Beruflicher Werdegang nach dem Abitur (öffentlicher Dienst?)

Allgemeine Themen zum Bereich des öffentlichen Dienstes.

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druff
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Beruflicher Werdegang nach dem Abitur (öffentlicher Dienst?)

Beitrag von druff »

Hi,

im Sommer 2014 werde ich mit hoher Wahrscheinlichkeit mein Abitur erhalten, sodass ich mich nun entscheiden müsste, was ich nach der Allgemeinen Hochschulreife machen will.

Heute gab es bei einer unserer Berufsbildenden Schulen im Landkreis einen Berufsinformationsmarkt, bei dem die unterschiedlichsten Unternehmen (aber auch Behörden) vertreten waren.

Zwei Behörden gefielen mir besonders gut (da ich nach der Schule vorzüglich in den öffentlichen Dienst möchte).
Zum einen die Kreisverwaltung und zum anderen das Finanzamt.

Beim Finanzamt habe ich mich intensiv mit den Vertreten unterhalten. Des Weiteren trug ich mich auch in eine Liste ein, um in den Sommerferien einmal einen "Schnuppertag" im Finanzamt zu absolvieren.
Ich fragte die drei Personen auch, ob ich mit einem Abitur auch in den mittleren Dienst gehen kann. Daraufhin wurde mir gesagt, dass dies schon ginge, doch ich solle dann lieber in den gehobenen Dienst gehen.
Dieser Studiengang sei schon ziemlich anspruchsvoll, doch es sei machbar. Mit meinem momentanen Notendurchschnitt hätte ich auch durchaus eine Chance, zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.
Zudem erhielt ich viel Info-Material, Kugelschreiber, Süßigkeiten, etc.


Nebenan war der Landkreis vertreten. Dort unterhielt ich mich mit einer netten Dame, die mir sehr viele Informationen geben konnte.
Angeregt durch die gehobene Beamtenlaufbahn beim Finanzamt, wollte ich natürlich wissen, ob auch in der Kreisverwaltung solch eine Ausbildung angeboten wird. Dies verneint die nette Dame allerdings. In der Kreisverwaltung werden prinzipiell nur zwei Berufe angeboten. Einmal der Fachinformatiker und der Verwaltungsfachangestellte.
In unserem Landkreis hat man als Verwaltungsfachangestellter später die Möglichkeit, sich bspw. zum Diplom-Verwaltungsfachwirt fortbilden zu lassen.
Da wisse man, was man hat.
In anderen Stadt- oder Kreisverwaltungen sei dies anders. Dort würden direkt Ausbildungsstellen zum Diplom-Verwaltungsfachwirt angeboten.
Meine Frage, ob man mit Abitur für eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten überqualifiziert sei, verneinten beide Vertreter eidetisch.
Die nette Dame meinte weiterhin, dass ungefähr 90% aller Auszubildenden in der Kreisverwaltung Abitur hätten.
Auch sie hätte Abitur und hat sich weiterbilden lassen zur Dipl.-Verwaltungsfachwirtin (geh. Beamtenlaufbahn).

Nun stelle ich mir die Frage, welchen Weg ich einschlagen sollte.
Zu einen empfände ich eine Ausbildung zum Beamten als ziemlich gut.

Beamter:
+ sicherer Arbeitsplatz
+ Unkündbarkeit
+ Alimentationsprinzip
- private Krankenversicherung & ggf. Altervorsorge erforderlich
- 42h-Woche
- Lebenslange Bindung an denselben Arbeitgeber (Finanzamt)
- Keine Aufstiegsmöglichkeiten
- keine anerkannte Ausbild (vor allem im mittl. Dienst)



Angestellter:
+ gesetzliche Sozialversicherungspflicht
+ vielfältige Einsatzmöglichkeit innerhalb einer Kreisverwaltung
+ 39h-Woche
+ relativ gute Aufstiegsmöglichkeiten (z.B. zum Verwaltungsfachwirt oder Dipl.-Verwaltungsfachwirt)
+ Anerkannter Ausbildungsberuf -> Arbeit auch in anderen (Stadt-/Kreis-)Verwaltungen möglich
+ Selbst in der freien Wirtschaft könnte man mit diesem Beruf kaufmännische Tätigkeiten ausführen
- keine Unkündbarkeit
- geringerer Verdienst


Zudem weiß ich nicht so recht, ob ich denn für ein Studium die Motivation und das nötige Durchhaltevermögen hätte. Solch eine Ausbildung könnte ich eigentlich problemlos schaffen. Nur sind dann die Verdienstmöglichkeiten nicht so gut. Bei fängt bei ca. 1300€ (netto) an und würde bei ca. 2300€ (netto) aufhören. Besonders viel ist das nicht.
Es sei denn: Man lässt sich fortbilden.


