Beamtin und Mann Angestellter - wie das Kind versichern?

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PiRo86
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Beamtin und Mann Angestellter - wie das Kind versichern?

Beitrag von PiRo86 »

Huhu!

Ich bin Landes/Kommunalbeamte BesGr A10 und habe einen Beihilfeanspruch von 50%, mein Mann ist Angestellter in der privaten Wirtschaft (verdient ca 2500 brutto) und in der Gesetzlichen versichert. Jetzt habe ich schon viele Kollegen gefragt und die sagen alle, wir sollten das Kind über meinen Mann versichern, da es in die Familienversicherung der gesetzlichen Versicherung kommt und umsonst versichert ist. Außerdem sind sie alle fest davon überzeugt, dass Kinder (Zahnspangen, Brillen, Sachen wie Logopädie etc.) in der gesetzlichen genauso gut versichert sind und man nicht zuzahlen muss. Freunde von mir tun auf der anderen Seite so, als wäre es egoistisch und furchtbar fürs Kind, es nicht privat zu versichern, was mich sehr verletzt und unsicher macht. Das Kind wird im März geboren.

Würde ich das Kind über mich versichern, hätte es einen Beihilfeanspruch von 80% und 20% über die private Kasse. Das würde im Monat ca. 50 Euro kosten und angeblich sind die Leistungen der Beihilfekasse lt. Kollegen vergleichbar mit denen der gesetzlichen Krankenversicherung (wobei ich auch nicht weiß, ob die Aussage stimmt).

Hat da jemand schon Erfahrungen bzw. dieselbe Konstellation (Beamte und Angestellter)? Bin total verunsichert und brauche Hilfe, im Internet hab ich auch nichts gefunden :(

Danke!
Florek
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Re: Beamtin und Mann Angestellter - wie das Kind versichern?

Beitrag von Florek »

Gesetzlich versichern + Zahnzusatzversicherung, ist m. E. die günstigste Variante.
staunkei
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Re: Beamtin und Mann Angestellter - wie das Kind versichern?

Beitrag von staunkei »

Kind über Vater versichern. Meines Wissens hat das Kind immer einen Beihilfeanspruch wenn die gesetzliche Krankenkasse das ein oder andere der Behandlungskosten nicht übernimmt unabhängig davon ob das Kind in einer "Privaten" versichert ist.

liebe Grüße
staunkei
Steinbock
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Re: Beamtin und Mann Angestellter - wie das Kind versichern?

Beitrag von Steinbock »

PiRo86 hat geschrieben:Huhu!

Ich bin Landes/Kommunalbeamte BesGr A10 und habe einen Beihilfeanspruch von 50%, mein Mann ist Angestellter in der privaten Wirtschaft (verdient ca 2500 brutto) und in der Gesetzlichen versichert.
Wenn dein jährliches Bruttoeinkommen in 2014 - 53.550 € übersteigt,
darfst Du für dein Kind in der GKV ca. 150 € mtl. zahlen.

Ansonsten, wird dein Kind in der GKV deines Ehemannes beitragsfrei mitversichert.
Außerdem sind sie alle fest davon überzeugt, dass Kinder (Zahnspangen, Brillen, Sachen wie Logopädie etc.) in der gesetzlichen genauso gut versichert sind und man nicht zuzahlen muss.
Die Leistungen in der PKV sind umfangreicher und auch besser.
Ich habe einmal die GKV mit einem guten PKV Tarif verglichen:

Vorteile der PKV:
Sehilfen werden mit der Beihilfe zusammen zu 100 % übernommen.
Massagen, Krankengymnastik, Logopädie, Ergotherapie werden zu 100 % übernommen - bei der GKV nur 90 % + 10 € je Verordnung.
Heilpraktikerleistungen werden erstattet - bei der GKV ist eine Erstattung nicht vorgesehen.
psychotherapeutische Behandlungen werden übernommen - bei der GKV ist eine vorherige Genehmigung erforderlich.
ambulante Vorsorgeuntersuchungen sind jederzeit möglich - bei der GKV muss man die Altersbegrenzung beachten
im ambulanten Bereich leistet die PKV bis zum Rechnungsbetrag - bei der GKV ist der Umfang der Leistungen im SGB V geregelt.
Im Krankenhaus werden die Kosten in einem 2-Bett-Zimmer incl. Chefarzt übernommen - bei der GKV nur im Mehrbettzimmer ohne Chefarzt
eine Auslandsreisekrankenversicherung ist mit enthalten, wie auch der Rücktransport - keine Leistung bei der GKV.
Rettungsfahrten ins Krankenhaus werden erstattet - GKV - Eigenanteil 10 €
Zahnersatz - alle Kosten bis zu 100 % - GKV bei Zahnersatz 50 % (65 % Bonusregelung) des Kassenstandards (also nur Goldkronen).
Kieferorthopädie - alle Kosten bis zu 100 % - GKV

Was man auch noch bedenken sollte, wenn man in der PKV ist bekommt man bei fast allen Ärzten einen Termin innerhalb von 3 Tagen. Als Kassenpatient kann es bis zu einigen Wochen dauern.
Genau so verhält es sich auch, wenn ein Krankenhausbehandlung ansteht.

