Viele Fragen zur Verbeamtung

Allgemeine Themen zum Bereich des öffentlichen Dienstes.

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angel89
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Viele Fragen zur Verbeamtung

Beitrag von angel89 »

Hallo,

ich bin hier neu im Forum :)

Ich habe 2009 mein Abitur gemacht und habe danach eine verkürzte Ausbildung als Kauffrau für Bürokommunikation bei uns in der Stadtverwaltung gemacht. Seit Juni 2012 bis jetzt arbeite ich im Jobcenter, somit immer noch im öffentlichen Dienst. Jetzt bin ich seit einigen Monaten am Überlegen, ob ich studieren oder mich verbeamten lassen soll. Die Verbeamtung sollte auf Grund meines Abiturs natürlich im gehobenen Dienst stattfinden. Ich habe hier schon einige Topics durchgelesen und mich auf diversen Internetseiten informiert, aber ich würde meine Fragen trotzdem gerne persönlich beantwortet bekommen, auch wenn manche von euch die Fragen vielleicht schon 1000 Mal gelesen haben....:

1.) Ganz banal: Wo kann ich mich überall als Beamte bewerben, außer den genannten auf der Startseite? Wie läuft das generell mit dem Bewerbungsverfahren? Könnte ich mich theoretisch bei so gut wie jeder Stadtverwaltung erkundingen/bewerben?
2.) Welche Voraussetzungen muss man für jeweilige Arbeitgeber mitbringen? Sprich wird sehr stark auf den Notendurchschnitt geachtet, speziell wenn ich nebenbei etwas studiere? Wie stark müssen die sportlichen Fähigkeiten in einigen "Branchen" sein?
3.) Wenn man sich "nur" für ein Studium bei der BW bewirbt, muss man sich in der Regel für einige Jahre verpflichten. Ist das ähnlich, wenn man sich dort für den gehobenen Dienst bewirbt?
4.) Welche Erfahrungen habt Ihr bei den jeweiligen Arbeitgebern (BW, Zoll, diverse Ämter...) gemacht (im gehobenen Dienst)? Was ist positiv, was ist negativ zu benennen? Wenn man bei der Polizei oder Zoll arbeitet, arbeitet man i. d. R. im Büro oder eher außerhalb?
5.) Was würdet Ihr erfahrungsgemäß sagen, in welchem Bundesland es sich am meisten "lohnt" als Beamtin zu arbeiten? Insofern es von Bundesland zu Bundesland großartige Unterschiede bei den Rechten, Einkommen etc. gibt.
6.) Habt ihr alle eine private RV, KV etc?
7.) Eine Schwerbehinderung sollte i. d. R. nicht verschwiegen werden oder, da es später evt. zu rechtlichen Problemen kommen könnte? Oder kommt es auf die Art der Behinderung an? Heißt, wenn ich eine Schwerbehinderung habe, die mich NICHT alle paar Wochen einschränkt könnte ich es theoretisch verschweigen? Ich habe nämlich gehört, dass manche AG Schwerbehinderte sofort ausselektieren.
8.) Wenn man offiziell Beamtin ist, heißt das automatisch eine Stelle im Teamleiterbereich oä? Oder könnte man auch eine Arbeit wahrnehmen, die sich mehr im Hintergrund abspielt?
9.) Beamten bekommen kein Urlaubs-/Weihnachtsgeld?


