Bundesbeamte in Transfergesellschaften

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Andrea5
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Bundesbeamte in Transfergesellschaften

Beitrag von Andrea5 »

Hallo alle Zusammen,

mich würde mal interessieren, ob es hier Beamte von der Telekom, Post und Bahn gibt, die in Transfergesellschaften untergebracht sind.
Meine Fragen an Euch: Wer von Euch wurde erfolgreich weitervermittel? Wer sitzt beschäftigungslos zu Hause? Wie sieht es mit
Fortbildungen aus?

Zu meiner Person: Ich sitzte zur Zeit schuldlos beschäftigungslos zu Hause. Mir droht eine Zuweisung nach VCS (Vivento Customer Service)
mit weitem Arbeitsweg (80 km) und Schichtdienst, was überhaupt bei mir nicht geht. Und mit Fortbildung sieht es mau aus, es sei denn
man kümmert sich selber drum.

Wenn ich die Stellen im Interamt so lese, werden häufig Englisch-, Buchhaltungskenntnisse verlangt. Und die muß man sich wohl selber
in Kursen aneignen. Bis auf ein Bewerbungstraining kam nichts von Vivento (das habe ich mir auch selber ausgesucht). Ich selber habe
zwar Großhandelskauffrau gelernt, aber mein Abschluß nützt mir da nicht sehr viel, weil ich über 25 Jahre aus diesem Beruf raus bin.

Ich würde mich über einen Austausch freuen :wink:

LG
Andrea
Roland64
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Re: Bundesbeamte in Transfergesellschaften

Beitrag von Roland64 »

Moin Andrea,

wen es erwischt, dass er mit 50 Jahren (oder auch älter) nach Jahrzehnten aus verschiedenen Gründen (Rationalisierung, Schichtdienstuntauglich etc.) keinen Arbeitsplatz mehr hat, steht vor einem Problem.
Wenn man sich zu einer Transfergesellschaft wie JobService oä. abordnen lässt -muß man als Beamter übrigends nicht-, dann kommt es nach meinen persönlichen Erfahrungen sehr auf den Einzelfall des zuständigen Sachbearbeiters an, wie der tickt bzw. welche Vorgaben der hat und wie er sie umsetzt.

Mir sind aus meinem persönlichen Bereich (Bahn) Fälle bekannt, wo Beamte schon seit mittlerweile über vier Jahren mehr oder weniger Beschäftigungslos zuhause verbringen. Ebenfalls ist mir ein Fall bekannt wo ein Beamter (56 Jahre, Zugbegleiter, wohnhaft bei Bremen) aufgrund von verlorener Ausschreibungen in seinem Bereich an private Unternehmen per Zuweisung gezwungen wurde, nach Kassel in ein Betriebswerk zu fahren, um Schrauben zu sortieren.
Ziel ist hierbei natürlich das Drängen in die DU.

Fazit: Wenn wirklich ernsthaftes Inteesse an einem neuen Arbeitsplatz besteht, würde ich mich selbst kümmern.

Grüße,
Roland
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Bundesfreiwild
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Re: Bundesbeamte in Transfergesellschaften

Beitrag von Bundesfreiwild »

Hallo Andrea!

DAs Gelaber von Vivento kennen wir alle. Beruflich-fachliche Weiterbildung wurde bisher niemandem "auf Halde" gewährt.
Man argumentiert, dass man die Weiterbildungskosten DANN übernehmen würde, hätte der Beamte einen Job "auswärts" gefunden. Das klappt natürlich nie, wenn die Qualifikationen nicht von vornherein stimmen.

Ich habe gerade versucht, genau mit der Begründung der beruflichen Chancen außerhalb der T meine bereits vorhanden Qualifkationen zu reaktivieren, bzw. mit Datev auf einen neuen Stand zu bringen, um Chancen bei Bewerbungen zu Buchhaltungen extern zu haben. Die Antworte kannste dir denken.