Der mtl. Beitrag für das Kind als Ergänzung für eine beihilfekonforme Restkostenversicherung 20 % beträgt ca. 45 €

Gruß vom Steinbock
PiRo86
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Re: Beamtin und Mann Angestellter - wie das Kind versichern?

Beitrag von PiRo86 »

Vielen Dank für eure Antworten soweit! :)

Unterscheiden sich die Leistungen der GKV's nicht mittlerweile auch voneinander? Sprich manche sind besser bzw bieten Zusatzleistungen und andere nur das gesetzliche Mindestmaß? Bin da nicht so bewandert, also sorry, wenn das ne doofe Frage ist, hier scheinen sich zumindest schon viele mit Ahnung und vor allem eigenen Erfahrungen zu tummeln. , Beitrag ist mir relativ schnuppe, wenn ich mit einer entsprechenden Zusatzversicherung auch eine rundum gute Absicherung für das Kind erzielen kann, wäre mir die GKV viel lieber - keine Rechnungen sammeln und einreichen, traumhaft! Außerdem konnte ich selbst in den letzten 7 Jahren keinen Unterschied zu meiner vorher gesetzlichen Absicherung feststellen und ich habe seit Jahren immer mal wieder Krankengymnastik gebraucht und andere nicht routinemäßige Sachen (zB Therapie). Ich musste bei der Hautärztin und anderswo auch auf Termine warten und frage mich, wie immer alle darauf kommen, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird?
staunkei
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Re: Beamtin und Mann Angestellter - wie das Kind versichern?

Beitrag von staunkei »

Unterschiede bei GV´s gibts sehr wohl, die sind aber meines Erachtens nicht so gravierend, ich glaube da recherchierst du erstmal im Netz was für euch am besten ist. Meine Kinder sind bei Frau gesetzlich versichert, die Leistungen waren bisher gut und wie Du schon sagst, so sparst du dir eine Menge Papierkram.

liebe Grüße

Staunkei
Florek
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Re: Beamtin und Mann Angestellter - wie das Kind versichern?

Beitrag von Florek »

Man muß sich bei den Zusatzleistungen, die die PKV bietet auch immer fragen, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, daß das Kind diese Leistungen in Anspruch nehmen muß und wenn ja, welche Kosten verursacht das, kann man diese ggf. auch tragen oder sind sie schnell existenzbedrohend? Wie im Endeffekt ja bei jeder Versicherung! Ich würde auch mal das Gespräch mit der Krankenkasse des Mannes suchen, die Krankenkassen beraten da ja auch und meistens gar nicht schlecht, nach meiner Erfahrung!
Steinbock
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Re: Beamtin und Mann Angestellter - wie das Kind versichern?

Beitrag von Steinbock »

Florek hat geschrieben:Ich würde auch mal das Gespräch mit der Krankenkasse des Mannes suchen, die Krankenkassen beraten da ja auch und meistens gar nicht schlecht, nach meiner Erfahrung!
Das Ergebnis kann ich dir jetzt schon mitteilen: "Auf keinen Fall die PKV abschließen!"

Gruß vom Steinbock
Gerda
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Re: Beamtin und Mann Angestellter - wie das Kind versichern?

Beitrag von Gerda »

Steinbock hat geschrieben:Wenn dein jährliches Bruttoeinkommen in 2014 - 53.550 € übersteigt,
Naja, ich glaube nicht, dass mit A 10 die Beitragsbemessungsgrenze überschritten wird :wink:

Bei mir war es auch in dieser Konstellation, ich Beamtin, mein Mann pflichtversichert. Unsere Kinder waren bei meinem Mann versichert, ist allerdings schon ne Weile her. Könnte sein, dass es in der PKV lukrativer ist, mmh, keine Ahnung.
Auf jeden Fall würde ich, wäre die Möglichkeit gegeben, die Pflichtversicherung des Partners fürs Kind wählen. Wenn man möchte, kann man ja, wurde schon erwähnt, ggf. etwaige Zusatzleistungen versichern.

Gerda
Blue Ice Ultra
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Re: Beamtin und Mann Angestellter - wie das Kind versichern?

Beitrag von Blue Ice Ultra »

Steinbock hat geschrieben:
Florek hat geschrieben:Ich würde auch mal das Gespräch mit der Krankenkasse des Mannes suchen, die Krankenkassen beraten da ja auch und meistens gar nicht schlecht, nach meiner Erfahrung!
Das Ergebnis kann ich dir jetzt schon mitteilen: "Auf keinen Fall die PKV abschließen!"

Gruß vom Steinbock
Die Antwort bei der PKV fällt nicht anders aus: "Auf keinen Fall GKV!"
Florek
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Re: Beamtin und Mann Angestellter - wie das Kind versichern?

