Schwerbehinderung nach Frühpensionierung
Verfasst: 26. Jul 2024, 09:27
Hallo an alle,
ich habe schon wieder turbulente und doch erkenntnisreiche Wochen hinter mir. Meine private DU-Versicherung prüft immer noch, ob der Leistungsfall eingetreten ist, den ich im April mit der Urkunde ja direkt gemeldet habe. Ich gehe davon aus, dass das aber bald durch sein sollte.
Ansonsten habe ich durch meine Ergotherapeutin verstanden, dass ich wohl deutliche Anzeichen für Neurodivergenz (genauer ADS und Autismus) habe. Sie meinte, dass man damit und mit den Einschränkungen, die damit einhergehen, wohl auch auf jeden Fall einen Schwerbehindertenausweis bekäme.
Ich habe mich jetzt intensiv über Symptome und Auswirkungen davon informiert und musste feststellen, dass vieles in meinem Leben damit endlich Sinn ergibt. Scheinbar bin ich ja auch nicht die Ausnahme, wo so viele Frauen erst spät wenn überhaupt eine solche Diagnose bekommen. Mir stellt sich nun die Frage, ob es Sinn macht, den Diagnoseprozess dafür zu starten, da er wohl sehr langwierig und kostenintensiv ist und ich mir nicht ganz sicher bin, was ich davon dann habe.
1)Auswirkungen auf die PKV?
Ich denke, versicherungstechnisch kann es ja kein Nachteil sein, da ich bereits in der PKV drin bin und nie auffällig war. Könnte die PKV mir da Versäumnis vorwerfen, wenn ich ehrlich nie vermutet und auch nie darauf angesprochen wurde, dass ich womöglich ein nicht neurotypisches Hirn habe?
2) Auswirkungen auf die Höhe der Pension?
Weiß jemand, ob eine nachträglich beantragte Schwerbehinderung noch Auswirkungen auf die Höhe der Pension hat?
Mir wurde beim Antrag vor einigen Monaten ein Grad von 30 aufgrund von Depression zugesprochen, aber zu dem Zeitpunkt hatten weder ich noch meine Behandler auch nur die Vermutung, dass viele der anderen Symptome wohl gar nicht "behandelbar" sind und da doch viel mehr dahintersteckt.
3) Zukunftsperspektiven im Schulsystem?
Ich habe außerdem bereits mitbekommen, dass man wohl mit der Diagnose ziemlich "raus" ist, es also keine Möglichkeit eines Zurück in den Schuldienst in Deutschland gibt. Mittlerweile merke ich selbst deutlicher, wie schnell mich allein Geräusch- und Lichtreize erschöpfen und wie viel schwerer mir soziale Interaktionen fallen. Ich bin mir also ziemlich sicher, dass ich hier "positiv" getestet würde.
Dass es ein Zurück in eine Schule für mich gar nicht mehr geben kann, macht mich noch immer traurig, aber ich lerne, dass es wohl einfach so ist und wohl auch besser so, wenn ich wirklich gesund werden möchte.
Ich habe immer noch den Plan, etwas mit meinem ganzen Wissen zu machen, vielleicht irgendwann einen Blog zu starten oder mich mit Disability Studies beschäftigen. Aber all das vertage ich auf eine Zeit, in der ich mich nicht mehr ständig unter Strom und tief erschöpft fühle.
Hat jemand zufällig Erfahrungen mit dem Thema? Ich habe bei der Recherche eine ehemalige Direktorin gefunden, deren Weg mich so sehr an meinen erinnert. Aber vielleicht gibt es ja hier auch jemanden, der erst nach der Frühpensionierung mehr Diagnosen und einen Schwerbehindertengrad bekommen hat oder sogar mehr zu Autismus und ADHS als Lehrer weiß.
Vielen Dank und alles Gute an euch!
ich habe schon wieder turbulente und doch erkenntnisreiche Wochen hinter mir. Meine private DU-Versicherung prüft immer noch, ob der Leistungsfall eingetreten ist, den ich im April mit der Urkunde ja direkt gemeldet habe. Ich gehe davon aus, dass das aber bald durch sein sollte.
Ansonsten habe ich durch meine Ergotherapeutin verstanden, dass ich wohl deutliche Anzeichen für Neurodivergenz (genauer ADS und Autismus) habe. Sie meinte, dass man damit und mit den Einschränkungen, die damit einhergehen, wohl auch auf jeden Fall einen Schwerbehindertenausweis bekäme.
Ich habe mich jetzt intensiv über Symptome und Auswirkungen davon informiert und musste feststellen, dass vieles in meinem Leben damit endlich Sinn ergibt. Scheinbar bin ich ja auch nicht die Ausnahme, wo so viele Frauen erst spät wenn überhaupt eine solche Diagnose bekommen. Mir stellt sich nun die Frage, ob es Sinn macht, den Diagnoseprozess dafür zu starten, da er wohl sehr langwierig und kostenintensiv ist und ich mir nicht ganz sicher bin, was ich davon dann habe.
1)Auswirkungen auf die PKV?
Ich denke, versicherungstechnisch kann es ja kein Nachteil sein, da ich bereits in der PKV drin bin und nie auffällig war. Könnte die PKV mir da Versäumnis vorwerfen, wenn ich ehrlich nie vermutet und auch nie darauf angesprochen wurde, dass ich womöglich ein nicht neurotypisches Hirn habe?
2) Auswirkungen auf die Höhe der Pension?
Weiß jemand, ob eine nachträglich beantragte Schwerbehinderung noch Auswirkungen auf die Höhe der Pension hat?
Mir wurde beim Antrag vor einigen Monaten ein Grad von 30 aufgrund von Depression zugesprochen, aber zu dem Zeitpunkt hatten weder ich noch meine Behandler auch nur die Vermutung, dass viele der anderen Symptome wohl gar nicht "behandelbar" sind und da doch viel mehr dahintersteckt.
3) Zukunftsperspektiven im Schulsystem?
Ich habe außerdem bereits mitbekommen, dass man wohl mit der Diagnose ziemlich "raus" ist, es also keine Möglichkeit eines Zurück in den Schuldienst in Deutschland gibt. Mittlerweile merke ich selbst deutlicher, wie schnell mich allein Geräusch- und Lichtreize erschöpfen und wie viel schwerer mir soziale Interaktionen fallen. Ich bin mir also ziemlich sicher, dass ich hier "positiv" getestet würde.
Dass es ein Zurück in eine Schule für mich gar nicht mehr geben kann, macht mich noch immer traurig, aber ich lerne, dass es wohl einfach so ist und wohl auch besser so, wenn ich wirklich gesund werden möchte.
Ich habe immer noch den Plan, etwas mit meinem ganzen Wissen zu machen, vielleicht irgendwann einen Blog zu starten oder mich mit Disability Studies beschäftigen. Aber all das vertage ich auf eine Zeit, in der ich mich nicht mehr ständig unter Strom und tief erschöpft fühle.
Hat jemand zufällig Erfahrungen mit dem Thema? Ich habe bei der Recherche eine ehemalige Direktorin gefunden, deren Weg mich so sehr an meinen erinnert. Aber vielleicht gibt es ja hier auch jemanden, der erst nach der Frühpensionierung mehr Diagnosen und einen Schwerbehindertengrad bekommen hat oder sogar mehr zu Autismus und ADHS als Lehrer weiß.
Vielen Dank und alles Gute an euch!