An die Benachteiligten
Moderator: Moderatoren
Hallo,
ich melde mich nun zurück nach einer (noch andauernden) Odyssee. Wegen psychosomatischer Störungen, Antriebslosigkeit, rezidalen Störung und Depressionen in Verbindung mit den dazugehörigen Medikamenten fristete ich mein Dasein (krankgeschrieben seit Dezember 2005) in diesem Jahr, das waren die Konsequenzen die ich gezogen hatte über die ich anfangs berichtete. Abgesehen von den 10 Amtsarztuntersuchungen zur Beurteilung meiner Dienstfähigkeit bei denen ich nur gefragt wurde wies mir ging (und bei denen ich eine Anfahrtszeit von jeweils 3 Stunden hatte), etwas von "vorzeitigem Ruhestand" murmelte und man sich noch nicht mal die Mühe machte, den Befund meines Neurologen zu lesen schickte man mich zu einem externen Gutachter. Der schaute mich mitleidsvoll an, machte eine sorgenvolle Miene nach der anderen und bescheinigte mir eine eingeschränkte Dienstfähigkeit. Alsbald bekam ich eine schriftliche Aufforderung, meinen Dienst wieder aufzunehmen (unter dem Einfluß von Antidepressiva), ich sollte zunächst Bürodienst machen.
Das Dumme ist nur: 4 Tage vor Wiederaufnahme ereilte mich ein schweres Rückenleiden welches sich letzte Woche als Bandscheibenvorfall herausstellte. Soll ich nun lachen oder weinen?
Man gönnt mir einfach keine Ruhe. Trotz Bandscheibenvorfall verlangt man mein Erscheinen beim Betriebsarzt. Mein Orthopäde bescheinigte mir daraufhin Reiseunfähigkeit bis auf weiteres.
Ruhestand wäre voll ok gewesen. Ich hätte zwar nur Anspruch auf 60% meiner Bezüge gehabt, damit wäre ich wohl klargekommen aber nein, die Geschichte findet kein Ende und ich bin bald mit den Nerven am Ende. Und das mit 38!!! Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht???
ich melde mich nun zurück nach einer (noch andauernden) Odyssee. Wegen psychosomatischer Störungen, Antriebslosigkeit, rezidalen Störung und Depressionen in Verbindung mit den dazugehörigen Medikamenten fristete ich mein Dasein (krankgeschrieben seit Dezember 2005) in diesem Jahr, das waren die Konsequenzen die ich gezogen hatte über die ich anfangs berichtete. Abgesehen von den 10 Amtsarztuntersuchungen zur Beurteilung meiner Dienstfähigkeit bei denen ich nur gefragt wurde wies mir ging (und bei denen ich eine Anfahrtszeit von jeweils 3 Stunden hatte), etwas von "vorzeitigem Ruhestand" murmelte und man sich noch nicht mal die Mühe machte, den Befund meines Neurologen zu lesen schickte man mich zu einem externen Gutachter. Der schaute mich mitleidsvoll an, machte eine sorgenvolle Miene nach der anderen und bescheinigte mir eine eingeschränkte Dienstfähigkeit. Alsbald bekam ich eine schriftliche Aufforderung, meinen Dienst wieder aufzunehmen (unter dem Einfluß von Antidepressiva), ich sollte zunächst Bürodienst machen.
Das Dumme ist nur: 4 Tage vor Wiederaufnahme ereilte mich ein schweres Rückenleiden welches sich letzte Woche als Bandscheibenvorfall herausstellte. Soll ich nun lachen oder weinen?
Man gönnt mir einfach keine Ruhe. Trotz Bandscheibenvorfall verlangt man mein Erscheinen beim Betriebsarzt. Mein Orthopäde bescheinigte mir daraufhin Reiseunfähigkeit bis auf weiteres.
Ruhestand wäre voll ok gewesen. Ich hätte zwar nur Anspruch auf 60% meiner Bezüge gehabt, damit wäre ich wohl klargekommen aber nein, die Geschichte findet kein Ende und ich bin bald mit den Nerven am Ende. Und das mit 38!!! Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht???
Wer denkt, ein Volksvertreter vertritt das Volk der denkt auch dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet.
- Grenzen_Looser
- Beiträge: 38
- Registriert: 29. Apr 2006, 10:46
- Behörde:
- Wohnort: Bodensee
Ey Leuts,
also ich bin lieber gesund und geh` zum Dienst. Auch wenns nicht so in Ordnung ist. Aber macht euch nichts vor: woanders isses auch nicht besser. Wenn man so zur Abfertigung in irgendwelche Betriebe kommt ..na Prost - Mahlzeit. Die sogenannten Sachbearbeiter für Zollsachen (Ahnung ham se keine) sitzen in irgendwelchen Lagern an einem kleinen Schreibtisch, rundum mit Waren und Papieren eingemauert, kein Fenster oder Tageslicht in der Nähe und krautern so vor sich hin. Das sind keine Einzelfälle. Meckern oder viel verdienen is auch nicht. Es warten mehrere auf son Job.