Schreibt am besten einmal Eure Meinung zu diesem Thema ;)


Vielen Dank!
El Pocho
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Re: Beruflicher Werdegang nach dem Abitur (öffentlicher Dien

Beitrag von El Pocho »

Also den mittleren Dienst in der Finanzverwaltung sollte man sicherlicher ohne Probleme schaffen, allerdings wirst du merken, dass du wahrscheinlich unterfordert bist und doch ein bisschen mehr machen möchtest, aber nicht "darfst", da dir die Zeichnungsrechte fehlen.
Der gehobene Dienst in der Finanzverwaltung ist wirklich nicht ohne, aber natürlich machbar. Man muss halt seine Ansprüche ein wenig runterschrauben, denn Einsen sind beispielsweise sehr selten.
Finanziell gesehen ist der gehobene Dienst die deutlich bessere Wahl. Außerdem kannst du mir dem Abschluss Diplom Finanzwirt auch was in der freien Wirtschaft anfangen (Steuerberater usw.), was mit dem normalen Finanzwirt aus dem mittleren Dienst sehr begrenzt ist.

Über den gehobenen Dienst in der allgemeinen Verwaltung kann ich nicht viel sagen. Von der Bezahlung natürlich gleich wie in der Finanzverwaltung, aber vielleicht nicht so Anspruchvoll, wie das Steuerrecht.

An deiner Stelle würde ich mich ganz klar bei dem gehobenen Dienst der Finanzverwaltung bewerben. Als Alternativ, falls das Erste nicht klappt, solltest du außerdem es bei der Stadt/Kommune etc. bewerben.
druff
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Re: Beruflicher Werdegang nach dem Abitur (öffentlicher Dien

Beitrag von druff »

Ja, erstmal vielen Dank für deinen Kommentag ;)

Ich habe nur ein wenig Bedenken, das Studium des gehobenen Dienstes zu schaffen. Die Durchfallquoten sind ja sicherlich nicht gerade gering.

Kommst du denn beruflich aus Richtung des Finanzamtes oder dergleichen? :)
El Pocho
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Re: Beruflicher Werdegang nach dem Abitur (öffentlicher Dien

Beitrag von El Pocho »

Ja ich komme aus der Richtung des Finanzamtes. (schreib mir mal eine Private Nachricht, dann kann ich dir anhand meiner bisher noch kurzen Laufbahn vieleicht einen weiteren Weg aufzeigen.

Mit ein wenig Eigeninitiative und auch Interesse an Recht und Gesetz sollte das Studium machbar sein. Die Meisten die durchfallen, die wollen das Ganze zumeist auch nicht.
Außerdem sind die Finanzverwaltungen eigentlich bestrebt alle durchzubringen, da junges Personal in den Ländern sehr knapp ist.
Das wahrscheinlich Schwerste ist die Zwischenprüfung (ca. ein halbes Jahr nach Beginn), welche über das "Weitermachen" entscheidet. Man muss bedenken, dass in diesem halben Jahr sehr viel neuer unbekannter Stoff vermittelt wird.
Anstaltszauber
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Re: Beruflicher Werdegang nach dem Abitur (öffentlicher Dien

Beitrag von Anstaltszauber »

druff hat geschrieben: Beamter:
+ sicherer Arbeitsplatz
+ Unkündbarkeit
+ Alimentationsprinzip
- private Krankenversicherung & ggf. Altervorsorge erforderlich
- 42h-Woche
- Lebenslange Bindung an denselben Arbeitgeber (Finanzamt)
- Keine Aufstiegsmöglichkeiten
- keine anerkannte Ausbild (vor allem im mittl. Dienst)



Angestellter:
+ gesetzliche Sozialversicherungspflicht
+ vielfältige Einsatzmöglichkeit innerhalb einer Kreisverwaltung
+ 39h-Woche
+ relativ gute Aufstiegsmöglichkeiten (z.B. zum Verwaltungsfachwirt oder Dipl.-Verwaltungsfachwirt)
+ Anerkannter Ausbildungsberuf -> Arbeit auch in anderen (Stadt-/Kreis-)Verwaltungen möglich
+ Selbst in der freien Wirtschaft könnte man mit diesem Beruf kaufmännische Tätigkeiten ausführen
- keine Unkündbarkeit
- geringerer Verdienst
Nimm das Finanzamt. Mit dem Diplom-Finanzwirt kannst Du (nach Ablauf der Verpflichtungszeit) immer Steuerberater etc. werden. Der Verwaltungsfachangestellte ist nichts wert, die Aufstiegsmöglichkeiten bestehen nur auf dem Papier.

