bisher beihilfefähig und erstattet...jetzt plötzlich nicht!
Moderator: Moderatoren
Da lacht der Anwalt
Der Anwalt meines Kollegen möchte den Fall an die Presse bringen.
Teurer und schlecht bewerteter Cholesterinsenker wird bezahlt, der billigere und anhand von Untersuchungsergebnissen trotz geringerem Wirkstoff wirksamere löste eine Zuzahlung aus.
Ein Fressen für die Justiz und die Presse.
Teurer und schlecht bewerteter Cholesterinsenker wird bezahlt, der billigere und anhand von Untersuchungsergebnissen trotz geringerem Wirkstoff wirksamere löste eine Zuzahlung aus.
Ein Fressen für die Justiz und die Presse.
Sachstand Oktober 2011
Hallo zusammen,
das Urteil des VG Koblenz wurde vom OVG Koblenz kassiert (Urteil v. 15.04.2010, Az.:10A11331/10) -
allerdings gibt es ein Urteil des VGH Baden Württemberg 2. Senat vom 04.08.2011 (Az. 2S83/11) demnach sieht die Sache schon wieder anders aus.
In den nächsten Tagen erhalte ich meinen Widerspruchsbescheid mit einer Ablehnung und werde dann den Klageweg gehen und mich an das Urteil des VGH BaWü halten mit der Argumentation.
Ebenfalls Betroffene können sich gerne bei mir melden.
das Urteil des VG Koblenz wurde vom OVG Koblenz kassiert (Urteil v. 15.04.2010, Az.:10A11331/10) -
allerdings gibt es ein Urteil des VGH Baden Württemberg 2. Senat vom 04.08.2011 (Az. 2S83/11) demnach sieht die Sache schon wieder anders aus.
In den nächsten Tagen erhalte ich meinen Widerspruchsbescheid mit einer Ablehnung und werde dann den Klageweg gehen und mich an das Urteil des VGH BaWü halten mit der Argumentation.
Ebenfalls Betroffene können sich gerne bei mir melden.
Re: bisher beihilfefähig und erstattet...jetzt plötzlich nic
Hallo allerseits,
wer kann mir bitte den neuesten Sachstand in der Angelegenheit mitteilen.
Ich bin pensionierter Bundesbeamter und schon seit Jahren auch Betroffener bei dem Medikament Sortis. Bislang habe ich immer die Reduzierung der Beihilfestelle auf den Festbetrag widerspruchslos geschluckt (Rechnungsbetrag 193,11 EUR - Festbetrag 52,09 EUR). Ein weiteres Medikament, das die Beihilfestelle bei mir auf den beihilfefähigen Festbetrag reduziert ist Nebilet (Rechnungsbetrag 33,74 EUR - Festbetrag 13,93).
Bei Sortis helfe ich mir seit einiger Zeit damit, dass ich mir die doppelte der erforderlichen Wirkstoffmenge, die nur geringfügig teurer ist, verschreiben lasse und die Tablette halbiere. Damit komme ich dann auch doppelt so lange aus und spare auf diesem Weg. Für Nebilet ist dieser Weg nicht möglich (es gibt keine höhere Wirkstoffmenge).
Beste Grüße
carnik
wer kann mir bitte den neuesten Sachstand in der Angelegenheit mitteilen.
Ich bin pensionierter Bundesbeamter und schon seit Jahren auch Betroffener bei dem Medikament Sortis. Bislang habe ich immer die Reduzierung der Beihilfestelle auf den Festbetrag widerspruchslos geschluckt (Rechnungsbetrag 193,11 EUR - Festbetrag 52,09 EUR). Ein weiteres Medikament, das die Beihilfestelle bei mir auf den beihilfefähigen Festbetrag reduziert ist Nebilet (Rechnungsbetrag 33,74 EUR - Festbetrag 13,93).
Bei Sortis helfe ich mir seit einiger Zeit damit, dass ich mir die doppelte der erforderlichen Wirkstoffmenge, die nur geringfügig teurer ist, verschreiben lasse und die Tablette halbiere. Damit komme ich dann auch doppelt so lange aus und spare auf diesem Weg. Für Nebilet ist dieser Weg nicht möglich (es gibt keine höhere Wirkstoffmenge).
