Jung Dienstunfähig

Themen speziell für Landes- und Kommunalbeamte

Moderator: Moderatoren

LaLune.
Beiträge: 22
Registriert: 2. Aug 2022, 17:42
Behörde:

Re: Jung Dienstunfähig

Beitrag von LaLune. »

IchliebedasMeer hat geschrieben: 10. Jun 2024, 20:46
Anmula85 hat geschrieben: 2. Jan 2021, 18:39 Hallo nochmal zusammen,

ich bin ab diesem Jahr wegen Dienstunfähigkeit im Ruhestand.
Vorher war ich über 2 Jahre Krankgeschrieben.
Mit meinem Dienstherren habe ich ein gutes Verhältniss und auch der Amtsarzt Termin war gut.

Ich bin erst 35 Jahre und habe nun das neue Jahr mit gemischten Gefühlen gestartet.
Zum einen bin ich froh nun erstmal von Seiten der Arbeit einen (vorläufigen) Abschluss gefunden zu haben. In 2 Jahren soll es eine Nachuntersuchung geben.
Auf der anderen Seite bin ich sehr Jung und frage mich schon wie es irgendwann mal weiter gehen wird, immerhin habe ich theoretisch noch 30 Jahre Erwerbsleben vor mir. Es fühlt sich irgendwie falsch an obwohl ich so erleichtert bin :roll:

Gibt es hier noch andere, die in relativ jungen Jahren Dienstunfähig geworden sind? Wie geht es euch damit?
Gerne auch ein Autausch per PM.

Hallo Anmula,

Ich habe deinen Beitrag mit großem Interesse gelesen und dir eine private Nachricht geschickt. Auch, wenn der Beitrag hier schon drei Jahre alt ist, hoffe ich auf eine Antwort.

Liebe Grüße

Hallo Anmula, hallo IchliebedasMeer,

ich befinde mich in einer sehr ähnlichen Situation und würde mich ebenfalls über einen Austausch - gerne per PN - sehr freuen.

Beste Grüße!
IchliebedasMeer
Beiträge: 2
Registriert: 3. Jun 2024, 09:42
Behörde:
Geschlecht:

Re: Jung Dienstunfähig

Beitrag von IchliebedasMeer »

LaLune. hat geschrieben: 28. Jun 2024, 18:09
IchliebedasMeer hat geschrieben: 10. Jun 2024, 20:46
Anmula85 hat geschrieben: 2. Jan 2021, 18:39 Hallo nochmal zusammen,

ich bin ab diesem Jahr wegen Dienstunfähigkeit im Ruhestand.
Vorher war ich über 2 Jahre Krankgeschrieben.
Mit meinem Dienstherren habe ich ein gutes Verhältniss und auch der Amtsarzt Termin war gut.

Ich bin erst 35 Jahre und habe nun das neue Jahr mit gemischten Gefühlen gestartet.
Zum einen bin ich froh nun erstmal von Seiten der Arbeit einen (vorläufigen) Abschluss gefunden zu haben. In 2 Jahren soll es eine Nachuntersuchung geben.
Auf der anderen Seite bin ich sehr Jung und frage mich schon wie es irgendwann mal weiter gehen wird, immerhin habe ich theoretisch noch 30 Jahre Erwerbsleben vor mir. Es fühlt sich irgendwie falsch an obwohl ich so erleichtert bin :roll:

Gibt es hier noch andere, die in relativ jungen Jahren Dienstunfähig geworden sind? Wie geht es euch damit?
Gerne auch ein Autausch per PM.

Hallo Anmula,

Ich habe deinen Beitrag mit großem Interesse gelesen und dir eine private Nachricht geschickt. Auch, wenn der Beitrag hier schon drei Jahre alt ist, hoffe ich auf eine Antwort.

Liebe Grüße

Hallo Anmula, hallo IchliebedasMeer,

ich befinde mich in einer sehr ähnlichen Situation und würde mich ebenfalls über einen Austausch - gerne per PN - sehr freuen.

Beste Grüße!



Ich habe dir eine PN geschickt.

Liebe Grüße
Grillmeister
Beiträge: 15
Registriert: 6. Jun 2025, 15:10
Behörde:

Re: Jung Dienstunfähig

Beitrag von Grillmeister »

Hallo zusammen,

auch wenn der letzte Post schon etwas länger her ist, hole ich das Thema mal wieder an die Oberfläche.

Ich selbst bin ebenfalls in "meinen 30ern" und noch im Behandlung. Nun regte meine Therapeutin an, dass ich meinen Job (Verwaltungsbeamter auf Lebenszeit) wechsel, "da es ja nicht Sinn sein kann bei über 30 verbliebenen Berufsjahren" in die Dienstunfähigkeit zu gehen. Aktuell bin ich zwar Teildienstfähig, sie schätzt meine ungeklärte Arbeitssituation (Krankheit, kein ausfüllender Beruf) jedoch als mit ursächlich für das Fortbestehen der Erkrankung ein.

Ich selbst habe von dem Gedanken bisher Abstand genommen da ich mir nicht sicher bin, ob meine Erkrankung/Beschwerden nicht auch in einem anderen Beruf auftreten würden.

An die jungen Dienstunfähigen: hat euch das Ausscheiden aus dem Dienst wirklich so belastet? Meine große Sorge ist, das Beamtenverhältnis aufzugeben und das sich nichts bessert (und ich nacher ganz auf der Straße stehe und Haus und Hof verliere....). Um Langeweile zu vermeiden würde ich mich einfach (mehr) ehrenamtlich engagieren.