Worauf man aber eingegangen wäre: Falls ich einen Praktikumsplatz fände, wo man mir die Kenntnisse beibringen würde, würde die T die Praktikumskosten (falls erforderlich) zahlen UND dann erwägen, parallel dazu evtl. auch noch einen Datev-Kurs oder Buchhaltungskurs als WEiterbildungsmaßnahme zu zahlen.

Ich finde zwar, dass sich bei um die 50 Jahre alten Menschen der Hamster da sehr schnell im Rad dreht; aber einen Versuch wäre es doch Wert, wenn man von der T weg will.

Andererseits - wenn man erstmal in VCS drin ist, dann argumentieren sie, dass man ja in einem angeblich amtsangemessenen Job drin ist und meint, für die Vermittlung dann nichts mehr tun zu müssen. Dein Argument MUSS dann sein: In VCS KOSTE ich nur nur Geld, mit einer Beschäftigung extern BRINGE ich GEld IN den Konzern hinein.

Noch ein Tipp: Einfach extern bewerben. Die suchen händeringend Leute, die Lesen, schreiben und rechnen können, da der Nachwuchs mittlerweile so gruselig schlecht auf das Arbeitsleben vorbereitet ist, dass man als "alte" Beamtin leicht konkurrieren kann, vor allem, wenn auch noch Erziehungszeiten und Mutterschutz hinter einem liegen.
Übrigens auch ein gutes Argument bei einer Bewerbung! Fragen dürfen sie ja nicht nach Schwangerschaften - aber mit ü45 ist das Thema ja meistens "gegessen".
Andrea5
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Re: Bundesbeamte in Transfergesellschaften

Beitrag von Andrea5 »

Hallo alle Zusammen,

ja ich hatte auch einen Buchhaltungskurs (Datev) im Visier gehabt. Ich beantragte Bildungsurlaub dafür, damit ich wenn ich wirklich in Beschäftigung kommen sollte,
dann auch die Woche frei bekommen hätte dafür. Ich ließ es mal dahingestellt, ob PST diesen Urlaubsantrag wirklich genehmigt. Von der Vivento-Seite hätte es auch
ein Ok gegeben. Leider hat mein Viventomensch meinen Urlaubsantrag irgendwo untergemußt und bei Anfrage bei PST hier lag nichts vor bin ich ja darauf zurückgekommen.
Die Antwort: Sie sind doch krankgeschrieben, wir wissen doch garnicht ob Sie bis dahin wieder gesund sind. Das zum Thema Bildungsurlaub. :evil:
Leider ist dieser Kurs jetzt schon ausgebucht, obwohl es 6 Wochen hin ist. Klar bin ich krank geschrieben, aber solange wird es bis dahin auf jeden Fall nicht dauern. Hab
ich auch dem Viventomenschen gesagt. Ebenso hätteich kurz vor dem Bildungsurlaub krank werden können.

Hab eher das Gefühl, daß einem noch Steine in den Weg gelegt werden, wenn man sich selber um seine eigene Fortbildung kümmert. Was bietet denn Vivento an Fort/
Weiterbildung an. Ich glaube wenig. Bis auf Bewerbungstraining (habe ich auch selber angeleiert) nicht viel. Von anderen habe ich gehört, die bei der Telekom gelernt
hatten, bekamen einen Crashkurs als Verwaltungsfachangestellte, damit sie im öffentlichen Dienst arbeiten können.