Beste Grüße
carnik
Re: bisher beihilfefähig und erstattet...jetzt plötzlich nic
Da hat sich Einiges auf dem Medikamentenmarkt getan und die Generika mit der gleichen Wirkstoffgruppe- und Dimension sind im Preis rasant gefallen.
Sie sind nun voll beihilfefähig. Beispiel Simvastatin ersetzt Sortis.
Sie sind nun voll beihilfefähig. Beispiel Simvastatin ersetzt Sortis.
Re: bisher beihilfefähig und erstattet...jetzt plötzlich nic
Nach meiner Kenntnis ist Sortis noch das einzige Medikament mit dem Wirkstoff Atorvastatin und Generia mit diesem Wirkstoff gibt´s noch nicht. Simvastatin hat den gleichnamigen Wirkstoff (Simvastatin)
- Bundesfreiwild
- Beiträge: 1946
- Registriert: 17. Jan 2011, 08:48
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Re: bisher beihilfefähig und erstattet...jetzt plötzlich nic
Nur mal zur Info:
Ich nehme seit Jahren Asthmamedikamten. Das, was man mir seit Jahren verschreibt - und für das es auch keinen billigeren Ersatz gibt, bekomme ich zwar "voll" bezahlt,
muss aber den Festbetrag an Eigenbehalt bezahlen, mal 5, mal 10 Euro pro Medikament, je nach Preis. Nun sind die Sprays seit Jahren ungeheuer teuer - und sie werden auch nicht billiger. Die kleine Lösung ist, sich immer die größten Packungen verschreiben zu lassen, dann hat man die Zuzahlung halt nur 1x für 3Stück.
Diesen Festsatz an Eigenbehalt finde ich eine Unverschämtheit, denn selbst - wenn ich mir die Medikamente deutlich billiger z.B. in Luxemburg oder Spanien kaufen würde, auf den 5 oder 10 Euro bliebe ich IMMER sitzen. Da kommt die KKasse dann daher und meint, wenn ich Chroniker wäre, könnte ich mich ja von der Zuzahlung befreien lassen - vergessen dabei aber, dass man für die Befreiung erstmal über 1% des Bruttojahreseinkommens kommen muss. Und das klappt - ich muss hier sagen "zum Glück" nicht, weil die modernen Medikamente eben auch entsprechend helfen und man nicht eine Batterie von früher mal so 8-10 unterschiedlichem Zeug nimmt, das im Allgemeinen auch nichts genützt hat.
Um die 1%-Grenze zu erreichen, müsste ich also auf Teufel komm raus mir Medikamente verschreiben lassen, mit deren Festselbstbehalt ich dann in Summe über die 1% käme. DANN wäre ich die Kosten los und die Krankenkasse hätte sie am Hals. Aber - irgendwie ist das doch kontraproduktiv, wenn man als KK-Mitglied auch ein Auge auf die Kosten wirft, denn mehr Beitrag zahlen will ja eigentlich keiner.
Andererseits wird man durch diese Festbetragsregelung/1%-Grenze dann auch wieder regelrecht aufgefordert, doch viele Medikamente zu verbrauchen.
Irgendwie ist das alles lächerlich. Und die Motivation zum Verbrauch weniger Medikamte ist einfach nicht wirklich da.
Ich habe auch vor Jahren schon mal bei der KKasse nachgefragt, warum sie keine Kosten-Nutzungs-Rechnung machen. Das wäre vor allem bei gesetzlichen Kassen auch interessant, weil manchmal ein modernes und teureres Medikament von sagen wir mal 125 Euro/pro Monat dazu führen könnte, dass man 8-10 biligere, alte und evtl. auch eher nicht so wirksame Medikamente einsparen kann, die in Summe das Doppelte gekostet hätten.
Die Antwort war: Nein - wir machen keine Kosten-Nutzungs-Rechnung (evtl. auch auf Antrag des Patienten).
Ja - warum wohl nicht?
