Beamtenfalle

Allgemeine Themen zum Bereich des öffentlichen Dienstes.

Moderator: Moderatoren

Bonnie
Beiträge: 10
Registriert: 24. Jan 2007, 14:58
Behörde:

Beamtenfalle

Beitrag von Bonnie »

Ich brauche dringend Hilfe, da ich meinen Beruf aufgeben möchte/muss.

Wie komme ich geschickterweise aus dem Bematenstatus heraus, ohne dass ich alle Pensionsansprüche verliere?
Benutzeravatar
Odindissa
Beiträge: 79
Registriert: 28. Feb 2006, 23:20
Behörde:
Wohnort: NRW

Beitrag von Odindissa »

Hallo Bonnie,
soweit ich weiß, geht das gar nicht. Ich bin selbst mitten in solch einem Abenteuer.
Wer denkt, ein Volksvertreter vertritt das Volk der denkt auch dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet.
Benutzeravatar
leonsucher
Beiträge: 489
Registriert: 15. Aug 2006, 15:17
Behörde:

Beitrag von leonsucher »

Ich zitiere mal aus WIKIPEDIA..............

" Ein Beamter kann nicht kündigen oder gekündigt werden, da kein vertragliches Arbeitsverhältnis besteht. Er kann jedoch jederzeit seine Entlassung beantragen. In diesem Fall werden für die Dauer des Dienstes die Rentenversicherungsbeiträge vom Dienstherrn nachentrichtet. Der entlassene Beamte hat dann allerdings keine Ansprüche auf Beamtenversorgung mehr. "

Alles klar .........?
Benutzeravatar
Mikesch
Beiträge: 1981
Registriert: 16. Jan 2006, 09:52
Behörde: Zollverwaltung
Tätigkeit: Ab 2017 Pensionär auf Weltreise
Wohnort: OL
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Beitrag von Mikesch »

Unser Leonsucher hat es treffend zitiert.
Dachte, das wüsste man ;-)

Falle:
Die Ansprüche sind geringer als die Pensionsansprüche, da
a) der Berechnungsmodus anders ist
b) dein Bruttogehalt niedriger als vergleichbar in der freien Wirtschaft ist

cu,
Mikesch
SELECT 'dreams' FROM 'erinnerungen' WHERE HARDCORE = 'yes'
Fotografie, Internet, Reisen, Tauchen & Tools
http://www.zuhause-im-wohnmobil.de
Bonnie
Beiträge: 10
Registriert: 24. Jan 2007, 14:58
Behörde:

Beamtenfalle

Beitrag von Bonnie »

Hallo,

Odindissa, wie sieht Dein Abenteuer genau aus?


Ich bin inzwischen ziemlich verzweifelt in meiner Situtation.
Es sieht wohl so aus, dass ich mein ganzes Leben unglücklich auf eine Beamtenpension warten muss.
Obschon sich abzeichnet, dass ich das aufgrund meiner Gesund nicht mehr lange ertragen werde.

Trotzdem möchte ich gerne grob wissen:

1) wie hoch die Nachversicherungs-Rente im Vergleich zur Beamtenpension ausfällt

2) wie es mit der Krankenversicherung aussieht.
Da scheint es wohl eine Einschränkung dahingehend zu geben, dass man möglicherweise ab Rentenalter sich privat versichern muss, wenn man nicht lange genug gesetzlich versichert war.

Wer kann mir in diesen beiden Punkten weiterhelfen?
Benutzeravatar
Mikesch
Beiträge: 1981
Registriert: 16. Jan 2006, 09:52
Behörde: Zollverwaltung
Tätigkeit: Ab 2017 Pensionär auf Weltreise
Wohnort: OL
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Beamtenfalle

Beitrag von Mikesch »

Bonnie hat geschrieben: 1) wie hoch die Nachversicherungs-Rente im Vergleich zur Beamtenpension ausfällt?
Auch dazu benötigt man eine Glaskugel ;-)
Bild
Die Pension kannst Du ja selber ausrechnen...
Die Rente wird nach einer Formel der Arbeitsjahre, Ausfallzeiten und eingezahltem Betrag berechnet. Hier müsste man schon alleine wissen, wieviel Dein jetziger Ernährer einzahlt. Er wird auch hier Deine Einkommensentwicklung zu Grunde legen. Wie ich oben schon schrieb, Dein Brutto, welches vergleichbar deutlich geringer ist, als das in der freien Wirtschaft. Nicht so dramatisch ist das, hast Du nur ein paar Jahre auf dem Buckel. Sind es aber schon jahrzehnte, werden die Einbußen weh tun.

Hier bist Du am falschen Ort, Du solltest Dich bei der Rentenkasse informieren.
Nur mit Kenntnis aller relevanten Daten ist eine Vergleichsrechnung möglich.

cu,
Mikesch
SELECT 'dreams' FROM 'erinnerungen' WHERE HARDCORE = 'yes'
Fotografie, Internet, Reisen, Tauchen & Tools
http://www.zuhause-im-wohnmobil.de
arme Sau
Beiträge: 890
Registriert: 10. Nov 2005, 08:25
Behörde:

Beitrag von arme Sau »

Hallo Bonnie,

ich kenne Deine Situation nicht, und will daher auch keine tollen Ratschläge abgeben.
Ich bitte Dich nur kurz zu zu hören (lesen).