Im Interamt steht auch nicht so sehr viel. Und wenn etwas in Frage kommt, besonders mit Teilzeiteignung, werden mal wieder spezielle Anforderungen gestellt, wie
z.B sehr gute Englischkenntnisse (kann nur mit meinen Schulenglisch kommen, z. Zeit lerne ich mit meinem großen Sohn , 7.Klasse Realschule und stoße an meine Grenzen),
Buchhaltung (Kenntnisse sind vorhanden, hatte den Beruf der Großhandelskauffrau gelernt, ist aber bald 30 Jahre zurück, damals wurde noch alles auf Karten und Pappen
geschrieben), Personalfachwesen (Grundkenntnisse sind durch jahrelange Mitarbeit im Geschäftszimmer vorhanden). Also, es liegt im grundegenommen auf der Hand, daß
ich da was tun muß, um überhaupt eine geringe Chance trotz guter Beurteilung meines letzten Chefs (der hätte mich gerne behalten, aber das durfte er nicht entscheiden).
Datev-Buchhhaltungskurse werden erst im Frühherbst wieder angeboten. Und Englischkurse spezielle ebenso. Und andere Englischkurse sind zu einfach für mich und sind
für die berufliche Weiterbildung nicht verwendbar. Ebenso muß ich warten bis zum September um als Gasthörer an der Uni teilzunehmen. Für einen späteren Einstieg
würde ich keine Teilnehmerbescheinigung bekommen, weil ich komplett das Semester anwesend sein muß. Noch Fragen? Alle anderen beruflichen Weiterbildungsmaßnahmen
kosten tausende von Euro teilweise, für mich zuviel Geld für den Aufwand.

LG
Andrea
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Bundesfreiwild
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Re: Bundesbeamte in Transfergesellschaften

Beitrag von Bundesfreiwild »

Hallo Andrea. Gerade wird im BR Vivento mit dem Arbeitgeber eine Betriebsvereinbarung zur Weiterbildung vereinbart. Müsste demnächst auf der BR-Seite kommuniziert werden. Genau das, was dir passiert ist, geschieht praktisch ALLEN TMA in Vivento. Die Anträge werden vom Vermittler einfach eingesackt und nciht weitergegeben. Im BR gibt es einen Weiterbildungsauschuss, und in dem sollen demnächst ALLE WB-Anfragen vorgelegt werden, damit dieser Zustand in der Form nicht weiter anhält. Falls man merkt, dass Vermittler/Berater einen da total blockieren, kann man den Antrag auch dem Weiterbildungsausschuss DIREKT vorlegen (schon immer). Dann muss der Arbeitgeber dort ein paar Fragen beantworten.

Noch ein Tipp für die Telekom-, Post-,Bahn-Beamten, die alle mit diesem Transfergesellschaftenmist in Berührung kommen: Nutzt bitte den Thread, der sich mit "Tekekom und Post" intensiv beschäftigt!
Andrea5
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Re: Bundesbeamte in Transfergesellschaften

Beitrag von Andrea5 »

Hallo alle Zusammen,

mein Antrag auf Bildungsurlaub habe ich stornieren lassen, weil der Volkshochschulkurs ja belegt ist. Hab heute mit PST geredet wegen Bildungsurlaub. Die sagten, ja einen Volks-
hochschulkurs als Bildungsurlaub darf ich belegen. Den muß mein Viventomensch genau begründen. Und ist ja auch nicht das Problem. Nur ich bin Beamtin (Teilzeit, werde als
3 Tage die Woche geführt, zwei Tage frei dienstplanmäßig) und mir genehmigen sie höchstens 3 Tage. Das nutzt mir eigentlich garnichts, wenn der Bildungsurlaub 5 Tage geht.
Ok, vielleicht dann noch die beiden so und so dienstfreien Tagen ranbaumeln.

Aber das in meinen Augen nicht Sinn und Zweck. Ich möchte eigentlich in Ruhe Fortbildungen machen mit Sinn und Verstand, wenn ich schon schuldlos zu Hause sitze. Und sie
auch durchziehen können. Aber nicht so. Und da brauche ich mehr Zeit für.

Sicher könnte vielleicht so ein Kurs machen, der vormittags angeboten wird, aber wenn ich dann doch irgendwelche Termine bekomme von Vivento, dann darf ich wohl an dem
Tag nicht zum Kurs. Oder. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Denn ich möchte aus dieser Mühle raus in die Beschäftigung ohne Schichtdienst.

