dienstliche Stellungnahme

[blauewolke0]

Hallo Zusammen,
mein Arbeitskollege wurde gestern zu unserem Vorgesetzten gerufen. Ihm wurde da eröffnet, dass er angeblich während seiner Dienstzeit zweimal auf einer Seite für Singles gesurft hätte (wobei man ihn nur Uhrzeiten genannt hat wann er da gewesen wäre, nicht aber, wie lange er auf der angeblichen Seite war). Mein Kollege sagte mir, dass er sich an sowas nicht erinnern könne. Abgesehen davon ist er verheiratet...
Er wurde nun aufgefordert, eine dienstliche Stellungnahme abzugeben und hat mich gebeten, ihm dabei zu helfen. Ich habe so etwas aber selber auch noch nicht verfasst.
Hat jemand eine Ahnung, wie so eine Stellungnahme aussehen soll??
Zu meinen Kollegen: wenn er sagt, dass er nicht auf dieser Singleseite war, dann ist das auch so. Er ist absolut vertrauenswürdig. Er vermutet, dass er jemanden "auf die Füße getreten ist" und jetzt die Retourkutsche kommt.
Mir selbst ist aufgefallen, dass sich beim Suchen über Google in letzter Zeit unheimlich viel Werbung öffnet, vielleicht hat er da irgendetwas unabsichtlich angeklickt?? (Wir dürfen ins Internet, um Anschriften, Telefonnummern, Faxnummern ect zu suchen).

Danke schon mal für eure Antworten

[Bundesfreiwild]

Ich würde verlangen, dass sie mir das Serverprotokoll vorlegen, das besagt, dass von dem PC aus zu einer konkreten Zeit eine bestimmte Seite angewählt wurde und wie lange ich da angeblich gesurft bin.
Die Zugriffsprotokolle vorlegen lassen; relevant fände ich vor allem die Dauer des Zugriffs auf so eine Seite. Wobei... man merkts auch nicht immer direkt, wenn im Hintergrund was geöffnet wird.

Also... mir gehts die letzte Zeit auch mehr und mehr so, dass mein Bildschirm mit Werbeklicks zugemüllt wird und man gerade auf eine Seitenstelle klickt, auf der in dem Moment so ein Werbepopup eingeschoben wird.

Es wäre vielleicht auch mal die Aufgabe des hauseigenen IT_Serverbetreuers, gewisse Maßnahmen zu ergreifen, dass bestimmte Seiten gar nicht - auch nicht versehentlich- geöffnet werden KÖNNEN. Das geht.

[blauewolke0]

An das Serverprotokoll habe ich auch schon gedacht. Weil man ihm auch nur Uhrzeiten des angeblichen Surfens auf dieser Singleseite genannt hat, aber nicht, wie lange er da drauf gewesen sein soll.....

[egyptwoman]

... und dann stellt sich noch die Frage ob er der einzige ist, der auf diesen Computer Zugriff hat und ob er seine eigene Internetadresse dafür genutzt hat. Also Serverprotokoll zeigen lassen, Zeiten aufschreiben und dann schauen ob er um diese Zeit wirklich an dem Computer gearbeitet hat.
Sollte das ne Retourkutsche von irgendjemand sein ist das unterstes Schubladenniveau und soweit ich mich erinnern kann auch noch strafbar, wenn man im Namen anderer irgendwelche Internetseiten öffnet um diesen eins "reinzuwürgen". Internet ist eben kein rechtsfreier Raum.

egyptwoman

[blauewolke0]

Bei uns kann jeder jeden Computer benutzen, allerdings hat auch jeder eine eigene Kennung, mit der man sich dann entsprechend anmeldet. Nun ist es mit den Kennungen so eine Sache. Wenn man sich am Hauptcomputer im Haus angemeldet hat und dann diesen Arbeitsplatz verlässt ohne sich dort abzumelden, kann natürlich jeder andere anwesende Kollege darauf zurückgreifen. Dass ist jetzt die Frage, ob er an dem betroffenen Tag in der Zentrale angemeldet war....
Aber selbst wenn es so war, würde derjenige, der da vielleicht auf der Kennung gesurft hat, es ja auch nicht zugeben. Wie dass halt so ist....
Ich werde ihm die Sache mit dem Serverprotokoll morgen erstmal mitteilen. Und ihn nochmal fragen, ob er bei sich im Büro, oder in der Zentrale angemeldet war. Wenn er in der Zentrale war, kämen dann zumindest auch noch andere Kollegen in Frage...........

[Mikesch]

Log zeigen lassen mit Datum, Uhrzeit, IP, darauf achten, dass der Rechner auch eindeutig identifizierbar ist!
Im Netzwerk haben nämlich alle Rechnėr erst mal alle die selbe IP.
Prüfen, ob man am Rechner gesessen haben kann.
Prüfen, ob von der Domain noch weitere Seiten aufgerufen wurden, wenn nicht, wird es ein PopUp gewesen sein.
Die URL prüfen, die zuvor aufgerufen wurde, generiert die PopUps?
Browsercache, bzw. Verlauf prüfen, wurde die Seite angesurft, wenn ja, auch weitere Seiten der URL? Wenn nein, Screenshot machen, dann wars ein PopUp.
Mal zum Test die Teledoof oder ein anderes Telefonbuch aufrufen, da wirst Du mit diesen PopUps erschlagen. Die URLs tauchen natürlich als besuchte Internetseiten auf.

Bevor ich eine Stellungnahme abgeben würde, würde ich erst mal genau diese Punkte prüfen! Vorher sich auch mündlich auf keinen Fall zur Sache äußern, sondern die Belege einfordern, eine Kopie machen und auswerten oder von einem Fachmann auswerten lassen.
Wenn ihr niemanden kennt, wäre ich gern behilflich, schick ne Mail mit nem Scan !

Dann erst die Stellungnahme um den Vorwurf auseinanderzunehmen!

Kann oder will Chef die Logs nicht vorlegen, würde ich auch nichts schreiben und es bei einem *ich wars nicht* belassen, wer angreift muss beweisen.

Wichtig ist, dass wirklich keine Singleseite angesurft worden ist und sich da getummelt hat!

Wenn tatsächlich ne Singleseite von diesem Rechner aufgerufen wurde, muss die Strategie in Richtung PopUp oder dass es ein Anderer war gehen. Ist natürlich blöd, wenn der Rechner nicht gesperrt war, aber da überkam Deinem Kollegen halt ein plötzlich auftretender Durchfall und hatte keine Zeit

[arme Sau]

Da fällt mir eine Geschichte ein (die ist so lange her, da Pupsten die meisten Leser noch in die Windeln )

Hatten Diensthandys (das sind die Dinger die einen Mini Bildschirm aber dafür eine große Tastatur hatten und eigentlich nur zum schnurlosen telefonieren benutzt wurden).

Wurde vom obersten Boss ins Büro gerufen weil ich mit solch einem (Siemens) Teil, die Hotline von Simens angerufen haben soll.

Habe dienstlich erklärt das, "vermutlich auf Toilette", und unwissendlich, durch eine Hosenfalte, ein Kurzwahlknopf gedrückt worden sein muss

Damit war das Thema dann erledigt. Warum hätte ich auch mit einem Diensthandy die Siemens Hotline vollquatschen sollen ?

[Blue Ice Ultra]

Da solche Aufforderungen meistens auch eine disziplinarrechtliche Seite haben, würde ich in einem solchen Fall schlicht die Stellungnahme abgeben das dazu keine Stellungnahme abgegeben wird. Schweigen ist Gold, sofern man nicht eine gute Ausrede (siehe Arme Sau) parat hat.