Ich weiß, dass war viel. Natürlich kann nicht jeder jede Frage beantworten. Aber ich wäre froh, wenn ich einige Fragen hier oder per PN persönlich beantwortet bekommen würde :)

Danke
Redsmith
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Re: Viele Fragen zur Verbeamtung

Beitrag von Redsmith »

Hallo Angel,

ich bin auch neu im Forum ;-)

zu 1) Normalerweise kannst du dich bei jeder Verwaltung bewerben, die Anwärterstellen ausschreibt. Eine Alternative zum geh. Dienst dürftest du eigentlich auch nicht haben, weil viele Behörde Bewerbungen mit Abitur für den mittl. Dienst mit der Bemerkung überqualifiziert ablehnen. Die Bewerbungsverfahren dürften von Behörde zu Behörde unterschiedlich sein. Bei meinem Auswahlverfahren damals gab es einen schriftlichen und später einen mündlichen Teil

zu 2) Voraussetzungen gibt es auch wieder je nach Behörde bei der du dich bewirbst. Wenn du dich beim Auswärtigen Amt bewirbst, solltest du eine Affinität für Sprachen haben. Für den Polizeidienst ist es bestimmt nicht schlecht, eine Grundfitness zu haben. Aber bei allen anderen Behörden, wo es "nur" um die allg. innere Verwaltung geht werden keine besonderen Sport oder Sprachkenntnisse erwartet. Noten spielen hier insofern auch nur eine ROlle, als dass sich übermäßig viele auf eine Anwärterstelle bewerben und aus praktischen Erwägungen eine Vorauswahl getroffen werden muss. Natürlich sollte nicht in allen Hauptfächern ein mangelhaft stehen, dass macht sich überall schlecht.

zu 3) Bei der Bundeswehr musst du unterscheiden, wenn du dich für eine Offizierslaufbahn (also mit Studium) bewirbst, verpflichtest du dich für eine gewisse Zeit ( i.d.R. 12 Jahre) Allerdings gibt es auch eine Bundeswehrverwaltung, bei der du ganz normal die Laufbahn für den gehobenen nichttechnichen Verwaltungsdienst machen kannst. Da bist du auch ganz normaler Beamter und ohne Uniform, also kein Soldat. Wenn du nähere fragen hierzu hast kannst du mich gerne fragen, ich bin Beamter bei der BW.

zu 5) Da vergleichst du am besten die Gahltstabellen (A 9) z.B. auf www.oeffentlicher-dienst.info/

zu 6) Als Beamter hast du Anspruch auf Pensionszahlungen, also keine Rentenversicherung. Klar kannst du zusätzlich eine private Altersversorgung abschließen. Eine private Krankenversicherung ist sinnvoll und ich glaube sogar mittlerweile zwingend erforderlich bei manchen Dienstherrn. Zur Frage, ja ihc habe eine ;-)

zu 7) Eine Schwerbehinderung darfst du auf keinen Fall verscheigen. Aus 2 Gründen, sollte die SB später bekannt werden und du wurdest danach gefragt, hast du deinen Dienstherrn arglistig getäuscht, was eine Entlassung zur Folge haben kann... Der andere Grund ist, dass man als SB unter einem besonderen Schutz steht und du einen Anspruch hast zum Vorstellungsgespräch geladen zu werden. Sollte man wegen der SB das Gefühl haben ausselektiert zu werden, ist dass ein schöner Fall für ein Arbeitsgericht... In meinem Anwärterjahrgang waren im Übrigen einige Schwerbehinderte, das hat auch alles wunderbar funktioniert.

zu 8) Also Teamleiter wird man i.d.R. so schnell nicht. Normalerweise fängt man als normaler Sachbearbeiter an und ist einer von vielen. Team- /Sachgebietsleitung kommt dann, wenn man sich mal in seinem Fachgebiet selbst gut genug auskennt. Und für Menschenführung rbaucht man ja auch ein wenig Lebenserfahrung.

zu 9) Kommt auch wieder auf den Dienstherrn an. Urlaubsgeld gibts beim bund keins. Weihnachtgeld im eigentlichen Sinne auch nicht mehr.

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen, ansonsten kannste mich gerne anschreiben.

