Was ist Gerechtigkeit?

Forum für Mitarbeiter der Telekom, sowie der deutschen Post.

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zeerookah
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Re: Engagierter Vorruhestand letztmalig in 2020

Beitrag von zeerookah »

alvinandthechipm. hat geschrieben: 23. Feb 2020, 21:07 ich bin nicht (mehr) abgeordnet, aber der ER wurde mir trotzdem verwehrt.
Und ich bin nicht der einzige bei "TPS"...
Mir kommt das so vor, wie Rosinenpickerei oder wie beim Gänseblümchen- er liebt mich - er liebt mich nicht, er darf gehen und er nicht!
Vielleicht noch ein zweites mal zur er Erinnerung...
Engagierter Vorruhestand heißt nicht wer 55 ist und die Hand hebt kann gehen. Sondern es heißt immer im beiderseitigen Einverständnis. Und wenn einer nicht will (in diesen Fall Telekom) dann findet es auch nicht statt.
Am einfachsten ist es nun mal wenn man von seinen Dienstherr angesprochen wird.
Ansonsten muß man sich nach anderen Möglichkeiten/Angeboten (z.B. Altersteilzeit) umschauen oder in Geduld fassen.
alvinandthechipm.
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Re: Engagierter Vorruhestand letztmalig in 2020

Beitrag von alvinandthechipm. »

seit 3 Jahren werde ich gefragt, wann ich denn endlich gehen will
Da sage ich endlich JA und dann kommt sowas um die Ecke!
Vor 2 oder 3 Jahren wäre das ja erheblich teurer für die TEL. gewesen - siehe Anlage zum Gesetz
- aber betriebswirtschaftlich machen nur 3,9 MRD. Gewinn Sinn...
ein Schelm wer böses dabei denkt
Torquemada
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Re: Engagierter Vorruhestand letztmalig in 2020

Beitrag von Torquemada »

alvinandthechipm. hat geschrieben: 24. Feb 2020, 12:59 seit 3 Jahren werde ich gefragt, wann ich denn endlich gehen will
Da sage ich endlich JA und dann kommt sowas um die Ecke!
Du bist also Jahrgang 1963 und wurdest seit Februar 2017 gefragt, wann du "endlich" gehen willst.....
Und abgeordnet warst du in dieser Zeit zudem.
Werner-1
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Re: Engagierter Vorruhestand letztmalig in 2020

Beitrag von Werner-1 »

alvinandthechipm. hat geschrieben: 23. Feb 2020, 21:07 Hallo zusammen,
ich bin nicht (mehr) abgeordnet, aber der ER wurde mir trotzdem verwehrt.
Und ich bin nicht der einzige bei "TPS"...
Begründung:
Eine wesentliche gesetzliche Voraussetzung des ER ist, das keine Verwendung bei einer Behörde des Bundes möglich ist (dies ist nachzuweisen).
die derzeitige Verfahrensweise der Telekom finde ich gut, es ist richtig so und politisch auch vertretbar. Es fehlen im öffentlichen Dienst viele Mitarbeiter, und Beamte. Da kann es nicht sein, dass 55 jährige Beamte der Telekom vorzeitig in den ER gehen, und andere Bundesbeamte bis 66 und länger arbeiten müssen, 41 h die Woche, ohne Chance, vorzeitig zu gehen. Teilweise wird in diesen Behörden mit Personalbedarf noch nicht einmal die Alterrsteilzeit angeboten.
Siggi09
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Re: Engagierter Vorruhestand letztmalig in 2020

Beitrag von Siggi09 »

Werner-1 hat geschrieben: 24. Feb 2020, 15:49 die derzeitige Verfahrensweise der Telekom finde ich gut, es ist richtig so und politisch auch vertretbar. Es fehlen im öffentlichen Dienst viele Mitarbeiter, und Beamte. Da kann es nicht sein, dass 55 jährige Beamte der Telekom vorzeitig in den ER gehen, und andere Bundesbeamte bis 66 und länger arbeiten müssen, 41 h die Woche, ohne Chance, vorzeitig zu gehen. Teilweise wird in diesen Behörden mit Personalbedarf noch nicht einmal die Alterrsteilzeit angeboten.
Es kann nicht sein, dass "der Staat" den Staat kaputt spart und z.B. den Nachwuchs vernachlässigt und nun die Situation von den "Alten" ausgebadet werden soll. Es geht am Ende eh in die Hose, denn wie lange überbrücken die das Problem denn schon? Es braucht jungen Nachwuchs, um DAS Problem zu lösen. Und Gerechtigkeit stellt man nicht dadurch her, dass man es allen gleich schlecht gehen lässt, sondern indem man die Situation für Bundesbeamte generell verbessert (38h/Woche und Vorruhestandsmodelle / ATZ).

