Ist meine Lebzeitverbeamtung gefähdet?

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Nero85
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Ist meine Lebzeitverbeamtung gefähdet?

Beitrag von Nero85 »

Hallo!

Ich bin gerade ziemlich aufgewühlt und durcheinander wegen meiner Verbeamtung auf Lebenszeit. Derzeit bin ich noch Beamter auf Probe, aber in einem Jahr steht meine Lebzeituntersuchung an.
Mein Problem ist nun folgendes:

Vor 10 Monaten habe ich einmal einen Psychiater besucht. Der Grund war damals der, dass ich mich im Vorfeld schon mit einigen Persönlichkeitsstörungen im Internet beschäftigt hatte und bei der Passiv-aggressiven Persönlichkeitsstörung einige Übereinstimmungen mit meinem Charakter wiederfand.
Ich hatte jetzt keine wirklichen Probleme und bin eigentlich mehr aus Neugierde zum Psychiater gegangen und ihm auch erzählt, dass ich eben diese Übereinstimmungen entdeckt habe und ich mich es einfach einmal interessieren würde, wie ein Psyciater mich so einschätzt.
Insgesamt habe ich dann 4 Termine bei ihm wahrgenommen. Nachdem der Psychiater mir dann vorschlug, 5 mal die Woche (!) bei ihm auf der Couch zu liegen, habe ich die Besuche abgebrochen.
Mir kam es damals so vor, als ob der Psychiater in mir als Privatpatienten lediglich das Geld gesehen hat, dass er mit mir machen konnte. Immerhin litt ich nicht an Depressionen und hatte auch sonst keinerlei Beschwerden.

3 Monate später kam dann die Rechnung von ihm bei mir ins Haus. Ich habe sie dann, wie alle Arztrechnungen, einmal bei der Beihilfestelle und einmal bei meiner privaten KV eingereicht. Beide verlangten jedoch, dass eine Diagnose auf der Rechnung steht, da sie die Kosten ansonsten nicht übernehmen würden.
Ich schrieb also dem Psychiater einen Brief und bat ihm, eine Diagnose zu schreiben. Dieser antwortete daraufhin, dass er mir diese nicht mitteilen kann. Daraufhin schrieb ich ihm erneut, dass ich die Diagnose benötige, da ich sonst das Geld nicht erstattet bekomme. Doch auch nach dem zweiten Brief wollte der Psychiater mir keine Diagnose schicken.
Ich rief ihn also an und teilte ihm mit, dass ich mich nicht in der Lage sehe, die Rechnung aus eigener Tasche zu bezahlen und nun die Diagnose benötige. Widerwillig wie es mir schien, kam dann auch einige Tage später die Diagnose ins Haus.
Dort stand geschrieben "Passiv-aggressive Persönlichkeitsstörung".

Diese Diagnose habe ich dann natürlich nicht zur Beihilfestelle geschickt, sondern alles selbst bezahlt.

Jetzt zu meinen Fragen:

1) Wird bei der amtsärztlichen Untersuchung noch einmal explizit danach gefragt, ob ich mich in den Jahren zwischen der ärztlichen Untersuchung bei Einstellung und jetzt noch einmal in psychiatrischer Behandlung befand?

2) Wenn ich dann nein ankreuze, kann der Amtsarzt das irgendwie durch die Beihilfestelle in Erfahrung bringen, oder haben Amtsarzt und Beihilfestelle nichts miteinander zu tun? Wie lange darf die Beihilfestelle solche eingereichten Rechnungen überhaupt speichern?

3) Wenn ich offen bin und zugebe, dass ich 4 mal beim Psychiater war, wird dann die Akte von dort angefordert? Wie hoch stehen meine Chancen, dann noch auf Lebzeit verbeamtet zu werden?

Ich muss noch erwähnen, dass ich seit 5 Jahren Beamter bin und insgesamt nur 6 Tage krank war. Das muss doch auch irgendwie berücksichtigt werden, oder?
landesjoch
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Re: Ist meine Lebzeitverbeamtung gefähdet?

Beitrag von landesjoch »

Hallo!

Hast Du die Rechnung nur nicht bei der Beihilfe eingereicht aber bei Deiner Kv oder hast Du diese bei beiden nicht eingereicht?
Konnte dies nicht so ganz heraus lesen. Falls Du die nirgends eingereicht hast, würde ich mur überhaupt keine Gedanken machen, da niemand, außer dir und der Arzt, davon etwas mitbekommen hat!

Bezüglich der Untersuchung kann ich Dir nur sagen, jede läuft anders ab. Es gibt Leute die sind eine Stunde, andere wiederum nur 20 Min beim Amtsarzt. Manche müssen eine Hörtest machen, manche nicht. Kommt immer auf den Arzt sowie auf Deine "Beschädigungen bzw Untersuchungsergebnisse" Deiner Einstellungsuntersuchung an.