LG
Andrea
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Bundesfreiwild
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Re: Bundesbeamte in Transfergesellschaften

Beitrag von Bundesfreiwild »

Hallo Andrea!
Du hast das Problem,das eigentlich alle im TMA-Zirkus haben: Man traut sich nicht, einfach tagsüber etwas zu machen, einen Vormittagskurs anzufangen, etc. Mache dich einfach davon frei und ziehe einfach durch, was du machen willst.
Falls Vivento mit einem Einsatz tatsächlich antanzen sollte, dann kannst du dir immer noch überlegen, ob du mal paar Tage Urlaub nimmst oder -ob der gigantischen Belastung- auch mal krank sein könntest. So ein VHS-Kurs läuft ja nicht ewig.

Lass dir deine Entscheidungen nicht von Vivento vorschreiben, sonst planst du irgendwann nichts mehr in deinem Leben.
Selbst wenn eine Zuweisung kommen sollte, kommt die mit einer vorherigen Anhörung und Durchlauf durch den BR. Da hat man mal mindestens 4-6 Wochen Zeit, um zu überlegen, wie man sein Unternehmen Weiterbildung doch noch durchziehen kann.
Es gibt immer Lösungen. Nur IN und MIT Vivento wirst du keine sehen.
Gestalte dein Leben wie du es im Moment für richtig hälst.

Und wenn du aus der Mühle raus willst, suche dir SELBST einen Job draußen. Finanzämtr, Unis, FHn, andere Behörden sind derzeit auch gewillt, Beamte der Telekom zu nehmen. Such dir einen Job, wenn Bewerbung erfolgreich und "Einstellung" in Sicht, DANN an Vivento wenden zur Durchführung des Hintergrundzeugs.
Erwarte NICHT, dass von Vivento irgend etwas anderes kommt als Abordnung zur BA oder Zuweisung zu VCS (auch wieder Tretmühle und das mit erheblichem Psychodruck).
Nimms in die eigene Hand.
Andrea5
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Re: Bundesbeamte in Transfergesellschaften

Beitrag von Andrea5 »

Hallo Bundesfreiwild und alle anderen,

erstmal danke für dein Statement.

Wenn man aus der Tretmühle raus will, muß man sich selber darum kümmern. Hab zumindestens eine positiver Mail vom Vivento-Menschen bekommen. Er hat mein Bildungs-
urlaubs-Anliegen an PST umgehend weitergefaxt. Und hoffentlich genau begründet. :evil: . Schauen wir mal das da umgehend was kommt.

Theoretisch ist Vivinto ja eine Zeitarbeitsfirma. Ich denke nur theoretisch. Ich weiß ja nicht wie es bei Randstadt oder Manpower ist. Die verleihen ja auch Personal an
Firmen. Interessant wäre ja mal zu wissen, ob die Mitarbeiter z.B von Manpower auch dann beim Verleiher schriftlich bewerben müssen, um überhaupt ein Vorstellungs-
gespräch zu bekommen. Könnte mir allerdings vorstellen, daß Manpower ihre Leiharbeiter direkt zum Verleiher schicken und dieser eventuell ein Vorstellungsgespräch
führt oder auch nicht. Aber müssen sich Leiharbeiter, die fest bei Manpower angestellt sind, sich zum Verleiher hinbewerben? Das wäre eine interessante Frage.:think:

LG
Andrea
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Bundesfreiwild
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Re: Bundesbeamte in Transfergesellschaften

Beitrag von Bundesfreiwild »

Andrea, wenn Vivento eine Personalvermittlungsgesellschaft wäre wie Manpower, sähe die Lage für viele T-Beamte anders aus, als sie aussieht.
Vivento ist eine Personal"Schredder"Maschine.
Es geht nicht darum, Beamte mit Arbeit zu versorgen, sondern sie über eine unfreundliche Arbeitssituation möglichst in die Pension/DDU zu drängen.

Okay, was noch flexibel und vor allem mundtot ist, kann man auch bei der BA eine Zeit lang unterbringen. Den "Personalmüll", der sich wehrt und nicht freiwillig alles mitmacht, der geht halt zwangsweise zum Einfachjob und möglichst nicht zuuu ortsnah in eine VCS-Standort, unterwertig, mit Galeerenklima

Es geht nicht darum, Beamte amtsangemessen, mit Beförderungsperspektive, wieder in einen normalen Job zu bringen, vor allem INTERN NICHT.
Zielsetzung ist es, die Telekom so weit wie möglich beamtenfrei zu bekommen.