Meine Überlegung war dann ziemlich zügig: Würde man das machen, verschwänden eine ganze Menge Quatsch-mit-Soße-Medimante vom Markt, weil sie einfach keiner mehr kaufen würde, bekäme er das neue Teure denn bezahlt. DAS würde natürlich die Pharmaindustrie üüüüberhaupt nicht gerne sehen, die mit den alten Medikamenten, die ihre Entwicklungskosten schon seit 50 Jahren eingefahren haben, seitdem unglaubliche Gewinne damit machen.
Ich habe mal mit einem Apotheker gesprochen, als Beispiel Blutdrucktabletten genommen. In Spanien sind die Medikamente - auch die Originalmedikamente prominenter Hersteller so ca. 20-30% billiger als in Deutschland, bedeutet, die Gewinnspanne der Medikamenten"Nahrungskette" ist nicht so uferlos hoch wie hier.
Und allgemeine Standardmedikamente wie Paracetamol, Blutdruckmittel und einige andere zum Teil einfach spottbillig.
In Espana bekommt man z.B. 30 Tablettchen für um die 1,50 die Packung. Die gleiche Packung in Deutschland liegt so zwischen 3-6 Euro, je nach dem Namen, der draufsteht. Wir bringen seit Jahren den Jahresbedarf gegen Migräne und Blutdruck (zum Glück nicht für mich) aus Spanien mit.
Im Endeffekt bezahlt der KK-Beitragszahler die Gewinne der Apotheker und vor allem der Pharmaindustrie. Und dem werden per Gesetz kaum Grenzen gesetzt.
Wenns was zu bezahlen gibt, sind wir immer dabei, und die Vorteile haben andere.
Und... apropos "Nahrungskette". Letztens ist mir mal wieder aufgefallen, WIE viele Apotheken es mittlerweile gibt. So ca. 1977 gab es in meinem Heimatort von rund 6000 Einwohnern genau 2 Apotheken. Mittlerweile sinds bei gleicher Bevölkerungszahl 4. Früher stand mal EIN Apotheker im Laden, evtl. eine Verkaufshilfe.
Heute springen in einer Apotheke gelegentlich 4 Verkäuferinnen herum, um den Leuten all das unnötige Wellnesszeugs anzudrehen.
In Koblenz gabs früher pro Stadtteil eine Apotheke, mittlerweile sind es in jedem Stadtteil mal mindestens 2 und in der Innenstadt hat sich die gefühlte Anzahl bestimmt vervierfacht.
Das muss ja alles - bei gleichem Kundenstamm, bezahlt werden.
Und am Ende zahlt es immer der Beitragszahler.
Ich nehme seit Jahren Asthmamedikamten. Das, was man mir seit Jahren verschreibt - und für das es auch keinen billigeren Ersatz gibt, bekomme ich zwar "voll" bezahlt,
muss aber den Festbetrag an Eigenbehalt bezahlen, mal 5, mal 10 Euro pro Medikament, je nach Preis. Nun sind die Sprays seit Jahren ungeheuer teuer - und sie werden auch nicht billiger. Die kleine Lösung ist, sich immer die größten Packungen verschreiben zu lassen, dann hat man die Zuzahlung halt nur 1x für 3Stück.
Diesen Festsatz an Eigenbehalt finde ich eine Unverschämtheit, denn selbst - wenn ich mir die Medikamente deutlich billiger z.B. in Luxemburg oder Spanien kaufen würde, auf den 5 oder 10 Euro bliebe ich IMMER sitzen. Da kommt die KKasse dann daher und meint, wenn ich Chroniker wäre, könnte ich mich ja von der Zuzahlung befreien lassen - vergessen dabei aber, dass man für die Befreiung erstmal über 1% des Bruttojahreseinkommens kommen muss. Und das klappt - ich muss hier sagen "zum Glück" nicht, weil die modernen Medikamente eben auch entsprechend helfen und man nicht eine Batterie von früher mal so 8-10 unterschiedlichem Zeug nimmt, das im Allgemeinen auch nichts genützt hat.