MfG
Conny
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Registriert: 5. Jul 2010, 15:39
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Re: Viele Fragen zur Verbeamtung

Beitrag von Conny »

Auch Hi,

ich ergänze mal:
Aber bei allen anderen Behörden, wo es "nur" um die allg. innere Verwaltung geht werden keine besonderen Sport oder Sprachkenntnisse erwartet. Noten spielen hier insofern auch nur eine ROlle, als dass sich übermäßig viele auf eine Anwärterstelle bewerben und aus praktischen Erwägungen eine Vorauswahl getroffen werden muss. Natürlich sollte nicht in allen Hauptfächern ein mangelhaft stehen, dass macht sich überall schlecht.
Das macht sicht nicht nur schlecht; Du kommst direkt in Ablage P. In der Verwaltung sollte Mathe und Deutsch nicht schlechter als 2.0 sein, wenn man ne wirkliche Chance haben soll. Das müssen sonst schon sehr schlechte Bewerberzahlen oder ne Verwaltung sein, zu der keiner hin will.
3.) Wenn man sich "nur" für ein Studium bei der BW bewirbt, muss man sich in der Regel für einige Jahre verpflichten. Ist das ähnlich, wenn man sich dort für den gehobenen Dienst bewirbt?
zu 3) Bei der Bundeswehr musst du unterscheiden, wenn du dich für eine Offizierslaufbahn (also mit Studium) bewirbst, verpflichtest du dich für eine gewisse Zeit ( i.d.R. 12 Jahre) Allerdings gibt es auch eine Bundeswehrverwaltung, bei der du ganz normal die Laufbahn für den gehobenen nichttechnichen Verwaltungsdienst machen kannst. Da bist du auch ganz normaler Beamter und ohne Uniform, also kein Soldat. Wenn du nähere fragen hierzu hast kannst du mich gerne fragen, ich bin Beamter bei der BW.
Die Frage ist ja mein Highlight. Muss man sich verpflichten, wenn man sich für den gehobenen Dienst bewirbt? :lol:
Mal unter uns. Beamter sein heißt, dass Du Deinem Dienstherrn für ewig Deinen Hintern verkaufst. Dafür hält er sich doch diese Statusgruppe. :D
Aber keine Angst. Du darfst immer und zu jeder Zeit Deine Urkunde wieder abgeben. Nur solltest Du Dir das vorher überlegen, denn man entscheidet sich nicht aus Geldgründen für den öff.D. Da verdient man mit Studium in der freien Wirtschaft doch deutlich besser.
zu 8) Also Teamleiter wird man i.d.R. so schnell nicht. Normalerweise fängt man als normaler Sachbearbeiter an und ist einer von vielen. Team- /Sachgebietsleitung kommt dann, wenn man sich mal in seinem Fachgebiet selbst gut genug auskennt. Und für Menschenführung rbaucht man ja auch ein wenig Lebenserfahrung.
Das war Platz zwei. :D
Nach dem Studium bis Du zwar reich an theoretischer Erfahrung aber alles Wesentliche, was Du für eine gute Führungsfunktion benötigst, fehlt Dir.
Und hier muss ich meinem Vorredner widersprechen. Leider werden solche Grünlinge teilweise direkt mit Teamleiterfunktionen oder schlimmer beauftragt und leider geht das fast immer in die Hose und das noch auf Kosten der unterstellten Mitarbeiter. Bei uns im Studium (einer bringt so etwas immer) wurde einem noch suggeriert, das man ja nachher eine wichtige Person sei blablabla und dann bekommst Du so einen Helden/eine Heldin in Deine Dienststelle. Noch Pickel im Gesicht aber will das Rad neu erfinden. :roll:

zu 9) Kommt auch wieder auf den Dienstherrn an. Urlaubsgeld gibts beim bund keins. Weihnachtgeld im eigentlichen Sinne auch nicht mehr.
Im eigentlichen Sinne? Was ist denn das für eine Aussage. Die Antwort ist schlicht Nein. Der spärliche Rest vom "Weihnachtsgeld" wurde aufgeteilt und in das Grundgehalt eingearbeitet.
Adler
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Re: Viele Fragen zur Verbeamtung

Beitrag von Adler »

Sieh dir einfach die Ausbildungsprofile an, z.B. hier

Öffentlicher Dienst ist einfach toll und attraktiv, lass dich begeistern
Beamtenrecht ist nur mein Hobby.
Zollkodex-Ritter
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Re: Viele Fragen zur Verbeamtung

Beitrag von Zollkodex-Ritter »

Der letzte Link ist mal "Propaganda", die zudem noch überholt ist, wenn ich mir mal das Interview mit dem Zöllner anschaue.

