Verbeamtung oder nicht?

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Acronym
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Verbeamtung oder nicht?

Beitrag von Acronym »

Hallo Allerseits!

Folgendermaßen sieht es bei mir aus:

Ich habe die Möglichkeit mich in den max. nächsten 1-2 Jahren verbeamten zu lassen. Ich hab schon viel Pro/Kontra Material zusammengetragen, wobei ich feststellen muss dass ich für mich, keine Punkte sehe die DEN Ausschlag für eine Verbeamtung hergeben.

Profil:
- 23 Jahre
- schwerbehindert
- angestellt bei einer obersten Bundesbehörde
- unbefristeter AV
- EG 6 Stufe 2
- mittlerer Dienst
- Single

Ich kann, wie oben erwähnt, mittelfristig einen BSB Posten übernehmen sofort als Beamter auf Probe in A6 Stufe 1 eingegliedert werden kann.

Geldfrage – Das größte Fragezeichen
Ich bin leider nur mD. Wäre ich gD könnte ich ja theoretisch bis A13 aufsteigen,
wobei das Geld von A10 ja schon immens anders wäre.
Allerdings möchte ich nicht in den gD
(Berufsschule in der Ausbildung fiel mir schon schwer, da will ich nicht wissen wie es bei einem Hochschulstudium aussieht, zumal ich auch gar nicht die Anforderungen habe)

D.h. bei max. A9 wäre bei mir irgendwann Schluss.
Bei uns im Haus könnte ich als TB max. eine Stelle bis EG 8 bekommen
(sofern eine Stelle frei ist und sie auch bekommen würde).

Rechenbeispiel gem. StaBa „Verdienste und Arbeitskosten“ 2012/2013:
Momentan EG 6 Stufe 2 = 2.256  max. EG 8 Stufe 6 = 2.854 €
Übergang entspr. A6 Stufe 1 = 1.974 €  max. A9 Stufe 8 = 3.109 €

Natürlich muss ich durch die entsprechenden A-Gruppen + Stufen erst einmal durch. Bis dahin sind die Bezüge ja noch längst nicht so hoch.
Wenn ich das jetzt so richtig dargestellt habe finde ich, dass ich als Beamter im mD keinen großen Vorteil davon habe oder?

Steuern:
Gut, GRV + AV fallen weg, allerdings wenn ich mich dafür privat versichern lasse, kann das im Endeffekt ja nur einen geringen bis gar keinen spürbaren Unterschied machen. Zwar übernimmt der AG die Hälfte, aber da Privat ja von Haus aus doch sehr teuer ist weiß ich gar nicht ob das sich so viel nimmt.

„Unkündbarkeit“:
Was das angeht finde ich, dass man als festangestellter TB ebenfalls fast "unkündbar" ist, sofern man nicht schlimme Sachen angestellt hat.
Zumal man als Beamter bestimmt auch gekündigt werden kann sofern er wirklich was Härteres verbrochen hat. Meiner Meinung zieht das Argument einfach nicht.

Positiv
- Das mit der Pension hört sich gut an

Neutral
- günstigere Hauskredite/Kredite?  Kann ich z.Z. u. längerfristig sowieso nichts mit anfangen
- PKV Absicherung der Familie  Kann ich z.Z nichts mit anfangen

„Negativ“? – Empfinde ich persönlich nicht schlimm bzw. könnte gut damit leben

Streikverbot
 käme mir sowieso nicht in den Sinn (auch als TB nicht…)
41 Std. Woche (wobei Schwerbehinderte dies sogar etwas drücken können)
 kenne mich in Überstunden machen bereits gut aus, daher kein Problem. Zumal
auf die Woche verteilt es nur ca. eine ½ bis ¾ Std. mehr sein dürfte
"Abtretung" gewisser Grundrechte
 m.M. mehr Schein als Sein
Krankheitskosten vorstecken
 das Geld bekomme ich doch eh wieder. Plus/Minus Null also.
Schlechtes Image als Beamter
 kratzt mich am allerwenigsten von allen Punkten





Negativ – Empfinde ich bedenklicher
 Abordnung auf eine höherwertige Tätigkeit ohne dafür entsprechend höher bezahlt zu werden
 wenn ich hier richtig liege, weniger Lohnerhöhungen
 Abordnung an einen Arbeitsplatz/Dienstort (wobei das auch schon wieder bei Schwerbehinderten schwieriger ist bez. Dienstort)

Frage:
 entgegen mancher Äußerungen bekommen doch Beamte Weihnachtsgeld von 60% des Monatslohns oder?