Dazu kommt, dass sich die Telekom-Beamten in komplett neue Berufsbilder einarbeiten müssen und zum Dank mit "freiwilligen" Rückernennungen "einverstanden" sein sollen.

Aus der Erfahrung, dass man aus einer Abordnung nicht mehr in der ER gehen kann, selbst dann nicht wenn die Abordnung beendet ist, lernt man, dass man diese Geschichte gar nicht erst anfängt. Nach dem Motto: Wer einmal in eine Abordnung gegangen ist, wird es auch nochmal machen - wenn der Druck nur groß genug ist. Also werden die, die sich "gefügig" und loyal gezeigt haben auch noch "bestraft".
Werner-1
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Re: Engagierter Vorruhestand letztmalig in 2020

Beitrag von Werner-1 »

Man verliert leicht als privilegierter Telekom(Bundes) Beamte den Bezug zur Realität, es ist halt nicht die Realität für Bundesbeamte, mit 55 Jahren und wenigen Sozialstunden in den Ruhestand gehen zu können. Und viele dieser "Betroffenen" erkundigen sich dann hier im Forum noch nach den Zusatzverdienstgrenzen, um dann als "junger" 55 jähriger Beamter anderen Arbeitssuchenden Jobs wegzunehmen. Oder fordern hier tatsächlich ein erhöhtes Ruhegehalt, oder eine "Betriebsrente", da sie ja die letzten Jahren Insichbeurlaubt waren, und erheblich mehr verdient hatten, im Vergleich zu ihrem niedrigen A9z Gehalt. Auch andere Beschäftige müssen sich ständig in neue Aufgabengebiete einarbeiten, das ist heute auch im öffentlichen Dienst die Regel. Unterhalte Dich einfach mal mit einem Bundes- oder Landesbeamten, der für die Lebensmittelkontrolle zuständig ist, oder bei der Polizei, beim Zoll, in der Stadtverwaltung für den Bereich Asyl, etc.. JETZT FORDERT DU TATSÄCHLICH AUCH DEN RUHESTAND AB 55 FÜR ALLE BEAMTEN, um Gerechtigkeit mit den privilegierten Telekombeamten herzustellen? Und selbstverständlich keine Steuererhöhung? Ich nenne das Realitätsverlust
AndyO
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Re: Engagierter Vorruhestand letztmalig in 2020

Beitrag von AndyO »

Also was nicht sein kann, ist das der Arbeitsmarkt ältere Beschäftigte gezielt diskriminiert. Hierzu gehören insbesondere auch Versetzungen, die mittelbar zur Dienstunfähigkeit führen. Derzeit wird genau das ohne jegliche Rücksichtnahme gegenüber dem Beschäftigten direktiv von der DTAG so gefahren. Daher sollen sich die jüngeren angehenden Beamten auf freie Dienstposten in anderen Behörden freuen, auf die se sich in Abwägung ihres persönlichen Umfeldes selbst bewerben können. Den älteren Telekom-Beamten will man dort aufgrund seiner hohen Kosten nämlich gar nicht. Wie sagte da mal ein Personaler eines Finanzamtes: Für einen verheiraten A13, Erfahrungsstufe 8, kann ich auch 2 ausgebildete ledige junge Beamtinnen A9 direkt vom Studienzentrum Rothenburg einstellen...
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Re: Engagierter Vorruhestand letztmalig in 2020

Beitrag von Siggi09 »