Meine Frau wollte sich bewerben auf einen 400-Euro-Job in einem Großhandelsbetrieb. Sie ist Fachkraft aber 50 Jahre alt und wegen der Kinder seit 23 Jahren ausm Arbeitsprozess. 400 €, 30 Stunden - wöchentlich !! Mir kams s`kotzen.
Was das nebenher verdienen angeht, so einfach isses auch nicht. Das Geld mag vielleicht auf ner Straße liegen, aber nicht auf der, auf der ich unterwegs bin. Ich hab` nen Nebenjob. Ich praktiziere nebenher als Heilpraktiker. Klar kommt was `rüber, aber ordentlich buckeln ist schon angesagt und die Tage sind dann lang. Man sollte sich schon fragen, ob die Kohle das alles wert ist. Ich überlegs mir gerade.
Der Vater der Freundin meines Sohnes ist Polizist in Berlin. Ich sag`euch -lecker ! Da möcht` ich nicht mal tot ausm Fenster hängen geschweige denn Dienst machen. Vor allem wegen dem Dienst an sich, freie Tage und so. Nej Tak, wie der Däne sagt.
So sehr sie uns als Beamte drangsalieren, aber bleibt aufm Teppich und guckt euch gut um. Klar gibt`s volle Töpfe rundum aber leere gibts mehr.
Soviel dazu.
Odindissa, kannst Dich mal bei mir melden. Vielleicht weiß ich was.
Grüßle
G.
also ich bin lieber gesund und geh` zum Dienst. Auch wenns nicht so in Ordnung ist. Aber macht euch nichts vor: woanders isses auch nicht besser. Wenn man so zur Abfertigung in irgendwelche Betriebe kommt ..na Prost - Mahlzeit. Die sogenannten Sachbearbeiter für Zollsachen (Ahnung ham se keine) sitzen in irgendwelchen Lagern an einem kleinen Schreibtisch, rundum mit Waren und Papieren eingemauert, kein Fenster oder Tageslicht in der Nähe und krautern so vor sich hin. Das sind keine Einzelfälle. Meckern oder viel verdienen is auch nicht. Es warten mehrere auf son Job.
Meine Frau wollte sich bewerben auf einen 400-Euro-Job in einem Großhandelsbetrieb. Sie ist Fachkraft aber 50 Jahre alt und wegen der Kinder seit 23 Jahren ausm Arbeitsprozess. 400 €, 30 Stunden - wöchentlich !! Mir kams s`kotzen.
Was das nebenher verdienen angeht, so einfach isses auch nicht. Das Geld mag vielleicht auf ner Straße liegen, aber nicht auf der, auf der ich unterwegs bin. Ich hab` nen Nebenjob. Ich praktiziere nebenher als Heilpraktiker. Klar kommt was `rüber, aber ordentlich buckeln ist schon angesagt und die Tage sind dann lang. Man sollte sich schon fragen, ob die Kohle das alles wert ist. Ich überlegs mir gerade.
Der Vater der Freundin meines Sohnes ist Polizist in Berlin. Ich sag`euch -lecker ! Da möcht` ich nicht mal tot ausm Fenster hängen geschweige denn Dienst machen. Vor allem wegen dem Dienst an sich, freie Tage und so. Nej Tak, wie der Däne sagt.
So sehr sie uns als Beamte drangsalieren, aber bleibt aufm Teppich und guckt euch gut um. Klar gibt`s volle Töpfe rundum aber leere gibts mehr.
Soviel dazu.
Odindissa, kannst Dich mal bei mir melden. Vielleicht weiß ich was.
Grüßle
G.
Less is more
Hm, da nehm ich mich als Beispiel und da wir hier "unter uns" sind, eine kleine Auflistung meiner Rechte und Pflichten. Also:
Mein Recht:
Bezüge/Verdienst nach Abzug Lohnsteuerklasse 1, keine Kinder, natürlich nicht in der Kirche: 1600 € (mittlerer Dienst, Besoldung A7 Stufe 8, und das mit 38!!!!!!)
Pflichten:
Dienst rund um die Uhr. Dienstbeginn teilweise 1.18 (in der Frühe) oder auch mal zu humaner Zeit, sprich 4.53 (ebenfalls in der Frühe)
Eine Ausbleibezeit von 36 Std. ist erlaubt, davon wird im Dienstplan auch rege Gebrauch gemacht. Hierbei ist zu beachten dass von 36 Std. Ausbleibezeit gerade mal 12 Stunden als Arbeitszeit bezahlt werden. Der Rest von 24 Std. wird nicht bezahlt und auch nicht auf die Arbeitszeit von 42 Std./Woche angerechnet. Dafür verbringt man diese Zeit des beamtenrechtlichen Kidnappings in irgend einem Hotelzimmer in einer fremden, fernen Stadt.