Gruß aus der Anstalt.
Thust
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Re: Beruflicher Werdegang nach dem Abitur (öffentlicher Dien

Beitrag von Thust »

In jedem Studium sind die Durchfallquoten nicht unerheblich - man kann Studieren nicht mehr mit Schule vergleichen. Es gilt aber wer sich reinhängt und ein einigermassen gutes Abitur geschafft hat, kann auch erfolgreich studieren.
druff
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Re: Beruflicher Werdegang nach dem Abitur (öffentlicher Dien

Beitrag von druff »

Ja, das stimmt allerdings...




@ El Pocho
Eine PN kann ich Dir aus unerklärlichen Gründen nicht schicken :(
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Bundesfreiwild
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Re: Beruflicher Werdegang nach dem Abitur (öffentlicher Dien

Beitrag von Bundesfreiwild »

Ich rate ebenfalls zum direkten Einstieg in den gehobenen Dienst des Finanzamtes. Je jünger man ist, desto leichter lernt es sich.
Die Motivation sollte klar sein: Mittlerer Dienst = wenig Anspruch UND relativ niedriges Einkommen, gehobener Dienst sofort da anfangen, wo der mittlere Dienst nach 40 Jahren aufhört.
Wenn man nachher erstmal im Arbeitstrott ist, fällt es einem noch schwerer, sich nochmal ein einen Studienalltag an einer Studienstätte einzuleben.

Verwaltungsfachangestellter Kommune? Ist eigentlich sozusagen für "alles oder nix" zu gebrauchen. Da ist das Abi völlig verplempert.
Na klar nehmen die gerne Abiturienten, weil die Schulabgänger mit mittlerer Reife oft die Grundlagen fürs Arbeitsleben gar nicht mehr mitbringen.

Sie das Studium und die Einweisung in den gehobenen Dienst als erste und wahrscheinlich auch letzte größere Hürde, auf einem ziemlich sicheren Arbeitsplatz auch anständig Geld zu verdienen.
druff
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Re: Beruflicher Werdegang nach dem Abitur (öffentlicher Dien

Beitrag von druff »

Ja, ihr habt mich überzeugt, sodass ich mich dann auf jeden Fall für dem gehobenen Dienst beim Finanzamt bewerben werde.
Allerdings muss ich dann nur noch genommen werden ^^

Vielen Dank! :-)
Florek
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Re: Beruflicher Werdegang nach dem Abitur (öffentlicher Dien

Beitrag von Florek »

Naja, die Allgemeine Innere Verwaltung ist definitiv nicht weniger anspruchsvoll als die Finanzverwaltung, allerdings bedeutend breiter aufgestellt! Man muß halt sehr viel mehr unterschiedliche Rechtsgebiete abdecken, das reicht vom Baurecht über das Dienstrecht im öffentlichen Dienst (Beamten- und Tarifrecht) bis hin zum Sozialhilferecht. Entsprechend hat man innerhalb des öffentlichen Dienstes auch ein deutlich breiteres Einsatzfeld. Beamte der Allgemeinen Inneren Verwaltung findet man eigentlich (mit Ausnahme des Finanzamts ;-) ) in allen Bereichen der öffentlichen Verwaltung, vom Polizeipräsidium übers Kultusministerium bis hin zum Landwirtschaftsamt, den Landkreisen und Gemeinden. Vorteil bei der Allgemeinen Inneren Verwaltung ist, dass man nicht so sehr an seinen Dienstherren gebunden ist, weil man eben auch zur Kommune oder auch in einen anderen Geschäftsbereich des selben Dienstherren wechseln kann, so ist dann z. B. auch ein Bundeslandwechsel viel leichter als im Bereich der Finanzverwaltung! Man hat allerdings, anders als ein Diplom-Finanzwirt, weniger Möglichkeiten, um in die freie Wirtschaft zu wechseln, Steuerberatertätigkeit oder Tätigkeit in einer Steuerabteilung eines Unternehmens, das kann ein Diplom-Verwaltungswirt natürlich nicht machen.
Soweit man den Wechsel in die Wirtschaft allerdings nicht ins Auge fasst, halte ich die Allgemeine Innere Verwaltung eigentlich für den interessanteren und vielseitigeren Bereich, in dem man auch flexibler ist.
Zu der Diskussion m. D. – g. D. der Anspruch der Ausbildung (jedenfalls bei uns in Bayern) ist im m. D. sicherlich nicht niedrig. Im Vergleich mit den kaufmännischen Ausbildungen in der Wirtschaft, ist der Anspruch in der Ausbildung für den m. D. sogar relativ hoch angesetzt. Allerdings entsprechen die anschließend meist ausgeführten Tätigkeiten eher nicht dem Anspruch in der Ausbildung und hocharbeiten, so wies in der Wirtschaft ja durchaus üblich ist, gibt’s im ö. D. nicht! Wenn man Glück hat, landet man in einer Behörde, die mit Planstellen gut ausgestattet ist und hat einen wohlmeinenden Chef, dann wird man zumindestens schnell durchbefördert, die Tätigkeiten bleiben jedoch im Regelfall die gleichen, es macht in den meisten Behörden keinen Unterschied, ob du nun A7 bist oder A9, lediglich bei A9+Z müsste dann noch zumindest eine Alibitätigkeit gefunden werden, die die Zulage rechtfertigt. Der Aufstieg ist dann auch Glückssache, nicht alle Behörden erteilen überhaupt Aufstiegsvermerke (meine z. B. nicht) und man steht da auch in Konkurrenz zu seinen Kollegen, aufsteigen tun daher die wenigsten, wenn du gut bist in deinem Job ist die Wahrscheinlichkeit sogar groß, das du gerade deshalb keinen Vermerk kriegst, weil man den wertvollen Mitarbeiter dann ja nicht verlieren will! Ein paar Bundesländer bieten mittlerweile Beamten des m. D. und VFAen mit einigen Jahren Berufserfahrung auch Zugang zum g. D. (Rheinland-Pfalz soweit ich weiß), aber das wäre ein Umweg, ich würds daher nicht machen, wenn ich nicht müsste!
Der VFA ist wieder eine andere Geschichte, der entspricht eben dem m. D., aufsteigen durch den ALII, der ist bei den Kommunen häufiger als der Regelaufstieg bei den Beamten. Meist fällt aber das Nettogehalt bei den Angestellten etwas niedriger aus als bei vergleichbaren Beamten, ansonsten üben die ähnliche Tätigkeiten aus wie die Beamten der Allgemeinen Inneren Verwaltung. Ich würd da allerdings (aus derzeitiger Sicht) schon eher zum Diplom-Verwaltungswirt, also dem Beamtenbereich tendieren als zum Angestelltenbereich.
Kormi
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Re: Beruflicher Werdegang nach dem Abitur (öffentlicher Dien

Beitrag von Kormi »

druff hat geschrieben: Zudem weiß ich nicht so recht, ob ich denn für ein Studium die Motivation und das nötige Durchhaltevermögen hätte. Solch eine Ausbildung könnte ich eigentlich problemlos schaffen. Nur sind dann die Verdienstmöglichkeiten nicht so gut. Bei fängt bei ca. 1300€ (netto) an und würde bei ca. 2300€ (netto) aufhören. Besonders viel ist das nicht.
Es sei denn: Man lässt sich fortbilden.
Aus meiner Erfahrung würde ich diese Entscheidung gut überlegen. Man muss zuerst entscheiden, was man studieren will. Denn irgendetwas zu studieren, um dann angeblich bessere Chancen auf eine gut bezahlte Stelle zu haben, kann irreführend sein. Denn es gibt dann Akademiker mit Abschluss, die keine Arbeit finden können und sich auf dem Arbeitsmarkt schwertun. Manchmal bereuen sie auch, dass sie studiert haben. Die Auswahl des Studienganges und die Motivation zum Studieren dessen, was man ausgesucht hat, sind die grundlegende Sachen.
Bundesdienstler
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Re: Beruflicher Werdegang nach dem Abitur (öffentlicher Dien

Beitrag von Bundesdienstler »

