Späte Beamtenausbildung?

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Marlene1988
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Späte Beamtenausbildung?

Beitrag von Marlene1988 »

Hallo,

Ich habe für dieses Jahr eine Zusage für ein duales Studium im gehobenen Dienst bei einer Bezirksregierung.
Da ich bereits ü30 bin, frage ich mich, ob eine Beamtenlaufbahn als Frau in dem Alter überhaupt noch großartig Sinn macht. Kinder habe ich nämlich noch nicht.
Bis ich die Probezeit hinter mir hätte wäre ich bereits Ende 30.

Dass ich als spätere Landesbeamtin theoretisch im gesamten Bundesland eingesetzt werden könnte, ist mir bewusst. Wird dies in der Praxis dann aber auch wirklich so oft umgesetzt oder kann ich mich darauf verlassen wohnortnah unterzukommen?
Bezüglich der späteren Familienplanung ist dies für mich durchaus wichtig.

Vielleicht kann mir noch jemand sagen, ob das Studium im gehobenen Dienst sehr anspruchsvoll ist, oder ob man da gut durchkommt. Erfahrungen diesbezüglich würden mich sehr interessieren.

Danke und liebe Grüße!
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Bruce Springsteen
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Re: Späte Beamtenausbildung?

Beitrag von Bruce Springsteen »

Mit dem Alter biste keini Unikat, gerade wir Bundler stellen den größten Teil der alten Bewerber dar.

Hab auch letztens meine Azubine mit 41ig als Verwaltungsfachangestellte gehabt.

Eine Beamtenlaufbahn ist auch unabhängig vom Geschlecht zu sehen. Landesweite Versetzung ist ein Witz, bei allem Respekt. Wenn du Partner, Kind etc hast, kannste im Notfall auch auf "Härte" plädieren, sollte Dir eine Versetzung nicht passen. Ansonsten ist eine Versetzung meist nur mit einem Aufstieg in eine neue A-Stufe verbunden. Du musst also nicht zwangsläufig, außer dein Dienstherr plädiert hierfür. Aber auch hier kannste entsprechend Einspruch einlegen. "Verlassen" kannste dich aber grundsätzlich nicht.

Ist alles "schwammig" zu sehen, genauso wie die Sinnfrage, ob es "anspruchsvoll" ist. Was für den einen ein "Witz" ist, kann für dich die schwerste Ausbildung ever sein.
tommy.mann
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Re: Späte Beamtenausbildung?

Beitrag von tommy.mann »

Bin auch mit 38 fertig geworden, sehe darin kein Problem
Michel76
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Re: Späte Beamtenausbildung?

Beitrag von Michel76 »

Hallo zusammen.

Ich beginne Grade eine Anwärterstelle mit 45 🤦🤔
Und habe sehr viel Stress mit der Krankenkasse. Egal ob, privat oder gesetzlich beides ist zu teuer in der Relation zu meinen Anwärterbezügen. Kennt das Problem auch jemand von euch

Anwärter Justizfachwirt
mangoline1
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Re: Späte Beamtenausbildung?

Beitrag von mangoline1 »

Hast du eine Behinderung, dass du in dem Alter noch als Anwärter eingestellt wurdest?

Falls du das durchziehst, werden die hohen Kosten durch private oder gesetzliche Krankenkasse auch nach der Anwärterzeit bleiben, bei der privaten wegen des Alters.

Mittlerer Dienst in dem fortgeschrittenem Alter lohnt sich vor allem wegen den Krankenkassen Beiträgen nicht. Hast du auch die Möglichkeit als Tarifbeschäftigter einzusteigen?
caleb
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Re: Späte Beamtenausbildung?

Beitrag von caleb »

Michel76 hat geschrieben: 5. Sep 2021, 17:35 Hallo zusammen.

Ich beginne Grade eine Anwärterstelle mit 45 🤦🤔
Und habe sehr viel Stress mit der Krankenkasse. Egal ob, privat oder gesetzlich beides ist zu teuer in der Relation zu meinen Anwärterbezügen. Kennt das Problem auch jemand von euch

Anwärter Justizfachwirt
Ich sehe das ein bisschen anders. Ich weiß jetzt auch nicht auf welches Bundesland sich das jetzt bezieht und wie hoch die genauen Anwärterbezüge sind.

Eine private Krankenversicherung ist bei dem Einstiegsalter unbezahlbar. Deshalb geb ich euch in dem Punkt Recht, die in der Regel lukrative Kombination Beihilfe + Restkosten-PKV entfällt, was dagegen spricht.

Jetzt komme ich an die Stelle wo ich der Meinung bin (ungeachtet der Lebensverhältnisse Kinder etc., ganz wichtig) es rentiert sich doch und zwar mit freiwilliger gesetzlicher Krankenversicherung. Dazu mach ich jetzt folgende Beispielsrechnung, Anwärterbezüge QE2 Bayern Stkl. 1:

monatliches Brutto 1.328 €
monatliche Nettobezüge als Anwärter: 1.281 €
abzüglich freiwillige GKV 15,2 % vom Brutto (Quelle: TK) 202 €
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mtl. verfügbar 1.079 €

Verglichen mit Ausbildungsgehältern in der freien Wirtschaft bist du gut dabei und man darf sich meiner Meinung nach nicht beschweren. Es gibt da Leute die verdienen mehr klar, aber auch sehr viele viel weniger. Ich finde es auch nicht zu teuer und es lohnt sich.
mangoline1 hat geschrieben: 2. Okt 2021, 07:06 Mittlerer Dienst in dem fortgeschrittenem Alter lohnt sich vor allem wegen den Krankenkassen Beiträgen nicht. Hast du auch die Möglichkeit als Tarifbeschäftigter einzusteigen?
Beamter ist trotzdem noch lukrativer wegen der Mindestpension, aber ist wie gesagt nur meine persönliche Meinung.
Jupiter
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Re: Späte Beamtenausbildung?

Beitrag von Jupiter »

@Michel76
Nach Art. 23 Abs. 1 BayBG darf Ü45 grundsätzlich nicht verbeamtet werden. Wäre interessant zu erfahren, wer und warum bei Dir eine Ausnahme genehmigt hat. Die Regel hat den Sinn, die künftigen Pensionslasten des Staats zu begrenzen
Bayer82
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Re: Späte Beamtenausbildung?

Beitrag von Bayer82 »

Marlene1988 hat geschrieben: 4. Jun 2021, 17:07 Ich habe für dieses Jahr eine Zusage für ein duales Studium im gehobenen Dienst bei einer Bezirksregierung.
Da ich bereits ü30 bin, frage ich mich, ob eine Beamtenlaufbahn als Frau in dem Alter überhaupt noch großartig Sinn macht. Kinder habe ich nämlich noch nicht.
Bis ich die Probezeit hinter mir hätte wäre ich bereits Ende 30.
Wie die anderen schon sagten ist das Alter hier grundsätzlich kein Problem, jedoch frage ich mich, warum diese Fragestellung erst bei der Zusage auftritt und nicht schon VOR der Bewerbung für das Studium.
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