Finanziell würde ich mit den DU-Mindestbezügen hinkommen, auch wenn die von mir abgeschlossene DU Versicherung nicht zahlen sollte.

LG Grillmeister
Allium
Beiträge: 299
Registriert: 2. Nov 2020, 12:18
Behörde:

Re: Jung Dienstunfähig

Beitrag von Allium »

ja dass die Karriere mit Anfang 40 endet, hat mir schwer zu schaffen gemacht.

Zudem hatte ich totale Panik davor, es finanziell mit der Frühpension nicht zu packen- glücklicherweise bekomme ich mehr als die Mindestpension, weil mir einiges anerkannt wurde.

Es war ein Gefühl des Versagens. Ich denke das ist normal, denn schließlich habe ich das Studium ect auch absolviert, um möglichst gut zu verdienen und auch Erfolg zu haben. Zudem haben auch Schikanen von Kollegen dazu geführt, dass ich in eine missliche Lage kam, Vorgesetzte haben sich nur weggeduckt.

Ich hatte keine Kraft mehr, den Dienst zu machen, auch eine Versetzung war für mich ein Alptraum, den ich gesundheitlich niemals geschafft hätte. Am Ende hätte ich in einem Kaff gesessen und wäre auch dort krank gewesen und sicherlich DDU geworden.

Mich hatten Depressionen gut im Griff und leider zusätzlich chronische Autoimmunerkrankungen, ich hätte es einfach nicht mehr geschafft und daher war es richtig, in Frühpension zu gehen.

Ich habe viele Erkrankungen und muss einiges an Therapien machen, dafür benötige ich auch Zeit und Erholung.

Ich hab einen Minijob, wo ich sehr nette Kollegen habe und auch geachtet werde, das hilft mir persönlich und natürlich auch finanziell.
Ich spüre aber auch dort, dass ich keine Vollzeitstelle mehr schaffen würde.
Ich würde auch kein Studium oder eine neue Ausbildung packen.

Es ist manchmal schwer zu sehen, wie andere Karriere machen und ich daneben so jung aufhören musste, weil ich nicht mehr konnte.
Da kommen schon Neidgefühle und Versagensgefühle auf, aber ich verarbeite es gut in meiner Therapie.
stuntmanmike
Beiträge: 338
Registriert: 24. Aug 2022, 15:29
Behörde:

Re: Jung Dienstunfähig

Beitrag von stuntmanmike »

nein mich hat es nicht belastet. im gegenteil. mein job war eh langweilig und die kolleginnen zur haelfte idioten. vermisse ich also kein stueck.

in pension zu sein ist zwar auch nicht optimal, weil es teilweise schon recht langweilig ist und man eben auf grund erkrankung auch eingeschraenkt ist. ich kann mir also nicht viele hobbies suchen, damit ich beschaeftigt bin, einfach weil ich dazu gesundheitlich nicht in der lage bin.

als ich noch gearbeitet habe meinte mein psychiater, dass die pension der worst case sei, weil es wohl i.d.r. so ist, dass es den leuten dann psychisch schlechter geht, wenn sie keinen beruf mehr haben. das ist die regel, aber es gibt auch ausnahmen. kommt einfach auf den charakter usw. an.
Lea100
Beiträge: 33
Registriert: 26. Mär 2021, 19:40
Behörde:

Re: Jung Dienstunfähig

Beitrag von Lea100 »

Auf keinen Fall würde ich den Beamtenstatus aufgeben. Die Versorgung ist meist besser als bei Arbeitnehmer!

Man kann sich Minijob, Ehrenamt oder Hobby suchen. Ich bin froh, dass ich nicht mehr voll arbeiten muss! Ich akzeptiere mittlerweile auch dass es eben nicht mehr geht.
Grillmeister
Beiträge: 15
Registriert: 6. Jun 2025, 15:10
Behörde:

Re: Jung Dienstunfähig

Beitrag von Grillmeister »

Vielen lieben Dank für eure Beiträge. Das gibt mir schon einen nachvollziehbaren Überblick. Gerade auch die Möglichkeit von Hobbys/Ehrenamt/Minijob hatte ich so in der Fülle nicht erwartet. Mit dem Thema Karriere habe ich auch -mangels Interesse an einer Führungsposition- bereits abgeschlossen. Höher bewertete Sachbearbeiterstellen gibt es in meiner Organisation nicht, sondern nur mit mindestens 30 Minuten Fahrtweg (einfache Strecke - pendeln ist ja auch nicht gerade gesundheitlich förderlich und frisst den Mehrverdienst einer Beförderung).

Auch gut zu wissen das die Dienstunfähigkeit anscheinend häufiger von Therapeuten als "Worst-Case" angesehen wird.
Allium
Beiträge: 299
Registriert: 2. Nov 2020, 12:18
Behörde:

Re: Jung Dienstunfähig

Beitrag von Allium »

ja genau wenn man alles abwiegt und bedenkt, dass ein langer Arbeitsweg bei einer Versetzung z.B. auch eine enorme Belastung sein kann, ist der Ruhestand gerade bei chronischen Krankheiten auch eine Entlastung. Für mich wäre damals aufgrund von starker Unstimmigkeiten mit der Dienststelle nur noch eine Versetzung in Frage gekommen, die weit entfernt war und ich hätte dadurch nur noch mehr Ärger und Stress bekommen....gesund hätte ich das sicher weggesteckt und auch als großen Neuanfang wahrgenommen
Antworten