Mittlerweile geht man sogar soweit, schwerbehinderten Beamten, die auf ihren fachärztlichen Gutachten beharren (Fahrzeit-/Umzugseinschränkung) mit dem amtsärztlichen Besuch bei einem Psychologen zu beglücken, um sie über die Psychoschiene in die DDU zu bekommen, wenn die BAD-Ärzte trotz Einschränkungen volle Dienstfähigkeit attestieren. Und irgendwelche Charaktereigenschaften kann man immer finden, die dem Dienstherren nicht passen. Reicht vom verhuschten, buckelnden und unselbstständigen Tiefflieger bis zum hochintelligenten, aber kritischen und vor allem angstfrei aufmuckenden "Meckerer", der angeblich den Betriebsfrieden stört.
Auf der Schiene findet man immer etwas Passendes, die Frage ist, findet man auch einen Psycho-Arzt, der fürs Geld dem Dienstherrn entsprechendes bescheinigt. Wird wohl.
Torquemada
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Re: Bundesbeamte in Transfergesellschaften

Beitrag von Torquemada »

Bundesfreiwild hat geschrieben:Vivento ist eine Personal"Schredder"Maschine.
Es geht nicht darum, Beamte mit Arbeit zu versorgen, sondern sie über eine unfreundliche Arbeitssituation möglichst in die Pension/DDU zu drängen.
Leider wahr....und perfekt formuliert.
Andrea5
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Re: Bundesbeamte in Transfergesellschaften

Beitrag von Andrea5 »

Hallo alle Zusammen,

und was habe ich heute in der Post gehabt, den Anhörungsbogen Nr. 2 für eine dauerhafte Zuweisung zu VCS.
zum 01.09.2012. Den ersten hatte ich ja Ende 2011 bekommen (Zuweisungsvorstellung zum 01.03.2012).
Eine Antwort auf den ersten hatte ich noch garnicht bekommen. Vielleicht ist es ja üblich, zu Hause sitzendes
Personal mehrmals im Jahr damit zu schocken. :evil: Dienstag Termin bei der Gewerkschaft.

Gruß
Andrea
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Bundesfreiwild
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Re: Bundesbeamte in Transfergesellschaften

Beitrag von Bundesfreiwild »

Bin ja gerade aus dem Urlaub zurück und erfahre über den Betriebsrat, dass derzeit eine allgemeine und flächendeckende Aktion "Weiterbildung bei VCS" - mit entsprechender Zuweisung - befristet auf 2 Monate - anläuft. Soll wohl zeigen, dass Vivento jetzt bereit sei, auch den mittleren Dienst mit Weiterbildung zu beglücken. Meine Frage, was denn bei VCS auf einen aktuellen und evtl. intern oder extern brauchbaren Stand gebracht werden soll? Antwort: Outlook, Excel, Word und die Bedienung der verschiedenen Eingabeanwendungen VCS, im Zuge derer für den Konzern diverse Arbeiten erledigt werden. Wieso geht man davon aus, dass der B-Dienst mit Office nicht vertraut sei? Also... ich bräuchte das nicht. Und die Anwendungen, die VCS bedient, dürften mit einer höchstens 1-wöchigen Einweisung im Rahmen einer Postenübertragung erlernbar sein.

Was ich dazu meine ist: Hier wird den BF-Kollegen mit einer BEFRISTETEN Zuweisung eine reine Weiterbildungsmaßnahme suggeriert. Der willige Beamte folgt dieser "Chance" widerspruchsfrei - weil ja befristet und ein Ende abzusehen ist- und eine Aktualisierung der eigenen Kenntnisse kann ja nichts schaden - und wundert sich dann nach zwei Monaten über eine Anschlusszuweisung zu VCS. Ein Widerspruch gegen die dauerhafte Zuweisung dürfte dann schwierig werden, weil der Arbeitgeber argumentieren wird, dass man das ganze ja schon 2 Monate gemacht hat - anscheinend ohne Probleme irgendwelcher persönlicher Art - und gegen die dauerhafte Zuweisung eigentlich kein Argument mehr gelten kann.

