spee
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Re: eingezahlte Rentenbeiträge auszahlen lassen?

Beitrag von Spee »

Dienstunfall_L hat geschrieben: 21. Feb 2022, 17:01
Spee hat geschrieben: 21. Feb 2022, 16:37
Torquemada hat geschrieben: 21. Feb 2022, 16:27

Es gibt einfach Regeln, die gelten..........aha....aber nicht damals.
Und eine Risiko-Lebensversicherung kann man sich auch auszahlen lassen und falls man doch stirbt zahlt man wieder etwas ein und bekommt den Schutz zurück?
Kann die verstorbene Person ja mal versuchen. :)
Richtig. Und so wie die Person halt nicht mehr lebt, ist Bumerangnebel halt kein Arbeitnehmer mehr. 😂 Chance vertan und gut.
bumerangnebel
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Re: eingezahlte Rentenbeiträge auszahlen lassen?

Beitrag von bumerangnebel »

Danke für die bisherigen Beiträge dazu.
Natürlich habe ich keinen "Schaden" davongetragen, schon gar nicht finanziell. Darum geht es auch nicht.

Ich finde es eben attraktiv, 2 Jahre früher in Pension zu gehen - und dies abschlagsfrei - als bis zum 67. Lebensjahr zu dienen. Und natürlich könnte ich trotzdem mit 65 gehen, wenn auch mit 7,2% Abschlag. Auch das würde mich nicht arm machen. Aber wenn man nun einmal mehr als 45 Jahre relevante Zeiten im ÖD nachweislich zusammen bekommt und die Inanspruchnahme "nur" daran scheitert, dass man sich in jungen Jahren die RV-Beiträge auszahlen ließ, weil man eh keine 60 Monate Wartezeit hatte, um einen Rentenanspruch zu erwirken, dann finde ich das schon ärgerlich. Ich will weder nachversichert werden noch Rentenansprüche geltend machen (die ich nach wie vor nicht hätte, da ich bis heute im Beamtenverhältnis stehe). Ich könnte der DRV Bund sofort die seinerzeit erstatteten Beiträge "auf den Tisch legen". Ich hätte mir da mehr Entgegenkommen seitens der DRV Bund gewünscht, gerade weil die DRV jeden Cent gebrauchen kann. Wo ist das Problem, wenn man z.B. unterschreibt, auf Rentenansprüche/Nachersicherung zu verzichten?

Ja, meinetwegen "Jammern auf hohem Niveau"... trotzdem ist es den Versuch wert, ggf. auf dem weiteren Rechtsweg mein Ziel zu erreichen. Verlieren kann ich nix...jetzt könnt Ihr gerne über mein Ansinnen schmunzeln... :D
AndyO
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Re: eingezahlte Rentenbeiträge auszahlen lassen?

Beitrag von AndyO »

bumerangnebel hat geschrieben: 21. Feb 2022, 18:44 Ja, meinetwegen "Jammern auf hohem Niveau"... trotzdem ist es den Versuch wert, ggf. auf dem weiteren Rechtsweg mein Ziel zu erreichen. Verlieren kann ich nix...jetzt könnt Ihr gerne über mein Ansinnen schmunzeln... :D
Dein Beitrag deckt doch sehr schön die Unterschiede zwischen Pensions- und Renteneintritt für besonders langjährig Beschäftigte auf. Nach >40 Dienstjahren den Ruhestand genießen zu wollen statt seiner Gesundheit unnötig durch Arbeit zuzusetzen ist für eine große Mehrheit selbsterklärend. Der Rest lernt es, wenn die eigenen Gesundheit nachgibt. Dafür braucht sich niemand zu entschuldigen. Die Italiener haben es mit ihrer "100 Jahre-Regel" fair gelöst. Besser noch die Franzosen, deren letzte Rentenreform unter Chirac das Eintrittsalter senkte. Dem Deutschen wird Verzicht gepredigt, um solchen Ländern Nettobeitragszahlungen in die EU zu ersparen. Von massenhaften Arbeitsplätzen für Minderperformern und dadurch fehlende Sozialbeiträge fange ich erst gar nicht an...
Um mit 65 die 45 Jahre überhaupt zu erreichen muss man früh im Beruf gewesen sein. Wird vom gehobenen Dienst oftmals gar nicht erreicht. Ich habe mit 15 1/2 meine ersten Rentenbeiträge entrichtet. Schule, Studium, warten auf den Wehrdienst, Arbeitsplatzsuche etc. und schon sind in Summe gut 6 Jahre ohne Anerkennung verschwunden obwohl meine Vita auf ein Arbeitsleben ohne Bummeln ausgerichtet war. Wer hat denn als junger Angestellter dafür noch eine Garantie? Doppelversorgung mag man ja auch nicht anerkennen und streicht ab >38 pensionsrelevanten Jahren sukzessive den Rentenanspruch bei den Pensionsansprüchen. So ende ich mit dem Zitat:

Du weißt nicht wie die Blumen duften, du kennst nur arbeiten und schuften. Und hinter dir da grinst der Tod: "kaputtgeschuftet du Idiot".
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