Um die 1%-Grenze zu erreichen, müsste ich also auf Teufel komm raus mir Medikamente verschreiben lassen, mit deren Festselbstbehalt ich dann in Summe über die 1% käme. DANN wäre ich die Kosten los und die Krankenkasse hätte sie am Hals. Aber - irgendwie ist das doch kontraproduktiv, wenn man als KK-Mitglied auch ein Auge auf die Kosten wirft, denn mehr Beitrag zahlen will ja eigentlich keiner.
Andererseits wird man durch diese Festbetragsregelung/1%-Grenze dann auch wieder regelrecht aufgefordert, doch viele Medikamente zu verbrauchen.
Irgendwie ist das alles lächerlich. Und die Motivation zum Verbrauch weniger Medikamte ist einfach nicht wirklich da.
Ich habe auch vor Jahren schon mal bei der KKasse nachgefragt, warum sie keine Kosten-Nutzungs-Rechnung machen. Das wäre vor allem bei gesetzlichen Kassen auch interessant, weil manchmal ein modernes und teureres Medikament von sagen wir mal 125 Euro/pro Monat dazu führen könnte, dass man 8-10 biligere, alte und evtl. auch eher nicht so wirksame Medikamente einsparen kann, die in Summe das Doppelte gekostet hätten.
Die Antwort war: Nein - wir machen keine Kosten-Nutzungs-Rechnung (evtl. auch auf Antrag des Patienten).
Ja - warum wohl nicht?
Meine Überlegung war dann ziemlich zügig: Würde man das machen, verschwänden eine ganze Menge Quatsch-mit-Soße-Medimante vom Markt, weil sie einfach keiner mehr kaufen würde, bekäme er das neue Teure denn bezahlt. DAS würde natürlich die Pharmaindustrie üüüüberhaupt nicht gerne sehen, die mit den alten Medikamenten, die ihre Entwicklungskosten schon seit 50 Jahren eingefahren haben, seitdem unglaubliche Gewinne damit machen.
Ich habe mal mit einem Apotheker gesprochen, als Beispiel Blutdrucktabletten genommen. In Spanien sind die Medikamente - auch die Originalmedikamente prominenter Hersteller so ca. 20-30% billiger als in Deutschland, bedeutet, die Gewinnspanne der Medikamenten"Nahrungskette" ist nicht so uferlos hoch wie hier.
Und allgemeine Standardmedikamente wie Paracetamol, Blutdruckmittel und einige andere zum Teil einfach spottbillig.
In Espana bekommt man z.B. 30 Tablettchen für um die 1,50 die Packung. Die gleiche Packung in Deutschland liegt so zwischen 3-6 Euro, je nach dem Namen, der draufsteht. Wir bringen seit Jahren den Jahresbedarf gegen Migräne und Blutdruck (zum Glück nicht für mich) aus Spanien mit.
Im Endeffekt bezahlt der KK-Beitragszahler die Gewinne der Apotheker und vor allem der Pharmaindustrie. Und dem werden per Gesetz kaum Grenzen gesetzt.
Wenns was zu bezahlen gibt, sind wir immer dabei, und die Vorteile haben andere.
Und... apropos "Nahrungskette". Letztens ist mir mal wieder aufgefallen, WIE viele Apotheken es mittlerweile gibt. So ca. 1977 gab es in meinem Heimatort von rund 6000 Einwohnern genau 2 Apotheken. Mittlerweile sinds bei gleicher Bevölkerungszahl 4. Früher stand mal EIN Apotheker im Laden, evtl. eine Verkaufshilfe.
Heute springen in einer Apotheke gelegentlich 4 Verkäuferinnen herum, um den Leuten all das unnötige Wellnesszeugs anzudrehen.
In Koblenz gabs früher pro Stadtteil eine Apotheke, mittlerweile sind es in jedem Stadtteil mal mindestens 2 und in der Innenstadt hat sich die gefühlte Anzahl bestimmt vervierfacht.
Das muss ja alles - bei gleichem Kundenstamm, bezahlt werden.
Und am Ende zahlt es immer der Beitragszahler.