Was ich gehört habe ist, dass das wirklich so im Sinne des Arbeitgebers funktioniert und die meisten dieser Weiterbildungszuweisung erstmal zustimmen.
Ich glaube, da wird es in zwei Monaten schwere Irritationen geben, wenn diese Zuweisung dann nicht endet.

Strategieziel? Möglichst alle - vor allem wohl auch die Teilzeitbeamtinnen (überwiegend Frauen) mit diesem Trick in die VCS zu bringen und den TMA-Teil von Vivento am Jahresende auf eine statistische Null zu bringen.

Die Weiterbildungsaktion für den gehobenen Dienst (in Leipzig läuft derzeit an). Da erkenne ich auch ein EVENTUELLES Strategieziel: DIE, die das nicht machen wollen werden (die Aktion ist ja angeblich freiwillig), werden sich dann wohl auch demnächst wundern, wenn der AG argumentieren könnte, dass die, die sich das 18monatige Theorie- und Praxisstudium (mit über 55 und älter) nicht mehr zutrauen, als dienstunfähig zu betrachten sein könnten. Das Ziel dieser WEiterbildung soll ja sein, die seit Jahren vom Dienst entfernten auf einen aktuellen technischen Stand zu bringen, um sie im Konzern wieder im Technikbereich einsetzen zu können.
Ich bin hier vorsichtig mit meinen Überlegungen, weil man ja noch nicht weiss, wie sich das ganze in 1-2 Monaten darstellen und wie die Vivento reagieren wird, wenn die meisten sich das freiwillig nicht mehr antun werden (können).

Übrigens: Wie auch im Fair-Play Prozess (in dem sollen die Schwerbehinderten besonders betreut werden, um wieder IM Konzern einen Arbeitsplatz zu bekommen) sind auch im Leipzig-Weiterbildungsangebot KEINE erfolgreichen KLÄGER auf amtsangemesse Beschäftigung in diese Maßnahme einbezogen worden.
Man hindert also genau DIE Kollegen, die sich das höchste Recht erstritten haben, IM Konzern wieder eingesetzt zu werden, an genau DEN Maßnahmen teilzunehmen, die sie wieder auf einen regulären Posten bringen könnten. Grund: "Die Klager werden in einem anderen organisatorischen Prozess bearbeitet".

Jaaaa. Und dieser besteht darin, die Kläger mit Zuweisungen auf fingierte, spezielle Posten mit Zuweisungen zu beglücken. Es stellt sich dann fast immer heraus, dass diese Posten im regulären Arbeitspostenangebot entweder überhaupt nicht existieren und sozusagen "Nebel"posten kreiert werden, die nicht wirklich in z.B. der TDG in echt vorhanden sind.

Oder man schickt eine Anhörung auf einen Posten der Jobbörse, bei dem sich dann noch IM Zuweisungsprozess herausstellt, dass der Posten bereits vergeben und besetzt wurde, während die Angelegenheit noch durch BR und/oder Einigungsstelle läuft.
Strategie: Man versucht dem Kläger und einem evtl. Verwaltungsrichter zu suggerieren, dass die T ja alles versucht, um die Kläger unterzubringen und es sozusagen die Schuld des Beamten ist, wenn das nicht funktioniert. Und natürlich bringt man den Beamten mit ortsfernen Zuweisungsversuchen, oft auch gegen vorliegende Atteste und BAD-Gutachten, in Wallung und manchen auch in Angstzustände ob der gesundheitlichen Gefährdung. Ziel ist natürlich nicht eine erfolgreiche Zuweisung und Rückführung in den Konzern, sondern die Flucht des Beamten in die 55-er-Pension oder die DDU.

Im Zuge der 55-er-Pension und es natürlichen Altersabganges werden jedes Jahr 2-4000 neue Mitarbeiter im Konzern eingestellt. Da soll es für paar 100 Leutchen seit Jahren keine Chance geben, einigermaßen ortsnah wieder auf einen regulären Posten gesetzt zu werden??? Man sieht eigentlich nur, dass die Telekom keine Rückläufer, schon gar keine Kläger aus Vivento in den Konzern zurückführen will. Die könnten ja reden und den restlichen Mitarbeitern mal offenbaren, wie es in Vivento tatsächlich abgeht und dass der Konzern nicht mehr die gütige Mutter ist, so wie es die Unternehmenskulturwerbung und das ganze Bla-Bla drumherum dem aktiven Mitarbeiter gehirnwäscheartig vorbetet.

Naja... auch IM Konzern werden die Hörner geblasen und im DTKS- und IT-Bereich gehts zum Jahresende in die STandortschließungen- und verlagerungen.
Es wird zwar IM Standortverlagerungsprozess keinen Personalabbau geben (so gehört), aber was hindert die dann neu zu strukturierenden Standorte daran, NACHHER die Synergieeffekte auszunutzen und dann mit entsprechenden Abbaumaßnahmen anzufangen. Das ursprüngliche Versprechen, dass kein Abbau IM Standortveränderungsverfahren stattfindet, wurde dann gehalten, und die Nachfolgekonsequenzen muss man dann ja auf seine Kappe nehmen.

Wer im Standortschließungesverfahren nicht mitgeht oder das Anbietungsverfahren nicht mitmacht, wird wohl zwangsweise in der PBM-NL geparkt und kurzfristig zur Vermittlung durch Vivento weitergereicht werden. Ergebnis für B-Dienst: Zuweisung zu VCS. Für C-Dienst: Zuweidung ortsfern und andere tolle Alternativen.

Ich habe den Eindruck, dass der alte TMA-Bereich, in dem die bis 2006 rechtswidrig Versetzten noch herum dümpeln, bis zum Jahresende praktisch leer sein soll, um den Viventohaufen EVENTUELL mit nur einem nicht anpackbaren Restbestand (vor allem SchwBs und Leute mit anderen unumgehbaren Einsatzeinschränkungen) vielleicht organisatorisch "umgehängt" wird.

Wir werden sehen.
Andrea5
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Re: Bundesbeamte in Transfergesellschaften

Beitrag von Andrea5 »

Hallo alle Zusammen,

hab ich vergessen zu erwähnen, der Standort VCS Uelzen ist überhaupt nicht sicher. Irgendwie schein hier wohl ein hier ein Gerücht herumzugehen, daß dieser Standort
wohl geschlossen werden sollen. Kuckt mal hier rein, was das Internet manchmal so hat (Zeitungsartikel):

http://www.az-online.de/nachrichten/lan ... 71371.html

Gruß
Andrea
fiete05
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Re: Bundesbeamte in Transfergesellschaften

Beitrag von fiete05 »

Hallo,
ich bin Bundesbeamter, und z.Z. bei der DB Jobservice.

Könnte mir jemand ein paar Fragen über meine Rechte beantworten ?

Unterliegen auch Beamte die zur DB Jobservice versetzt worden den sogenannten Beschäftigungssicherungstarifvertrag (BeSiTv)
http://www.boeckler.de/pdf/ta_tvg60_200 ... besitv.pdf ?

Dort steht z.B. folgendes:
Protokollnotizen:
Die Bestimmungen dieses Tarifvertrags sind im Rahmen der auf die Unternehmen
gem. Anlagen 1 oder 2 übertragenen Zuständigkeiten auf zugewiesene
Beamte sinngemäß anzuwenden, soweit beamtenrechtliche Bestimmungen
dieser Anwendung nicht entgegenstehen.

ist das eigentlich so zulässig, Beamte unterliegen so einen Tarifvertrag ???