Dahinter steht Vivento...
Zollkodex-Ritter
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Re: Viele Fragen zur Verbeamtung

Beitrag von Zollkodex-Ritter »

http://www.interamt-experience.de/impressum.php

Vivento, Deutsche Telekom AG
Emil-Nolde-Str. 7
53113 Bonn

Noch Fragen?
Blue Ice Ultra
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Re: Viele Fragen zur Verbeamtung

Beitrag von Blue Ice Ultra »

Sorry Leute, aber ich glaube nicht das jemand mit der Qualifikation als Kauffrau für Bürokommunikation im g.D. verbeamtet würde. 1. hat die TS keine "Verwaltungs"-Ausbildung (Kauffrau für Bürokommunikation ist lediglich die neue Berufsbezeichung für Sekretärin) und 2. würde eine derartige Qualifikation lediglich für den Bereich des m.D. anerkannt (wenn sich ein Dienstherr findet der tatsächlich so großzügig ist).
wesermeister
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Re: Viele Fragen zur Verbeamtung

Beitrag von wesermeister »

Blue Ice Ultra hat geschrieben:Sorry Leute, aber ich glaube nicht das jemand mit der Qualifikation als Kauffrau für Bürokommunikation im g.D. verbeamtet würde. 1. hat die TS keine "Verwaltungs"-Ausbildung (Kauffrau für Bürokommunikation ist lediglich die neue Berufsbezeichung für Sekretärin) und 2. würde eine derartige Qualifikation lediglich für den Bereich des m.D. anerkannt (wenn sich ein Dienstherr findet der tatsächlich so großzügig ist).
Da stimme ich Dir zu.
Die Vorrausetzung für den geh. Dienst liegen zwar mit dem Abitur vor, dennoch muss der Studiengang für den geh. Dienst ganz normal durchlaufen werden.
Auch im mittleren Dienst reicht die Ausbildung zur Bürokauffrau nicht für eine nahtlose Übernahme in das Beamtenverhältnis.

Auch finde ich es etwas befremdlich, daß die TE meint irgendwo einsteigen zu können und nach Erfahrungen mit versch. Behörden fragt.

Gerade von einem Bewerber auf den geh. Dienst, kann erwartet werden, daß sich dieser mit den Eigenheiten seines Berufes vertraut macht....

Gruß
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert!
angel89
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Re: Viele Fragen zur Verbeamtung

Beitrag von angel89 »

@ wesermeister: Hättest du wiederum meinen Post gründlich durchgelesen, hättest du auch gesehen, dass ich mich bei verschiedenen Quellen im Internet schon informiert habe. Da aber hier und dort immer verschiedene Meinungen stehen, wollte ich meine Fragen auch mal direkt beantwortet bekommen. Die Beantwortung meiner Fragen soll mir als kleine Hilfe dienen, mich besser zu orientieren. Immerhin will ich mir relativ sicher sein in diese Richtung zu gehen, das soll keine Kurzschlussentscheidung sein, immerhin würde es nach Bestehen etwas für das ganze Leben sein.

Ich habe zudem nicht "nur" die Ausbildung durchlaufen, sondern habe auch mein Abitur, warum sollte es dann unbedingt ein Problem für mich sein, den gehobenen Dienst machen zu können? Was hätte ich deiner Meinung nach und nach Blue Ice Ultras Meinung nach für eine Vorkenntnis haben sollen, damit ich den gehob. Dienst angeblich überhaupt machen kann? Außer Abitur und außer Erfahrung im öffentlichen Dienst?