Würdet ihr mir dennoch empfehlen mich verbeamten zu lassen oder nicht?
Schaaf2012
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Re: Verbeamtung oder nicht?

Beitrag von Schaaf2012 »

Ach Du lieber August,

ich wünsche mir etwas mehr Leidenschaft. Ist ja alles sehr kalkuliert, bis ins letzte Detail. Das macht mir fast Angst.
Da könnte ich mir nicht mal n Toaster kaufen. Und das noch in dem Alter.
Aber Du wirst das schon machen.
Schaaf2012
Acronym
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Re: Verbeamtung oder nicht?

Beitrag von Acronym »

Ich versteh deinen Post nicht?
Schaaf2012
Beiträge: 58
Registriert: 17. Mai 2012, 16:55
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Re: Verbeamtung oder nicht?

Beitrag von Schaaf2012 »

hallo,
natürlich war mein Beitrag unsachlich.
Hätte ich mir soviel Gedanken bei meiner Bewerbung auf meine Ausbildung als Beamter gemacht, ich glaube ich würde heute noch überlegen was ich machen soll.
Ich finde Du versuchst die Sache viel zu sachlich zu planen. Du bist noch jung, wenn auch mit einer Schwerbehinderung, aber dennoch, du solltest doch auch gucken WAS DU WILLST, worauf DU LUST hast. Man kann nicht alles in Zahlen ausdrücken, Besoldungsstufen und Jahren.

Was fühlst Du bei der einen oder andere Variante?
Tschö
Schaaf2012
Luigi
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Re: Verbeamtung oder nicht?

Beitrag von Luigi »

Hallo,
zu meiner Zeit hat man mich ausgelacht, dass ich Beamter wurde, weil man ja als Angestellter gut Kohle scheffeln konnte und soooo viele Vorteile hatte. Heute sind es genau diejenigen Personen, die über Beamte und deren angebliche Vorteile soooo lästern. Dabei haben diese Lästermäuler entweder oft keine Ahnung oder stellen absichtlich Sachverhalte falsch dar (durch z.B. Weglassen von Informatioen). Aufgeklärt werden diese Hetzer dann schon manchmal, wollen aber diese Einwände nicht akzeptieren oder ignorieren diese.... Wie gesagt, heute stellt sich Vieles momentan besser für Beamte dar, aber nicht alles was glänzt ist Gold. Desweiteren können wir nicht in die Zukunft schauen und in 10 Jahren kann es schon wieder ganz anders ausschauen. Bspw sollen nach der Bundestagswahl im September gravierende Einschnitte anstehen (je Jahr, was man zu früh geht 6,8% Abzug von der bis dahin erdienten Pension, was bei einer Steigerung von 1,x% pro gedientem Jahr heftigst ins Kontor schlägt). Desweiteren nimmt die relative Anzahl im öD Beschäftigter unter der Annahme keiner weiteren Einstellungen zu, da in der Privatwirtschaft für immer bessere Renditen immer mehr Personal eingespart wird oder Dienstleistungen ins Ausland verschoben werden. Dann heißt es, dass zu viele Leute im öD sind und dementsprechend gespart werden muss. Wohin das führen kann, sehen wir ja im ClubMed. Alles Vermutungen/Annahmen/... in eine Glaskugel schauen ist leider nicht möglich. Triff eine Entscheidungen und lebe mit den Konsequenzen - mach das Beste d'raus.
Luigi
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Florian Hanebüchen
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Re: Verbeamtung oder nicht?

Beitrag von Florian Hanebüchen »

Ja, das kenne ich auch. "Ach wäre ich damals doch Beamter geworden...".

Deine Arbeitszeit kannst du auf 40 Std. verringern. Dann ist das nur noch eine Stunde mehr. Finanziell ist der Vergleich schwierig, weil ja die Sozialversicherung wegfällt. Das macht schon relativ viel aus, besonders die Rentenversicherung. Du wirst finanziell also vermutlich profitieren.

Einziger Knackpunkt: Ich weiß nicht, wie leicht du als SB an eine PKV rankommst. Hier solltest du dich vorher unbedingt informieren.

Abgesehen davon gilt die Faustregel: Ist eine Verbeamtung möglich und möchtest du dir nicht unbedingt weitere Optionen offenhalten (Wechsel in die Privatwirtschaft), dann auf jeden Fall sich verbeamten lassen.
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