Werner-1 hat geschrieben: 25. Feb 2020, 06:59 Man verliert leicht als privilegierter Telekom(Bundes) Beamte den Bezug zur Realität,
Das Privileg entspringt dem Wunsch der Aktiengesellschaft und der Regierung, die mit dieser AG (Dividenden) verdient und ist niemals von den (Bundes-)Beamten gewollt/gefordert worden. Das ist die Realität.
es ist halt nicht die Realität für Bundesbeamte, mit 55 Jahren und wenigen Sozialstunden in den Ruhestand gehen zu können. Und viele dieser "Betroffenen" erkundigen sich dann hier im Forum noch nach den Zusatzverdienstgrenzen, um dann als "junger" 55 jähriger Beamter anderen Arbeitssuchenden Jobs wegzunehmen.
Das ist eben freie Marktwirtschaft und es ist doch schön, wenn sich auch Beamte mit den Marktgesetzen auskennen.
Oder fordern hier tatsächlich ein erhöhtes Ruhegehalt, oder eine "Betriebsrente", da sie ja die letzten Jahren Insichbeurlaubt waren, und erheblich mehr verdient hatten, im Vergleich zu ihrem niedrigen A9z Gehalt.
Und was ist daran "gerecht", wenn ein A9er 20 Jahre insichbeurlaubt und qualitativ einwandfrei einen A12er Job macht im Ruhestand eine Pension auf Basis A9 bekommt, während sein echter A12er Kollege in den 20-30 Jahren Ruhestand locker 100.000 EUR mehr einfährt?
Auch andere Beschäftige müssen sich ständig in neue Aufgabengebiete einarbeiten, das ist heute auch im öffentlichen Dienst die Regel. Unterhalte Dich einfach mal mit einem Bundes- oder Landesbeamten, der für die Lebensmittelkontrolle zuständig ist, oder bei der Polizei, beim Zoll, in der Stadtverwaltung für den Bereich Asyl, etc.. JETZT FORDERT DU TATSÄCHLICH AUCH DEN RUHESTAND AB 55 FÜR ALLE BEAMTEN,

Nein, ich sprach nur von der Möglichkeit vorzeitig aussteigen zu können und nicht bis 67 zwangsverpflichtet zu sein. Warum kann man nicht einfach als Privatier - natürlich mit den bekannten Abzügen - ausscheiden zu dem Zeitpunkt zu dem man möchte - aber ohne seine Pension zu verwirken (was eine Nachversicherung / Altersgeld quasi bedeutet). An dieser Stelle ist man Angestellten gegenüber deutlich im Nachteil (bei ununterbrochener Erwerbsbiografie).
um Gerechtigkeit mit den privilegierten Telekombeamten herzustellen? Und selbstverständlich keine Steuererhöhung? Ich nenne das Realitätsverlust
Die Steuern wurden (von rot/grün) massivst gesenkt. Nur für die Mittelschicht und die Ärmsten wurden sie im Wesentlichen beibehalten / erhöht (Mehrwertsteuer, Steuerprogression, ...). Es wäre nicht falsch die Steuern wie zu Zeiten von Helmut Kohl wieder einzuführen.

Das Thema Gerechtigkeit sehe ich aber grundsätzlicher: Gerechtigkeit stellt man nicht her, indem man alle gleich ungerecht behandelt. Du fühlst Dich vielleicht besser, wenn nicht nur Dein Haus sondern auch das des Nachbarn abbrennt (oder es gar die ganze Straße trifft). Es wäre aber besser, wenn keines brennt, denn Du hast effektiv nichts davon, wenn auch Dein Nachbar keine Hütte mehr hat.
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zeerookah
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Re: Engagierter Vorruhestand letztmalig in 2020

Beitrag von zeerookah »

Na da freut sich 'ES' bestimmt wieder das einer ausführlich mit ihm rumkaspert :mrgreen:
Werner-1
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Re: Engagierter Vorruhestand letztmalig in 2020

Beitrag von Werner-1 »

