Bewerbung von einer Kommunalverwaltung in eine andere

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Flapsi
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Bewerbung von einer Kommunalverwaltung in eine andere

Beitrag von Flapsi »

Guten Morgen,

ich arbeite derzeit seit 4 Jahren in der Stadt X als Kommunalbeamtin A9. Ich habe bereits meine Verbeamtung auf Lebzeit erhalten.

Da meine Arbeitsstelle ziemlich weit von meinem Wohnort entfernt ist und ein Umzug nicht infrage kommt, würde ich mich gerne "wohnortnäher" bewerben.

Ausgeschrieben sind ebenfalls Stellen für Beamte gD. Nun habe ich seit meiner Bewerbung um die Ausbildungsstelle damals nie mehr Bewerbungen geschrieben.

Dass ich Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse beifügen muss, ist mir klar. Aber wie sieht es mit Beurteilungen aus? Muss / soll ich meine letzte Beurteilung (liegt 18 Monate zurück und wurde zwecks Verbeamtung auf Lebenszeit ausgestellt) beifügen?
Oder soll ich in meiner derzeitigen Stelle um eine aktuelle Beurteilung bitten?
Wie ist das so "bei Beamten" üblich?

Ich nehme an, meine Lebzeit-Urkunde füge ich der Bewerbung ebenfalls als Kopie bei?

Und wie sieht es mit Bescheinigungen über interne Fortbildungen / Seminare aus, die ich in den letzten Jahren besucht habe? Ist es sinnvoll, diese ebenfalls einzufügen, oder reicht es, sie in der Personalakte zu lassen?

Und, was auch nicht ganz uninteressant wäre:

Wenn Stadt Y mich nehmen würde, wie lange würde es dauern, bis mein jetziger Arbeitgeber mich gehen lässt? Oder könnte er einen Wechsel evtl. sogar verhindern?

Wie sieht es mit meiner Altersstufe aus, nach der sich mein Gehalt bestimmt? Übernehme ich diese in die andere Stadt, oder fange ich da wieder bei "Null" an? Aktuell bin ich in Stufe 3.

Vielen Dank schonmal im Voraus,

die etwas aufgeregte Flapsi :?
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Bundesfreiwild
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Beitrag von Bundesfreiwild »

Immer mit der Ruhe.

Erstmal schönes Bewerbungsfoto von einem anständigen Fotografen machen lassen. Dezentes Make-up (vor allem soll man nicht fettig glänzen), nicht zuuu lässig angezogen, soll schon bisschen kompetent rüber kommen, aber auch so, dass man nach dem Foto auch beim Bewerbungsgespräch erkannt werden kann. Also da schon überlegen, wie man zum B-Gespräch auflaufen wird. Nicht zu bunt, nicht zuu lockig, dezenter Schmuck.

Bewerbungsmappe:
Beurteilungen - vor allem alte, interessieren die neuen Arbeitgeber eher weniger. Niemand hat danach gefragt und ich habe sie nirgendwo beigelegt (weder bei der Uni, noch sonstwo). Die bilden sich lieber ein eigenes Urteil, sagen sie. Man kennt ja auch die Verfahrensweise, wie Beurteilungen im Beförderungssystem von Behörden je nach Gusto geschrieben werden. Also weglassen.

Zeugnisse
Wichtig ist eigentlich nur das letzte und höchste Abschlusszeugnis. Alles was vorher war, interessiert eigentlich keinen.
Ich lege also mein IHK-Lehr-Abschlusszeugnis und mein Fachabi-Zeugnis bei. Sinnvoll sind Zeugnisse nur, wenn sie evtl. bescheinigen, dass man besonders spezielle Kenntnisse erworben hat.

Wichtig ist der Lebenslauf
Alles, was älter als 5 Jahre ist, kann man getrost in Stichworten abhandeln. Wichtig ist, was man zuletzt gemacht hat oder wo man sich die besten und tiefschürfendsten Kenntnisse erworben hat.

GANZ wichtig ist das Bewerbungsanschreiben
In dem sollte kurz beschrieben werden, warum man sich auf den Job bewirbt und warum man die fähige Kraft dafür ist (das wird auch oft als Fangfrage in Bewerbungsgesprächen genommen)

Ja, Seminarbelege sollte man auch dazu legen, wenn sie dokumentieren, dass man z.B. bestimmte Softwares kennt, die von den Behörden genutzt werden, z.B. SAP oder MS-Office beherrscht. Es lohnt sich manchmal die vorherige Frage beim zukünftigen Personalrat, was die Behörde so an Anwendungen nutzt.

Ich würde eh vorher mal den zukünftigen Personalrat anrufen und ein persönliches Gespräch darüber führen, was er von dem Wechsel hält und wie die Chancen stehen und wie es üblicherweise abläuft - auch mit der Bezahlung. Dann hat man im B-Gespräch evtl. jemanden sitzen, mit dem man vorher schonmal bissi geredet hat. Ist immer gut, wenn man vorher schon mal etwas über die Behörde weiss. Den kann man dann auch mal fragen, was in dem Job konkret an Arbeit gemacht werden und was man wirklich können muss.

Nützlich sind auch oft Belege für Sprachkenntnisse.
Vor alle im Anschreiben am Ende schon beteuern, dass man gewillt und fähig ist, sich in kurzer Zeit alle erforderlichen Kenntnisse für den Job anzueignen. Ist ja klar, für einen neuen Job hat man nie alles präsent.

Ja, die Lebenszeiturkunde und evtl. die letzte Beförderungsurkunde würde ich auch beifügen.

Ansonsten, die Fragen mit der Bezahlung kann man im Bewerbungsgespräch stellen. Das ist legitim, schließlich arbeitet man für Geld und nicht zum Spaß. "Wie ist denn die Bezahlung bei Behördenwechsel geregelt, wird meine derzeitige übernommen? Mit welcher Stufe fange ich bei Ihnen an, wird sie evtl. nach der Probezeit erhöht?

Bewerben heisst, man muss nicht genommen werden. Bewerben heisst auch, dass man den Job nicht nehmen MUSS, wenn s an mehreren Enden nicht passt.

Wann setzt die eigene Behörde jemanden frei? Normalerweise kann sie nichts dagegen haben, wenn es nicht gerade massive Personalengpässe gibt. Im Rahmen der Fürsorgepflicht muss der Dienstherr auch zusehen, dass die Anfahrtswege nicht zu weit werden, oder gar die Arbeit nur mit einem Umzug erreicht werden kann. Normalerweise dürfte einer Versetzung nichts im Wege stehen.
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