Meine Fragen waren so weit ernst gemeint, und dann wären mir konstruktive Beiträge lieber gewesen anstatt nur Beiträge à la "Du kannst das nicht".


@ Redsmith: Bei uns habe ich bisher noch nicht gesehen, dass eine Anwärterstelle direkt ausgeschrieben wurde. Jemand, den ich kenne, hat seine Ausbildung auch bei der Stadtverwaltung gemacht und konnte über eine Fortbildung in das Beamtenverhältnis treten. Ich gehe davon aus, dass er es intern geklärt hat, ob für ihn die Möglichkeit besteht, Beamter zu werden, ohne das etwas öffentlich ausgeschrieben wurde. Aber generell verbeamten die meisten Ämter ja noch oder? Wenn ich jetzt bei den meisten Ämtern in der Gegen keine direkte Ausschreibung finde, kann/sollte ich mich erstmal bei denen informieren?

Ich habe bisher nur auf Seiten der BW, Polizei und evt. Zoll eine direkte Ausschreibung gesehen.

Falls ich mich bei der BW bewerben sollte, sollte das schon im nichttechnischen Verwaltungsdienst liegen. Aber es ist schonmal vorteilhaft, dass man sich sozusagen nur verpflichten muss, wenn man in die Offizierslaufbahn geht. Was machst du bei der BW, auch nichttechnischer Dienst? Vielleicht kannst du mir deine Erfahrungen auch per PN schildern.

Mir war schon bewusst, dass ich keine Rente, sondern eine Pension bekomme, das war vielleicht etwas undeutlich von mir ausgedrückt. Welche privaten Altersversorgungen hast du, wenn ich fragen darf? Bezahlst du einiges mehr im Vergleich zu einer Person, die in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen muss? (Falls dir die Frage zu persönlich ist, musst du mir diese natürlich nicht beantworten bzw. die Möglichkeit einer PN besteht ja auch.)

@ Conny: So unwahrscheinlich ist das ja nicht, so kurz nach dem Studium TL zu werden. Ich habe hier vor Ort mehr als ein Bsp, dass jemand mit Ende 20 TL ist. Natürlich fehlt hier einiges an praktischer Erfahrung, aber unmöglich ist das nicht. Zudem ist es für mich eher beruhigend, dass ich eher als SB tätig wäre. Du sagtest, diese Frage wäre das zweite Highlight meiner Fragen, dabei hast du selbst erwähnt, dass viele "Grünlinge" eine TL-Funktion direkt zugesprochen bekommen....

@ adler: Danke für die Links, ich werde sie mir auf jeden Fall mal angucken.
Klaus
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Re: Viele Fragen zur Verbeamtung

Beitrag von Klaus »

Warum eine Schwerbehinderung verschweigen? Als Schwerbehinderte hast Du doch im öffentlichen Dienst gute Karten. Dann auch noch Frau. Besser geht es doch nicht.

Ob es zwischen den Bundesländern Unterschiede gibt?

Die gibt es.

Schau Dir die Besoldungstabellen BaWü, Bayern, Bund an und vergleiche mit Berlin. Da liegen Universen zwischen. Beihilfe ist auch unterschiedlich. Bundesbeamte kennen das Wort "Kostendämpfungspauschale" überhaupt nicht. Warum auch? Praxisgebühr wurde dort auch abgeschafft. In Berlin haben wir immer noch beides.

Klar sind Beamte privat krankenversichert. Es bleibt ihnen ja auch kaum was anderes übrig, denn nur so beteiligt sich der Dienstherr (Arbeitgeber) an den Kosten. Freiwillig kann man natürlich auch in der GKV bleiben. Muss dann allerdings den Gesamtbeitrag (Arbeitnehmer/ Arbeitgeber) alleine schultern.