Auch ich hab schon sch*** Zeiten bei meinem Verein mitgemacht. Es waren welche dabei wo ich fast keinen Ausweg gesehen hab.

Eine Kollegen hat Ihren Job kurz nach der Verbeamtung geschmissen, weil es ihr nicht mehr gefiel. Ist Sie heute besser dran? Nein, Sie hat es bereut, in der "freien" Wirtschaft ist nicht alles Gold was glänzt.

Ein Kollege hat schon mit dem letzten schritt gedroht.
Und heute hat er eine Posten gefunden wo er sich wohlfühlt.

Wie gesagt, ich kenne Deine Situation nicht, evt. gibt es doch auch für Dich irgendwo einen (guten) Ausweg? (Kindererziehungszeiten, Sonderurlaub ohne Bezüge um (z.B. zu Studieren, ein paar Jahre etwas anderes zu probieren), Verwaltungswechsel etc. etc.)

Od. Dir wurde eben ein Managerposten auf den Malediven angeboten.

Dann brauchst Du nur einen kleinen Zettel schreiben und schon bist Du den Verein los. Und das Vermögen das Du dann anhäufst kannst Du für die Rente sparen :-)
Aber diesen schritt würde ich als allerletztes wählen.
Grüne Beiträge sind -Mod- Beiträge, schwarze geben meine "private Meinung" wieder!
---------
Wenn der Staat versagt http://www.harrywoerz.de/?pg=0

Totale Überwachung stoppen
http://www.pro-bargeld.com/gefahr-fuer-deutsche-sparer.html
Benutzeravatar
Odindissa
Beiträge: 79
Registriert: 28. Feb 2006, 23:20
Behörde:
Wohnort: NRW

Beitrag von Odindissa »

Tja Bonnie,
ich glaube mal nicht dass Du zu der Behörde gehörst, die im Jahre 1994 privatisiert wurde. Fakt ist dass ich aus gesundheitlichen Gründen den vorzeitigen Ruhestand anstrebe. Im Moment läufts ganz gut da sich noch eine weitere Krankheit (Bandscheibenvorfall) überraschenderweise dazugesellt hat. Das ist zwar überhaupt nicht angenehm aber lt. meines besonderen Personalrates kann mir im Moment nichts besseres passieren. Anders als aufgrund dauernder Dientsunfähigkeit kommst Du auch nicht aus dem aktiven Dienstverhältnis raus, allein schon wg. der Fürsorgepflicht Deines Dienstherrn Dir gegenüber und der ist nun mal verpflichtet, Dich in Lohn und Brot zu halten.
Du hast also 3 Möglichkeiten (mit den jeweiligen Konsequenzen):
Dauernde Dienstunfähigkeit
Antrag auf Beendigung des Beamtenverhältnisses
Mist bauen und aus dem Dienst entfernt werden :evil:
Wer denkt, ein Volksvertreter vertritt das Volk der denkt auch dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet.
Benutzeravatar
Odindissa
Beiträge: 79
Registriert: 28. Feb 2006, 23:20
Behörde:
Wohnort: NRW

Beitrag von Odindissa »

Wobei letztere Möglichkeit absolut nicht empfehlenswert ist
Wer denkt, ein Volksvertreter vertritt das Volk der denkt auch dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet.
Bonnie
Beiträge: 10
Registriert: 24. Jan 2007, 14:58
Behörde:

Beitrag von Bonnie »

Leider habe ich aufgrund der Ausbildung nicht einfach die Möglichkeit, den Job als Beamter zu schmeißen und in der freien Wirtschaft einzusteigen. Ich müsste erst eine neue Ausbildung machen....

Wie ist der Weg in die Dienstunfähigkeit? Ich meine, welche Ärzte muss man durchlaufen um welche Gutachten zu bekommen? Gibt es Auflagen während der DU (Zwischenuntersuchungen, Therapien....). Darf man während der DU sein Gehalt aufbessern, indem man einen Job annimmt, denn meine DU-Pension wäre noch zu gering....

Zur Beurlaubung: So einfach ein Studium oder ein Ausbildung beginnen, geht meines Wissens auch nicht. Muss das nicht auch erst genehmigt werden. Sonst würde ich dieses Weg wählen, um eine Berufsausbildung anzufangen.

Wer kann mir noch etwas zum Thema Krankenversicherung sagen?

Gruß Bonnie
Angelfire
Beiträge: 402
Registriert: 15. Nov 2005, 23:35
Behörde:

Beitrag von Angelfire »

Hm, das Thema scheint zu brennen. Dann sage ich auch mal ein paar Worte, aber bitte nicht festnageln, da die Grundlagen auch mir fehlen.