Ich habe gelesen dass ein Urteil zum Disziplinarrecht besagte, dass man Beamte nicht auffordern darf sich auf frei Stellen zu bewerben.
Bundesverwaltungsgericht 18.09.08, 2 C 126.07
Kann nun angenommen, dieser Tarifvertrag sich darüber hinwegsetzen, und den Beamten trotzdem auffordern sich auf freie Stellen zu bewerben (unter einer dienstlichen Weisung) ?
Ein BR hat das behauptet !

Kollegen von mir wurden von DB-Jobservice zu einer Psychischen, und einer Gesundheitlichen Eignungsprüfung / Eignungsuntersuchung beordert.
Darf der Kollege von beiden Untersuchungen den ärztlichen Bericht für sich verlangen ?
Falls ja, worauf kann er sich berufen ???

Die Aushändigung wurde ihm von den Ärzten verweigert !

Würde mich freuen wenn mir das jemand beantworten könnte.

mfg
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Bundesfreiwild
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Re: Bundesbeamte in Transfergesellschaften

Beitrag von Bundesfreiwild »

Die grundsätzlich rechtliche Basis bei DB-BEamten kann ich in Unkenntnis der Rechtsbasis dort nicht beantworten.
Die Frage nach Bewerbungspflicht: Da steht irgendwo in Gerichtsurteilen, dass ein Beamter (ein UNbeschäftigter) ein gewissem Maße Mitwirkung für seine zukünftige Beschäftigung aufbringen muss, wenn es freie, und in echt existierende BEAMTENPOSTEN gibt.

Natürlich muss ich mich nicht bewerben, wenn ich den Posten als für mich nicht geeignet ansehe, wegen gesundheitlicher Einschränkungen oder weil ich umziehen müsste.

Grundsätzlich ist es so, dass der DIENSTHERR in der PFLICHT ist, einen Beamten mit einem Dienstposten und amtsangemessener Tätigkeit zu versorgen.
Wenn er will, dass jemand wo arbeitet, dann soll er eben eine Versetzung oder Zuweisung oder was auch immer beamtenrechtskonform möglich ist, von sich aus veranlassen.

Mein Not-Tipp: Es sieht bei evtl. Klagen vor Gericht immer besser aus, wenn man sich mal wo beworben hat. Was dann im EVTL. stattfindenden Bewerbungsgespräch passiert, weiss keiner.

Grundsätzlich muss der Beamte nicht. Und wenn sich jemand in einer gesetzeswidrigen Situation befindet (des Amtes und der Arbeit enthoben in einer Auffanggesellschaft), würde ich empfehlen, Klage gegen diese Fakten zu erheben (Anspruchserhebung auf Besetzung mit einem Dienstposten IM Konzern und Übertragung der entsprechenden, amtsangemessenen Tätigkeit. Haben viele T-Beamte in der gleichen Situation gemacht und alle Anspruchsklagen wurden gewonnen. Mittlerweile reicht die reine Anspruchserhebung an die Personalabteilung geschickt und man wird in den STand eines erfolgreichen Klägers versetzt.

BAD:
Ich gehe aus keinem BAD-Zimmer raus, ohne direkt eine Kopie des Untersuchungsberichtes mitzunehmen.

Wenn der BAD dies verweigert, dann Einsicht in die Personalakte verlangen, dort muss der nämlich abgelegt werden. Und ein Einsichtnahmerecht in seine P-Akte hat jeder Beamte. Deshalb wäre es unglaublicher Blödsinn, dem Beamten diesen Bericht zu verweigern. So nach dem Motto: Der Arzt und der Dienstherr wissen, dass man schon halbtot ist, nur der Betroffene nicht?
Normalerweise machen die BAD-Ärzte von sich aus ein Doppel für den Untersuchten und -falls möglich- geben ihn direkt mit oder senden ihn zu.

Ich frage also vor der Untersuchung, ob ich die Untersuchungsergebnisse bekomme, wenn nicht, wird debattiert, bis der Arzt keinen Bock (und keine Zeit) mehr hat.
Antworten