Siggi09 hat geschrieben: 25. Feb 2020, 13:46
Das Thema Gerechtigkeit sehe ich aber grundsätzlicher: Gerechtigkeit stellt man nicht her, indem man alle gleich ungerecht behandelt. Du fühlst Dich vielleicht besser, wenn nicht nur Dein Haus sondern auch das des Nachbarn abbrennt (oder es gar die ganze Straße trifft). Es wäre aber besser, wenn keines brennt, denn Du hast effektiv nichts davon, wenn auch Dein Nachbar keine Hütte mehr hat.
also wünscht Du die Abschaffung der doppelten Freiwilligkeit für den Vorruhestand, eine Rechtsanspruch auf den 55er Vorruhestand,die Abschaffung der Sozialstunden, die Ausweitung auch auf alle Bundesbeamte, Landesbeamte und Kommunalbeamte, ab 55 ohne Abzüge in den Ruhestand gehen zu können. Damit auch die Angestellten im öffentlichen Dienst nicht benachteiligt werden, auch für Angestellte ein Ruhestand ab 55, dann bereits Zahlung der Rentenanwartschaften. Zusätzlich eine Steuersenkung auf den Steuersatz unter Kohl...und der Spaß wird finanziert durch zukünftige Generationen?
Siggi09
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Re: Engagierter Vorruhestand letztmalig in 2020

Beitrag von Siggi09 »

Werner-1 hat geschrieben: 25. Feb 2020, 15:31 also wünscht Du die Abschaffung der doppelten Freiwilligkeit für den Vorruhestand, eine Rechtsanspruch auf den 55er Vorruhestand,die Abschaffung der Sozialstunden, die Ausweitung auch auf alle Bundesbeamte, Landesbeamte und Kommunalbeamte, ab 55 ohne Abzüge in den Ruhestand gehen zu können. Damit auch die Angestellten im öffentlichen Dienst nicht benachteiligt werden, auch für Angestellte ein Ruhestand ab 55, dann bereits Zahlung der Rentenanwartschaften. Zusätzlich eine Steuersenkung auf den Steuersatz unter Kohl...und der Spaß wird finanziert durch zukünftige Generationen?
War es nicht die FDP, die mal etwas ähnliches vorgeschlagen hat? Den selbstbestimmten Ausstieg ohne Festlegung einer bestimmten Altersgrenze und Zahlung der bis dahin erworbenen Rente / Pension ohne Abzüge aber natürlich berechnet auf die "Restlaufzeit"? Lass die Menschen doch frei entscheiden ... !

Die zukünftigen Generationen werden dank schwarzer Null die marode Infrastruktur neu aufbauen und bezahlen. Gespart hat man nichts, wenn man nur über ein paar Jahre den Haushalt schön rechnet - schon gar nicht für künftige Generationen. Im Gegenteil.

Mit Rente / Pension hat es aber nichts zu tun, wenn man die Produktivität für die Auffüllung der Rentenkasse zugrunde legen würde und nicht die durch im mehr prekäre Beschäftigung quasi sinkenden Einkommen. Bzw. die Netto-Realeinkommen müssen wieder der Produktivität folgen, dann passt es auch mit der Rente.

@zeerookah: Ja, lass mich doch mal ein Stöckchen werfen ... ;)
Torquemada
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Was ist Gerechtigkeit?

Beitrag von Torquemada »

Hinweis: Diese Debatte wurde aus einem Thread abgetrennt. - mod
noexite
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Re: Was ist Gerechtigkeit?

Beitrag von noexite »

Wenn ich unsere Aktiengesellschaft mit anderen DAX Unternehmen vergleiche, dann ist es durchaus üblich Personal mit 55 in den Ruhestand zu schicken. Was ist daran falsch wenn wir uns das auch wünschen oder fordern? Der AG will uns ja loswerden. BMW, Porsche selbst OPEL haben entsprechende Abfindungen angeboten um sich von dem Personal zu trenne. Nichts anderes ist der ER. Der Unterschied ist das Telekom einen Teil der Zahlungen bis zum endgültigen Ruhestand übernimmt. Wie bei einer Abfindung.
Übrigens: Bei Unitymedia hat man den Beamten auch ein Angebot in 6 stelliger Höhe gemacht, wenn sie freiwillig gehen. Die Beamten sind mit etwas Glück wieder im Mutterkonzern untergekommen.
Freiwilligkeit hin oder her. Ich finde man sollte ein Anrecht auf ER haben.
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zeerookah
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Re: Was ist Gerechtigkeit?

Beitrag von zeerookah »

noexite hat geschrieben: 28. Feb 2020, 08:23 Freiwilligkeit hin oder her. Ich finde man sollte ein Anrecht auf ER haben.
Ich finde Sozialversicherungspflichtige sollten auch ein Anrecht auf ER (Engagierte Rente ab 55) haben :mrgreen:
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