1. Warum strebt ihr keinen Wechsel in einen anderen öffentlichen Verein an? Wir haben hier bei Zolls sehr viele Kollegen von der Post übernommen. Und das nicht nur bei der Finanzkontrolle Schwarzarbeit. Auch in anderen Aufgabengebieten des Zolls wurden Kollegen von der Post eingesetzt.

2. Der grundlegende Unterschied zwischen Pension und Rente ist der:

Bei der Rente wird dein Bruttoeinkommen deines Erwerbslebens genommen, das wird durch deine Beitragsjahre und die Monate dividiert. Dazu Kindererziehungszeitenzuschuss. Das dann mal dem entsprechenden Prozentsatz = Rente.

Bei der Pension zählt das Ruhegehaktsfähige Gehalt. Also das letzte Gehalt was man für mindestens 3 Jahre vor der Pension bezogen hat. Das dann mal % und evtl. Kindererziehungszeiten.

Fazit: Pension ist besser, auch wenn sie versteuert wird. Aber ehe mich das trifft, werden auch alle Renten zu 100 % versteuert.

3. Krankenversicherung: Da kann ich gar nix sagen, am besten Krankenkasse oder Beihilfestelle interviewen.

4. Auch ein Gespräch mit Besoldungsstelle und Rentenversicherungsträgern kann nicht schaden.

5. Erwerbsunfähigkeit: Seit ihr versichert? Wenn nicht, dann möglichst Finger davon. Das gibt nur Einbußen. Lieber alternativ Dienstposten in anderer Verwaltung suchen.

Das wars schon. Hier werdet ihr da nicht viel Hilfe finden, eher Tipps wohin ihr euch wenden könnt. Sucht das Gespräch. Alle Instutitionen sind zur Auskunft verpflichtet :)

LG Angelfire
Was du nicht willst das dir getan, das tu auch keinem andren an!
Bonnie
Beiträge: 10
Registriert: 24. Jan 2007, 14:58
Behörde:

Beitrag von Bonnie »

Wenn es so einfach möglich wäre in einen andere Beamtentätigkeit zu wechseln....

Mein Wunsch und Ziel ist ja nicht, den Beamtenstatus los zu werden; ich möchte nur eine Arbeit, die meinen Fähigkeiten eher entspricht und die mich nicht kaputt macht. Der Beamtenstatus ist mir dabei allerdings ein Hindernis.

Gruß Bonnie

P.S Habe den Thread abonniert und werde trotzdem bei einer Antwort nicht informiert. Wie kommt das?
Skymaster
Beiträge: 6
Registriert: 2. Dez 2006, 12:15
Behörde:

Beitrag von Skymaster »

Hallo zusammen,

also so ein Studium ist auch nebenher möglich, ohne Beurlaubung.
siehe hier --> www.oncampus.de
Ich bin selber gerade im dritten Jahr dabei und hoffe in zwei Jahren fertig zu werden. Machen tue ich das nur, weil im öffenlichen Dienst ja nur der Abschluß zählt :evil: und nicht das was man kann und leistet.

Zur Rentennachversicherung kann ich nur sagen, dass man mit dem Mindestsatz bei der gesetzlichen Rentenversicherung nachversichert wird.
Das wird sich wohl auch nicht ändern, da unser supie Innenminister der einkommensabhängigen Nachversicherung von Beamten eine Absage erteilt hat. Unfinanzierbar meinte er, ich glaube aber, dass er Angst hat. Ich weiß nur das bei uns viele in die Wirtschaft wechsel würden, wenn eine ordentlich Nachversichert stattfinden würde.

Wegen der Krankenversicherung hängt es ab wie alt du bist. Ab mitte Fünfzig ist Schluss mit wechseln. Ansonsten wenn du dann in einer Firma angestellt bist und unter rund 4000 Euronen verdienst ist ein wechsel in die gesetzlich Krankenversicherung möglich.(So die Aussage der TK 2004)

Gruß von einem der auch mal wechseln wollte :wink:
Benutzeravatar
Mikesch
Beiträge: 1981
Registriert: 16. Jan 2006, 09:52
Behörde: Zollverwaltung
Tätigkeit: Ab 2017 Pensionär auf Weltreise
Wohnort: OL
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Beitrag von Mikesch »

Bonnie hat geschrieben:P.S Habe den Thread abonniert und werde trotzdem bei einer Antwort nicht informiert. Wie kommt das?
Überprüfe doch mal Deine Mailadresse. Jeddenfalls klappt es.

cu,
Mikesch
SELECT 'dreams' FROM 'erinnerungen' WHERE HARDCORE = 'yes'
Fotografie, Internet, Reisen, Tauchen & Tools
http://www.zuhause-im-wohnmobil.de
Bonnie
Beiträge: 10
Registriert: 24. Jan 2007, 14:58
Behörde:

Beitrag von Bonnie »

Hallo Skymaster,

und dann nicht gewechselt hat. Wieso nicht?

Vielen Dank für die Infos.

Gruß Bonnie
Antworten