Hallo,

auch ich möchte mal meine Erfahrungen zu dem Thema Abitur und öffentlicher Dienst schildern.
Habe selbst ein Studium für den gehobenen Dienst bei einer größeren Stadt in NRW im Bereich Kommunaler Verwaltungsdienst absolviert (Dipl.-Verwaltungswirt). Die meisten Städte und Kreise bieten in NRW die Möglichkeit eines Direkteinstieges in den gehobenen Verwaltungsdienst für Abiturienten. Ich würde mich daher zunächst bei anderen Städten/Kreisen erkundigen, ob dort dieser Direkteinstieg möglich ist. Mit dem Abitur würde ich dann eher nicht im mittleren Dienst anfangen, da in der Regel der spätere Aufstieg nur wenigen Kandidaten vorbehalten bleibt. Hängt halt immer von der Stellensituation ab, die sich zukünftig eher weiter verschlechtern als verbessern dürfte. Die meisten Beamten verbleiben deshalb in Ihrer Laufbahn.

Zum Studium im Bereich des allgemeinen Verwaltungsdienstes (hierzu zählt auch das Studium Kommunaler Verwaltungsdienst) sei noch angemerkt, dass dieses eine hohe Verwendungsbreite im öffentlichen Dienst mit sich bringt. Wer im öffentlichen Dienst bleiben möchte, hat mit diesem Studium eine große Auswahl an Behörden und Einsatzbereichen für den Fall, dass man sich verändern möchte. Dies geht (gute Noten vorausgesetzt) bis in den Bereich der obersten Landes- und Bundesbehörden, die aufgrund besserer Stellenkegel ganz anderen Beförderungsmöglichkeiten bieten können. So habe ich als damaliger Stadtinspektor (Eingangsamt geh. Dienst) die Stadtverwaltung verlassen und bin - zunächst über eine Oberbehörde - in eine Oberste Behörde (Ministerium) gewechselt. Dort ist dann auch in absehbarer Zeit das Erreichen des Endamtes (A 13) - bei entsprechenden Beurteilungen - möglich. Insofern hat man als Dipl.-Verwaltungswirt wirklich viele Möglichkeiten in der öffentlichen Verwaltung.

Viel Erfolg!
tollpatschkoenigin
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Re: Beruflicher Werdegang nach dem Abitur (öffentlicher Dien

Beitrag von tollpatschkoenigin »

Wegen der Bedenken das Studium im geh. Dienst bei der Finanzbehörde nicht zu schaffen:
verabschiede dich einfach davon ein "Studentenleben" zu leben. Sicherlich gibt es in jedem Jahrgang auch immer einige die viel Feiern etc und dennoch passable Noten schreiben, aber man darf es eben nicht übertreiben.
Mit dem Dipl. Finanzwirt hast du auch immer was in der Tasche für die freie Wirtschaft und es sind eben "nur" 3 Jahre. Die sind schneller rum als man denkt.
Anwaerter
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Re: Beruflicher Werdegang nach dem Abitur (öffentlicher Dien

Beitrag von Anwaerter »

Vorab, ich rate dir auch, das im gD in der Finanzverwaltung zu probieren.

Ich sage nur, dass du eines tun solltest.

(Zum Hintergrund)

Ich kenne jemanden, der in der Finanzverwaltung das mit dem gD probiert hat, und kläglich an der Zwischenprüfung gescheitert ist. Er kam dadurch nicht in die gesetzliche Krankenversicherung zurück, und musste seine Pläne danach ggf. zu studieren auf Eis legen.

Deshalb: Mach das in der Finanzverwaltung, bleibe aber freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung. Wenn du es problemlos schaffst, kannst du immer noch in die private gehen. Solltest du es hingegen nicht schaffen, hast du gar nichts verloren. Du hast Erfahrungen gesammelt, für die du ach noch einigermaßen bezahlt wurdest.
Es hört sich nicht so schlimm an, wie es ist!
druff
Beiträge: 6
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Re: Beruflicher Werdegang nach dem Abitur (öffentlicher Dien

Beitrag von druff »

Mittlerweile habe ich mich immer mehr auf den Dipl. Finanzwirt festgelegt.
Kontakt mit dem Finanzamt nahm ich bereits auf und meine Bewerbungsunterlagen werden dort bald eingehen.

Wenn ich genommen werde, wäre das natürlich optimal ;)
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