Ích war keine 20 Minuten beim Arzt. Habe KEINERLEI Untersuchungen über mich ergehen lassen. Wurde gefragt : Wieviel wiegen Sie? Was ist das aktuelle Gewicht? Raucher? Alkohol?.......Es waren mehr oder weniger allgeimeine Fragen.

Bei meiner Einstellungsuntersuchung hatte ich sämtliche Untersuchungen über mich ergehen lassen, bei einem anderen Arzt....aber bei der Lebenszeit, nur Fragen gestellt bekommen..... Wie schon geschrieben, kommt immer auf den Arzt an.
Klaus
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Re: Ist meine Lebzeitverbeamtung gefähdet?

Beitrag von Klaus »

Amtsarzt und Beihilfestelle haben nichts miteinander zu tun.

Wie lange die Beihilfestelle Daten speichern darf? Eine interessante Frage. Ich habe die gleiche Frage einmal im Zusammenhang mit der PKV gestellt. Bis hin zum Bundesdatenschutzbeauftragten.

Inhaltlich konnte mir das keiner beantworten. Offensichtlich ist das nirgendwo geregelt. Wegen Deiner Verbeamtung auf Lebenszeit würde ich mir keine Sorgen machen. Solche im Ergebnis eher sinnlosen Untersuchungen kann man schon mal vergessen...
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Bundesfreiwild
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Re: Ist meine Lebzeitverbeamtung gefähdet?

Beitrag von Bundesfreiwild »

Ich habe auch mal einen Besuch beim Psycho versucht - eigentlich nur, um mal zu reflektieren, wie ich evtl. besser mit meinen angeborenen Temperament zurecht kommen könnte. Schon im ersten Gespräch wurde mir mitgeteilt, dass eher mein Arbeitgeber einen an der Waffel hätte und meine gefühlsmäßigen Reaktionen auf dessen Personalstrategie völlig normal und verständlich seien.

Egal wie. Eine psychotherapeutische Behandlung erstreckt sich über mehr als 4 Besuche. Und ob man sie wirklich nötig hatte, steht oft in den Sternen.

Eine passiv-aggressive Persönlichkeit! Da muss ich wirklich lachen! Das bedeutet in Wirklichkeit nichts anderes, als dass einem irgendwann auch mal berechtigterweise der Kragen platzt und man seinem Ärger Luft macht. Und das am Besten gegenüber dem Verursacher des Ärgers. Bedeutet nix anderes, als dass man kein Ja-Sager, kein Kuscher und kein Leisetreter ist und evtl. eine gewissen Hang zur Rebellion hat. Alles also ganz normal - weil passiv und gewaltfrei - da man dem Kampf mit Worten keine Gewalt unterstellt.

Dass du dir Gedanken um deine Persönlichkeitsstruktur gemacht hast, zeigt eigentlich nur, wie weit einen die vom Umfeld gebauten Lebenssituationen treiben können:
Man zweifelt an sich selbst. Was glaubt ihr denn? ALLE Führungskräfte MÜSSEN zumindest eine aggressive Persönlichkeit sein, um sich im Ellbogenstil und einer gewissen Rücksichtslosigkeit nach vorne und da wo oben ist, vorzukämpfen. Da muss man froh sein, wenn man die unter passiv abhaken kann und sie nicht manisch-aktiv werden - dabei könnte dann ziemlich viel den Bach runtergehen (Hitler, und ähnliche).

Umfeld und vor allem ARbeitgeber sind sehr schnell dabei, die Leute, die ihnen unbequeme Fragen stellen und vielleicht auch noch das Personal zum Widerstand "aufwiegeln", als behandlungsbedürftige Charaktere hinzustellen. Genauso auch die lieben Nachbarn, die es oft SEHR ärgert, wenn jemand seinen individuellen Stil pflegt, sich einen Dreck um "das war schon immer so" und "das macht man doch nicht" schert und dem die Meinung anderer eher ziemlich egal ist.

Ich würde die paar Test-Besuche beim Psycho absolut NICHT als BEhandlung ansehen und sie vor allem beim Betriebsarzt auch nicht erwähnen.
Wenn man mal zum Arzt geht, weil man ne Befürchtung hat, bedeutet das nicht, das man auch was hätte.

Glaubs mir: Den Psychoknall haben andere!
Conny
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Re: Ist meine Lebzeitverbeamtung gefähdet?

Beitrag von Conny »

Naja,
Ich hatte jetzt keine wirklichen Probleme und bin eigentlich mehr aus Neugierde zum Psychiater gegangen
so ganz problemlos scheinst Du nicht zu sein. :lol:

Aber so ein Tick dürfte mittlerweile schon gesellschaftsfähig sein und keine nennenswerte Einschränkung darstellen.
Man langweilt sich heutzutage halt schnell und wenn dann das Wetter noch depressiv macht, geht man mal schnell zum Arzt. :roll:

Tipp: Lies niemals den Pschyrembel.

Gruß
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