Ich kenne Leute aus Bundesministerien, die machen das. Für die sind 650, - Euro monatlich ein Klacks. Aber nicht jeder Beamter bekommt 6.000 oder 7.000 Euro im Monat Besoldung.

Eine spezielle, eigene Rentenversicherung braucht der Beamte nicht. Leider haben sich trotzdem einige in die "Herr-Minister-Walter-Riester- Rente" locken lassen. Der Beamte ist, ebenso wie der Angestellte im öffentlichen Dienst, hinreichend gut abgesichert. Aber natürlich auch nur dann, wenn alles gut geht und er das Pensionsalter gesund erreicht. Viele haben vorgesorgt und sich fleißig über Jahrzehnte hinweg eine Rücklage zusammengespart.

So wie ich das sehe, gelten diese Menschen für Rot/ Grün/ Linke dann als reich. Sie werden Vermögensteuer zahlen müssen, die das Ersparte dann abschmelzt. Leute, die die magischen 100.000 Euro (scheint irgendwie eine beliebte Zahl zu sein), nicht erreicht haben und auch nicht anstreben, können also erleichtert aufseufzen. Sparen werden die natürlich nicht mehr (über Kühlschrank und Flat- TV hinaus).

Und wenn 100.000 für einige utopisch sind (was ich nach einem 40jährigen Berufsleben nicht glaube), dann kann doch schon morgen die Summe 50.000 lauten.
wesermeister
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Re: Viele Fragen zur Verbeamtung

Beitrag von wesermeister »

@ Angel89: Nicht falsch verstehen, sicher hast Du die Befähigung eine Ausbildung (Studiengang) im gehobenen Dienst zu machen, daß kann jeder der das Abitur hat und die beamtenrechtlichen Voraussetzungen erfüllt.
Deine bisherige Ausbildung hat damit nichts zu tun, die ist irrelevant bei einer Bewerbung.

Du solltest Dich allerdings schon entscheiden in welche "Richtung" es gehen soll.
Ob Du eher den reinen Verwaltungsdienst vorziehst oder aber zur Polizei/Bundespolizei gehst!
Eine ganz andere Nummer ist dann wieder der Dienst als Offiziersanwärter bei der Bundeswehr, dort unterscheidet man noch zwischen Fach- oder Truppendienst.
Dort wäre das Ziel Berufssoldat zu werden und die entsprechenden SaZ Zeiten (8/12/16 etc.) zu durchlaufen.

Aber egal für was Du Dich entscheidest, eine direkter Einstieg als BaL oder zur Probe ist nicht möglich.
Gerade Deine Frage nach den Vorteilen der einzelnen Bundesländer, weist doch auf eine große Unkenntnis hin...Stichwort Föderalismus.
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert!
angel89
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Re: Viele Fragen zur Verbeamtung

Beitrag von angel89 »

Die Ausbildung hatte ich nur erwähnt, damit ihr sozusagen etwas Hintergrund wissen über mich habt und es sollte aufzeigen, dass ich Ämter/die öffentliche Verwaltung ja auch schon etwas kenne.

Wie oben schon erwähnt, will ich bei der BW nichts in Richtung Offiziersantwärterin/Soldatin machen. Es sollte sich zumindest hier im nichttechnischen Verwaltungsdienst bewegen. Ich bins im Moment ja auch nur daran gewöhnt, im Büro zu arbeiten, kann bzw. will mir aber eigentlich nicht vorstellen, das in 40 Jahren immer noch zu machen. Gerade deswegen will ich mich ja über verschiedene Sachen erkundingen. Wenn mir hier jetzt jemand konkrete Aufgaben der (Bundes-)Polizei nennen würde bzw. "negative Eigenschaften" einer Person nennen würde, mit denen man bei der Polizei total falsch ist, könnte ich das auf mich projizieren und die Polizei entweder ausschließen oder halt nicht. Das war auch so ein Grund, weshalb ich gerne persönliche Meinungen zu den jeweiligen AG gehört hätte...
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