Beitrag von Florek »

Weshalb es klug ist, sich die entsprechenden Argumente anzuhören, nachzuprüfen und anschließend auf dieser Grundlage seine eigene, auch den eigenen Umständen Rechnung tragende Entscheidung zu treffen... :wink:
Steinbock
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Re: Beamtin und Mann Angestellter - wie das Kind versichern?

Beitrag von Steinbock »

Blue Ice Ultra hat geschrieben: Die Antwort bei der PKV fällt nicht anders aus: "Auf keinen Fall GKV!"
Dies kann man so pauschal nicht beantworten, kommt immer auf den Einzelfall an.
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afo1
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Re: Beamtin und Mann Angestellter - wie das Kind versichern?

Beitrag von afo1 »

Meine Tochter (Mutter GKV) habe ich privat versichert, als ich die Beitragsbemessungsgrenze überschritt. Ich kenne also beide Seiten. Und ich war so zufrieden, dass sie auch heute als Studentin noch in der PKV ist.
Gruß
afo
Ein guter Tropfen maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht!
Zollkodex-Ritter
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Re: Beamtin und Mann Angestellter - wie das Kind versichern?

Beitrag von Zollkodex-Ritter »

Ich kann nur immer wieder betonen, dass Kinder nur zu 20% privat versichert sind.

Die Beihilfestellen zahlen in der Regel das, was auch die GKV zahlt.

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre sind in der GKV von den Zuzahlungen befreit, ausgenommen für Fahrtkosten.

Sehhilfe für Kinder? Bei den großen Optikerketten gibt es Modelle ohne Zuzahlung für gesetzlich Versicherte unter 18 Jahren.
Massagen, Krankengymnastik, Logopäde und Ergotherapie werden auch zu 100% übernommen.
Heilpraktiker sind keine Mediziner, das zahlt die GKV zu Recht nicht.

Für psychotherapeutische Behandlungen ist eh eine Genehmigung mit Gutachten für die Beihilfe notwendig...

Vorsorgeuntersuchung bei Kindern und Jugendlichen? Die U-Untersuchungen werden von der GKV gezahlt genauso wie der Zahnarzt. Einem Jungen aus Vorsorge mal eben so ein Prostata-Ultraschall machen? Medizinisch nicht notwendig, da Risikofaktor Alter >45 nicht vorliegt.

Die PKV hat als Leistung nur genau das, was im jeweiligen Vertrag steht. Sie hat eingeschränkte Hilfsmittelkataloge. Perfide daran kann sein, dass man sich vollabgesichert fühlt, die Leistung in Anspruch genommen hat, und dann auf seinen Kosten sitzenbleibt.

Auch GKV-Patienten können vom Chefarzt behandelt werden und für Kinder sind Zweibettzimmer eh eher ne Strafe als mehr Betten im Zimmer (zumindest eigene Erfahrungen)
Eine Auslandsreisekrankenversicherung ist für kleines Geld für eine komplette Familie von Fall zu Fall billiger zu haben (um die 30 Euro im Jahr ). Rücktransport ist über Autoschutzbrief in der Regel schon abgesichert, in der EU und EWR ist man eh über die GKV versichert...
Wie hoch ist das Risiko einer Rettungsfahrt, für die nicht schon ein anderer Kostenträger (Schulweg usw.) aufkommen muss? Und dann 10 Euro je Fall...
Zahnersatz bei Kinder und Jugendlichen aufgrund Krankheit? Absolute Ausnahme.

Teuer kann nur der (kosmetische) Kieferorthopäde werden. Hier zahlt die GKV das medizinisch notwendige aber auch voll. Erst zahlt sie nur 80 bzw. 90%, den Rest aber, wenn die Behandlung abgeschlossen ist.

Meiner Meinung nach sind dafür 45 Euro im Monat, 540 Euro im Jahr, ein verdammt mieses Preis-Leistungsverhältnis. Und den Aufwand mit Einreichen und ggf. Vorfinanzierung hat man auch noch dazu.

Noch was:
Eltern-Kind-Kuren werden in der Regel von keiner PKV erstattet. In der GKV fällt lediglich für den Elternteil die 10 Euro am Tag an. Meine Frau fährt demnächst an die Ostsee. Mit der PKV wäre das erheblich teurer geworden.
arme Sau
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Re: Beamtin und Mann Angestellter - wie das Kind versichern?

Beitrag von arme Sau »

Wenn irgend möglich gesetzlich.

Sofern Rechnungen für die Kinder gekommen sind, hab ich sie bei der Beihilfe eingereicht und auch viel erstattet bekommen (obwohl GKV).

Ich find das mit den Kindern in der GKV Super, und hatte nie Probleme (außer die jährliche abfrage zu Familienversicherung) :-)

Und PS: Steinbock hat natürlich ein eigenes Interesse daran, möglichst viele in die PKV zu bekommen :wink:
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