Hallo,
ich absolviere momentan einen Maschinenbau-Master Vollzeit neben einer Vollzeit Beamtentätigkeit. Mich haben vor allem die Preise für berufsbegleitende Studiengänge abgeschreckt, aber das Vollzeitstudium bietet auch tolle Möglichkeiten in der Stadt Anschluss zu finden (noch einmal Studentenleben :>).
Meiner Meinung nach gibt es folgende Voraussetzungen:
-Einweihen des Vorgesetzten in die eigenen Pläne mit der Zielsetzung, eine flexible Kernarbeitszeit zu erreichen (z.B. Ausstempeln um 13:00Uhr um wichtige Vorlesung zu besuchen, nachholen der Stunden an einem Freitag). Maßgabe: Dienstliche Interessen generell vor Studium! So musst du nicht jedes mal einen ganzen Tag Urlaub nehmen, wenn du eine Vorlesung besuchst die von 14:00-18:00 Uhr geht.
-Die Hochschule sollte in unmittelbarer Nähe zum Arbeitsplatz sein, um nicht all zu viel Arbeitszeit zu verlieren
-Bereitschaft, den Jahresurlaub zu investieren
-keine Anwesenheitspflicht in den Vorlesungen
-die angesprochene 20 Stunden Regelung: In BaWü musste meine Freundin unterschreiben, dass sie nicht länger als 20 Stunden arbeitet, um immatrikuliert zu werden. Bei mir gab es eine solche Regelung nicht.
-von der gesetzlichen Krankenversicherung musst du dich befreien lassen. Dazu einfach mit einem Nachweis deiner PKV zu AOK und sich dort den Wisch holen.
Du wirst trotz Überstundenabbau und Urlaub nur einen kleinen Teil der Vorlesungen regelmäßig besuchen können. Mein Tipp ist, sich die ersten beiden Wochen des Studiums komplett frei zu nehmen, um jede Vorlesung einmal zu besuchen (welche MUSS ich besuchen, welche sind weniger wichtig...) und das Studium so einschätzen zu können. Am wichtigsten aber ist das Kontakte knüpfen. Du wirst Kommilitonen brauchen, die dich auf dem laufenden halten, dich beispielsweise bei prüfungsrelevanten Referaten in ihre Gruppe aufnehmen, Mitschriften weitergeben, Lerngruppen usw. usw. Du solltest dich regelmäßig blicken lassen und auch deinen Teil beitragen (In der Prüfungsphase Vorlesungen zusammenfassen usw.), denn was die Mithilfe deiner Mitstudenten angeht: niemand lässt sich gerne ausnutzen!
Außerdem: Was du in den Vorlesungen verpasst, wirst du dir daheim selber aneignen müssen. In der Regel kommt man über das Hochschul-Moodle an die Skripte, es soll aber auf Profs geben, welche den gesamten Stoff an die Tafel kritzeln

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Generell werden es zwei anstrengende Jahre, aber wenn du dir den richtigen Studiengang (Anerkennung vom Arbeitgeber!!) aussuchst, kann es sich lohnen. Eine Garantie gibt es natürlich nicht.
Grüße