Macht eine Ist-Arbeitszeit pro Monat im Schnitt von 220-240 Stunden von denen 170 Stunden bezahlt werden. Mit den verbleibenden 50-70 Stunden kann sich dann der A.... abgewischt werden.
Weitere Pflichten (jaha, es kommt noch besser):
Beleidigungen des Kunden ("...Sie inkompetentes A....lo..", "blöde Schl....", "...Deine Mutter hat mit nem .... gef...", und dgl.) sowie tätliche Angriffe seitens renitenter Kunden (ein Kollege von mir wurde mal mit einem Messer bedroht, eine andere Kollegin beinahe in der S-Bahn vergewaltigt worden wenn der Lokführer nicht beherzt entgegen aller Dienstvorschriften eingegriffen hätte) sind ohne Gegenwehr hinzunehmen da wir ansonsten das Unternehmen auf keinen Fall als Dienstleistungsunternehmen repräsentieren können. In diesem Fall hilft ein psychologisches Gespräch welches man mit dem Kunden führen soll. Gegenwehr ist nicht angebracht da alles vor Gericht gegen einen verwendet werden kann (und meistens auch wird). O-Ton des Chefs zu dem mit dem Messer attackierten Kollegen der sich nur gewehrt hatte um sein eigenes Leben zu schützen: "da haben Sie aber kein Fingerspitzengefühl bewiesen..."
Soviel zum Thema "uns gehts gut"
Mein Recht:
Bezüge/Verdienst nach Abzug Lohnsteuerklasse 1, keine Kinder, natürlich nicht in der Kirche: 1600 € (mittlerer Dienst, Besoldung A7 Stufe 8, und das mit 38!!!!!!)
Pflichten:
Dienst rund um die Uhr. Dienstbeginn teilweise 1.18 (in der Frühe) oder auch mal zu humaner Zeit, sprich 4.53 (ebenfalls in der Frühe)
Eine Ausbleibezeit von 36 Std. ist erlaubt, davon wird im Dienstplan auch rege Gebrauch gemacht. Hierbei ist zu beachten dass von 36 Std. Ausbleibezeit gerade mal 12 Stunden als Arbeitszeit bezahlt werden. Der Rest von 24 Std. wird nicht bezahlt und auch nicht auf die Arbeitszeit von 42 Std./Woche angerechnet. Dafür verbringt man diese Zeit des beamtenrechtlichen Kidnappings in irgend einem Hotelzimmer in einer fremden, fernen Stadt.
Macht eine Ist-Arbeitszeit pro Monat im Schnitt von 220-240 Stunden von denen 170 Stunden bezahlt werden. Mit den verbleibenden 50-70 Stunden kann sich dann der A.... abgewischt werden.
Weitere Pflichten (jaha, es kommt noch besser):
Beleidigungen des Kunden ("...Sie inkompetentes A....lo..", "blöde Schl....", "...Deine Mutter hat mit nem .... gef...", und dgl.) sowie tätliche Angriffe seitens renitenter Kunden (ein Kollege von mir wurde mal mit einem Messer bedroht, eine andere Kollegin beinahe in der S-Bahn vergewaltigt worden wenn der Lokführer nicht beherzt entgegen aller Dienstvorschriften eingegriffen hätte) sind ohne Gegenwehr hinzunehmen da wir ansonsten das Unternehmen auf keinen Fall als Dienstleistungsunternehmen repräsentieren können. In diesem Fall hilft ein psychologisches Gespräch welches man mit dem Kunden führen soll. Gegenwehr ist nicht angebracht da alles vor Gericht gegen einen verwendet werden kann (und meistens auch wird). O-Ton des Chefs zu dem mit dem Messer attackierten Kollegen der sich nur gewehrt hatte um sein eigenes Leben zu schützen: "da haben Sie aber kein Fingerspitzengefühl bewiesen..."
Soviel zum Thema "uns gehts gut"
Wer denkt, ein Volksvertreter vertritt das Volk der denkt auch dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet.
Hm, da wir keine reine Behörde mehr sind sondern eher so ein Zwischending, sind wir von unserer eigentlichen Behörde lediglich an die AG zugewiesen. Das läßt sich mit einer Zeitarbeitsfirma gut vergleichen. Und eine private Firma (zumindest auf dem Papier) hat mit einer Fürsorgepflicht nicht allzuviel zu tun.
Ich habe jedoch da meine Konsequenzen gezogen und bin seit nunmehr einem Jahr krankgeschrieben. Die Versetzung in den vorzeitigen Ruhestand ist in Vorbereitung.
Carpe diem
Ich habe jedoch da meine Konsequenzen gezogen und bin seit nunmehr einem Jahr krankgeschrieben. Die Versetzung in den vorzeitigen Ruhestand ist in Vorbereitung.
Carpe diem
Wer denkt, ein Volksvertreter vertritt das Volk der denkt auch dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet.